es beginnt nur im Kopf wenn man falsch trainiert

  • Hier nun ein richtiger Mental-Thread ohne auf das Sprungverhalten von Sportpistolen eingehen zu müssen.

    Wer zum Sprungverhalten von Sportpistolen was lesen will bitte die drei anderen Beitragsstränge durchforsten.

    Dieser Thread steht ebenso nicht ohne Grund unter der Kategorie "Training" da die mentale Komponente für den Wettkampf nur im Training erarbeitet werden kann! Im Wettkampf selbst ist es zu spät!

    Hier nun meine Meinung und eigene Erfahrung... Profischützen, Weltmeister und Rekordhalter können jetzt gerne woanders weiterlesen.

    Warum verkackt man denn im Wettkampf?:

    Ganz grob: Ständig nur 40 oder 60 Schuss Training, Ergebnistraining und im Wettkampf hat man Angst Zehner zu schießen!

    Viele hoffen ja mit einem Mentaltrainer sein Ergebnis zu verbessern. Ist ja an sich nichts dagegen zu sagen aber zunächst sollten die Basics passen. Mit den richtigen Basics verkackt man nicht!

    Zu den Basics gehört die Kernaufgabe seines Sports zu erkennen. Dies ist nun mal in die Mitte zu schießen. Warum also im Wettkampf Angst davor bekommen? Weil ich ein hohes Ergebnis schießen könnte? Ja sicher will ich ein hohes Ergebnis schießen! Warum soll ich deswegen verkacken?

    Wie erarbeite ich mir die Basics? Mit Training, Training, Training! Wenn kein Trainer im Verein zur Hand ist lässt sich auch aus diesem Forum genug Input holen.

    Weiteres folgt...

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • da die mentale Komponente für den Wettkampf nur im Training erarbeitet werden kann!

    Hallo Wegi82,

    ich schätze deine Beträge, aber hier muss ich dir widersprechen. Es müsste heißen "...da die mentale Komponente für den Wettkampf nur im Wettkampf erarbeitet werden kann! "

    Du kannst im Training niemals den psychischen Druck, wie man ihn bei einem Wettkampf hat, simulieren.

    Im Wettkampf selbst ist es zu spät!

    Es ist nie zu spät. Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf.

    Ich kann nur jedem raten, jeden aber auch jeden Wettkampf (zB Pokalschießen) mitzunehmen.

    Grüße

    Bastian

  • Du kannst im Training niemals den psychischen Druck, wie man ihn bei einem Wettkampf hat, simulieren.

    Du kannst mir gerne widersprechen

    Glaube mir wenn du mit mir trainierst würdest du dir wünschen bei einem Wettkampf zu sein... So wie du habe ich auch mal gedacht und agiert.

    Hier muss ich dem Spruch den nolimits immer bringt zustimmen. "Wer immer tut was er schon kann bleibt immer das was er schon ist".

    Man muss im Training mehr geben um erstens im Wettkampf Reserven zu haben und zweitens "nicht zu bleiben wer man ist".

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Meine mentale Vorbereitung: Wettkampf akustisch simulieren und mit hartem Timing durchfahren

    Hatte als "Späteinsteiger" in den ersten Wettkämpfen (DSB Spopi aufgelegt, 6*5 Schuss Präzi und LuPi aufgelegt) enorme Schwierigkeiten, weil Ablauf und "Drumherum" so ganz anders waren als beim Training. Beim Training ist es z.T. "schön" ruhig auf dem Stand und man schießt die 5er Serien (oder 30 Schuss bei LuPi) wie es halt kommt - z.B. auch mit Unterbrechung des Ablaufes durch Begrüßung von Schützenkameraden, die auf den Stand kommen.

    Was hat mir persönlich einen deutlichen Schub gebracht:

    Ich habe mir eine Audioaufnahme zusammengemischt, auf dem der Wettkampfablauf für insg. 6 Stck. 5er Serien Präzi (je 2,5 min) akustisch simuliert wird. Also inkl. Ansagen des Wettkampfleiters, Schussgeräusche und Zuschauergemurmel. Die Aufnahme spiele ich mir ziemlich laut am Stand vom Mini-MP3-Player per Kabel in den elektronischen Gehörschutz ein. So ziehe ich den Wettkampfablauf im korrekten Timing OHNE Unterbrechung durch. Gut auch für das Trockentraining zuhause.

    Ist natürlich kein Wundermittel und nur ein Trainingsbausteinchen von vielen...

  • Ist natürlich kein Wundermittel und nur ein Trainingsbausteinchen von vielen

    Hi Snarrow,

    Wundermittel vielleicht nicht, aber diese Vorgehensweise ist eine ganz wichtige, in diesem Baukasten!

    Du hast für Dich eine Schwäche ausgemacht, diese erstmal nicht ignoriert und unterdrückt.

    Du hast Dich dieser Schwäche gestellt, das zeugt von Stärke und eine Strategie entwickelt, das zeugt von Kreativität und Willen.

    Du beschäftigst Dich damit.

    Das ist das Rezept und Fundament für großes, ohne Frage!

    Die Veranlagung ist da, jetzt fehlt es nur noch am Durchhaltevermögen.

    Sei dieser Lösungsversuch noch so Dilettantisch, erstmal egal........ denn dieser lässt sich bei Beibehaltung der Strategie optimieren.

    Ich möchte Dir hier zu Deinem Lösungsweg keinen Dilettantismus unterstellen, das war allgemein gedacht.

    Du kannst Dich mit einer Sache identifizieren, und Verbindung zum tun herstellen, Fehler im System erkennen und im Rahmen Deiner Möglichkeiten Lösungswege entwickeln.

    Der Anfang ist gemacht, bleib dran, das Entwickelt sich, der Sinn und die Sensorik dafür schärfen sich mit jeder Unternehmung in dieser Richtung.

    Mit allem was ich hier in letzter Zeit im Forum erlebt habe, eher die Ausnahme, nutze diese Eigenschaft, mach was draus;):thumbup:

    grüße no.limits wer immer das tut was er kann, wird immer bleiben was er ist!!!!!!!

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Also inkl. Ansagen des Wettkampfleiters, Schussgeräusche und Zuschauergemurmel.

    Coole Sache. Wie gehen denn da deine Mitschützen mit um?

    Dies ist hier ein klassisches Beispiel. Die Leute stört zwar der Lärm und Krach, aber dagegen tun nur die wenigsten was.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Coole Sache. Wie gehen denn da deine Mitschützen mit um?

    Dies ist hier ein klassisches Beispiel. Die Leute stört zwar der Lärm und Krach, aber dagegen tun nur die wenigsten was.

    Hallo wegi82,

    ich antworte Dir mal mit einer Gegenfrage:

    Wie viele Schützenkameraden, denen ich das Trainingselement erklärt habe, wollten anschließend diese Methode selbst einmal ausprobieren?

    A: Null, B: Zero oder C: ling

  • Wie viele Schützenkameraden, denen ich das Trainingselement erklärt habe, wollten anschließend diese Methode selbst einmal ausprobieren?

    Das eigentlich Tragische ist ja, dass man auf dieses Trainingselement noch extra hinweisen muss. Aber es gibt ja genug Leute welche sich im Jahr 2017 noch über Musik, Klatschen, Gerede usw. bei einem Wettkampf noch aufregen können. Wenn es im Wettkampf dann nicht funktioniert sind die Zuseher schuld...

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Coole Sache. Wie gehen denn da deine Mitschützen mit um?

    Dies ist hier ein klassisches Beispiel.

    Meinst du, daß er damit seine Standnachbarn stört?

    Die Aufnahme spiele ich mir ziemlich laut am Stand vom Mini-MP3-Player per Kabel in den elektronischen Gehörschutz ein.

    Davon bekommt kein Außenstehender was Störendes mit.

    Oder meinst du die Tatsache an sich, daß @snarrow versucht, sich auf Wettkampflärm zu konditionieren?

    BTW: Wir bauen auch (laute und z.T. extrem ohrwürmige) Musik und sonstige Störungen in unser Training mit ein. Auf internationaler Ebene ist Musik als Hintergrundbeschallung bei Wettkämpfen sogar Pflicht.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Meinst du, daß er damit seine Standnachbarn stört?

    Ja genau

    Davon bekommt kein Außenstehender was Störendes mit.

    Muss zugeben, dass ich mit elektronischen Gehörschützern keine Erfahrung habe. Habe mir eher die Lautstärke vorgestellt wie sie bei normalen Kopfhörern bei voller Lautstärke eintritt. Hier kann es schon störend sein wenn es herum ansonsten recht leise ist.

    Auf internationaler Ebene ist Musik als Hintergrundbeschallung bei Wettkämpfen sogar Pflicht.

    und das ist gut so!

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Hallo wegi82,

    jetzt verstehe ich endlich Deine Frage ^^. Califax hat Recht - draußen wird niemand durch meinen Kopfhörersound gestört. Da sind die Schüsse, die ich selbst beim Trainieren abgebe (auch GK-Pistole) schon "störender" für die Kameraden.

    Hinweis: Mein elektronischer Gehörschützer (Pro-Tac-Shooter) hat einen Limiter für das extern eingespeiste Signal eingebaut. Wenn im Hörer ca. 80 dB des eingespeisten Signales erreicht sind, bleibt eine weitere Pegelerhöhung am MP3-Player wirkungslos. Damit wird verhindert, daß die durch die Aussenmikrofone übertragene Information durch die eigespeiste überdeckt und das Gehör noch zusätzlich strapaziert wird.

    Noch einige Hinweise zum Trainingszweck: Es geht bei der Konditionierung um 3 für mich individuell (die Bedeutung für Andere kann ich nicht einschätzen) wichtige Dinge:

    1. Schusslärm wie im Wettbewerb bei jedem Training - die eigenen Schussphasen konzentriert und unbeeinflusst von den den anderen Schützen durchgehen- Flow!

    2. Ende-zu-Ende Timing aller Phasen wie beim Wettbewerb - Konzentration vor dem ersten Laden, Focus beim Laden, Flow bei der Serie, Regeneration nach der Serie und wieder von vorn...

    3. Timingfestigkeit innerhalb der 5er-Serie - ca. 80% der Schützen bei den Kreis- oder Verbandswettbewerben sind nach ca. 60% der Zeit "fertig". Das hat mich anfangs nervös gemacht, weil ich dachte, daß gleich "Feuer einstellen" kommt. Inzwischen muss ich nicht mehr auf einen Timer starren, sondern kann die 2min30sec gut ausnutzen. Deshalb ebben auf meinem Mix die Schüsse nach 2 min fast völlig ab.

    Am Schluss noch eine Frage an die Experten:

    Was sind die Pros und Cons für eine Kontrolle der Trefferlage im Wettbewerb nach jedem Schuss der 5er Serie Präzision?

    Um die Diskussion zu vereinfachen, nehmen wir mal an, dass die Trefferlage bei der Probeserie 1a war und in der 1. Serie keine Kontrolle erforderlich ist, ob die Visierverstellung korrekt war. Ich persönlich komme z.Zt. mental besser klar, erst nach dem letzten Schuss zu kontrollieren. Wenn ich innerhalb der Serie nach jedem Schuss kontrolliert habe und es war ein Ausreißer dabei, entstanden neg. Emotionen mit Auswirkungen auf die weiteren Schüsse. Welche Erfahrung habt ihr ?

  • Muss zugeben, dass ich mit elektronischen Gehörschützern keine Erfahrung habe. Habe mir eher die Lautstärke vorgestellt wie sie bei normalen Kopfhörern bei voller Lautstärke eintritt. Hier kann es schon störend sein wenn es herum ansonsten recht leise ist.

    Meine Tochter nimmt gerne Ohrhörer (die ja offensichtlich alle ihrer Generationen in die Ohren stecken, weil sie ansonsten sich nackt fühlen) unter ihre passiven Ohrwascherlschoner. Da hört sie mittels MP3-Player Musik, während sie trainiert. Aktive Ohrschützer, wie ich sie nutze, nimmt sie nicht, da die ja für DSB/ISSF-Schützen im Wettkampf nicht erlaubt sind.

    Sie ist Bundeskaderschützin.

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