• Ja, für unsere westdeutschen Forenmitglieder:

    a) Ich kann kein Freund "des Ostens" gewesen sein, da ich selber Teil des Ostens war, 1968 geborener und gelernter, sogar studierter DDR-Bürger mit guten M/L-Kenntnissen, allerdings immer mit dem Makel politischer Unzuverlässigkeit: "Du solltest deinen Klassenstandpunkt und deine Weltanschauung überdenken!" riet mir in der 10. klasse meine Klassenleiterin. Durfte trotzdem zum Abi und studieren, weil Klassenbester. Und natürlich in der FDJ, wenn auch ohne die eigentlich obligatorische Jugendweihe. Ich bin gut katholisch und somit nie ein Freund der Kommunisten gewesen. Wenn auch nicht alles schlecht war in der DDR ...

    b) Ja, die GST hatte viele Gesichter, viel Spaß etc ... - aber wenn man genau hinschaute, war JEDE Tätigkeit der GST auf Verbeserung der Wehrkraft ausgerichtet: Funker sollten funker werden, Modellbauer Techniker, Segelflieger MiG-Piloten, Schützen Mot-Schützen usw. Man konnte sogar fast kostenlos seinen Führerschein machen - allerdings mit der Auflage, sich mind. 3 Jahre für die NVA zu verpflichten - als Fahrer.

    c) Die vormilitärische Ausbildung in der Schule war eine Gemeinschaftsproduktion des Ministeriums für Volksbildung und des Ministeriums für Verteidigung. Wir hatten Wehrkundeunterricht (Pflichtfach mit Schulnoten!) und in verschiedenen Schuljahren und später im Studium entsprechende Lager zu besuchen - die Mädchen incl. der wehruntüchtigen Jungen die Lager für Zivilverteidigung, die Jungs kamen ins Wehrlager. Genossen habe ich damals das Schießen mit der KK-Mpi 69 - das war wirklich cool.

    Die gesamte DDR war militaristisch geprägt - bereit, an der Seite der Bruderländer für den Sozialismus unterzugehen, also den Feind bis zur Oder-Neiße-Friedensgrenze zu stoppen. Oder die Kapitalisten bis zum Rhein zu jagen (bis dahin reichten die mobilen Brücken der NVA-Pioniere) - und dabei aufgerieben zu werden. Ab Frankreich bzw. im anderen Falle ab deutsch-polnischer Grenze hätte die rote Armee den Blitzkrieg dann weiterführen wollen. Naja ... kein Plan überlebt die erste Feinberührung, sag ich mal.

    Sorry großer Meister.

    Aber dass spiegelt die DDR in keinster Weise wieder.

    Querdenker gab es und die hatten es auch nicht einfach. Aber das ist heute auch nicht anders.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Aber dass spiegelt die DDR in keinster Weise wieder.

    Es ist jetzt 45 Jahre her, da haben wir beide wahrscheinlich unterschiedliche Vergessensprozesse hinter uns.

    Einigen wir uns, das wir uns hierbei nicht einig sind,
    aber beide einen Krieg fürchten und unsere Jugend zu friedlichen Waffennutzern erziehen wollen.

    "Er kämpfte mit der Waffe in der Hand für den Frieden. Jetzt hat er seinen Frieden gefunden."

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Sorry großer Meister.

    Aber dass spiegelt die DDR in keinster Weise wieder.

    Querdenker gab es und die hatten es auch nicht einfach. Aber das ist heute auch nicht anders.

    Ein Kollege (Motorradrocker) war mit seiner Maschine in der DDR zu Besuch und man genehmigte sich Bier. Danach wurde aufgesessen und nach 200m war Fahrtende. Die Polizei war schon aus dem Lokal vorgewarnt worden und handelte gezielt. Als er uns das erzählte, meinten wir einhellig, daß wir in so einem Spitzelstaat nicht recht gern wohnen würden.

    Er dagegen meinte, daß er es ganz gut gefunden hätte, so von der alkoholisierten Fahrt abgehalten worden zu sein. Und es wäre gar nicht so schlecht in einem so gut überwachten Staatswesen.

    So unterschiedlich waren und sind die Ansätze. Damals fand ich seine Einstellung seltsam und unhaltbar. Im Rückblick haben irgendwie alle recht.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

    It’s nice to be a Preiss.
    It’s higher to be a Bayer.
    And it's a Gottesgab to be a Schwab.
    But the highest you ever werden kann, is to be an Austrian!

  • Die Polizei war schon aus dem Lokal vorgewarnt worden und handelte gezielt.

    Wenn diese miese kleine Ratte von Gastronom nicht klammheimlich die Polizei informiert hätte, sondern z.B. den Schlüssel des Motorradfahrers gefordert hätte: "Lieber Gast, bei uns in der DDR herrscht Alkoholverbot am Steuer - 0,0 Promille - ich rate ihnen dringend, nicht weiterzufahren, bis Sie wieder komplett nüchtern sind, unsere Volkspolizei versteht da keinen Spaß und für Sie als Ausländer wird das richtig teuer!" wäre alles gut gewesen. Aber wie Stanley Milgram herausfand, gibt es immer und überall 80% Menschen, die sich mehr oder weniger gerne an den Staat verkaufen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Wenn diese miese kleine Ratte von Gastronom nicht klammheimlich die Polizei informiert hätte, sondern z.B. den Schlüssel des Motorradfahrers gefordert hätte

    Es kann aber auch einer der Gäste gewesen sein, der da war, um die Gesinnungstreue der Gäste abzufragen und statt dessen den Füllgrad der Motorradfahrer mitbekam. Nichts Genaues weiß man nicht.

    Aber wie Stanley Milgram herausfand, gibt es immer und überall 80% Menschen, die sich mehr oder weniger gerne an den Staat verkaufen.

    Und es braucht nicht mal einen Judaslohn. Und es muß nicht in einem straff ideologisch organisierten Ostblockland sein. Es reicht schon ein ganz harmloser Verein, wo man jemanden an den Pranger stellt für gar nichts, weil man dafür Lob einsammeln will.

    Manche sind geborene Denunzianten. Man kann sich deren Aktivitäten nicht mal durch betont bescheidene Zurückhaltung entziehen. Man wird schon zum Ziel, wenn man annehmbar trifft, halbwegs gerade gewachsen ist und / oder volles Haupthaar hat.

    Also einfach entspannt leben und sich darüber freuen, daß man zum Ziel von neidgetriebenen Angriffen wird. Dann muß man ja irgendwas richtig gemacht haben. Hoch leben die Wadenbeißer!

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

    It’s nice to be a Preiss.
    It’s higher to be a Bayer.
    And it's a Gottesgab to be a Schwab.
    But the highest you ever werden kann, is to be an Austrian!

  • Es kann aber auch einer der Gäste gewesen sein, der da war, um die Gesinnungstreue der Gäste abzufragen und statt dessen den Füllgrad der Motorradfahrer mitbekam. Nichts Genaues weiß man nicht.

    Am schwarzen Nummerntaferl hat's sicher nicht gelegen?

  • Also einfach entspannt leben und sich darüber freuen, daß man zum Ziel von neidgetriebenen Angriffen wird. Dann muß man ja irgendwas richtig gemacht haben.

    "Neid muss man sich verdienen - Mitleid wird einem geschenkt."

    Aber ich glaube, wir sind in der Diskussion inzwischen recht weit weg von den Neuen Wegen.

    Jeder Einzelne von uns kann ein klein wenig zum verbesserten Image der Sportschützen beitragen, jeder auf seinem Feld, jeder mit seinen Methoden. Was meiner Meinung nach das wichtigste ist, wir müssen erkennen, dass wir eine Einheit in Vielfalt sind.

    Auf dem Stadtadvent habe ich ein kleines Video mit dem Handy gedreht (ich bin zu blöd zum hochladen, dafür brauche ich die Jugend), im Prinzip zufällig, wo unser junger Schriftwart mit dem Anschütz-Biathlon-Gewehr einen Lichtparcour absolviert (den wir für die Kiddies, aber auch erwachsene Gäste eigentlich als 4 Einzelstände aufgebaut hatten: 1x DISAG-Pistolenscheibe, darunter Anschütz Biathlon und rechts noch 2x DISAG Pistole. Das Briefing war: 2 wertbare Treffer jeweils auf den Spiegel der Pistolenscheiben (Minimum 7,5) und alle 5 Biathlonlampen anknipsen - so schnell wie möglich. Bei Nichttreffern wird nachgeschossen, Schusszahl beliebig. Voranschlag abgesenkt ca. 2 m vor dem Schützen. Entfernung zu den Zielen ca. 5m. Die guten Zeiten - sicher geht's noch schneller - lagen bei 11 Sekunden. Dann haben wir die Regeln verschärft und noch einen Waffenwechsel eingebaut - das erste Ziel mit der in der Hosentasche geholsterten Lichtpistole beschießen und dann weiter mit Gewehr. Da waren die Zeiten dann doch mangels Holsterfertigkeiten (und dem Hängenbleiben) ca. 25 Sekunden für den gesamten Parcour. Aber alle, die das mal gemacht hatten, hatten ein Grinsen von einem Ohr zum anderen im Gesicht. Egal, wie lange man brauchte.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ich bin aktiv in 5 Vereinen in zwei Landesverbänden.

    Wo die Jugend gefördert wird mit grossem persönlichen Einsatz der Trainer und Schieß-Sportleiter,
    (männlich und weiblich, ohne gendern der Sprache, das liegt mir nicht), da gibt es keine Probleme mit Nachwuchs.

    Es ist ein Verein dabei, der aufgelöst wird, wenn sich kein neuer 1. Vorsitzender findet.
    Ich würde mich freuen, wenn sich eine 1. Vorsitzende findet, gute Schützinnnen haben wir da.
    Man hat dort den Aufbau der Jugend verschlafen und es fehlt die Generation der 30 bis 40 jährigen.

    Ein gutes Beispiel sind die Verein im Bezirk Remscheid, dort veranstalten wir auf initiative eines Schützenbruders
    jedes Jahr einen LG mixed Wettbewerb, ein grosser Erfolg.
    Ich muss da sowas wie oben von Califax vorgestellt in der Pistolenabteilung einführen.

    Linksschütze
    P8X
    GSP Atlanta
    FWB 800 Wood Basic
    Anschütz 8002
    Anschütz1903

  • Es ist ein Verein dabei, der aufgelöst wird, wenn sich kein neuer 1. Vorsitzender findet.
    Ich würde mich freuen, wenn sich eine 1. Vorsitzende findet, gute Schützinnnen haben wir da.
    Man hat dort den Aufbau der Jugend verschlafen und es fehlt die Generation der 30 bis 40 jährigen.

    Dann sind die ja im besten Alter für Aufgelegt!

  • Ich bin aktiv in 5 Vereinen in zwei Landesverbänden.

    Wo die Jugend gefördert wird mit grossem persönlichen Einsatz der Trainer und Schieß-Sportleiter,
    (männlich und weiblich, ohne gendern der Sprache, das liegt mir nicht), da gibt es keine Probleme mit Nachwuchs.

    Es ist ein Verein dabei, der aufgelöst wird, wenn sich kein neuer 1. Vorsitzender findet.
    Ich würde mich freuen, wenn sich eine 1. Vorsitzende findet, gute Schützinnnen haben wir da.
    Man hat dort den Aufbau der Jugend verschlafen und es fehlt die Generation der 30 bis 40 jährigen.

    Ein gutes Beispiel sind die Verein im Bezirk Remscheid, dort veranstalten wir auf initiative eines Schützenbruders
    jedes Jahr einen LG mixed Wettbewerb, ein grosser Erfolg.
    Ich muss da sowas wie oben von Califax vorgestellt in der Pistolenabteilung einführen.

    Die Überalterung vieler DSB Vereine ist doch schon lange zu beobachten. Auch anhand valieder Zahlen. Nur wollen das einige der Altvorderen nicht verstehen.

  • Die Überalterung vieler DSB Vereine ist doch schon lange zu beobachten. Auch anhand valieder Zahlen. Nur wollen das einige der Altvorderen nicht verstehen.

    Bezogen auf die Überschrift "Neue Wege gehen" bedeutet das was?

    Einige . . .

    a) bleiben stehen,

    b) sind verwirrt,

    c) wünschen sich die Kaiserzeit zurück?

  • Die Überalterung vieler DSB Vereine ist doch schon lange zu beobachten. Auch anhand valieder Zahlen. Nur wollen das einige der Altvorderen nicht verstehen.

    Ja, nur kann ich aber auch ältere Schützen verstehen, die sich selbst genügen, die den Sport und das Vereinsleben möglichst nach ihren Vorstellungen und letztlich auch weitestgehend unter ihresgleichen betreiben wollen. Die wollen eben nicht immer, etwas krass ausgedrückt, die lieben Kleinen bespaßen.

    Auch das sollte man respektieren, auch wenn es für die Entwicklung und Zukunft des Sport natürlich auch problematisch sein kann.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Wer mit Kindern nicht umgehen kann, sollte auch nicht dazu aufgefordert werden, Nachwuchsarbeit zu betreiben. Es gibt m. E. viel zu viele negative Beispiele, die auch bei gut gemeinter Absicht, abschreckend auf die Kinder und Außenwelt wirken - das negative Image der Schützenvereine verstärken.

    Wer mit Kindern nicht umgehen will, sollte dazu natürlich auch nicht gezwungen werden.

  • Wer mit Kindern nicht umgehen kann, sollte auch nicht dazu aufgefordert werden, Nachwuchsarbeit zu betreiben. Es gibt m. E. viel zu viele negative Beispiele, die auch bei gut gemeinter Absicht, abschreckend auf die Kinder und Außenwelt wirken - das negative Image der Schützenvereine verstärken.

    Wer mit Kindern nicht umgehen will, sollte dazu natürlich auch nicht gezwungen werden.

    Wahre Worte gelassen in die Tasten gehaut, auch wenn es meist um Jugendliche und ältere geht. Richtige Bezeichnungen sind wichtig, manchmal jedenfalls.

    Aber auch in anderen Bereichen gilt: Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht.

  • Ja, nur kann ich aber auch ältere Schützen verstehen, die sich selbst genügen, die den Sport und das Vereinsleben möglichst nach ihren Vorstellungen und letztlich auch weitestgehend unter ihresgleichen betreiben wollen. Die wollen eben nicht immer, etwas krass ausgedrückt, die lieben Kleinen bespaßen.

    Auch das sollte man respektieren, auch wenn es für die Entwicklung und Zukunft des Sport natürlich auch problematisch sein kann.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

    Das wird das Problem von einigen Vereinen in der Zukunft werden.

    Unsere Waffenbehörde erkennt diese Entwicklung schon sein Jahren und hat geäußert:

    "Wir müssen die Schützen nicht weiter stressen oder Bedürfnisse beschränken, 50% der Thüringer Vereine sterben eh in den nächsten 10 Jahren aus".

    Da betrifft es meistens Vereine, die keinen eigenen Schießstand haben. Nur rund 50% der Thüringer Vereine haben in Thüringen einen eigenen Schießstand.

    Vereine die einen eigenen Schießstand haben, stehen natürlich unter Druck, den Stand weiter zu erhalten.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."