Training VS. Wettkampf

  • Hi,

    hab folgendes Problem, im Training kann ich einen Schnitt von 393-396 locker halten, sobald ich im Wettkampf bin fehlen mir 5-6 Ringe. Gestern im Wettkampf auch wieder, schieße ich 2x 97, 1x 99, und dann zum Rechnen angefangen und es fielen unglaublich 3x eine 8, die Quittung war dann nur 386. Ist da doch besser ein Mental Training empfehlenswert?? Mit Training allein bekomm ich das nicht mehr weg.

  • Hallo Tobi,

    ob es gleich ein Mentaltrainer sein muss ? eventuell reicht fürs erste mal ein gutes Buch!?

    Es ist schwierig das zu beurteilen, wenn man Dich nicht kennt!

    Es sollten Dir gewisse mechanismen und Denkstrukturen bewusst werden, und Du solltest damit umgehen lernen.

    Du bist nicht der erste, nicht der einzigste und auch nicht der letzte der mit dieser Problematik zu tun hat.

    Stark im Kopf gehört dazu, und man kann das lernen und trainieren, über diverse Möglichkeiten.

    Es gibt sehr gute Bücher, wobei nicht jeder Autor jedem Leser liegt. Es gibt sehr gute Seminare, die in der Regel sehr teuer sind, ob das über den Job geht, oder den Sport ist egal, die Grundlagen sind dieselben.

    Es ist auch meiner Meinung nach, eng miteinander verbunden, wenn Du die Spielregeln beherrscht und Dich konditionieren, fixieren kannst auf Ziele, die beherrscht und umsetzen kannst, wirst Du hier wie dort mehr Erfolg haben.

    Ich war lange Jahre ( in meinem ersten Leben ) bei einer großen Versicherung Vertriebstrainer, Du kannst mir glauben ich weiss von was ich schreibe.

    Höller und Löhr sind sehr gute Trainer, Sami Molcho geht mehr in Körpersprache ist aber auch kaum zu bezahlen. Emile Rattelband Mister ,,Chakka,, hat in den 90iger furore gemacht, der war sehr Erfolgreich und nochmehr umstritten ob seiner Methoden.

    Ich hab Sie alle oft erlebt, und Veränderungen bleiben nicht aus.

    Höller kannst googln und schauen ob er was bezahlbares anbietet, sind aber wie mit Schießttainern die selben Spielregeln, das sollte begleitet werden, und die Vergessensquote ist bei einem Tagesseminar sehr hoch.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Lass mich raten: Dir wurde immer gesagt du sollst nicht rechnen und du sollst nicht auf andere Ergebnisse schauen oder?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Natürlich sollst du mitrechnen

    Natürlich sollst du auf andere Ergebnisse schauen

    Genau das macht den Unterschied aus

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo Tobi,

    Mentaltraining und was wie passiert wird meinem Empfinden nach relativ oft vernachlässigt, doch entschiedet es zumeist über Sieg oder Niederlage.

    Ich bin zwar kein Mentaltrainer oder Experte, der das alles beherscht, aber ich kann denke ich zumindest teilweise aus den Erfahrungen anderer schließen.

    Ich denke, dass es kein Patentrezept gibt, wo man einfach eine Liste in 10 Jahren abarbeiten muss und man hat es dann verstanden.

    Mit der Mentalkomponente habe ich auch des Öfteren zu kämpfen, bei mir resultiert das dann erhöhtem Pulsschlag an Stellen wo der eigentlich nicht sein sollte und das ich im Ablauf Kleinigkeiten vernachlässige.

    Mit dem Rechnen habe ich generell keine Probleme, da kommen mir die Zahlreich gesähten Papierstände zur Gute, auf Elektronik habe ich das im Hinterkopf, aber das passt generell.

    Die Frage ist wie bei vielem die Herangehensweise...., wenn ich mitzähle, damit ich weiß, wo ich liege alles in Ordnung. Wenn ich mitzähle und damit eine Kettenreaktion des Nachdenkens über alles einleite, nicht so gut. Ich wage zu behaupten, dass es ab einer bestimmten Geisteshaltung egal ist ob gezählt wird oder nicht.

    Ich zähle mit, damit ich weiß, wo ich grob liege, so kann ich z.B. auch sagen, dass ich nach der 3ten 9 doch mal was ändern/prüfen muss.

    Ein guter Freund hat mal zu mir gesagt: Wenn ich eines in diesen vielen Jahren gerlernt habe: Nicht nachdenken, sondern einfach nur das Programm abfahren, was ich trainiert habe.

    Daraus lässt sich für mich viel entnehmen (es ist eigentlich nur ein Prinzip, was man können muss, wie man da die "Erleuchtung" bekommt ist die andere Frage). Nutze im Wettkampf den gegenwärtigen Moment, ob das vorher eine 9 war egal ! ob man noch 5 10er braucht egal ! Wichtig ist den Ablauf so abzuarbeiten, das man zufrieden ist. Dieses Gedanken machen begegnet einem auch im täglichen Leben: Was ist morgen? Wird mein Chef mit meiner Arbeit zufrieden sein ?, was passiert wenn er es nicht ist ?, bekomme ich den Kopf abegrissen?, werde ich wohlmöglich entlassen ?

    Das sind Gedanken, die einen belasten, aber nicht zum Ziel führen.

    Ist doch im Wettkampf genau das Gleiche, da ists dann nur: Was passiert, wenn ich noch eine 9 Schieße ?

    Heißt also auch nicht aufregen, wenn es nicht läuft, Kopf freimachen....

    Klingt einfach aber ist es teilweise nicht unbedingt, da heißt es dann kämpfen.

    Auch lese ich bei Deiner Ausführung viel Unmut über das Ergebnis, klingt für mich weitergeführt so wie "Wettkampf habe ich total in den Sand gesetzt, Alles ist Mist!"

    Diese Einstellung erachte ich nicht als Zielführend, so war ich früher auch mal, war nicht gut.

    Warum nicht solche "schlechten" Ergebnisse mit einer Zielführenden Analyse und anschließender Bearbeitung abschließen, außerdem ist es kein schlimmes Ereignis....

    Gruß Ritter

  • Lass mich raten:

    Wegi,

    ganz so einfach ist es nicht! ich würde sagen das ist die minimal Stufe......

    so nach dem Motto, denk jetzt nicht an ein rosa Schwein mit Schleifchen am Schwanz.......

    ne, es geht um den ganzen belastenden Gedankenmüll, ein Teil ist das wesentliche von unwesentlichen zu unterscheiden. Postives denken! wo 95% der Menschen gar nicht wissen was gemeint ist und vor allem wo Sie sich selbst da drin wiederfinden.

    Das bremst und hemmt und schränkt einen ein, im Sport, wie im Job.......

    Aus dem Grunde gibt es Erfolgreiche, Macher, Unternehmer....... und Unterlasser!

    ja einfacher gesagt als gemacht

    Tobi

    es hat keiner gesagt das es einfach ist!

    hier beist sich Dein Tun, auf der einen Seite, suchts Du Lösungen wie einen Mentaltrainer, das ist grob der richtige Ansatz, auf der anderen Seite bremst Du Dich mit solchem einem Zitat ein.

    Das Unterbewusstsein wird schon ins straucheln gebracht, für den Fall das die Energie nicht reicht, kannst Du Dir im Kopfkino dann einblenden, ich habs doch gewusst es wird nix.........

    Der eine sucht nach Lösungen, der andere weiss immer warum etwas nicht geht! lies diesen Satz 10 mal und suche Beispiele die Du erlebt hast die sowohl hier wie da greifen.

    Damit Du überhaupt mal ne grobe Ausrichtung bekommst.

    Ich persönlich lasse keine negativen Gedanken mehr bei meinem Tun zu. Ich entscheide mich etwas in Planung zu nehmen und dann wird programmiert. Das Ziel wird definiert, dann wird der Weg dahin festgelegt wie, was, wo, wann. Wenn sich irgend etwas auf dem Weg zum Ziel nicht als praktikabel erweist werden andere Lösungen gesucht, getauscht, andere Ansätze genommen.

    In dem Momment wo ein Gedanke kommt, der nicht auf Ziel focusiert ist, wirst ausgebremst, läuft der Mechanismus nicht reibungslos.

    Ein Gedanke wie das geht nicht, das kann ich nicht, darf nie aufkommen. In dem Momment ist das Ziel abgehagt und deine innere Kraft zieht nicht mehr mit. Du hast einen mentalen Schlusspunkt gesetzt,

    Wenn Leute 400 schiessen können, dann beweist das doch das es geht, und es beweist das Du noch potential freilegen musst, denn es geht, andere können es.

    Wenn Du genau diesen Zustand herstellst den der andere hat, hast Du auch das Ergebnis. Offen ist welche Wege Notwendig sind, ob Du die Energie hast.

    Solange Du nicht das selbe Ergebnis hast, ist nicht alles ausgereizt.

    Die ganze Geschichte hat natürlich auch Grenzen, so kannst Du natürlich morgens vor den Spiegel stehen und singen, und sagen ich jetzt wie Caruso.......

    Nein man muss realistisch bleiben, allerdings wenn man 395 schiessen kann, ist das Potential da. Aber ab jetzt wird jeder Ring anstrengend und es erschwert sich mindestens im Quadrat von Ring zu Ring.

    In der Liga wo Du jetzt anklopst muss Du diese Spielregeln beherrschen, sonst wirst zum Spielball der Psychologischen Kriegsführung auf Wettkämpfen.

    Es ist besser der zu sein der lenkt als der der gelenkt wird.

    Es ist lange her irgend eine LM 9mm wir mussten stechen um den Titel, ich hab 4 9er geschossen bei der Probe aber jeden genau in die Zahl, rings rum und einen Zehner, der andere war quasi schon Meister gedanklich dachte er.......... der hat innerlich so aufgekocht, das die so platziert waren ist ihm gänzlich entgangen, ob der Chanze sah es sich schon .........

    LM 9mm war abonniert über Jahre, 2013 standen 394 von meinem größten Konkurrenten schon an, ich wollte mein Abo einlösen?! Und dann solltest Du Dich und Deine Möglichkeiten kennen ein negativer Gedanke und das wars..... Strategien sind gefragt.

    Das geht aber nur wenn man schon x mal in einer ähnlichen Situation war und sich und das Prozedere kennt, manchmal klappts, und dann immer öfter.

    Aber sicher nicht wenn man sich nicht stellt und probiert, und verbissen Lösungen sucht, alles ausreizt.

    Ich will hier kein Fass auf machen, der Großteil geht da eh nicht mit, da sind Bücher drüber geschrieben worden. Das lässt sich so nicht schlüssig abhandeln.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • ganz so einfach ist es nicht! ich würde sagen das ist die minimal Stufe......

    so nach dem Motto, denk jetzt nicht an ein rosa Schwein mit Schleifchen am Schwanz.......

    ne, es geht um den ganzen belastenden Gedankenmüll, ein Teil ist das wesentliche von unwesentlichen zu unterscheiden. Postives denken! wo 95% der Menschen gar nicht wissen was gemeint ist und vor allem wo Sie sich selbst da drin wiederfinden.

    Du verwechselst hier was.

    Ich habe nie gesagt, dass es leicht ist. Ich habe hier nur den starken Verdacht, dass hier wieder einmal das nicht Rechnen und nicht auf andere Ergebnisse schauen welches man hier lehrt einfach falsch war und sich jetzt auswirkt. Dem muss man sich jetzt entgegen stellen.

    Es ist wie falsch einstudierte Technik. Bring die mal wieder weg....

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • da sind wir uns einig!!!!!

    das waren Strategien von früher, in den heutigen Finals muss man damit umgehen können, insofern kommst nicht umhin Dich den Zahlen zu stellen.

    Auch bei den RWK's mit Mann gegen Mann bleibt einem nix anderes, als ergo, erarbeiten!

    Trotzallem ist der Umgang mit den Zahlen wichtig, wie man die wahrnimmt, was man daran festmacht, wie Sie einen beinflussen bzw. Erfahrung ist gefragt und technische Sicherheit in seinem Tun !

    Mentale Stärke kommt nicht vom davon laufen.........


    no.limits

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    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Tobi,

    Meine Vorredner haben da schon Recht, ein gutes Buch kann helfen, auch der bewusste Umgang mit den Zahlen hilft da möglicherweise.

    Es ist ja auch der Passus indirekt gefallen: "Den erlernten Ablauf abspülen." Und an dieser Stelle klinke ich mich ein.

    Du hast ja geschrieben das du im Training die 390+ hältst, bedeutet das du, zumindest im Training nicht groß was falsch machst. Hier dann jetzt mein Vorschlag für einen Anfang. Ersetzt jetzt keinen Trainer der das ganze auf Dauer oder längere Zeit begleitet.

    Schreib dir deinen Schußablauf mal auf, beginnen mit dem Laden und endend mit dem richten der Schießkleidung nach dem Absetzen.

    Unterteile dann den Ablauf in 5 bis 6 Abschnitte und gebe denen dann einen Namen.

    So als Beispiel: Einsetzen, Atmung, Zielbild, Abzug, Nachziehen

    Dazu Holst du dir noch ein stilisiertes Bild vom Zielbild und legst das dann beim Schießen an eine Stelle die du einsehen kannst. Und vor JEDEM Schuß schaust du auf diese Stichpunkte und arbeitest die dann bei dem Schuß nach und nach ab.

  • Ich habe das Buch "Die Psyche des Schusses" und finde es sehr interessant und hilfreich.