Einstellung Abzug

  • Ich habe einmal eine Frage an die Spezialisten, da ich im Verein keinen habe mit dem ich das klären könnte. Mich interessiert zu diesem Thema im Moment einfach alles, Diskussion, Tipps, Erfahrungen und Meinungen. Als zusätzliche Info noch: Ich möchte mein Ergebnis von 360 auf über 370 steigern.

    Bei den modernen Luftpistolen kann man einige Einstellungen am Abzug (Abzugsweg, Vorzug, Triggerstop etc.) vornehmen. Bisher war ich es gewohnt einen gewissen Vorzugsgwicht zu schiessen und dann nach einer weiteren Druckerhöhung den Schuss auszulösen. Ich habe jetzt eine andere Waffe geschossen mit einer ganz anderen Abzugscharakteristik. Kein Vorzug, kurzer Weg und somit ein steiler Gewichtsanstieg. Nach einer gewissen Umgewöhnung kann ich auch damit halbwegs zu recht. Jetzt stellt sich die Frage "Was ist für meine geplante Leistungssteigerung besser?" oder "Mit welcher Abzugscharakteristik kann ich es erreichen?".

    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. Eine Diskussion wie "Das mußt Du für dich selbst ermitteln möchte ich nicht.", sondern gerne von eurem Fachwissen und euren Erfahrungen profitieren. Danke.

  • Hallo,

    für mich habe ich folgende Einstellung, als die Beste gefunden:

    - Sehr kurzer Vorzugsweg, um beim Absenken der Pistole gleich auf dem Druckpunkt zu stehen.
    - Vorzugsgewicht, ca. 350 g
    - Abzugsgewicht, ca. 200 g, weiter gehe ich mit dem Abzugsgewicht nicht runter, um einen deutlich spürbaren Druckpunkt zu haben
    - Bin hier zwar klar über 500 g, ist aber bei manchen Waffenkontrollen sehr hilfreich. Bin somit noch nie an einer Waffenkontrolle in Not gekommen, direkt vor dem Wettkampf mein gewohntes Gewicht zu verändern.
    - Triggerstopp direkt nach dem Auslösen, um nicht durchzureißen und dadurch die Mündung nach unten zu ziehen.

    Gruß
    Stefan

  • Danke für die Info.

    Bei der Einstellung des Abzugsgewichtes gehe ich auch immer mindestens 30-50 gramm darüber. Ich hasse es, wenn bei der Kontrolle das Abzugsgewicht nicht stimmt. Ich möchte den Kopf frei haben für den Wettkampf/Meisterschaft und nicht mit ungutem Gefühl vor der Waffenkontrolle stehen.

    Vielleicht gibt es ja noch von anderen Schützen Meinungen und Erfahrungswerte.

  • Da ich ja auch Sportpistole schieße hatte ich mein Abzugsgewicht anfänglich auf 1000 g eingestellt um so gleichzeitig für SpoPi zu trainieren. Bringt aber nichts. Nun habe ich ca. 30 g mehr also ca. 530 g. Bei den Waffenkontrollen gibt es damit nie Probleme. Manche Luftpistolen reagieren auch sauer auf Kälte. Bei der Walther LP 300 hält der Abzug bei Kälte das Gewicht nicht. Die muß mann erst mal ein bischen auf die Heizung packen, dann gehts wieder. Sowas kann mann mit ein bischen mehr Gewicht vorbeugen.

    Gruß

    Reiner

  • Danke für die Info.

    Wie ist deine Meinung zur Abzugscharakteristik (kurzer Weg mit/ohne Vorzugsgewicht)? Was führt zu einem besseren Ergebnis?

  • Dazu kann ich leider nicht viel sagen.

    Ich schieße mit den unterschiedlichsten Waffen seit über 30 Jahre immer mit Druckpunktabzug. Ich habe zwar über den Direcktabzug gelesen, selbst jedoch noch nie ausprobiert. Irgendwie bin ich eben an den Ablauf mit Vorzug - Druckpunkt - Abzug gewöhnt.

    Gruß

    Reiner

  • Da ich in meinem Umfeld leider keinen guten und erfahrenen Trainer habe, wurde mich auch interessieren:

    Was empfehlen gute und erfahrene Trainer ihren schützlingen?

  • Hallo Reiner,

    Danke für die Info, aber an Erfahrung hast Du einen Vorsprung von 25 Jahren. Das kann ich in meinem Alter nicht mehr aufholen.

    Als Sportpistole habe ich eine Hämmerli 208 und mit dem Abzug bin ich sehr zufrieden.

  • Die Länge des Vorzugwegs ist grds. Geschmackssache. Trotzdem würde ich Anfängern eher einen längeren Vorzug empfehlen, um ein bewusstes und klares Erreichen des Druckpunkts zu ermöglichen. Technisch geraten die Pistolen auch schnell an ihre Grenzen, wenn der Vorzugweg sehr kurz eingestellt werden soll.

    Bei der Verteilung des Abzugsgewichts zwischen Vorzug und Druckpunkt empfehle ich für Anfänger und Fortgeschrittenen unterschiedliche Ansätze bei der Luftpistole.

    Für Anfänger:
    2/3 Vorzug (ca. 300-330g)
    1/3 Druckpunkt (ca. 200-170g)

    Bei Fortgeschrittenen bis zu:
    4/5 Vorzug (ca. 400g)
    1/5 Druckpunkt (ca. 100g)

    Beim Druckpunkt unter 100g zu gehen, sollte man sich gut überlegen. Im Wettkampfstress hat man da schnell mal den Druckpunkt etwas zu stramm angegangen und ein Schuss löst sich viel zu früh. Meiner Meinung nach nur was für erfahrene Fortgeschrittene.

    Am Ende gilt natürlich immer: Wer trifft hat Recht.

  • Ich häng mich mal hier dran wenns recht ist..

    Ich hab bei dem ganzen Abzugsthema jetzt zwei unterschiedliche Arten von Steyr zu FWB usw. festgestellt.
    Bei den Steyr (LP5 und LP50 zumindest) zieht man immer mit dem fast gleichen Gewicht und "irgendwann" löst sich der Schuss,
    bei FWB und Walther hab ich den Vorzug zu überwinden und komme dann ganz klar zum Druckpunkt den ich überwinden muss.

    2. Variante gefällt mir wesentlich besser, da ich den Vorzug dann mit runtergehen schonmal ziehen kann und ganz gut einschätzen kann wann der Schuss bricht.
    Da ich allerdings mal gelernt habe dass es besser ist, wenn man sich von dem Schuss überraschen lässt wäre meine Frage, ob man dann den Abzug von Steyr bevorzugen bzw. sich an so einen Abzug gewöhnen sollte..

    Habt ihr bei euren Einstellungen einen großen (fühlbaren) Unterschied von Vorzug auf Druckpunkt? Also so das man abzieht und dann kommt man spürbar zu dem Punkt, quasi einer Hürde, nach der der Schuss ausgelöst wird?
    Oder geht das ineinander über?

  • Hi,

    also einstellen kannst du eigentlich alle Luftpistolen so wie du willst. Also ob mit Druckpunkt oder Direktabzug.
    Wie ich in dem anderen Thema schon geschrieben habe.
    Vorzug 350-400 Gramm und der Rest auf dem Druckpunkt mit etwas mehr.
    Vorzugsweg ist schon deutlich vorhanden, macht die Orientierung etwas leichter.
    Direktabzug ist alles andere als leicht zu schießen. Klar geht das auch aber muss nicht wirklich sein.
    Mit nem Direktabzug neigt man auch mehr zum verreißen, weil die Orientierung fehlt wieviel Gramm noch auf dem Abzug sind bis der Schuss bricht. Bei nem Druckpunktabzug hat man halt schon einen großen Teil weg und der kann bei der Schussauslösung auch nicht mehr "stören".

    MfG

  • Hab den ewas älteren Beitzrag mal wieder vorgeholt, weil das Thema mich im Augenblick interessiert. Wie messt ihr eigentlich die Abzugskräfte bei diesen relativ kleinen Unterschieden. Vorzug/Druckpunkt Bei uns hängen wir ein 500gr Gewicht an den Abzug und stellen dann so ein, daß der Schuss nicht bricht.

    Bin hier neu und aus der Hauptstadt. Ansonsten ein etwas älterer Hase, der gerade von Gewehr auf Pistole umschult.

    MfG Henry

  • Hi,

    also es gibt Abzugswaagen mit denen man sowas recht gut messen kann. Die gibt es mechanisch und mittlerweile auch elektronisch (sehen aus wir ein normales Abzugsgewicht mit digitaler Anzeige. Aber die einfacherer Variante....
    Damit du dir es mal ansehen kannst... Federwaage bei Allermann.
    Du nimmst dein Abzugsgewicht und eine Küchenwaage.
    Küchenwaage anschalten und Gewicht drauf stellen.
    Waage sollte 500 gramm anzeigen. Danach die Waffe nehmen und wie als ob du das Abzugsgewicht überprüfen willst.
    Dann die Waffe anheben bis sich der Abzug bewegt und du am Druckpunkt ankommst.
    Der Rest der auf der Anzeige steht ist dann quasi der Rest den du auf dem Druckpunkt hast (vorrausgesetzt der Abzug hällt die 500 Gramm).
    Ist bisschen Übung, dass du quasi nur den Vorweg hinter dir hast un noch nicht direkt auf dem Durckpunkt. Könnte sonst das Ergebnis bisschen verfälschen. Einfach paar mal machen dann bekommst schon ein Gefühl dafür wo du dich bewegst.
    Kannst du auch bei KK machen, dann halt ein 1000gramm Gewicht....

    MfG