Schussabgabe

  • Mein Problem ist folgendes:
    Ich kann 3-5 Zehner am Stück schießen die gut abgedrückt und anchgehalten sind.Irgendwann verwackle ich dann immer ein zwei Schüsse extrem.Das Problem liegt dann aber dabei das ich gut Ziele (wie bei den vorherigen Schüssen)aber im Moment des Abdrückens extrem zucke und den Schuss aus dem Zehner in den 7-5-Bereich lenke.Nach einer längeren Pause(1-3 Minuten)kann ich normal weiterschießen.

    Wie könnte ich diese extremen ''Zuckungen''abstellen?

  • Hallo,

    es ist zwar schwer eine Ferndiagnose zu stellen, man kann es aber versuchen.

    Du sagst du kommst bei 3-5 Schüssen gut klar und bekommst dann beim abziehen ein zucken beim Abziehen?
    Ich vermute mal das du bei den schüssen die dir wegfliegen kurz vorm Abziehen die Körperspannung fallen lässt und dein Körper in die ruhestellung zurückgeht.
    Sprich du drückst dich in die 10, das geht immer nur ein paar schuss gut und dann braucht der Körper eine Pause.
    Du solltest evtl mal schauen ob du dich nicht ein paar mm entgegengesetzt der ausreißerrichtung stellst, das du nicht drücken musst.

  • Hallo,
    viele Schützen die dieses Problem haben, haben die fehlende Wiederholungsgenauigkeit.
    Um das zu beweisen baue einmal einen Fotoapparat auf dem Stativ auf. Wichtig ist der Ausschnitt vom Kopf bis einschl. Hüfte. Der Winkel zum Schützen ist nicht so wichtig. Ein Kamerad soll nun bei 15 oder 20 Schüsse in Folge ein Foto machen und zwar möglichst dann, wenn Du abziehst. Dann schaue Dir mal die Bilder wie bei einem Daumenkino an. Achte auf Deine Stützhand (links-rechts, vor-zurück), Deine Hüfte, Dein Kopf, die Höhe der Schaftkappe bzw. Oberkante der Schaftbacke, Deine Augen und mal allgemein.
    Ich verrate Dir, dass z. B. Bundesligaschützen hier von Bild zu Bild nur minimale Schwankungen haben.

    Wenn Du auf den Bildern tanzt oder eine allgemeine Unruhe beim schnellen Blättern bemerkst, dann gilt für Dich:
    - Das Einsetzen des Gewehres etwas bewußter machen. Überall wo Du mit dem Gewehr in Berührung kommst, muss das genau stets an der Gleichen Stelle sein - auf dem mm (Schaftkappe an der Jacke - Punkt hinmalen; Handschuh am Vorderschaft - jeweils einen Punkt hinmalen, dann müssen beide Punkte stets nebeneinander liegen; achte stets auf Dein Muskelgefühl wenn Du die Hüfte geradestellst und knickst) usw.

    Wenn Du noch mehr wissen willst, dann schreibe es einfach mal hier.

    Gruß

  • [...]
    Um das zu beweisen baue einmal einen Fotoapparat auf dem Stativ auf. Wichtig ist der Ausschnitt vom Kopf bis einschl. Hüfte. Der Winkel zum Schützen ist nicht so wichtig. Ein Kamerad soll nun bei 15 oder 20 Schüsse in Folge ein Foto machen und zwar möglichst dann, wenn Du abziehst.
    [...]

    Diese Idee gefällt mir persönlich sehr. Daran habe ich noch gar nicht gedacht :) Werde ich demnächst einmal ausprobieren. Zuerst aber bei meinen Schützlingen :D

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Ich hab als vom Trainer en Zettel bekommen mit ner Tabelle 40 Schuss wo ich nach jedem Schuss von meinem Gefühl her ein Plus Zeichen für gut, ein Minus für Schlechten Schuss und ein Punkt wo ich mir nicht sicher war eintragen musste. Ist zwar en bissle aufwändig und en bissle nervig anfangs, aber ich hab da ziemlich genau nachvollziehen können wie gut ich mich konzentrieren konnte oder nicht oder wo ich selber Mist gebaut hab, Aufbau Fehler usw. Hab noch in 1-2 Sätzen nach dem Schiessen was geschrieben, was ich gut schlecht fand ob wackler usw. dabei waren. Hab den Zettel und Spiegel im Trainer gegeben nach 4-5 Trainings hat er mir mal den stand der Dinge gesagt was er gut findet wo noch gearbeitet werden muss. Da konnte ich selber sehn wo die hochs und Tiefs waren. Klingt zwar nicht so super spaßig aber es hilft.

    Fotos helfen extrem, ein schützenkollege oder trainier der sich mal 40 Schuss aufschreib was man da macht und wo die Fehler liegen ist ein muss, mein Vater darf heute noch her halten als Zuschauer und muss alles in ne Tabelle eintragen.

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Besitzer
    Atomkraft, ja bitte!

  • Ich hatte mal einen Schützen mit ziemlich ähnlichen Problemen. Die Ursache war einfach aber schwer erkennbar: Er hatte bei einigen Schüssen beim Druckpunkt ganz langsam wieder nachgelassen und damit den gewohnten Abzugsweg verändert.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • So habe wie folgt geschossen 93 91 86 90
    1. 8 10 9 9 7 10 10 10 10 10
    2. 9 10 10 10 9 9 9 8 8 9
    3. 7 7 7 7 9 9 10 10 10 10
    4.9 10 8 9 9 10 8 9 9 9

    Ich muss dazu sagen, dass ich nach dem zweiten Streifen die Schuhe wechseln musste weil meine Füsse extrem weh taten.

    Insgesamt habe ich sehr darauf geachtet das mein Anschlag immer ungefähr der gleiche ist.Ein weiteres Problem habe ich meiner Meinung nach auch konsequent beseitigt indem ich nach fehlerhaftem Zielen abgesetzt hat.

    Die Idee mit der Kamera werde ich demnächst aufnehmen da heute niemand am Schießstand oder im Schützenheim war der diese machen kann.Eventuell könnte ich morgen im Jugentraining fragen ob jemand Fotos schießen kann.

  • HSVer

    Mir fällt auf, dass du schlechte Schüsse fast immer geballt schießt. Mein Tipp wäre hier: Wenn du schon 2, max. 3 schlechte Schuss nahe beieinander hast (d.h. zwei oder drei 8er oder schlechter auf 2-5 Schuss) dann mach doch eine Pause. Atme etwas durch und konzentriere dich neu oder gehe vom Stand weg, wenn dein Anschlag nicht mehr sauber passt. So vermeidest du, dass du auf zwei 8er oder 7er noch mal ein paar schlechte drauf schießt. Wenn du das dann konsequent machst, verschwinden die schlechten auch nach und nach und es werden locker 10 Ringe mehr. Denn 10er hast du ja genügend!!

    Und zu den schmerzenden Füßen: Passen deine Schuhe richtig? Schnürst du sie evtl zu eng? Denn ein Wechseln der Schuhe unter dem Schießen ist ganz schlecht und bringt dich total aus dem Rhythmus. (Sebastian Vettel wechselt ja auch nicht auf halber Strecke den Rennwagen). Versuche das doch zu vermeiden!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo,

    so, wie Du die Sache beschreibst, stehst Du ja auf der 10 und verreist dann bei der Schussabgabe.

    Also hast Du meiner Meinung nach beim Auslösen des Schusses dein Problem. Nachfolgend einige Vorschläge, die zur Beseitigung der Ursache mit beitragen.

    Um sauber, sprich unbewusst den Schuss auszulösen, ist es sehr wichtig, dass das Gewehr mit seinen Maßen auf deinen Körper zugeschnitten ist. Gehe nun wie folgt vor. Ich denke, Du bist Rechtsschütze?

    Besorge Dir einen Zollstock, oder besser ein kleines Maßband ( 3-5 Meter) aus dem Baumarkt. Setze deinen rechten Arm angewinkelt mit dem Ellenbogen auf eine feste Unterlage und messe den Abstand von der Unterlage bis zu deinem Handgelenk. Nun hast Du DEIN Maß für die Länge ---Vorderkante Handgriff bis zur Kontaktfläche der Schafkappe ---.Toleranz + / - 1 bis 3 Zentimeter. Um die für Dich optimale Länge des Hinterschaftes zu ermitteln, hilft nur probieren. 1cm vor, 0,5 cm zurück. Dann 2cm vor, 0,5cm zurück, usw.

    Nun bringst Du die Abzugszunge in Position. Gehe also in den Anschlag. Entspanne die rechte Schulter und umfasse den Handgriff mit normaler Kraft. Der Abzugsfinger wird nun im Gelenk zwischen dem 1. und 2. Glied so gedreht, dass das letzte Glied deines Zeigefingers beim erreichen des ---Druckpunktes- im rechten Winkel vor der Abzugszunge steht . Dieses ist sicher nicht der Fall. Daher musst Du die Abzugszunge auf der Führung vor-oder zurückschieben, bis die gewünschte Stellung für den Kontakt an der Abzugszunge erreicht ist.

    Du musst allerdings darauf achten, das die Abzugszunge hierbei senkrecht unter der Seelenachse des Gewehrlaufes steht, damit der Zug der Fingerkuppe in Laufrichtung erfolgt. Beim verkanteten des Gewehres bedeutet dieses, dass die Abzugszunge auch noch etwas auf der Führung nach außen gedrückt wird. Um dieses zu kontrollieren, ist eventuell die Hilfe eine Vereinskameraden nötig.

    Um diese Einstellungen bis zur Zufriedenheit vorzunehmen, sind gewiss einige Trainingsabende fällig.

    Du solltest dir im Anschluss noch die Schaft backe vornehmen und überprüfen, ob der Blick des rechten Auges mittig durch die Iris des Diopters fällt. Ansonsten wie bei der Überprüfung der Nullstellung: Augen zu, den Kopf total entspannt auf die Schaft backe legen (nur das Gewicht deines Kopfes drückt auf die Schaft backe) , Augen auf, und nun muss dein Blick mittig durch die Iris auf das Ziel fallen.

    Ansonsten Änderung an der Einstellung der Schaft backe vornehmen. Eventuell auch die Höhe der Visierung, (Diopter und Korntunnel) erhöhen.

    Ps.Ich schließe meine Augen bei der Überprüfung der Nullstellung, da ich mit geschlossenen Augen besser in meinen Körper hineinhören kann. So habe ich ein besseres Gefühl für die Wahrnehmung der Informationen, die mein Körper sendet. Wie beim autogenen Training.

    Ich denke, wenn die Empfehlungen ümgesetzt sind, sollten die „Ausreißer“ in Serie der Vergangenheit angehören.


    :P :whistling: ;) ;( :cursing: ^^ :P :P :P :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    -Die nächsten Traingsabende-

    Mfg.

    Dododogge

  • Die Ausführungen von dododogge sind gut und da kannst du jetzt angreifen und etwas herumbasteln. Aber mache dies nicht unbedingt direkt vor wichtigen Wettkämpfen, sondern suche dir eine Wettkampfpause von einigen Wochen dafür aus.

    Was ich nicht machen würde, ist die Augen bei der Nullpunktkontrolle zu schließen, denn es hat jeder sicherlich schon bemerkt, dass man bei geschlossenen Augen einen ganz anderen Orientierungssinn und ein etwas verändertes Gleichgewichtsempfinden hat. Ich gehe in Nullstellung und blicke einfach nicht durch den Diopter und höre dann so in den Körper hinein. Aber ich nehme schon den richtigen Anschlag ein. Dann muss ich nur den Blick geradeaus richten und schon schaue ich durch den Diopter und sehe, ob ich richtig auf dem Nullpunkt stehe. Das wäre noch mein zusätzlicher Tipp.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo HSVer,
    Du scheinst sehr motiviert zu sein. Ratschläge hast Du nun bekommen. Hoffentlich machst Du über den Feiertagen eine Ruhepause, damit Du mit viel Elan wieder "angreifen" kannst.
    Als ich Anfänger war, habe ich auch mal so geschossen. Da sagte ein "alter" Schütze zu mir.
    "Ein Schuss von dir ist HOPP, der nächste TOPP, usw. Du kannst schießen, jetzt musst du nur noch trainieren."
    So sehe ich das bei Dir auch. Aber ich kenne Dich ja nicht. Vielleicht fehlt hier ein gereifter Anschlag und ein solider Schießablauf?
    Für einen motivierten Sportler doch kein Problem, oder?

    Für Leute, die auch mal ein Sachbuch lesen. Ich würde dazu die Bücher vom Mario Gonsierowski und Heinz Reinkemeier (Maik Eckhardt, Gabi Bühlmann ...) empfehlen. Oder vielleicht werden von den Dachorganisationen (Gau, Bezirk, Land) auch mal Veranstaltungen angeboten.

    Viel Erfolg und gutes Gelingen wünscht Dir Sebastianus

  • Hallo HSVer,
    Du scheinst sehr motiviert zu sein. Ratschläge hast Du nun bekommen. Hoffentlich machst Du über den Feiertagen eine Ruhepause, damit Du mit viel Elan wieder "angreifen" kannst.
    Als ich Anfänger war, habe ich auch mal so geschossen. Da sagte ein "alter" Schütze zu mir.
    "Ein Schuss von dir ist HOPP, der nächste TOPP, usw. Du kannst schießen, jetzt musst du nur noch trainieren."
    So sehe ich das bei Dir auch. Aber ich kenne Dich ja nicht. Vielleicht fehlt hier ein gereifter Anschlag und ein solider Schießablauf?
    Für einen motivierten Sportler doch kein Problem, oder?

    Für Leute, die auch mal ein Sachbuch lesen. Ich würde dazu die Bücher vom Mario Gonsierowski und Heinz Reinkemeier (Maik Eckhardt, Gabi Bühlmann ...) empfehlen. Oder vielleicht werden von den Dachorganisationen (Gau, Bezirk, Land) auch mal Veranstaltungen angeboten.

    Viel Erfolg und gutes Gelingen wünscht Dir Sebastianus

    Demnächst sollte das deine BUchempfehlung bei mir eintreffen.Mithilfe des Buches und den Tipps von erfahrenen Schützen werde ich mal meinen Anschlag überarbeiten.

  • Ich bedanke mich erstmal für die guten und hilfreichen Ratschlägen von euch.
    Nach einer kürzeren Trainingspause habe ich nun höchstwahrscheinlich mein Problem im äußeren Anschalg gefunden:
    Mein linkes Bein(Rechtschütze)stand nicht in einem 90° Winkel zum Boden,somit bot der äußere Anschlag nicht genügen Stabilität und der innere Anschlag war mit überflüssigen Spannungen durchzogen.
    Habe dieses Problem mit Hilfe eines Spiegels entdeckt und mittlerweile ausgemerzt.Meine ersten beiden Schussbildserien mit jeweils 5 Schuss pro Scheibe liefen ohne Ausreißer gut.
    Mal schauen ob ich das gute Gefühl konservieren kann und im Rundenwettkampf und in der Gaumeisterschaft gute Ergebnisse zeigen kann.

  • Hallo,
    fast jedes "andere" Stellen eines Beines/Fußes verändert die Stellung der Hüfte. Steht die Hüfte anders, hat sich der Nullpunkt verschoben. Wenn Du den Nullpunkt wieder hast, musst Du die Balance überprüfen. Stimmt der Zehendruck noch? Wenn ja, dann ist fürs erste alles in Ordnung. Machs gut!!!