Warum gibt es so wenige Trainer bei uns im Schießsport ?

  • Auch ich bin Vereinsvorsitzender, seit Bestehen unserer SLG,

    Gunvlog,

    in welcher Ecke Deutschlands treibst Du Dein unwesen ?

    Kann es sein Dich im Shooting-Club Tamm mal gesehen zu haben ?

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Ich bin auch Vereinsvorsitzender. Ich halte mich mit meinem Vorstand an die demokratischen Spielregeln. Das heißt aber nicht, dass ich alles machen muss, was die Mitglieder wollen.

    Doch. Genau das heißt es. So funktioniert eine richtige Demokratie. Es gibt aber nur ein einziges Land weltweit mit tatsächlicher demokratischer Verfassung. Nämlich die Schweiz. Dort ist die Regierung ein Verwalter und alle wichtigen Entscheidungen behält sich der Souverän (das Volk) vor. Darum wird auch auf Gemeinde, Kantons- und Bundesebene vier mal jährlich von allen Bürgern abgestimmt. Und was das Volk entscheidet, gilt unumstößlich und ist von der Regierung umzusetzen.

    Außerhalb der Schweiz wählt man "Diktatoren auf Zeit", die man bei mangelnder Zufriedenheit immerhin irgendwann wieder abwählen kann. Vom guten Willen und den Fähigkeiten des "Diktators" (Präsident, Kanzler, Vereinsvorsitzender, Obmann, Oberschützenmeister) hängt das Schicksal der jeweiligen Gemeinschaft ab. Wir haben uns daran gewöhnt, das Demokratie zu nennen. Und wir sehen es als "alternativlos" oder sogar "optimal". Das ist es aber nicht. Es geht sehr viel besser. Nur wird das nicht verbreitet.

    Das soll jetzt kein Angriff auf Deine Tätigkeit sein, sondern nur ein Denkanstoß, den bei uns falsch etikettieren Zustand nicht mit Demokratie zu verwechseln.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Doch. Genau das heißt es. So funktioniert eine richtige Demokratie. Es gibt aber nur ein einziges Land weltweit mit tatsächlicher demokratischer Verfassung. Nämlich die Schweiz. Dort ist die Regierung ein Verwalter und alle wichtigen Entscheidungen behält sich der Souverän (das Volk) vor. Darum wird auch auf Gemeinde, Kantons- und Bundesebene vier mal jährlich von allen Bürgern abgestimmt. Und was das Volk entscheidet, gilt unumstößlich und ist von der Regierung umzusetzen.

    Außerhalb der Schweiz wählt man "Diktatoren auf Zeit", die man bei mangelnder Zufriedenheit immerhin irgendwann wieder abwählen kann. Vom guten Willen und den Fähigkeiten des "Diktators" (Präsident, Kanzler, Vereinsvorsitzender, Obmann, Oberschützenmeister) hängt das Schicksal der jeweiligen Gemeinschaft ab. Wir haben uns daran gewöhnt, das Demokratie zu nennen. Und wir sehen es als "alternativlos" oder sogar "optimal". Das ist es aber nicht. Es geht sehr viel besser. Nur wird das nicht verbreitet.

    Das soll jetzt kein Angriff auf Deine Tätigkeit sein, sondern nur ein Denkanstoß, den bei uns falsch etikettieren Zustand nicht mit Demokratie zu verwechseln.

    Also ich neige hier Lanfear zuzustimmen.

    Ja, der Vorstand agiert und handelt im Auftrag der Mitglieder. Dies geschieht aber unter Berücksichtigung der Machbarkeit.

    Unter Machbarkeit fallen durchaus Themen wie die Finanzierbarkeit, Umsetzung, Beteiligung durch die Mitglieder selber, etc.

    Viele Mitglieder sind schnell dabei etwas zu einzufordern, aber nicht bereit etwas zu geben. Bedeutet, z.B. die Mitglieder stellen den Antrag den Schießstand zur Mehrdistanzfähigkeit ausbauen zu lassen.

    Über diesen Antrag wird demokratisch abgestimmt, mit positiven Votum. Also für den Umbau.

    Der Vorstand akzeptiert dies.

    Es stellt sich aber heraus, dass die Finanzierung sportlich wird. Kostenaufwand mindestens € 30.000 (alles nur Beispiele) und viel Eigenleistung.

    Nun stellt sich aber heraus, 95% der Mitglieder drücken sich mal wieder vor den Arbeitsstunden, die erforderlich wäre und damit ist die Finanzierbarkeit gefährdet.

    Hier muss der Vorstand also Abwägen, ob dieser Antrag, auch wenn mehrheitlich und demokratisch der Beschluss im Sinne des Antrages gefasst wurde, ob das Vorhaben überhaupt umgesetzt werden kann.

    Hier kommen dann auch Themen auf den Tisch, was die wenigsten berücksichtigen/bedenken, Wartung und Pflege des Standes, Vermietung an andere Vereine, um die Finanzierung bedienen zu können, etc.

    Wir sehen das in unserem Stand,wo wir eingemietet sind. Hier sind auch die Mieter gefragt zu unterstützen. Immer die selben die Helfen und immer die selben die sich sagen: "Wozu, ich bezahle doch Miete!"

    Durch Vermietung steigt der Verschleiß am Stand und damit die Häufigkeit der Reparaturen und die Sanierungen. Neue Bodenbeläge, Austausch der Splitterschutzmatten am Kugelfang, usw. usf

    Das sind Dinge die ein Vorstand berücksichtigen muss und dazu führen können, dass ein zuerst positiv beschlossener Antrag im Nachgang abgelehnt werden muss, weil er nicht realisierbar ist.

    Das ist nur ein Beispiel.

  • Über diesen Antrag wird demokratisch abgestimmt, mit positiven Votum. Also für den Umbau. […] Es stellt sich aber heraus, dass die Finanzierung sportlich wird. Kostenaufwand mindestens € 30.000 (alles nur Beispiele) und viel Eigenleistung. […] Nun stellt sich aber heraus, 95% der Mitglieder drücken sich mal wieder vor den Arbeitsstunden, die erforderlich wäre und damit ist die Finanzierbarkeit gefährdet. […] Hier muss der Vorstand also Abwägen, ob dieser Antrag, auch wenn mehrheitlich und demokratisch der Beschluss im Sinne des Antrages gefasst wurde, ob das Vorhaben überhaupt umgesetzt werden kann.

    Er muss sich dann ggf. halt eingestehen, dass er den Beschluss nicht umsetzen kann, und die Mitgliederversammlung darüber informieren. Die wird sich überlegen, ob man angesichts der durch die Vorstandschaft gesammelten und vorgebrachten Informationen die Entscheidung überdenkt, oder aber den vermeintlich oder vielleicht auch tatsächlich unwilligen oder unfähigen Vorstand austauscht, und die eingeschlagene Richtung weiter verfolgt.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Er muss sich dann ggf. halt eingestehen, dass er den Beschluss nicht umsetzen kann, und die Mitgliederversammlung darüber informieren. Die wird sich überlegen, ob man angesichts der durch die Vorstandschaft gesammelten und vorgebrachten Informationen die Entscheidung überdenkt, oder aber den vermeintlich oder vielleicht auch tatsächlich unwilligen oder unfähigen Vorstand austauscht, und die eingeschlagene Richtung weiter verfolgt.

    Ich sehe, Du hast Dich in den 6 Jahren kein bisschen Verändert....;-)

    In einem Verein ist nicht alles Schwarz oder Weiß und nicht alles geht so, wie man sich das Denkt. Weder aus Sicht des Vorstandes, noch aus Sicht der Mitglieder.

    Wie ich oben auch geschrieben habe und auch im Video, das ja Grundthema dieses Threads ist, sind viele Mitglieder, nicht alle, aber viele schnell dabei Dinge einzufordern, aber nur solange andere sich um die Umsetzung kümmern. wenn es darum geht, sich aktiv einzubringen, ist meist Schweigen im Walde.

    Genauso sieht das ja letztlich bei dem Thema regelmäßiges, strukturiertes Training aus. Alle wollen Schießen, die meisten wollen in die Mannschaften und natürlich immer gleich in die 1. Mannschaft, aber die wenigsten sind bereit, alles dafür zu geben, um der Mannschaft auch zu einem vorderen Platz zu verhelfen, indem sie sich von einem fachkundigen Schützen anleiten lassen, nur als Beispiel.

    Und genau daran krankt es ja zu Hauff in den Vereinen, egal ob Traditionsverein oder moderner IPSC Verein. Und Nein, ich pauschalisieren das nicht, denn es gibt immer Vereine, wo es gut funktioniert.

    Dann kommen natürlich auch Vereinsvorstände hinzu, die auch keine kleine Menge ergeben, die sich wie der Boss verhalten und alles, was die Mitglieder ggf. vorschlagen, abbügeln.

    Wie gesagt, in keinem Verein ist alles Schwarz oder Weiß und nicht alles läuft so, wie man es sich vornimmt oder denkt. Und ja, man kann versuchen den Altvorstand bei einer MV abzuwählen, aber in vielen Vereinen klappt das nicht, weil es schlichtweg an Willigen Kandidaten fehlt.

    Wie oben geschrieben, im Fordern sind alle schnell dabei. Selber sich einzubringen, ein Ehrenamt zu übernehmen, mit allem was dazu gehört, mit den Höhen und den Tiefen, den Zeitaufwand, den man einbringen muss, neben Beruf und Familie und ggf. weiteren Hobbies, das sind dazu sind die wenigsten bereit.Oder es läuft so ab, dass sie sich in ein Vorstandsposten wählen lassen, damit sie sich dann Schatzmeister, Kassierer, 2. Vorsitzender oder was auch immer nennen, damit angeben und andere schikanieren können.

  • Er muss sich dann ggf. halt eingestehen, dass er den Beschluss nicht umsetzen kann, und die Mitgliederversammlung darüber informieren. Die wird sich überlegen, ob man angesichts der durch die Vorstandschaft gesammelten und vorgebrachten Informationen die Entscheidung überdenkt, oder aber den vermeintlich oder vielleicht auch tatsächlich unwilligen oder unfähigen Vorstand austauscht, und die eingeschlagene Richtung weiter verfolg

    Solche offensichtlich nicht durchführbare Beschlüsse sollte man überhaupt nicht zur Abstimmung zulassen, schon weil ein Verein dann recht schnell in Insolvenz rutschen kann und das aufheben der Entscheidung nochmals Kosten verursacht wenn erst ein Gutachten gebraucht reicht dass der Stand nicht mit 50 Arbeitsstunden der Mitglieder sondern doch nur für einen höheren Betrag vom Fachbetrieb saniert werden kann.

  • Also ich selbst hätte vor einigen Jahren noch ganz in Deinem Sinne und dem von Lanfear argumentiert. Dazwischen hatte ich aber mehrere Jahre Kontakt zu Schweizern und verstehe jetzt, wie es besser geht:

    Richtigerweise würde in Deinem Beispiel darüber in der Vollversammlung zuerst abgestimmt, ob der Vorstand untersuchen soll, wie und mit welchen Kosten und Folgen ein Umbau möglich und sinnvoll wäre. Der Antrag dazu kann beispielsweise von einem interessierten Mitglied kommen. Der Vorstand berichtet dann und legt die fertig ausgearbeiteten Varianten zur Abstimmung vor. Da sind Kosten, Finanzierbarkeit, Arbeitsleistung der Mitglieder usw. alles enthalten. Und er wird die aus Vorstandssicht zweckmäßige oder wünschenswerte Variante zur Annahme vorschlagen und seine Gründe dafür nennen. Dann wird die Vollversammlung abstimmen und was die beschließt, ist abschließend. Der Vorstand hat dann die Aufgabe, das umzusetzen. Und die Mitglieder wissen genau, was auf sie zukommt und gehen bewußt und abgestimmt in diese Richtung. Und falls der Vorstand das nicht mittragen kann, tritt er zurück.

    Der große Unterschied zwischen Schweiz und dem Rest der Welt ist, daß dort zwischen Personal- und Sachentscheidungen getrennt wird. Letztere verbleiben abgesehen von Bagatellthemen voll beim Volk.

    Die Personalentscheidung ist beispielsweise die Wahl eines Gemeinderates. Da geht es darum, vertrauenswürdige und kompetente Leute zu finden, die das Amt gut ausfüllen und etwas für die Gemeinde leisten wollen.

    Eine Sachentscheidung ist beispielsweise die Sanierung des Schulgebäudes, die von den Politikern empfohlen und beim Wahlvolk beantragt wird. Wenn das Wahlvolk aber entscheidet, die Sanierung aufzuschieben und statt dessen Computer zu kaufen, dann ist das so. Ende der Durchsage.

    Im Rest der Welt entscheidet der Gemeinderat nach Gutdünken und das Volk kann zusehen und sich freuen oder ärgern - es wird nichts ändern, "weil es seine Stimme abgegeben hat".

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Solche offensichtlich nicht durchführbare Beschlüsse sollte man überhaupt nicht zur Abstimmung zulassen, schon weil ein Verein dann recht schnell in Insolvenz rutschen kann und das aufheben der Entscheidung nochmals Kosten verursacht wenn erst ein Gutachten gebraucht reicht dass der Stand nicht mit 50 Arbeitsstunden der Mitglieder sondern doch nur für einen höheren Betrag vom Fachbetrieb saniert werden kann.

    Davon mal ganz abgesehen. Es sollte aber bewusst als etwas übertriebenes Beispiel herhalten.

    Nun, auch hier muss ich etwas widersprechen. Wir sind nicht in der Schweiz, sondern in Deutschland und da wird Demokratie leider etwas anders gelebt.

    Das Erleben in vielen Vereinen ist halt leider ein anderes, als das was man sich vorstellt. Viel weniger romantisch, viel weniger demokratisch und viel weniger offen.

    Das mag nun je nach Verein und Region unterschiedlich sein. Kann schon sein, dass ein reiner Druckluftverein in Bayern die Vereinsdemokratie anders und besser lebt, als ein Großkaliberverein in NRW und umgekehrt.

    Und pauschal alle Vereine über einen Kamm scheren kann man da auch nicht.

    Tatsache ist und bleibt aber, nicht alles im Verein ist schwarz oder weiß, es sei denn man lebt im Land der rosa Einhörner.

  • Richtigerweise würde in Deinem Beispiel darüber in der Vollversammlung zuerst abgestimmt, ob der Vorstand untersuchen soll, wie und mit welchen Kosten und Folgen ein Umbau möglich und sinnvoll wäre. Der Antrag dazu kann beispielsweise von einem interessierten Mitglied kommen. Der Vorstand berichtet dann und legt die fertig ausgearbeiteten Varianten zur Abstimmung vor. Da sind Kosten, Finanzierbarkeit, Arbeitsleistung der Mitglieder usw. alles enthalten. Und er wird die aus Vorstandssicht zweckmäßige oder wünschenswerte Variante zur Annahme vorschlagen und seine Gründe dafür nennen. Dann wird die Vollversammlung abstimmen und was die beschließt, ist abschließend. Der Vorstand hat dann die Aufgabe, das umzusetzen. Und die Mitglieder wissen genau, was auf sie zukommt und gehen bewußt und abgestimmt in diese Richtung. Und falls der Vorstand das nicht mittragen kann, tritt er zurück.

    Exakt. Nur leider ist sich die Mitgliederversammlung ihrer Bedeutung teilweise nicht bewusst, und lässt den Vorstand vor sich hin arbeiten, anstatt ihm klare Vorgaben zu machen und die Ergebnisse zu prüfen. Sollte der Vorstand das ausnutzen, und einfach selbst entscheiden, anstatt den Ball wieder und wieder zurückzuspielen, hat man denke ich das von @gunvlog beschriebene Ergebnis, dass Mitglieder zurecht die fehlende Demokratie bemängeln.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Richtigerweise würde in Deinem Beispiel darüber in der Vollversammlung zuerst abgestimmt, ob der Vorstand untersuchen soll, wie und mit welchen Kosten und Folgen ein Umbau möglich und sinnvoll wäre. Der Antrag dazu kann beispielsweise von einem interessierten Mitglied kommen. Der Vorstand berichtet dann und legt die fertig ausgearbeiteten Varianten zur Abstimmung vor. Da sind Kosten, Finanzierbarkeit, Arbeitsleistung der Mitglieder usw. alles enthalten. Und er wird die aus Vorstandssicht zweckmäßige oder wünschenswerte Variante zur Annahme vorschlagen und seine Gründe dafür nennen.

    So wird das auch im Normalfall bei uns ablaufen, denn eine kostenträchtige Entscheidung wird kaum unter Sonstiges zur Abstimmung gebracht.

  • Nun, auch hier muss ich etwas widersprechen. Wir sind nicht in der Schweiz, sondern in Deutschland und da wird Demokratie leider etwas anders gelebt.

    Hm. Das soll jetzt keine Wortklauberei werden, aber Eigentlich widersprichst Du ja meiner Analyse nicht, sondern bestätigst, daß in DE unter dem Wort Demokratie etwas anderes verstanden und auch gelebt wird.

    DER Vorteil in der Schweiz ist aber genau der, daß es die von Dir beschriebenen Krakeeler, die einfach mal was fordern, ohne groß nachzudenken und dann vielleicht noch den Bürgermeister (Vorstand) angreifen, weil er es nicht umsetzen will, kaum gibt. Wenn in der Schweiz eine Abstimmung ansteht, begibt man sich (oft mit den Wahlvorschlägen) ins Gasthaus und bespricht den Inhalt sachlich. Man trägt vor, wie man dazu steht und fragt um die Meinung der Anderen. So versucht man, eine informierte Entscheidung zu treffen. Und das Volk weiß vor der Abstimmung, worum es geht und was die Auswirkungen sein werden. Und es entscheidet selbst. Darum stehe die Menschen dort klar hinter ihrer Gemeinde, dem Kanton oder dem Bund.

    Bei uns dagegen wird am Stammtisch eigentlich zur Politik nur geschimpft und lamentiert. Man ist schließ mich weder eingebunden noch richtig informiert. Woher soll also eine bewußte Zustimmung kommen? Das ist auch in Vereinen so.

    Mir hat mal einer gesagt, die Schweiz sei eine "Willensgemeinschaft". Man will gemeinsam voran. Das macht das Land und seine Stabilität und Kraft aus.

    Das wäre doch das Ziel auch in jedem Verein.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Exakt. Nur leider ist sich die Mitgliederversammlung ihrer Bedeutung teilweise nicht bewusst, und lässt den Vorstand vor sich hin arbeiten, anstatt ihm klare Vorgaben zu machen und die Ergebnisse zu prüfen. Sollte der Vorstand das ausnutzen, und einfach selbst entscheiden, anstatt den Ball wieder und wieder zurückzuspielen, hat man denke ich das von @gunvlog beschriebene Ergebnis, dass Mitglieder zurecht die fehlende Demokratie bemängeln.

    Ich glaube eher, viele Vorstände sind sich der Bedeutung und Tragweite der MV nicht klar sind.

  • Davon mal ganz abgesehen. Es sollte aber bewusst als etwas übertriebenes Beispiel herhalten.

    So übertrieben ist das nun wirklich nicht, schon weil heute viele Tätigkeiten aus Gründen der Haftung oder weil Fördermittel beansprucht werden eben nicht mehr selbst ausgeführt werden können. Mehrdistanz GK auf unserem KK-Stand mit neuer Belüftung mind. 15 000 € so die unberbindl. Schätzung.

    DER Vorteil in der Schweiz ist aber genau der, daß es die von Dir beschriebenen Krakeeler, die einfach mal was fordern, ohne groß nachzudenken und dann vielleicht noch den Bürgermeister (Vorstand) angreifen, weil er es nicht umsetzen will, kaum gibt.

    In der Schweiz wissen die Leute aber auch was auf dem öffentlichen Stand geht oder nicht, gelegentlich suchen Schützen dann für ihr nicht regelkonformes AR15 einen Stand in Deutschland, oder gehen mit den KW eben in einen Schießkeller.

    Ich glaube eher, viele Vorstände sind sich der Bedeutung und Tragweite der MV nicht klar sind.

    Da hast Du recht aber dass es bei vielen Mitgliedern mit dem Wissen auch nicht besser aussieht macht nichts, weil ja nur die Vorstände den Kopf hinhalten müssen.

  • Ich glaube eher, viele Vorstände sind sich der Bedeutung und Tragweite der MV nicht klar sind.

    Möglich, aber wenn man Entscheidungen ohne die Mitgliederversammlung umsetzt, ist man halt voll in der Haftung, und die Mitgliederversammlung wird einen auch kaum davon entlasten. So recht mag man sich gar nicht vorstellen, dass manche Vereine wirklich so arbeiten, aber das erklärt doch einige Probleme. Diese absoluten Grundlagen müssen einfach passen.

    Gerhard Seemüller

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    small minds discuss people.“

  • Möglich, aber wenn man Entscheidungen ohne die Mitgliederversammlung umsetzt, ist man halt voll in der Haftung, und die Mitgliederversammlung wird einen auch kaum davon entlasten. So recht mag man sich gar nicht vorstellen, dass manche Vereine wirklich so arbeiten, aber das erklärt doch einige Probleme. Diese absoluten Grundlagen müssen einfach passen.

    Ich glaube, Du denkst hier nur in eine Richtung.

    Es ist eine Sache, eine fatale durchaus, wenn der Vorstand ohne Legitimierung einfach Dinge durchsetzt.

    Eine andere ist es, wenn Vorstände Anträge, Wünsche oder auch Forderungen ihrer Mitglieder einfach ignorieren.

    Ich will hier mal ein altes Beispiel nehmen.

    Bei dem Thema Bedürfnisanträge hat der Vorstand genau drei Dinge zu bestätigen:

    1. Der Antragsteller (Das Mitglied) seit mindestens 12 Monaten Mitglied im Verein ist

    2. Das der Antragsteller (das Mitglied) seit mindestens 12 Monaten regelmäßig (12/18er Regel) am Schießbetrieb mit Erwerbscheinpflichtigen Waffen teilgenommen hat

    3. Das der Verein über die erforderlichen Möglichkeiten verfügt (egal ob im Eigentum oder angemietet), dass der Antragsteller den beantragten Waffentyp und das Kaliber schießen kann

    Das sind die drei Dinge, die der Vorstand zu bestätigen hat, nicht mehr und nicht weniger.

    Dennoch gehen viele Vereine, hier sind es meist die DSB Vereine, hin und beschließen (innerhalb des Vorstandes, nicht in einer MV), dass der Antragsteller z.B. mindestens 70% der möglichen Ringe in einer Vereinsmeisterschaft erzielen muss, bevor er ein Bedürfnis beantragen kann. Und dann beraten die Vorstände auch noch darüber, ob das Mitglied eine Befürwortung erhält, oder nicht.

    Das sind Vorgehen, die den gesamten Verein betreffen und nicht einfach nur einer Vorstandssitzung beschlossen werden können und in einer MV den Mitgliedern als Gott gegeben vor die Füße werfen.

    Hier handelt und beschließt der Vorstand über seine eigenen Kompetenzen hinweg, zum Nachteil der Mitglieder und auf dem Rücken der Mitglieder, ohne die Möglichkeit der Intervention und Verhinderung.

    Ich weis, dass dieses Thema eher kontrovers hier ist, denn bei diesen Themen sind wir vor 6 Jahren schon nicht auf einen Nenner gekommen.

    Aber das ist ja nicht das Thema hier.

  • […] ohne die Möglichkeit der Intervention und Verhinderung.

    Weshalb? Sicher, jammern ist einfach, aber man könnte das auch ändern. Mitgliederversammlung einberufen und Vorstandsentscheidung überprüfen. Eine geeignete Vereinsvorstandschaft wird das zu schätzen wissen und nicht versuchen es zu verhindern. Und sollte man doch aufs falsche Pferd gesetzt haben und die Vereinsvorstandschaft stellt sich quer: Dann tritt sie halt zurück oder wird abgewählt. Die in der Mitgliederversammlung getroffene Mehrheitsentscheidung, egal ob dafür oder dagegen, sollte man allerdings dann auch akzeptieren.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
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  • Eine geeignete Vereinsvorstandschaft wird das zu schätzen wissen und nicht versuchen es zu verhindern. Und sollte man doch aufs falsche Pferd gesetzt haben und die Vereinsvorstandschaft stellt sich quer: Dann tritt sie halt zurück oder wird abgewählt.

    Wie gesagt, nicht alles in einem Verein ist Schwarz oder Weiß!

    Ja, der von Dir beschriebene Weg ist eine Option, die bislang in vielen Vereinen auf massiven Widerstand durch den amtierenden Vorstand stößt (was verständlich ist) und dann meist von der Alten Garde des Vereins, die im Regelfall alles was der Vorstand beschließt für gut befinden und brav dafür sorge tragen, dass der Vorstand in Amt und Würden bleibt.

    Das ist leider, nicht nur im Schützenwesen, in den Vereine Realität und nicht nur dort.

    Ich weis auch, dass Du das anders siehst oder nicht wahr haben möchtest. Das war vor 6 Jahren auch schon der Fall.

    Es ist aber die Realität, die mir von vielen Schützen zugetragen wird und mir auch in Gesprächen immer wieder bestätigt wird.

  • Schweizern und verstehe jetzt, wie es besser geht:

    CoolMint,

    ich lebe und arbeite seit geraumer Zeit dort, im gelobten Land, ja es hat was, allerdings ist das auch gewachsen und erbrobt. Die Leute sind im Schnitt mündiger, souveräner.......

    Warum und weshalb würde den Rahmen sprengen, aber eines Sie wachsen mit der Verantwortung auf.

    Ich würde denken Deine Ausführung ist der Idealzustand, der von Lanfaer ist der Praktikable unter den aktuell bei vielen Vereinen gegebene Zustand!

    Viel Diktatur, ist manchmal notwendig, siehe Tello's Kommentar, sonst verzettelt sich u.U. der ganze Verein.

    Ähnlich wie in der Politik, wie von Coolmint angeführt mit der pseudo Demokratie. Ist ja dann im Verein ähnlich, jedem Recht getan ist etwas was keiner kann.

    Wenn bei uns ein Politiker einen hervorragenden Vorschlag hat, muss und das ist fast zwingend jede Partei soviel dran rum zerren und sich einbringen bis nix mehr davon übrig ist. Hauptsache man sieht die Handschrift jeder Partei.

    In der Schweiz geht ein Vorschlag durch als ganzes, der kann mal knall Rot oder tief schwarz auch mal grün sein, Hauptsache er ist gut für das Volk und oder fürs das Land.

    Das ist gelebte Demokratrie, in Reinform. Bei uns nicht mal im Verein um zu setzen.......

    no.limits

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  • Wenn bei uns ein Politiker einen hervorragenden Vorschlag hat, muss und das ist fast zwingend jede Partei soviel dran rum zerren und sich einbringen bis nix mehr davon übrig ist. Hauptsache man sieht die Handschrift jeder Partei.

    In der Schweiz geht ein Vorschlag durch als ganzes, der kann mal knall Rot oder tief schwarz auch mal grün sein, Hauptsache er ist gut für das Volk und oder fürs das Land.

    Das ist gelebte Demokratrie, in Reinform. Bei uns nicht mal im Verein um zu setzen.......

    Seit ich das Schweizer System annähernd verstanden habe, muß ich es ausdrücklich als vorbildlich anerkennen. Es braucht aber Zeit für einen Ausländer, bis man die Tragweite der Schweizer Selbstbestimmung wirklich ermessen kann. Es ist einfach unglaublich, weil genau verkehrt herum wie bei uns.

    Für die sogenannten "Repräsentativen Demokratien" habe ich mir "Demokratur" oder "Mehrparteien- Diktatur" angewöhnt.

    Und viele Schweizer wissen nicht, daß außerhalb des Landes die Berufspolitiker im Alleingang bestimmen. Das muß man denen erst mal erklären und dann glauben sie es nicht, daß bei uns nichts abgestimmt wird. Erst wenn man es wiederholt erklärt und nicht davon abgeht, kommt vom Schweizer ungläubig zurück."Aber dann habt Ihr doch gar keine Demokratie!".

    Ja eben. Und das färbt auf das Selbstverständnis der Bürger ab und ergibt dann genau die Verhaltensweisen auch innerhalb von Vereinen, die oben beschrieben werden. Somit schließt sich der Kreis.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.