Waffe oder Sportgerät?

  • Hallo,

    seit ein Vereinskamerad auf einer Meisterschaft gehört hat, wie ein anderer Schütze absolut darauf schwört seine Waffe nur noch "Sportgerät" zu nennen, schwört dieser auch absolut darauf, dass er keine Waffe, sondern ein Sportgerät besitzt.

    Jedoch denke ich, dass, wenn man die Waffe nur noch Sportgerät nennt, man von der gefährlichkeit dieses "Dinges" ablenkt und es somit verharmlost. Man muss ja schließlich auch immer noch beachten, dass man eine Waffe in der Hand hält, auch wenn diese nur zum Sport genutzt wird. Es ist ja schließlich immer noch ein leichtes, mit dem "Sportgerät" ein Lebewesen zu verletzen, auch wenns versehentlich geschieht.

    lg

  • Ich sag nur noch Der Gerät weil: Der Gerät wird nie müde, der Gerät schläft nie ein, der Gerät ist immer vor der Chef im Geschäft und schneidet das Dönerfleisch schweißfrei :D

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Besitzer
    Atomkraft, ja bitte!

  • Sportgerät statt Waffe
    Zielsportler statt Sportschützen
    Wildmanagement statt Jagd
    Fachhändler für Sport- und Jagdbedarf statt Waffenhändler

    Wenn wir uns alle weiterhin so verstecken, ist es kein Wunder, dass wir in die Tasche gesteckt werden.

    Ich mach da nicht mit.

    Ich verkaufe als Waffenhändlerin Waffen und Zubehör an Jäger und Schützen und rüste nicht Zielsportler und Wildmanager mit Geräten und Zubehör aus. Ein bisschen mehr STOLZ in unsere Tradition würde jedem gut tun.

  • Darüber hinaus ist EHRLICHKEIT ein Ausdruck von Charakterstärke, sie kann zudem vertrauensbildend wirken.

    Euphemismen kommen häufig bei Personen vor, denen Kraft Amtes oder Funktion statt dessen Offenheit, Redlichkeit und Ehrlichkeit gut zu Gesicht stehen würden. Dort möchte ich mich nicht einreihen.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Wenn wir uns alle weiterhin so verstecken, ist es kein Wunder, dass wir in die Tasche gesteckt werden.


    Hallo,

    Katja Du hast Recht. Wenn ich mich schäme in der Öffentlichkeit zu meinem Sport zu stehen, dann sollte ich es lassen und Murmeln spielen. Was für den Sportler ein Sportgerät ist, ist für uns die Waffe, dieses machen wir den Erwachsenen und auch den Eltern verständlich die zu uns mit ihren Kindern kommen und den Schießsport ausüben möchten.

    Kogge

  • Wie sage ich selbst? Gewehr oder Pistole. Allgemein auch Sportwaffe. Ja, es sind unsere Sportgeräte, aber deshalb haben die immer noch einen eigenen Namen, der eigentlich auch viel treffender ist, oder?

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Der eigene Name mag viel treffender sein,
    nur wenn man einmal einen Überbegriff sucht?

    Z.B. wäre 'legale (Schieß)Gewehr-Pistolen-Revolver-Jagdarmbrust- Vorderladerbesitzer'
    bei häufiger Benutzung vielleicht doch etwas langatmig. ;)

    Ich denke mal es hängt davon ab was ich bezeichnen möchte.
    Die Gegenstände selbst sind natürlich zumeist Waffen.

    Möchte ich den Anwendungszweck herausstellen, sind's nun mal Sportgeräte,
    weil ich nicht beabsichtige die 'Abschußvorrichtungen' zur Verteidigung oder zur
    Jagd einzusetzten.

    Warum ich bei Anwendung dieser Bezeichnung nicht mehr zu meinem Sport stehe,
    erschließt sich mir deshalb auch nicht ganz?

    Andere sind auch nicht besonders erpicht darauf, daß ihrer 'Teile' als Waffen
    bezeichnet werden.
    Bei den Messerliebhabern gibt es sogar die Initiative 'Messer sind Werkzeuge'
    und Bogenschützen sind auch nicht begeistert wenn man ihre Abschußvorrichtungen
    als Waffe bezeichnet.
    Warum also schon wieder diese verkrampfte Haltung wegen eines Wortes bei uns?

  • Ich mag diese "Spochtgerät"-Diskussion auch nicht! Klipp und Klar: Es sind WAFFEN, die in meinem Tresor stehen! Waffen mit denen Ich sportlich schieße! Sportgeräte findet man im Fitneß-Studio, aber nicht bei uns auffn Schießstand oder gar in meinem Tresor!

    Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter!

  • Hallo Tom_123,

    bei mir rührt das Unbehagen gegenüber dem Begriff "Sportgerät" unter anderem daher, dass ich darin immer die latente Gefahr der Ausgrenzung sehe bzw. auch wittere. Ein Teil der Waffen, die wir sportlich schießen, sind ja auch wirklich nur zu diesem Zweck konstruiert, optimiert und gefertigt worden. Sie taugen auch nicht wirklich als Waffe, auch wenn des Prinzip einer Schusswaffe nach wie vor gegeben ist. Bei anderen Schusswaffen, welche ja auch sportlich verwendet werden, trifft das aber so nicht zu. Eine Ordonanzwaffe war unzweifelhaft mal eine Kriegswaffe und Gebrauchspistolen oder Revolver werden auch im Sinne einer Waffe geführt.

    Ein Match-LG oder eine LP, aber auch eine FP oder die Super Match dienen tatsächlich nur einem Zweck, eben der sportlichen Verwendung, und zwar mehr oder weniger ausschließlich. Sie taugen auch nur dafür. Für andere Schusswaffen trifft das aber so nicht zu. Man kann damit auch sehr gut sportlich schießen, aber das ist nicht deren ausschließlicher Zweck bzw. war ursprünglich nicht deren Zweck.

    Ich schrieb ja oben schon, ich sehe bei bei diesen krampfhaften Versuchen, Abstand von der (ursprünglichen) Waffe zu nehmen, auch immer die Gefahr, auszugrenzen. Und schon sind wir wieder bei unserem generellen 'Problem'. Auf der einen Seite die 'guten' Sportgeräte, auf der anderen Seite die 'bösen' Schusswaffen, deren Besitzer dann eben auch schon mal gerne als frustrierte Legalwaffenbesitzer aus dem Dunstkreis von Bürgerrechten, Eigentum und Selbstverteidigung tituliert werden.

    Am Ende ist dann der Weg hin zu den Lichtpunktdingern klar vorgezeichnet.


    Ist allerdings wohl auch keine tragfähige Lösung. Die Quartalsbetroffenen mögen diese Dinger selbst dann nicht, wenn man sie auch schön im 'Hello Kitty' Look bunt anmalt. Ja ja, ist schon tragisch, hält man sich an die Empfehlungen des Gesetzgebers bezüglich 'klar nach dem Gesamterscheinungsbild zum Spiel bestimmt', dann ist es auch wieder nicht richtig. Aber was soll man denn noch machen, wo doch schwarz schon als besonders böse gilt?

    Politiker sauer über kindgerechtes Schießen

    Es kann wohl kein Zufall sein, dass der Stuss wieder aus HB kommt.


    Aber es gibt noch Hoffnung, ob allerdings auch für Deutschland, weiß ich nicht: Dänen lügen nicht

    Und so geht es natürlich auch.


    Apropos, ich habe früher auch mal etwas anders gedacht. Zwar hat mich dieser krude Begriff 'Sportgerät' schon immer etwas irritiert, wenn gestelzt vorgetragen, aber inhaltlich habe ich meine Gewehre auch immer 'nur' als reinrassige Sportgeräte angesehen, was ja auch zutrifft. Hinsichtlich der Gewehre hat sich da auch nichts geändert, nur halte ich heute die reine Reduzierung und Einschränkung für sehr problematisch, denn in der Tat, tue ich das, so ist zumindest für mich der Weg in den waffenlosen Zielsport vorgezeichnet. Geht es nur um den Sport, dann ist ja auch wirklich schwer zu vermitteln, warum man dafür ausgerechnet im Zweifel tödlich wirkende Schusswaffen nutzen muss.

    Ich weiß, dass es auch unter uns Schützen Personen meist aus dem Bereich der Funktionäre gibt, die genau diesen Weg hin zum waffenlosen Zielsport gehen wollen. Sie träumen heimlich von einem, sagen wir mal, 'sauberen' Sport auch für 'gute' Menschen. Zugebenen wird dieses Bestreben aber zur Zeit nur hinter verschlossenen Türen und manchmal auch vor Theken.

    Aber warum nur? Unser Sport gehört zu den sichersten Sportarten überhaupt. Die Missbrauchsrate unserer Waffen ist trotz der medial extrem überzeichneten Einzelfälle verschwindend gering. Es gibt also keinen vernünftigen notwendigen Grund, außer man hat selbst durch jahrelange Medienmanipulation schräge Bilder im Kopf und sehnt sich nach dem verloren gegangenen Platz an der Seite der Gutmenschen. Denn so sieht man sich ja auch und man erträgt es nur schwer, auf einmal so ausgegrenzt zu sein in dieser Gesellschaft.

    Aber es sind eben auch diese Gutmenschen, die scheinbar überhaupt kein Problem damit haben, dass ein Teil unserer jungen Mitbürger seit vielen Jahren wieder in einen völlig sinnlosen Krieg verheizt wird, aber den Kindern schon das Vergnügen der Kirmesschießbude mit bunten Korkengewehren verwehren wollen. Aber das muss man ja auch verstehen, unsere Freiheit, wird ja jetzt auch am Hindukusch tapfer verteidigt. Wobei, welche Freiheit ist hier überhaupt gemeint?

    Das aber auch nur mal so zum Schluss zum Nachdenken. Es ist inzwischen ganz schön kalt geworden in Deutschland.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank - der mit der Machtbüchse, is aber auch nur ein (olles) Schießgewehr

  • Murmelchen,

    die Problematik ist mir durchaus bewußt und sicher wurde auch der
    Großteil meiner erlaubnispfichtigen Waffen nicht dazu konstruiert
    um Löcher in Papier zu stanzen.
    Komischerweise kommt Kritik an meiner Waffenwahl aber eher aus dem eigenen Lager
    als von unbedarften Mitmenschen.

    Zitat

    Geht es nur um den Sport, dann ist ja auch wirklich schwer zu
    vermitteln, warum man dafür ausgerechnet im Zweifel tödlich wirkende
    Schusswaffen nutzen muss.

    Na ja, wenn es noch um etwas anderes geht dürfte das noch schwerer zu vermitteln sein, oder?

    Ich habe eigentlich keine Probleme Menschen zu erklären warum ich Schießsport
    mit einem bestimmten Gerät bevorzuge und warum man Leuchtgymnastik oder Vogelphotografie
    durchaus als Zielsport jedoch kaum als Schießsport bezeichnen kann.
    Ok, ich meine unbedarfte Menschen, leider ist das bei manchen Menschen in unseren Reihen
    oft schwer, ermüdend und manchmal schlicht aussichtslos.

    Ich meine ja auch nur, wenn man ständig alles so verbissen sieht,
    läuft man leichter Gefahr als eine Art 'Geheimzirkel' wahrgenommen zu werden und
    bei seinen Mitmenschen Mißtrauen zu erregen.

    Wenn wir z.B.darüber diskutieren wie wir unsere Geräte zu bezeichnen haben
    erwecken wir doch ungewollt auch irgendwie den Eindruck wir wollten Anderen etwas vormachen.
    Und das gilt unabhängig davon was nun die 'richtige' Bezeichnung ist.

    Es gibt nun mal Menschen, die Waffen nicht besonders mögen und die ändern ihre
    Meinung auch nicht wenn wir uns in die Schmollecke zurückziehen, unser
    Los bejammern und bei jedem Wort an die 'Außenwirkung' denken.

    Ich bin der Meinung, je unverkrampfter wir mit der Sache umgehen,
    ein desto besserers Beispiel im unverkrampften Umgang mit uns geben wir ab.

  • Es gibt schon absurde Situationen. Im vergangenen Jahr hatte mir eine Mutter untersagt, in einem Bericht über Sommerbiathlon vom Erfolg ihrer Tochter in der lokalen Presse zu berichten. Im Ergebnis wollte sie nicht, dass der Name der Tochter mit dem Schießsport in Verbindung gebracht wird. Das muss man wirklich nicht verstehen!

    Ehrlich gesagt verstehe ich auch diese Diskussion nicht. Was ich dabei erkenne ist große Verunsicherung und Einschüchterung durch die öffentliche Meinung zu unserem Sport. Viel schlimmer noch sind die Reflexe aus unseren Kreisen, die in Vorschriften münden, was ich wann und wie sagen oder schreiben darf, was gut und schlecht für die Nachwuchsarbeit ist. Unsere schlechte Öffentlichkeitsarbeit nach außen und innen scheint damit einen weiteren negativen Höhepunkt anzusteuern.

    Statt das Besondere und Schöne unseres Sports, das nachweislich vorhandene Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit unseren Waffen, die für sportliche Wettkämpfe zum Einsatz kommen – und dann natürlich auch als Sportgeräte bezeichnet werden können – offensiv, transparent authentisch in der Öffentlichkeit darzustellen, wird darüber nachgedacht, was denn der Gutmensch auf der anderen Seite darüber denken könnte. Die einsetzende Verwirrung erreicht krampfartige Zuckungen mit ansteigender Fieberkurve bei der Vorstellung, dass unser Sport nach Verbot und Enteignung nicht mehr legal betrieben werden kann und das Lichtschießen diese Entwicklung noch befördert.

    Nee, liebe Sportfreunde, lasst euch nicht die Angst vor dem Untergang einreden. Mit Offenheit, guten Argumenten müssen wir auf unsere Gegner im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit zugehen und mit ihnen sprechen. Dazu brauchen wir noch nicht einmal Geld sondern Selbstcourage, die nur ein wenig über einen evt. vorhandenen Spaß- und Passivitäts-Pegel hinausgehen muss. Das Breittreten des Themas in diesem oder auch anderen Foren bringt nicht wirklich viel.

    Zur Courage gehört übrigens auch, dass für die Zukunft des Schießsports Nachwuchsarbeit im gesetzlichen Rahmen geleistet werden muss.

  • Hallo,

    Zu diesem Thema möchte ich auch ein paar Zeilen schreiben.Ich erzähle, wenn die Rede auf Hobby kommt, egal bei wem oder wo, das ich Sportschütze bin. Macht dann jemand eine dumme Bemerkung über unseren Sport, kläre ich ihn auf. Dazu nehme ich gerne unseren Volkssport Nr.1 Fußball, da fast jeder davon etwas weis.

    Bei Jedem Bundesliegaspiel fast jede Woche , muss immer ein Polizeiaufgebot vorhanden sein, damit die Fans sich nicht krankenhausreif schlagen. Beim Schießsport egal welche Meisterschaften oder Bundesliegakämpfe ist keine Polizei dabei , da wir Sportler und keine Kaoten sind. Wenn wir mit unseren Autos zum Gegner fahren und dort parken, um einen Wettkampf auszutragen,müssen wir nicht befürchten unsere Autos mit Beulen, Kratzern oder abgetretene Spiegel wieder zu finden. Stellt man ein Auto beim Fußballspiel vom Gegner vor das Stadion, lässt noch ein Schal von seiner Mannschaft darin liegen, ist es nach dem Spiel leider nicht mehr in dem Zustand als zuvor.

    Diese Beispiele langen meistens schon um die dummen Sprüche der einzelnen Leute verstummen zu lassen. Meistens wollen sie noch etwas mehr von unserm Schiessport erfahren.

    Gruß

    Josef


  • Bei Jedem Bundesliegaspiel fast jede Woche , muss immer ein Polizeiaufgebot vorhanden sein, damit die Fans sich nicht krankenhausreif schlagen. Beim Schießsport egal welche Meisterschaften oder Bundesliegakämpfe ist keine Polizei dabei , da wir Sportler und keine Kaoten sind.


    Einer der die Hintergründe kennt. :love: Da sind wir Schützen natürlich Vorbilder, dass wir keine Zuschauer haben spielt dabei keine Rolle.

  • dass wir keine Zuschauer haben spielt dabei keine Rolle.


    Karl Du musst nicht alles verallgemeinern, wieso haben wir keine Zuschauer? Es mag ja sein wo Du wohnst das es da so ist. Ich war bei einen befreundeten Verein die schossen in der zweiten Bundesliga LP, die Halle reichte kaum um die Fans der daran teilnehmenden Vereine unterzubringen. Es war eine tolle, kamerradschaftliche Stimmung und wir brauchten keine Polizei.

    Kogge

  • Beispiel aus der Schweiz:

    10.000 Technofreaks tanzten in der Züricher Öffentlichkeit - viel Polizei, viel Randale, Verletzte, Beschädigungen etc.

    Eine Woche später: 130.000 Feldschützen trugen ihren Jahrs-Wettkampf aus: keine Polizei, keine Randale, keine Verletzen, keine Sachschäden.

  • Es dürfte wohl noch nie irgendwo auf dieser Welt bei einer Schießsportveranstaltung Bedarf an Polizeikräften gegeben haben, mal abgesehen von denjenigen, welche selbst teilnehmen. Selbst die oft schon alltägliche 'Kleinkriminalität' von Sachbeschädigung und Vandalismus bis hin zum Diebstahl spielt bei unseren Veranstaltungen kaum eine Rolle, obwohl sie sich ja insbesondere bezogen auf den letzten Punkt oft lohnen könnte.

    Die DM in München zählt von den Teilnehmerzahlen mit zu den größten Sportveranstaltungen in Deutschland. Alle sind bewaffnet und trotzdem braucht es dort keine Polizei, höchstens ein paar Parkplatzwächter. Aber selbst das Parken läuft dort trotz der beengten Situation in der Regel gesitteter ab als bei fast jeder anderen größeren Veranstaltung in Deutschland. Und Zuschauer finden sich dort auch ein.


    Leider ändert das nichts an unserem Problem, weil das alles ja nicht durch die Medien kommuniziert wird.


    Zum Thema Bevölkerung: Der größte Teil unserer Mitbürger hat kein Problem mit dem Schießsport, insbesondere dann nicht, wenn man auch das Stichwort Biathlon liefert. Leider kriegt aber der normale Bürger auch nicht die Kurve, wenn wieder mal von den Waffennarren die Rede ist und wenn die Sportschützen subtil mit Verbrechen in Verbindung gebracht werden. Er erkennt nicht, dass Forderungen nach Verschärfung des Waffenrechts eben in erster Linie den netten Biathleten und den Schützenbruder von nebenan betreffen, auf irgendwelche Verbrechen aber überhaupt keinen Einfluss haben. Dieses Nichtdurchschauen der Wirklichkeit und natürlich auch das Selbstverständnis des guten Menschen, der im Zweifel erst mal auch gegen Gewalt und damit natürlich auch gegen Waffen ist, ist unser größtes Problem.

    Es ist dieses unheilvolle und durchaus geschickt gemachte Wechselspiel zwischen den Medien und der Politik, welches uns die Probleme verschafft. Würden die Medien nicht immer wieder diese Kampagnen fahren und selbsternannten Heilsbringern nicht immer wieder eine einseitige Plattform liefern, würden Politiker auch nicht ständig versuchen, mit Rufen nach Verschärfung zu punkten.

    Hinzu kommt dann auch noch eine überbrodelnde Verwaltung und Bürokratie, welche ja schon um ihrer Daseinsberechtigung willen kein wirkliches Interesse an einer Vereinfachung hat. Wenn man dann noch so jemanden wie den Herrn "Fremde Heere Mitte" mit seinen Phantasien mit der Ausarbeitung eines neuen Waffenrechts beauftragt, darf man sich nicht wundern, wenn dann ein Monstergesetz zu Lasten der Betroffenen dabei raus kommt.

    Wie problematisch, dabei aber völlig unnötig, solche Sachen wie der anerkannte Schießsportverband nebst Genehmigungsverfahren für Sportordnungen sind, welche ja leider auch von den Verbänden begrüßt wurden, sehen wir doch jetzt mit dem BVA und dessen Blockadehaltung nur zu deutlich.


    Nur solange es auch in unseren Reihen insbesondere unter den Funktionären Schützen gibt, welche selbst schon ein eingeimpftes Problem mit den Waffen haben und insgeheim von einer Art waffenloser Zielsport träumen, werden wir nie die nötige Geschlossenheit erreichen, den Politikern und den Medien wirksam entgegenzutreten.

    Wie war das noch bei der von Katja Triebel ins Leben gerufenen und organisierten Podiumsdiskussion. Das sah sich doch auch ausgerechnet der Präsident des DSB-Landesverbandes Berlin-Brandenburg genötigt, zu sagen, dass er mit dem aktuellen Waffengesetz leben kann und es gut findet. Müßig zu sagen, dass er selbst und seine Mitarbeiter dieses ach so gute Gesetz aber scheinbar gar nicht richtig verstehen, denn wie soll man sonst die ganzen fehlerhaften Formulierungen und Formulare auf der Seite des Verbandes erklären.

    Ja, es bleibt auch weiterhin schwierig und leider sind wir selbst für einen Teil der ganzen verfahrenen Situation auch mitverantwortlich.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (30. Oktober 2012 um 14:53)

  • Die DM in München zählt von den Teilnehmerzahlen mit zu den größten Sportveranstaltungen in Deutschland. Alle sind bewaffnet und trotzdem braucht es dort keine Polizei, höchstens ein paar Parkplatzwächter. Aber selbst das Parken läuft dort trotz der beengten Situation in der Regel gesitteter ab als bei fast jeder anderen größeren Veranstaltung in Deutschland. Und Zuschauer finden sich dort auch ein.

    Jemanden der eine nicht einsatzbereite und geeignete Waffe an den Stand trägt in diesem Zusammenhang als bewaffnet zu bezeichnen halte ich schon für gewagt.

    Nachdem ich in München wohne kann ich meist an mehreren Tagen an die Anlage rausfahren, mit Ausnahme der Olympischen Disziplinen hält sich aber der Zuschauerandrang bei den DM doch auf dem Niveau eines schwachbesuchten Fußballspiels der Kinderklasse, wenn die Eltern und Betreuer abgezogen sind bleibt noch eine Handvoll Zuschauer übrig.

    Beispiel: .44 Magn. am Sonntag letzter Tag der DM, freie Sitzplätze auf den Zuschauerrängen, unter 100 Personen im Zuschauerbereich davon keine 40 ohne Waffenkoffer oder Startnummer. (und da ist GK eine beliebte Disziplin, die Behinderten schossen teilweise ohne Zuschauerbeteiligung)

    Da sind die 70 000 Zuschauer in der benachbarten Arena doch eine andere Zahl .

    Karl