Sicherheitsschnur

  • Selbst da hat es früher gereicht, den Verschluss zu öffnen, insofern macht das schon den Eindruck, als würde man die Sicherheit von der notwendigen Pflicht zur individuellen Kür erheben, frei nach dem Motto: Die Schüsse gingen daneben, aber die Schnur, die hat er schön eingefädelt, wir haben hier einen klaren Sieger!

    Mensch Gerhard,

    jetzt überrascht Du mich aber doch ein wenig. :thumbup:

    Solltest selbst Du auf deine alten Tage etwa doch noch die Kurve kriegen?


    Und für den Rest der Truppe hier noch etwas zum Nachdenken:

    Wie war das noch mit dem ehemaligen Bundesinnenminister Friedrich (CSU), der ein Supergrundrecht Sicherheit einführen wollte, dem jedes andere Grundrecht untergeordnet werden sollte?

    Ein gewisser Herr Benjamin Franklin würde wohl ziemlich heftig rotieren in seiner Kiste, hätte er davon etwas mitgekriegt.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Wie wurde es denn eigentlich beim Bundesligafinale gehandhabt? Dort zumindest sind dann zwischendurch einzelne Protagonisten vom Stand gegangen. Lässt sich die Vorgangsweise eventuell nachsehen?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Es geht mir darum, dass ein KaRi auf einer KM verlangte, bei JEDEM noch so kurzen aus-der-Hand-legen den Faden einzuziehen. Auch ohne hinsetzen oder weggehen. Und ich möchte meine jugendlichen Schützen so konditionieren, dass sie auf LM und DM keinen Rüffel abfassen, weil sie angeblich die Sicherheit verletzt haben.

    ...

    Also nochmals: Es geht um 40x rein und raus! Nicht um Unterbrechungen und Stand verlassen!

    Nicht dass ich missverstanden werde, auch ich kann dem Getue um den Faden nichts abgewinnen (warum reicht beim KK nicht der alte Sicherheitsstöpsel mit Seitenfahne, ist der drin, ist mal keine Patrone drin) aber diese Extrembeispiele gehen mir auch auf den Senkel. Welcher Schütze legte bei einem Wettkampf 40x seine Waffe aus der Hand. Allein aus Zeitgründen ist das gar nicht machbar. Aber Hauptsache, wir haben ein (vermeintlich) gutes Argument. :(

  • Wie wurde es denn eigentlich beim Bundesligafinale gehandhabt? Dort zumindest sind dann zwischendurch einzelne Protagonisten vom Stand gegangen. Lässt sich die Vorgangsweise eventuell nachsehen?

    Die Spitzenschützen ziehen immer eine Schnur in den Lauf, wenn sie den Stand verlassen. Schließlich stammt die Regelung aus dem internationalen Bereich. Und bei der BuLi ist das beim Stand verlassen Gang und gäbe. Beim Waffe ablegen, während man auf dem Stand verbleibt aber nicht. Da reicht die offene Ladeklappe.

  • Nicht dass ich missverstanden werde....

    ...

    Welcher Schütze legte bei einem Wettkampf 40x seine Waffe aus der Hand. Allein aus Zeitgründen ist das gar nicht machbar. Aber Hauptsache, wir haben ein (vermeintlich) gutes Argument. :(

    Ich glaube eher, Du hast missverstanden. Das sind die Pistolenschützen, die ihre Pfoten häufiger während des Wettkampfes von den Griffen lösen und auf die Ablage legen.

    Die letzten Fragen und Antworten beziehen sich meistens auf diesen Beitrag von letztem Sonntag 23:05.

    Hatte mit einem KR die Diskussion, wann bei LP (DSB Kz 2.10 u.ä.) die Sicherheitsschnur eingelegt werden muss.

    Unstrittig, wenn der Schütze (m/w/d) seinen Stand verlässt.

    Aber auch, wenn er die Waffe nur offen (kurz) ablegt? Oder muss er die ganz Zeit die Hand an der Waffe haben?

    Die aktuelle Regelung in der SpO ist meiner Meinung nach so oder so auszulegen.
    Gibt es evtl. ein rel. aktuelles Schriftstück der TK zu diesem Thema, das ich übersehen habe?

    (Alles unabhängig davon dass ich persönlich eine Knallcharge kenne, die ein Dia reintat, dann sich hinsetzte und nach dem wieder Aufstehen noch ein zweites Dia lud. Dann bekommt man nämlich auf einen Ritt zwei saubere Treffer im Bereich 3 bis 5 tief.)

  • Ich glaube eher, Du hast missverstanden. Das sind die Pistolenschützen, die ihre Pfoten häufiger während des Wettkampfes von den Griffen lösen und auf die Ablage legen.

    Die letzten Fragen und Antworten beziehen sich meistens auf diesen Beitrag von letztem Sonntag 23:05.

    Ich hab da nichts missverstanden. Es geht nicht um die Disziplin (mir ist als Pistolenschütze schon bekannt, dass das hier mal eher vorkommt als beim Gewehr) sondern um die behauptete Anzahl („40x in einem Wettkampf rein und raus“). Bei den heutigen Wettkämpfen auf elektronischen Ständen und 50 Minuten Wettkampfzeit für 40 Schuss kenne ich keinen Schützen, der seine Waffe auch nur mehr als 10 mal ablegt. Früher bei den Papierscheiben mag das beim Scheibenwechsel öfter der Fall gewesen sein.

  • Hatte mit einem KR die Diskussion, wann bei LP (DSB Kz 2.10 u.ä.) die Sicherheitsschnur eingelegt werden muss.

    Unstrittig, wenn der Schütze (m/w/d) seinen Stand verlässt.

    Aber auch, wenn er die Waffe nur offen (kurz) ablegt? Oder muss er die ganz Zeit die Hand an der Waffe haben?

    Die aktuelle Regelung in der SpO ist meiner Meinung nach so oder so auszulegen.
    Gibt es evtl. ein rel. aktuelles Schriftstück der TK zu diesem Thema, das ich übersehen habe?

    Tatsächlich ist die Formulierung in 0.2 SpO aus meiner Sicht ziemlich einzweideutig: „Eine Waffe darf nur abgelegt werden, wenn diese nicht geladen ist. Dieses wird ANGENOMMEN wenn: - die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist (Zusätzlich muss man immer noch wissen, was der jeweilige Standbetreiber unter „Sicherheitseinrichtungen“ versteht 😒)“

    Es hindert mich als Aufsicht also niemand daran, die Erkenntnis, dass eine Waffe ungeladen ist, woanders her zu beziehen (z.B. dadurch, dass ich den Schützen bei der Schussabgabe beobachtet habe und er sodann den Verschluss geöffnet und die Waffe abgelegt hat). Genausogut kann ich aber sagen „Mein Name ist Hase, ich weiß (von) nix, also ist die Waffe NUR ungeladen, wenn die 0.2er Aufzählung erfüllt ist.“ Da kann sich also wieder jeder KR persönlich gerieren wie er möchte.😒

  • Man muss in diesem Kontext natürlich verstehen, dass es sich bei einer Luftpistole um die letale Waffe schlechthin handelt. Es gibt quasi nichts auf diesem Planeten, was gefährlicher ist, als eine Luftpistole - vor allem dann, wenn sie mit offenem Verschluss für 20 Sekunden unbeaufsichtigt irgendwo rumliegt.

    Haben wir doch alle noch die grausigen Unfälle vor Augen, die 100te und Aber100te von arglosen Schützen

    um´s Leben brachten, als es noch keinen Sicherheitsschnüre in Luftpistolen gab. Jahr für Jahr gab es Tote und Verletzte, weil die gemeine Luftpistole die einzige Waffe ist, die sich selber Laden und dann eigenständig zielen und abdrücken kann. Aber mit der Sicherheitsschnur hat man dieses Monster nun quasi am Zügel - nur so wurde es gebändigt.

    Aber immer wieder gibt es Schützen, die die Anweisungen der heiliggleichen Kampfrichter hinterfragen. Muss sich ein Kampfrichter, der die zu 100% sowohl sinn- als auch wertvollen Regeln des DSB durchsetzt, das gefallen lassen - wo er doch Vertreter der Institution des gesunden Menschverstandes schlecht hin ist? Wir sollten uns freuen, dass so einen tollen Verband wie den DSB gibt, in dem Fakten mehr zählen als Meinung und Schwachsinn keinen Boden findet, auf dem er wachsen kann.

  • Man muss in diesem Kontext natürlich verstehen, dass es sich bei einer Luftpistole um die letale Waffe schlechthin handelt. Es gibt quasi nichts auf diesem Planeten, was gefährlicher ist, als eine Luftpistole - vor allem dann, wenn sie mit offenem Verschluss für 20 Sekunden unbeaufsichtigt irgendwo rumliegt.

    Haben wir doch alle noch die grausigen Unfälle vor Augen, die 100te und Aber100te von arglosen Schützen

    um´s Leben brachten, als es noch keinen Sicherheitsschnüre in Luftpistolen gab. Jahr für Jahr gab es Tote und Verletzte, weil die gemeine Luftpistole die einzige Waffe ist, die sich selber Laden und dann eigenständig zielen und abdrücken kann. Aber mit der Sicherheitsschnur hat man dieses Monster nun quasi am Zügel - nur so wurde es gebändigt.

    Aber immer wieder gibt es Schützen, die die Anweisungen der heiliggleichen Kampfrichter hinterfragen. Muss sich ein Kampfrichter, der die zu 100% sowohl sinn- als auch wertvollen Regeln des DSB durchsetzt, das gefallen lassen - wo er doch Vertreter der Institution des gesunden Menschverstandes schlecht hin ist? Wir sollten uns freuen, dass so einen tollen Verband wie den DSB gibt, in dem Fakten mehr zählen als Meinung und Schwachsinn keinen Boden findet, auf dem er wachsen kann.

    auch mit einer Luftpistole oder einem Luftgewehr kann man jemanden schwer verletzen.

    Ich möchte kein Blei-Diabolo ins Auge bekommen!

  • Das ist hier nur das Thema! Es geht um die Frage, ob mal das nach jedem Schuß machen muß, falls man die Waffe ablegt.

    Das Schaubild des BSSB sagt hierzu: Wenn ein Schütze die Waffe ablegt UND den Schützenstand verlässt, muss die Sicherheitsvorrichtung angebracht sein. Für mich ist das eindeutig: Nur beim Verlassen des Standes, nicht wenn die Waffe nur abgelegt wird. So handhabe ich es Aufsicht.

  • Ich hab da nichts missverstanden. Es geht nicht um die Disziplin (mir ist als Pistolenschütze schon bekannt, dass das hier mal eher vorkommt als beim Gewehr) sondern um die behauptete Anzahl („40x in einem Wettkampf rein und raus“). Bei den heutigen Wettkämpfen auf elektronischen Ständen und 50 Minuten Wettkampfzeit für 40 Schuss kenne ich keinen Schützen, der seine Waffe auch nur mehr als 10 mal ablegt. Früher bei den Papierscheiben mag das beim Scheibenwechsel öfter der Fall gewesen sein.

    Christian Reitz hat seine Lupi während eines Wettkampfs ständig in seiner Hand. Kann man auf dem ein oder anderen Youtube Video sehen. Mir wäre es auch zuviel ständig eine Schnur ein- oder raus zu ziehen wenn ich die Lupi ablege. Meine Schnur stammt von meinem Rasentrimmer :-). Andere nutzen lange Kabelbinder.

  • Christian Reitz hat seine Lupi während eines Wettkampfs ständig in seiner Hand. Kann man auf dem ein oder anderen Youtube Video sehen. Mir wäre es auch zuviel ständig eine Schnur ein- oder raus zu ziehen wenn ich die Lupi ablege. Meine Schnur stammt von meinem Rasentrimmer :-). Andere nutzen lange Kabelbinder.

    Solche Marotten hatten früher, vor der Erfindung des Schnürchens, andere Spitzenschützen auch.

    Das mag auch daran gelegen haben dass man damit einfach Fehler beim wiedereinsetzen der Waffe in die Hand vermeidet. Vielleicht kann no.limits was dazu schreiben.

  • Johannes das ist sehr schwierig dazu ne Abschliessende Antwort zu geben.

    Für dauerhaftes halten, braucht man eine sehr gute Kondition und viel Erfahrung. Dauerhaftes halten kann verschiedene Ursachen haben, das erhalten der Konzentration und der Handlage. Ablenkung vermeiden durch rumrödeln mit der Schnur.

    Entsprechend ist es umgekehrt, wer entspannung braucht in der Hand oder generell kommt ohne ablegen und die damit verbundene Prozedur nicht umhin.

    Es ist entscheidend wie einer tick und in der Summe Vorteile für seinen Schießstiel braucht oder sieht.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Es war kein dauerhaftes Halten, da er die Lupi mit angewinkeltem Arm vor der Brust hatte= recht entspannt. Der Wettkampf fand in Polen 2018 statt. Sein Nebenmann -ein Bulgare- der da 2. wurde hat so die Schulter/Arm im Anschlag verdreht, dass man meinte, er würde sich diese bei jedem Schuss auskugeln. Leider finde ich das Video bei Youtube gerade nicht.

    Sah so aus als würde es weh tun.

  • Bei uns auf der Bezirksmeisterschaft muss man nur die Schnurr reinschieben, wenn man den Stand verlässt, vorher den Arm heben, die Aufsicht kommt, kontrolliert und man kann den Stand verlassen, beim reinen Ablegen, um etwas zu trinken oder sich zu entspannen, muss keine Schnurr reingeschoben werden.