Die Grenzen des Sports

  • sobald ich ne eingebung hab wie ich das ganze benennen kann/soll, wird auch die Überschrift geändert.


    Mach ne Frage draus, das ergibt die passende Überschrift;

    "Schützensolidarität oder Bruderkrieg?"

    Carcano

  • Nun, gehen wir mal von einer anderen Seite her an die Sache ran:

    Beim Fußball, auch ein Vereinsport, wie wir wissen, gibt es viele unterschiedliche Spielergruppen.
    Die Jugend mal außen vor gelassen, so haben wir die ersten Mannschaften der Bezirks-, Kreis- oder was weis ich für liga. Wir haben die Dorfvereine, die ihre Spiele untereinander austragen und wir haben die so genannten Schoppenmannschaften, die den SPORT just for fun ausüben.
    Ist diese Form der Sportausübung des Fußballsports kein richtiger Sport?
    Gleiche Frage betrifft die Handballer, Schwimmer, Hockeysspieler, Radfahrer, etc.

    Bislang ist mir im Schützensport noch keine Schoppenmannschaft unter gekommen.
    Alle Schützen, die ich kenne und bislang kennengelernt habe, nehmen an Wettkämofen teil. Je nach Verband sehen die Wettkämpfe unterschiedlich aus. So kann es sich um Rundenkämpfe in den DSB lastigen Vereinen handeln, oder um Vergleichsschießen oder um Bezirks-, Landes- oder Deutsche Meisterschaften handeln. Jedes nach der geltenden Sport- und Rundenwettkampfordnugn des jeweiligen Verbandes dem die Schützen angehören.
    Sind diese Schützen keine richtigen Sportschützen, nur weil sie nicht unbedingt mit einem Hightech Luftgewehr oder eine Hightech Luftpistole schießen?
    Sind diese Schützen keine richtigen Sportschützen, weil sie ggf. nicht die Olympischen oder ISSF Disziplinen schießen, sondern andere?

    Verdammt noch mal, wir sind alle Sportschützen, ob mit der Lupi, der KK Büchse oder der GK Waffe. Es ist vollkommen wurscht und ich kenne keinen GK Schützen, der sich anmaßen würde, einen Luftdruckschützen nicht als Sportschützen zu bezeichnen.

    Wir können nicht alle in einem Kader schießen oder zur DM oder LM fahren. Es MUSS auch legitim sein, den Sport zum Spaß auszuüben, ohne dabei den Leistungszwang im Hinterkopf haben zu müssen.
    Was ist denn falsch daran, auf den 50m oder 100m Stand zu gehen und mit einem K98, einem MR223 oder einem SL8 auf einen Luftballon zu schießen.
    Muss man sich immer hinstellen, nach jedem Schuss, oder alle 5 Schuss die >Scheibe zurückholen und die Ringe zählen.

    Was ist falsch daran, anstelle einer ISSF Scheibe einfach mal eine Jagdliche Scheibe zu beschießen?
    Oder wenn man die Sauerei hinterher wegmacht, auf mit Waffer gefüllte PET Flaschen oder auf einen alten Laptop.

    Einfach mal auf den Stand gehen und Spaß haben!

    Ich kann diese konstante Differenzierung mancher Hardcore DSB`ler echt nicht mehr hören.

  • Die Grenzen des Sports. Das kam mir beim durchlesen dieser Beiträge in den Sinn. Um das hier noch einmal klar zu sagen, ich finde man kann mit ausnahmslos jeder Waffe sowohl Breitensport als Leistungssport betreiben und frage mich schon, wie man ernsthaft behaupten könnte das Schießen mit Waffe XYZ oder beispielsweise mit deutlichem Schwerpunkt auf gesellige Abende sei schließlich kein Schießsport. Ja, sicher kein Leistungssport aber sehr wohl Breitensport und der soll ja auch nicht zu kurz kommen, oder? Um auf Kens Frage was denn falsch daran sei, anstelle einer ISSF-Scheibe auf jagdliche Scheiben oder auf gefüllte PET-Flaschen oder einen alten Laptop zu schießen, abschließend auch noch kurz einzugehen: Nichts, mit einer kleinen Einschränkung, die genehmigte Sportordnung muss das natürlich auch vorsehen. Ich könnte mir vorstellen, dass alternative Verbände größere Spielräume ermöglichen, aber im DSB gibt's dafür kaum Möglichkeiten.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Um auf Kens Frage was denn falsch daran sei, anstelle einer ISSF-Scheibe auf jagdliche Scheiben oder auf gefüllte PET-Flaschen oder einen alten Laptop zu schießen, abschließend auch noch kurz einzugehen: Nichts, mit einer kleinen Einschränkung, die genehmigte Sportordnung muss das natürlich auch vorsehen.

    Nun, dann passe aber gut auf wenn ihr demnächst mal wieder auf "Glücksscheiben" oder ähnliches schießen lasst. Denn auch in deiner Sportordnung steht nichts vom beschießen beliebiger Papierziele.

    BBF

    Einmal editiert, zuletzt von BBF (29. Juli 2012 um 00:53)

  • Wenn man's ganz streng nimmt, ist bereits das beschießen weißer Traininingsscheiben nicht abgedeckt, aber ich denke da sollte man nicht päpstlicher als der Papst sein. Wenn man aber Gegenstände im Schießstand platziert und beschießt, dann können diese durchaus Projektile ablenken und ggf. eine deutliche Gefahr darstellen. Also bitte größte Vorsicht!

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Nicht Päbstlicher sein, als der Pabst!

    Und genau das ist das Zauberwort für das Thema.
    Ob nun auf Glücksscheiben, Herzchenscheiben, Pyramide, Schachbrett, Jagdliche Scheibe (gibt es auch für LP/LG), auf Jagdliche Ehrenscheiben oder auch den Holzvogel beim Königschießen. Wo bitte ist der Holzvogel in der Sportordnung des DSB verankert?

    Neben dem eigentlichen Training auf ISSF Scheiben, MUSS es auch erlaubt sein, Spaß zu haben und genauso auf andere Dinge zu schießen, so lange die Ziele nicht gesetzeswiedrig sind (z.B. Mannscheiben).

    Der Sport ist nur solange strikt und einseitig, wie die Schützen/Trainer es zulassen und wenn man mal ein paar Bowlingpins vorne aufstellt, ein paar mit Wasser gefüllte PET Flaschen aufhängt, oder, oder, oder, sollte kein Problem darstellen und ist in meinen Augen auch absolut legitim.

    Denn genau auf diese weise sind neue Disziplinen entstanden und ich höre immer wieder von Schützen, mit denen ich spreche, dass sie nach soundsoviel Jahren im Verein, keine sonderliche Lust mehr auf 25m Prazi und die Zeitserie haben.
    Sie wollen Abwechslung. Sie wollen etwas anderes probieren.

    Wie gestern bei den Ferienspielen in unserem Verein.
    Das Schießen auf die Scheiben hat ausnahmslos allen Kindern Spaß bereitet, mit LP/LG und mit dem Bogen. Aber als wir mit den Luftgewehren auf die 25m Bahn sind, wo wir zwei mobile Scheibenträger mit Luftballons und leeren Munitionsschachten bestückt aufgestellt haben, haben die Augen von allen geleuchtet.
    Beim Bogen schießenj haben wir ebenfalls Ballons zum zerschießen auf der Scheiben angebracht und die Kids hatten riesen Spaß daran.
    Aber das zerschießen von Ballons steht genauso in keiner Sportordnung!

    Also ob nun Ballons, oder gefüllte PET Flaschen ist vollkommen egal.

    Und übrigens, die neue Überschrift ist in meinem Augen sehr unpassend und ruft nur weitere Konflikte hervor..., denn die Grenzen sind nur dann da, wenn wir es zulassen!

  • Ich bin ein Mensch, der gerne direkt etwas sagt und direkt etwas gesagt bekommen möchte.

    Deshalb wäre ich für die Überschrift:
    Was ist ein richtiger Sportschütze?

    Sie passt eigentlich recht gut, auch wenn es eine heftige Diskussion geben würde, aber dann könnten diejenigen, die Schlatters Kommentare beführworten und die These aufstellen, dass nur die LP/ÖG und KK Schützen richtige Sportschützen sind mal genau erläutern und genauso deffinieren, was ein richtiger Sportschütze ist.


  • die Gefahr sehe ich auch.

    Vorschlag: "Die Bandbreite des Sports"

    Von allen Vorschlägen finde ich Carcanos am besten, nur glaube ich nicht das König Gero da ein einsehen hat. Jetzt möge doch erst einmal weig82 verständlich definieren was einen richtigen Sportschützen aus macht. Vielleicht ist hat er ja auch Recht und wir übersehen etwas.

    BBF

  • Zitat

    Was ist ein richtiger Sportschütze? / Jetzt möge doch erst einmal ... verständlich definieren was einen richtigen Sportschützen aus macht.

    Wenn das die Frage ist, die die richtigen Sportschützen am Meisten umtreibt, dann bin ich sicher keiner. Solche Diskussionen führen zu weiterer Spaltung statt zu einem gemeinsamen Verständnis und miteinander. Ist es das, was wir wollen?

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Solche Diskussionen führen zu weiterer Spaltung statt zu einem gemeinsamen Verständnis und miteinander. Ist es das, was wir wollen?


    Einige wollen das.
    Diese sind zwar im Forum hier nicht selbst vertreten, wurden aber erstaunlicherweise verteidigt.

    C.

  • Nicht Päbstlicher sein, als der Pabst! Und genau das ist das Zauberwort für das Thema. [...] Wo bitte ist der Holzvogel in der Sportordnung des DSB verankert?Neben dem eigentlichen Training auf ISSF Scheiben, MUSS es auch erlaubt sein, Spaß zu haben und genauso auf andere Dinge zu schießen, so lange die Ziele nicht gesetzeswiedrig sind (z.B. Mannscheiben).

    Für Traditionsschießen wie das Vogelschießen wird üblicherweise eine Sondergenehmigung beantragt. Das ganze ist meist mit Auflagen verbunden wie beispielsweise einer Beschränkung des Zielbereiches (Einspannvorrichtung).

    Der Sport ist nur solange strikt und einseitig, wie die Schützen/Trainer es zulassen und wenn man mal ein paar Bowlingpins vorne aufstellt, ein paar mit Wasser gefüllte PET Flaschen aufhängt, oder, oder, oder, sollte kein Problem darstellen und ist in meinen Augen auch absolut legitim.

    Ken, dazu gleich mehrere Anmerkungen: 1. Was wir dürfen und was nicht, das definiert halt einmal unsere genehmigte Sportordnung, das kann man gut finden oder nicht, aber ich denke die Öffentlichkeit erwartet völlig zurecht, dass zuverlässige Waffenbesitzer den gesetzlichen Rahmen einhalten und nicht nach eigenem Gutdünken ausdehnen. 2. In diesem Punkt verstehe ich übrigens wegis Anmerkung so mancher „Sportler“ wäre keiner. Bin ich ein Radsportler nur weil ich zwei- oder dreimal im Jahr mit dem Fahrrad zum Jugendtraining fahre? Für 3. möchte ich ein weiteres Zitat bemühen...

    Wie gestern bei den Ferienspielen in unserem Verein. Das Schießen auf die Scheiben hat ausnahmslos allen Kindern Spaß bereitet, mit LP/LG und mit dem Bogen. Aber als wir mit den Luftgewehren auf die 25m Bahn sind, wo wir zwei mobile Scheibenträger mit Luftballons und leeren Munitionsschachten bestückt aufgestellt haben, haben die Augen von allen geleuchtet. Beim Bogen schießenj haben wir ebenfalls Ballons zum zerschießen auf der Scheiben angebracht und die Kids hatten riesen Spaß daran. Aber das zerschießen von Ballons steht genauso in keiner Sportordnung! Also ob nun Ballons, oder gefüllte PET Flaschen ist vollkommen egal.

    ... schon das Schießen auf Luftballons mit Bogen, obwohl überhaupt keine Schusswaffe, gefährdet bereits euren Versicherungsschutz. Das können Erwachsene selbst entscheiden, wenn ihr aber Ferienaktivitäten für eigene und fremde (?) Kinder anbietet, dann solltet ihr ggf. die Eltern und außerdem den Organisator der Ferienspiele darüber informieren.

    Wenn das die Frage ist, die die richtigen Sportschützen am Meisten umtreibt, dann bin ich sicher keiner. Solche Diskussionen führen zu weiterer Spaltung statt zu einem gemeinsamen Verständnis und miteinander. Ist es das, was wir wollen?

    Da besteht wohl größerer Diskussionsbedarf. Von einem Meinungsaustausch können wir sicherlich alle profitieren, einerseits durch besseres Verständnis anderer Sichtweisen und andererseits durch geradlinigere sonstige Diskussionen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“


  • 1. Was wir dürfen und was nicht, das definiert halt einmal unsere genehmigte Sportordnung,
    ...
    ... bereits das Schießen auf Luftballons mit Bogen, obwohl überhaupt keine Schusswaffe, gefährdet bereits euren Versicherungsschutz.


    Krass falsch. Nicht nur irgendwie schief, sondern krass und unerträglich falsch.
    :pinch:

    Carcano

  • Begründung? Ein befreundeter Bogentrainer hat deswegen mal nachgefragt, unsere BSSB-Versicherung (Unfallversicherung und Haftpflichtversicherung) schließt das jedenfalls aus, eine entsprechende weitere Versicherung wäre relativ teuer.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Wenn es um Waffenrecht geht, dann bin *ich* die Begründung.

    Aber einen Satz verliere ich dennoch dazu: wenn und soweit Waffen nicht förmlich vom Schießsport ausgeschlossen sind, kannst du damit schießen, wie und worauf du willst, solange es von den Bestimmungen der Schießstättenzulassung erfasst ist. Nur wenn sie vom Schießsport ausgeschlossen sind, müssen zusätzliche Bedingungen erfüllt sein.

    Carcano

  • Es ist aber so.*

    Und es sind immer wieder diese Scheren im Kopf, mit denen wir uns regelmäßig gegenseitig Probleme bereiten.

    Wegis ganz eigene Definition des Begriffs Sport ist auch so eine. Zu viel mehr als zur künstlichen Ausgrenzung taugt die nämlich nicht und um das zu erkennen, bräuchte es auch nur eines Blickes in ein beliebiges Lexikon.

    Gerade in Deutschland lebt der Schießsport nach wie vor in erster Linie vom Breitensport und das ist auch gut so und das soll auch so bleiben. Da passen dann Definition, welche nur auf eine Art verbissenen Leistungssport abzielen, einfach nicht. Bitte nicht falsch verstehen. Mir bereitet das wettkampf- und leistungsorientierte Schießen auch Freude. Nur erhebe ich es nicht zum einzig gültigen Maßstab. Oh, jetzt hätte ich doch beinah Scheißen geschrieben. Böses Foul.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank


    * Also nicht, das er jetzt die Begründung wäre. ;) Er liefert nur die richtige Auslegung. Und das ist hier ja auch schon was. ^^

  • Ich find's schwierig zu diskutieren, wenn oftmals nur plattes Einschwören auf „Selbstverständliches“ und Verweise auf „Solidarität“ gebracht werden, aber leider keine echten Argumente. Versicherungsschutz ist generell und besonders bei fremden Kindern ein wichtiger Aspekt und sollte nicht einfach mit Verweis auf den Spaß vom Tisch gewischt werden. Wir stehen als Ehrenamtliche immer mit einem Bein im Gefängnis, aber der eine oder andere scheint das wirklich noch herauszufordern, für euch könnt ihr das sicher entscheiden, als Betreuer bei Freizeiten übernehmt ihr allerdings Verantwortung für Schutzbefohlene! Die Verbandsversicherung deckt üblicherweise keine Schießexperimente.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“