Ich möchte Schütze werden

  • Wie Ritter schon sagte, ist Sportschützen nicht das führen aber transportieren von Waffen erlaubt.

    Dann erkläre mal den Unterschied im Hinblick auf das hier gültige WaffG.

    Der von Ritter geschilderte "Transport" wird seit 15 Jahren im WaffG als führen bezeichnet.

    Karl

  • Der von Ritter geschilderte "Transport" wird seit 15 Jahren im WaffG als führen bezeichnet.

    Stimmt. Irgendwie. Der von mir genannte "Transport" ist im Wortlaut des Waffengesetz wohl ein "befördern" oder vielleicht besser "Nicht-Führen"? ;) Wie auch immer, ich denke die Sache ist schon verständlich.

    Waffengesetz §12 Absatz 3: "Einer Erlaubnis zum Führen von Waffen bedarf nicht, wer [Punkt 2] diese nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit von einem Ort zu einem anderen Ort befördert, sofern der Transport der Waffe zu einem von seinem Bedürfnis umfassten Zweck oder im Zusammenhang damit erfolgt;"

    Kurz gesagt ist eigentlich jeder Umgang mit Waffen, für den das Waffengesetz den Umgang regelt, entweder verboten, erlaubnispflichtig oder es sind Ausnahmen formuliert. Und eine solche Ausnahme ist der oben genannte WaffG §12 Absatz 3.2.

    D.h., wenn man zu dem, was man mit einer laut Waffengesetz reglementierten Waffe tun möchte, keine Ausnahme im Waffengesetz findet bzw. die Voraussetzungen nicht erfüllt, läßt man es normalerweise besser bleiben.

  • Stimmt. Irgendwie. Der von mir genannte "Transport" ist im Wortlaut des Waffengesetz wohl ein "befördern" oder vielleicht besser "Nicht-Führen"? Wie auch immer, ich denke die Sache ist schon verständlich.

    Nun es scheint wirklich eine Eigenart der Waffenbesitzer zu sein sich möglichst verdreht auszudrücken, oder wie mir mal ein Besucher erklärte, "Mit mir können sie normal reden, ich verstehe Amtsdeutsch"

    Der von Dir beschriebene "Transport" ist wie Du im nächsten Satz richtig zitiert hast das erlaubnisfreie Führen von Waffen.

    Waffengesetz §12 Absatz 3: "Einer Erlaubnis zum Führen von Waffen bedarf nicht,

  • Der von Ritter geschilderte "Transport" wird seit 15 Jahren im WaffG als führen bezeichnet.

    Nur der Genauigkeit halber und ansonsten ohne Einwände, der Begriff des "Führens" und dessen Definition wurde auch schon im alten WaffG 72/76 so in unveränderter Form verwendet.

    Auszüge altes Waffengesetz von 1972/76

    § 4 Erwerben, Überlassen, Führen

    (4) Im Sinne dieses Gesetzes führt eine Waffe, wer die tatsächliche Gewalt über sie
    außerhalb seiner Wohnung, Geschäftsräume oder seines befriedeten Besitztums ausübt.


    § 35 Waffenschein


    (1) Wer Schusswaffen führen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen Behörde. Die
    Erlaubnis wird durch einen Waffenschein erteilt. Sie wird für bestimmte Waffen auf
    höchstens drei Jahre erteilt. Die Geltungsdauer kann zweimal um höchstens je drei Jahre
    verlängert werden.

    (4) Eines Waffenscheins bedarf nicht, wer

    2. sonstige Schusswaffen

    c) nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit lediglich von einem Ort an einen anderen

    verbringt, sofern er an beiden Orten nicht der Erlaubnis nach Absatz 1 bedarf


    Ein "Führen" liegt also immer vor, wenn jemand, salopp ausgedrückt, eine (Schuss)Waffe in der Öffentlichkeit bei sich hat. Dazu bedarf es einer Erlaubnis und diese ist der ominöse Waffenschein, der ja fast immer von unsrer Qualitätspresse mit der Erlaubnis zum Erwerb und Besitz, sprich der WBK, verwechselt oder synonym verwendet wird.

    Diese Erlaubnis zum Führen von Schusswaffen, also den Waffenschein, benötigt aber nicht, wer

    Akt. WaffG § 12 (3) 2.

    diese nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit von einem Ort zu einem anderen Ort befördert, sofern der Transport der Waffe zu einem von seinem Bedürfnis umfassten Zweck oder im Zusammenhang damit erfolgt.

    Trotzdem handelt es sich beim Transport aber auch um ein "Führen", nur benötigt man dafür eben keinen Waffenschein.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hey Leute,

    ich besuche morgen mal einen Verein.

    Könnt ihr mir bitte noch mal in kurzen Stichpunkten schreiben, auf man unbedingt achten sollte?

    Der Verband? Gute Öffnungszeiten?

    Danke

  • Gutes Klima und ob es dort auch Leute gibt, dir dir zeigen, wie man schießt (und trifft).

    Ob es Leihwaffen für das erste Jahr gibt. Und was für welche.

    Und welche Disziplinen dort geschossen werden können (stand- und verbandsabhängig).

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Mein Einstieg ins Sportschiessen beim Pistolenverein vor Ort passt hier ganz gut hinein.

    Am vergangenen Mittwoch hatte ich erstmals Kontakt mit dem Schützenverein vor Ort. Ich wurde wider Erwarten sehr herzlich empfangen. Nach einer Einführung in die Gegebenheiten/Richtlinien innerhalb des Schützenstandes ging's gleich los mit den Instruktionen der sich im Schiessstand befindenden Leihpistolen.

    Danach bekam der zweite Neue und ich eine Schachtel Kleinkaliber-Patronen. Wir beide wurden sehr gut betreut während der Probeschüsse. Wir schossen in Serien von jeweils drei Patronen im Magazin. Ca. 25 Schuss auf 25m, die andere Hälfte auf 50m. Der Betreuer, sprich Vereinspräsident kümmerte sich vehement um uns beide Neuen. Keine Serie blieb unbeobachtet. Er gab auch Tipps und Hinweise. Von einem Schützen, der jahrelang im Schweizer Nationalkader schoss, nimmt man so etwas gerne an.

    Meine zuvor absolvierte Basisausbildung in einem auswärtigen Schützenverein blieb nicht im Verborgenen. Während ca. eineinhalb Stunden waren dann die 50 Patronen verschossen. Der Betreuer war sehr zufrieden und freute sich über die erzielten Ergebnisse (ein paar Zehner waren nämlich – zu meiner eigenen Überraschung – auch drin!).

    Ich freue mich bereits auf den nächsten Mittwoch, vielleicht bereits mit meiner eigenen Pardini SP RF.

    Übrigens: Jahresbeitrag CHF 50.00.

    Einmal editiert, zuletzt von ryma (5. August 2017 um 12:13)

  • Ich freue mich bereits auf den nächsten Mittwoch, vielleicht bereits mit meiner eigenen Pardini SP RF.

    Oh glückliche Schweiz!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ich freue mich bereits auf den nächsten Mittwoch, vielleicht bereits mit meiner eigenen Pardini SP RF.

    Hallo Ryma,

    viel Erfolg, in welcher Gegend in der Schweiz gehst du schießen?

    grüße aus Deutschland Bernd

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Oh glückliche Schweiz!

    Auch wir haben unsere Vorschriften, Eingrenzungen, Restriktionen. Dass es jetzt auf den Erwerb von Schusswaffen nicht zutrifft, mag stimmen. Aber ihr werdet vielleicht in anderen Teilen des täglichen Lebens Vorteile gegenüber anderen Ländern haben (ist nur so ’ne Meinung). Bei uns ist ganz bestimmt nicht alles einwandfrei.

  • Hallo Leute,

    ich war letzte Woche im Schützenverein.

    Der Verein ist sehr Modern und hat junge Mitglieder. Ein Luftgewehrstand und ein feuerwaffenstand sind vor Ort. Der Vorsitzende war freundlich und sprach oft von Kleinkaliber und WBK. Erstmal aber Luftdruckwaffe. Wenn das Schussbild stimmt, also nicht zu oft daneben geschossen wird, kann man an den KK-Stand.

    Eine Probezeit von 2 Monaten wird vereinbart. Dann wird über die Aufnahme entschieden.

    - Aufnahmegebühr 115 EUR

    - Jahresbeitrag 230 EUR

    - Diabolos und Karten müssen selber gekauft werden

    Kleinkaliber Kosten:

    - 4 EUR Nutzung der Waffe für 30 Min.

    - Munition 5 EUR

    -

    Kein Arbeitsdienst. Über Einführung wird nachgedacht.

    100 Mitglieder

    Kleinkaliber Pistole wird wie Luftgewehr Pistole geschossen (Einhändig)

    Verbände: DSB, BDS

    Mein Fazit:

    Auf den Fall besser als der erste Verein.

    Verein liegt auf meinem Arbeitsweg.

    Aber ich hatte kein „Wow Gefühl“. Ich fand es OK aber gleich den nächsten schießen wollte ich nicht.

    Vielleicht liegt’s am Luftgewehr? Ich schieße zu Hause im Garten ja auch oft.

    Ich habe gemischte Gefühle. Auch die Kosten darf man nicht vergessen. Wie bei jedem Hobby.

    Was denk Ihr?

    Sind die Kosten OK?

    Spricht alles für einen normalen Verein?

    Ich denke euch.

  • Die monatlichen Kosten sind für Berlin normal, sollten dann aber nicht nur die laufenden Kosten (Strom, Pacht etc.) sondern auch Investions- und Erhaltungsmaßnahmen abdecken.

    Wenn dann noch die Verbandsbeiträge für DSB und BDS enthalten sind wäre es voteilhaft, ich schätze aber das lässt sich der Verein wieder extra bezahlen.

    Dass man Verbrauchsmaterialien selber zahlt, ist akzeptabel, aber das ist nicht überall so und ich kenne es so, dass der Verein die Scheiben stellt.

    Die Waffengebühr kenne ich so bislang nicht und diese übersteigt in der Höhe sogar das, was ich von manchen gewerblichen Anbietern kenne (5 Euro/h).

    Bei der KK-Munition sind 5 Euro/Schachtel relativ teuer. Ich glaube nicht, dass besonders anspruchsvolle Wettkampfmunition bereitgestellt wird, sondern gute, günstige Munition, die meist in größeren Mengen eingekauft wird und damit vom Selbstkostenpreis eigentlich günstiger liegen sollte. Mehr als 4 Euro sind meiner Meinung nach unangemessen. Da kann man aber bestimmt mit einem Schützenkamerad vereinbaren, dass er einem etwas im freien Handel mitkauft und zum Training mitbringt - so habe ich das damals ohne WBK gehandhabt. Größere Bestellmengen vergünstigen ja auch den Einkauf des Schützenkameraden.

    Erstmal 2 Monate Probe ist ok. Das geht auch länger/schlimmer. Immerhin bietet es auch Dir die Möglichkeit das tägliche Leben dort kennenzulernen ohne gleich die Aufnahmegebühr dort zahlen zu müssen. Einziger Haken, dass sich später Deine Wartezeit auf eine eigene WBK verlängert, weil die gesetzlich geforderte Warte-/Trainingszeit erst mit dem ersten Feuerwaffenschießen bei gleichzeitig bestehender Verbandsmitgliedschaft zu laufen beginnt, und im Verband wird Dich der Verein erst nach der Probezeit anmelden.

    Aber ich hatte kein „Wow Gefühl“. Ich fand es OK aber gleich den nächsten schießen wollte ich nicht.

    Vielleicht liegt’s am Luftgewehr? Ich schieße zu Hause im Garten ja auch oft.

    Das habe ich nicht ganz verstanden.

    Ist der Verein nicht "wow"?

    Wolltest Du dort nicht gleich nochmal ein Training besuchen?

    Naja, was auch immer Du damit ausdrücken wolltest, lasse Dir und dem Thema ein wenig Zeit. Der/dem eine/n liegt es mehr mal so zum Spaß schießen zu gehen und dann gibt es auch die Leute die ganz heiss auf den Mannschaftssport sind.

    Wie so viele schieße ich irgendwo dazwischen und wichtig ist einfach der Spaß und auch sich mit den Vereinskameraden zu messen.

    Es ist gut, einfach mal einen Anlass zu haben, konzentriert schießen zu gehen. Das kann auch das im Forum angebotene "Stammschießen" sein.

    Was auch immer wieder Laune macht, dass meine Sportkaneraden auch mit offenen Augen unterwegs sind und man nicht nur im Verein schießen geht, sondern auch Vorschläge zum gemeinsamen Besuch eines anderen Schießstandes, Wettkämpfen oder Disziplinen kommen.

  • Da die Wartezeit für den Bedürfnisnachweis erst mit dem ersten Feuerwaffentraining bei gleichzeitiger Verbandsmitgliedschaft zu laufen beginnt, warte wie gesagt nach dem Vereinsbeitritt nicht monatelang bis die Dich mal an eine Feuerwaffe lassen, sondern gehe nach Verbandsbeitritt (der Verein sagt Dir auf Nachfrage, ob Du inzwischen dort gemeldet wurdest und Mitglied bist) auf einen kommerziellen Schießstand und mache ein Training unter professioneller Anleitung.

    Was übrigens in einer Großstadt auch ein Weg ist, sich erstmal im Schützenwesen umzusehen, den richtigen/einen besseren Verein zu finden:

    Eintritt in einen reinen Druckluftwaffenverein oder einen Verein ohne eigenen Schießstand, was sich meist in erheblich (!) niedrigeren Aufnahmegebühren und Vereinsbeiträgen niederschlägt.

    Feuerwaffe schießt man dann auf anderen Ständen, muss dann natürlich ca. 10 Euro/h für ein Training dort einplanen. Leihwaffen gibt es dort wie gesagt für ca. 5 Euro/h.

    Um die Sache erheblich zu vereinfachen empfehle ich bei diesem Vorgehen, recht zügig die Waffensachkundeprüfung zu absolvieren. Als vereinsfremden ohne eigene WBK wird man Dich dann sinnvollerweise eher an Leihwaffen heranlassen.

  • der verein ist ziemlich klein?! stimmt es evtl in der chemie zwischen den mitgliedern nicht?

    ansonsten ist es ok. es wird doch keiner ernsthaft die 30 min mit der uhr abstoppen?

    mfsg daniel

  • wird doch keiner ernsthaft die 30 min mit der uhr abstoppen?

    30 Minuten "Training" sind gut, einen Stempel ins Schießbuch zu erhalten. Für mehr NIX GUT.

    Jedes Training, das wir anbieten, geht über mindestens 90 Minuten.

    OSP ab mindestens 2 Stunden, üblich sind 3 Stunden.

    Darunter hat das keinen echten Effekt.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Da hat Califax recht, um was zu lernen brauchts mehr, da wäre evtl. noch wichtig obs im Verein richtige Trainer gibt.

    Ich wäre dann je nach Intensität um die 24 Euro 2 mal die Woche los....

    Aber an sich, da ich die Situation in Großstädten nicht kenne weiß ich nicht ob die Beiträge gut oder schlecht sind, ich denke aber das die sich in gutem Rahmen bewegen (großteils).

    Gruß Ritter