Der feine Unterschied

  • LP-Auflageschießen Grübeleien.

    Visierlänge Kimme-Korn, 365mm

    Kimmentiefe 2mm, (1/10 Kimmentiefe = 0,2mm)

    Korn 0,2mm zu tief, Trefferabweichung 5,48mm tief

    Korn 0,2mm zu hoch, Trefferabweichung 5,48mm hoch

    LP-Scheibe Wertung 1/10 = 0,8mm.

    Trefferabweichung 5,48mm : 0,8mm ~ 7 Zehntel-Ringe

    Vielleicht hilft Zielwasser.

    Gruß HdR

  • Hallo,

    ist das auch der Grund, warum bei LP Auflage die Trefferbilder oft eine deutlich ausgeprägte Hoch-Tief-Streuung haben?

    Und wieso nehmen die Pistolenschützen kein Ringkorn und Diopter?

    Duck und wech ...;)

    Gruß

    Konrad

    Über 30 Jahre aktives Schiessen und immer noch was zum dazulernen!

  • Hallo Zusammen.

    konm-LGKK, Konrad auf deine Frage hin hab ich mal eine Illustration gemacht die zeigt mit wieviel Faktoren sich die Auflage-Pistoleros rumärgern müssen. ;)

    Gruß HdR

  • Hallo HDR,

    ja das alles zusammen ist schon nicht so einfach unter Kontrolle zu bringen. Mein Problem ist eher die Aufregung beim Wettkampf. Beim Training schiess ich schon mal 304 oder 306 und beim nächsten Rundenwettkampf wieder 288. Wenn die erste Serie über 100 ist geht es los und ich höre meinen eigenen Puls im Gehörschutz. Und da ist dann noch die Mannschaft, die auf Dich hofft.

    Aber zurück zum Problem, auf was isch eigentlich eingehen wollte, mir wird immer vorgeworfen, daß ich zu viel Streuung zur Seite habe und ich schiesse nicht senkrecht genung. Auf mein Argument 302,5 sind 302,5 bekomme ich immer wieder zur Antwort, aber nicht senkrecht.......

    Nun habe ich probiert, die Kimme enger zu stellen, dann wird es senkrechter aber es strengt das Auge mehr an, wenn ich weiter stelle dann kommen wieder die waagrechten Abweichungen. Übrigens habe ich das Problem vor allem bei der LP, die SpoPi schiesst senkrecht genug. Was mach ich falsch?

    Der Peter

  • Hallo HDR,

    ... Aber zurück zum Problem, auf was isch eigentlich eingehen wollte, mir wird immer vorgeworfen, daß ich zu viel Streuung zur Seite habe und ich schiesse nicht senkrecht genung. Auf mein Argument 302,5 sind 302,5 bekomme ich immer wieder zur Antwort, aber nicht senkrecht.......

    Nun habe ich probiert, die Kimme enger zu stellen, dann wird es senkrechter aber es strengt das Auge mehr an, wenn ich weiter stelle dann kommen wieder die waagrechten Abweichungen. Übrigens habe ich das Problem vor allem bei der LP, die SpoPi schiesst senkrecht genug. Was mach ich falsch?

    Hm ? Schwierig da einen Ansatz zu finden um eine Empfehlung zu geben.

    Zumindest haben alle Vorredner recht wenn sie Verkrampfung einen lockeren und entspannten Stand ansprechen.

    Aus eigener Erfahrung betrachte ich insbesondere die von Matze erwähnte verkrampfte Haltung des Griffes.

    Normalerweise sind Griffe für das freihändige Schießen konzipiert und ausgerichtet. Beim Auflageschießen verhällt sich einiges anders. Für bessere bzw. gleichmäßigere Schußbilder musste ich Ich meinen Griff in Neigung und hauptsächlich in Verdrehung um einiges ändern. Das hängt mit der etwas anderen Ausrichtung des Oberkörpers und der leicht veränderten Winkeln von Ober- und Unterarm zusammen. Achtet man nicht drauf und richtet die Pistole auf der Auflage zur Scheibe aus entstehen auf Grund der Haftreibung geringste Spannungen die beim Schuss oder bereits beim Drücken des Abzugs frei werden können.

    Auf die richtige Lage des Abzugszüngels und Bewegungsrichtung des ersten Fingeglieds möchte ich nicht eingehen.

    Der Auflagepunkt sollte bezüglich re/li-Schwankungen mit bedacht gewählt werden. Viele haben ihn direkt unterm Griff oder unter dem kleinen Finger. Da ist jedoch der seitliche Drehmoment der von der Hand auf den Griff übertragen wird am größten. Ich hab viele Schützen auf der DM beobachtet. Die meisten Besten bevorzugen mittlerweile einen vor dem kleinen Finger liegenden Auflagepunkt. OK dafür benötigt es auch mehr Vordergewicht um eine gute Balance zu erreichen. Trägheit der Masse am langen Hebel hat zudem auch Vorteile. Wichtig erscheint mir jedoch der Aspekt daß das Züngel somit näher über dem Auflagepunkt liegt und etwahige Abzugskräfte nicht so stark (als Drehmoment) sich auf die Auflage (Haftreibung) übertragen. Und jetzt sind wir genau bei der Anmerkung von 199 angelangt was eine Verlagerung des Auflagepukts näher zum Abzug bedeutet.

    Eine andere Ursache könnte natürlich auch in der Visualisierung liegen. Hornhautverkrümmung in der vertikalen Achse. Die besonders bei Verwendung einer Irisblende bei schwammig sitzender Brille schwirigkeiten machen kann.

    Gruß HdR

  • @Herr der Ringe: ich habe eigentlich nicht an eine Verlagerung des Auflagepunktes an der Pistole gedacht, sondern an eine entferntere Position des Auflageständers vom Körper und somit auch dessen Auflagepunkt.

    Ich denke, dass durch die größere Entfernung der Druck auf die Auflage größer wird.

  • 199 Hm ? So ganz versteh ich Dich jetzt nicht.

    Vielleicht meinst Du die Ausrichtung des Oberkörpers zur Scheibe (offen oder geschlossen) ? OK, dort ändert sich der Abstand von Körpermitte bzw. der Kopfabstand zur Pistole. Die Armlänge von Schultergelenk bis Handmitte bleibt jedoch eigentlich immer gleich. Ausnahme man hätte den Arm im Anschlag nicht gestreckt sondern angewinkelt.

    Ein andere Variante wäre, man hätte den Oberkörper (egal welcher Anschlag) in Schußrichtung vor oder zurück geneigt. Was ich jedoch nicht förderlich finde. Am Besten aufrecht spannungsfrei in Balance.

    Gruß HdR

  • Ach ja, vielleicht noch was interessantes.

    Vor geraumer Zeit, als ich in die Riege der Auflageschützen aufstieg hab ich mal ein paar Messungen im Kuddelmuddel von Biomechanik, Gewichtskraft, Hebelgesetz, Drehmomenten, Haftreibung und Reibungsquotienten von Werkstoffpaarungen vorgenommen.

    ... Ich denke, dass durch die größere Entfernung der Druck auf die Auflage größer wird.

    Im Anschlag, gemessen mit Paketwaage.

    Mein Auflagegewicht ausgestreckter Arm in kg.

    LP ohne Zusatzgewicht 989 g.

    LP mit Zusatzgewicht 1442 g.

    Was so etwas hin oder her ausmacht.

    Gruß HdR

  • ... Am Besten aufrecht spannungsfrei in Balance ...

    Aufrecht spannungsfrei sollte eigentlich das Ziel sein - eine winzige Neigung in Richtung Auflageständer (0,5 - 1cm weiter weg stellen) bewirkt bei mir das Gefühl einen höheren Druck darauf auszuüben und dadurch die "Haftreibung" (oder was auch immer) zu erhöhen - ein links/rechts wird dadurch geringer.

    Wenn ich deine Coolen Bilder mit der Paketwaage anschaue - kann ich mir das jetzt bzgl. Gewicht dann schon nicht mehr richtig erklären.

    Wissenschaftlich kann ich es nicht erklären - bei mir ist es eher try and error...

    Gruß

    199

  • 199 Ah ja, quasi einen leichten Schiebedruck.

    Wenn ich deine Coolen Bilder mit der Paketwaage anschaue - kann ich mir das jetzt bzgl. Gewicht dann schon nicht mehr richtig erklären.

    Wissenschaftlich kann ich es nicht erklären -... bei mir ist es eher try and error...

    :thumbup: Try and error. So soll es auch sein !

    Für alle Anderen die es be- oder nachrechnen wollen hier die Formel "Auflagekraftberechnung"

    ;) Gruß HdR