Warum gibt es so wenige Trainer bei uns im Schießsport ?

  • Danke, wir schauen mal wie lange das Konto aktiv bleibt......?

    ja, manchmal weht hier ein rauer Wind, und beim Thema Trainer gibts dann schon auch mal Gegenwind.

    viele nicht nur hier sondern auch in den Vereinen brüllen nach einem Trainer, und dann geht es oft nur solange gut bis es ans eingemachte geht.

    Wenn es ein guter Trainer ist, geht es halt auch mal in die Komforzone!

    Wie groß und drückend das Problem ist, nicht nur auf der unteren Ebene, kann ich dir erklären.

    Alle Bundesliegvereine müssen um Ihre Lizenzen zu bekommen einen B-Trainer unter Vertrag haben. Die haben zum Teil eher Probleme Trainer zu bekommen als Schützen. Ein Hilferuf der besonderen Art ging dann vor knapp einem Jahr beim DSB ein. Eine Mannschaft hier aus dem Süden hätte trotz starken Bemühungen einen Trainer zu finden nicht starten können.

    Sie hatten einfach keinen.

    Der DSB hat dann alle B-Trainer im Süddeutschen Raum kontaktet, händeringend. Eigendlich war das Thema auch bei mir abgehakt, aber so wird man dann Bundesligatrainer!

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Kader sind ein Thema, Breitensport ein anderes......

    Der Wind ist nicht wirklich ein Problem, eher die Historie zwischen mir und diesem Forum.....?

  • Kader sind ein Thema, Breitensport ein anderes......

    ja, aber Du siehst, das Problem Trainer zu haben oder nicht ist hier wie dort......

    und zu Deiner Historie, wenn Du was dazu gelernt hast, müsste es doch gehen.

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  • Also so ganz meine persönliche und subjektive Sicht der Dinge aus "meiner kleinen Welt" scheint das Thema ja nicht zu sein, wenn ich die Beiträge zum Video und diesen Beitragsstrang so durchgehe.

    Ja, der DSB hat eine Ausbildungsstruktur für Trainer und bildet diese auch aus. Das habe ich ja im Video auch erwähnt.

    Nur wenn man hier quer liest, sieht man auch, dass viele ausgebildete Trainer nicht als Trainier im Einsatz sind, sondern viel eher den Schein des Schein wegen haben und genau das spreche ich ja mitunter im Video an.

    Ich war in einem DSB Verein Mitglied, wo es keine Trainer gab. Ich habe an Rundenkämpfen teilgenommen, wo es bei den anderen Vereinen auch keine Trainer in der Form gab. Jedenfalls hat keiner die Mannschaften angeleitet und diese dazu geführt ihre Leitungen zu verbessern.

    Es ist auch kein alleiniges Thema der olympischen Disziplinen, sondern ein grundsätzliches und leider weit verbreitetes Thema im Schützenwesen und nicht ein Problem des BDMP, denn wie oben erwähnt, hatten wir im DSB Verein auch keinen Trainer oder jemanden der sich den Neuen fachlich angenommen hat. In den meisten DSB Vereinen hört das strukturierte Training nach der Jugend oftmals auf.

    Was bedeutet denn meistens Training?

    Das Training findet an vorher festgelegten Tagen und zu einer bestimmten Uhrzeit statt. Sagen wir Dienstags und Donnerstags von 19:00h bis 21:00h (nur als Beispiel). Und da ist ein Trainer, der ein strukturiertes Training anleitet und die Teilnehmer des Trainings folgenden diesem Training.

    Der Trainer leitet an, analysiert ggf. Fehler und erläutert diese. Versucht diese zu beseitigen, damit der Schütze sie nicht mehr begeht.

    Ich denke nicht, dass ich das weiter ausführen muss, oder? Und das sind eben nur kleine Bausteine, wo noch viel mehr dazu gehört.

    Aber finde so etwas mal im Schützenwesen? Das ist nicht wirklich einfach. Das ist aber etwas, das in anderen Sporarten vollkommen normal ist und von den Mitgliedern auch akzeptiert wird. Egal ob im Tennis, Handball, Fußball, Badminton, Squash, Schach, was auch immer. Und das noch mehr, wenn es um einen Wettkampfsport geht.

  • Der Makel "nicht Olympisch" wurde mir von einem regionalen Funktionär wörtlich entgegengehalten,

    Kann mir schon denken wer das war...


    Wobei wenn ich richtig informiert bin, ist bei Euch in Österreich der Schießsport in einem Verband organisiert.

    Nein es gibt eigentlich zwei Verbände. Den ÖSB und den ASF.

    und wo auch die historisch bewaffneten Trachtengruppen dazugehören.

    das wäre mit jetzt ganz neu. Hast du hier ein Beispiel?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • wie ist da die Aufgabenverteilung, oder wie auch immer man das nennen mag?

    beide olympisch. der eine (ASF) Wurfscheiben, der andere (ÖSB) den Rest mit dem anderen Rest.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Als Schütze, der beide Extreme (LuPi und GK) schießt, ist mir klar, daß die Disziplinen unterschiedlicher gar nicht sein könnten.

    Dazu das Zitat von Lanfear, das ich zu 100% unterschreiben kann:

    Kann ich so nicht bestätigen. Aus meiner Sicht lässt sich das GK-Kurzwaffenschießen DSB mit Transferleistungen aus den Technikleitbildern der olympischen Disziplinen ableiten. Bei den 150s ist das keine große Kunst. Für die 20s braucht es etwas mehr Aufwand. Ich schieße gerne beide Disziplinbereiche und sehe da für keinen Widerspruch. Was ich mit der LP erarbeite, nutzt mir auch für das GK-Schießen und durchaus auch umgekehrt.

    Ich sage dann meinen Schützen: "Ist genau das Gleiche, nur etwas anders!"

    Dabei hilft mir übrigens sehr die "Fibel" von M. Bartram.

    GK ist keine Olympische Disziplin, noch nicht mal International, da wird niemand investieren.

    Aber genau da sitzt das Geld der adoleszenten Mitglieder besonders locker!

    je Erfolgreicher die Schützlinge werden, desto mehr wird man auch als Trainer gefordert.

    So ist es!

    Mit persönlich ist es wuppe, ob jemand einen Trainerschein hat, oder nicht. Der Schein sagt nichts über seine tatsächliche Qualifikation aus.

    Ja. Wichtiger ist a) das Wissen (evtl. auch Können) und b) die Fähigkeit, das auch anderen zu vermitteln.

    willkommen hier erstmal,

    Ebenfalls Willkommen!

    "Was bedeutet meistens Training?"

    Ja, meist rumgestümpere. Ging mir auch so, Habe dann Geld in die Hand genommen und Kurse besucht. Literatur gesucht und gelesen. Als meine Kinder dann so weit waren, Trainerschein(e) gemacht. Trainieren trainiert. Besser geworden (weniger in der eigenen Schießleistung sondern mehr mit der Vermittlung).

    In anderen Sportarten gibt es mehr bezahlte Trainer (mein Eindruck), im Schießsport meist Enthusiasten. Entweder schon Rentner oder solche, die noch "nebenbei" ihr Brot verdienen müssen (und denen deshalb die Zeit kanpp & sehr wertvoll ist). Die wenigen hauptamtlichen bezahlten Trainer, die ich kenne, sind, was ihr Salair betrifft, auch eigentlich Amateure - oder anders gesagt: Richtig arme Schweine, die jeder Hilfswilli mit nicht geschafftem Hauptschulabschluss finanziell auslacht.

    Das ist erstmal die Wirklichkeit "MEINER kleinen Welt".

    Ich stehe zusammen mit meiner Frau jede Woche 3x auf dem Stand (insgesamt netto 6 Stunden, also ohne drumrum wie Vorbereitung, Nachbereitung, Wettkampfbegleitung, Spezialtraining OSP ...) allein für die DSB Jugendarbeit. Dann noch "just for fun" das Fitmachen der Willigen für BDS-Wettkämpfe (Speed, Fallscheibe sowie Standardprogramme in "kurz" und "lang"...). Nebenbei arbeite ich Vollzeit in einer Berufsschule.

    Was mir in meinem Verein fehlt, ist eine kompetente Betreuung für die Älteren. Aber das versuchen wir gerade mit einem frischgebackenen C-Basis-Trainer (und sehr aktivem Sportschützen) auch noch aufzubauen.

    Auch ermutigen wir unsere inzwischen gut ausgebildete Jugend, den alten Säcken zu zeigen, wo der Barthel den Most holt: War z.B. letztens ein Schütze da (und lungerte rum), der wartete wie Pik 7, dass jemand ihm eine 9mm Leihwaffe in die Hand drückt. Kam natürlich keiner, da er anscheinend nichts vorher bestellt hatte. War ein Gastschütze, nicht unser Verein.

    Habe ich ihm dann einen (nämlich meinen) KK-Revolver (Korth) geliehen, eine Schachtel Muni in die Hand gedrückt und meinen 17-jährigen Sohn als persönlichen Anleiter zur Seite gestellt, da ich selbst bei unserer Jugend gebraucht wurde. Der Gast war offensichtlich ganz zufrieden mit diesem Arrangement. Natürlich gab es auch eine qualifizierte und erwachsene Schießstandaufsicht, aber auf mein wertvolles Eigentum lasse ich lieber mein eigen Fleisch und Blut aufpassen. Außerdem schießt mein Sohn besser als ich, gerade mit dem KK-Revolver.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

    Einmal editiert, zuletzt von Califax (27. Dezember 2018 um 00:27)

  • Ich sage dann meinen Schützen: "Ist genau das Gleiche, nur etwas anders!"

    Ich sehe das ungefähr: "Ist eigentlich ganz anders, aber doch irgendwie ähnlich".

    Vielleicht sollte ich ja versuchen, mehr das Verbindende als das Trennende zu sehen. Was auch ein schöner Satz für eine Weihnachtspredigt wäre. Ich bespreche das mal mit mir selbst. Mal sehen, ob ich mich überzeugen oder wenigstens überreden kann.

    Ich stehe zusammen mit meiner Frau jede Woche 3x auf dem Stand (insgesamt netto 6 Stunden, also ohne drumrum wie Vorbereitung, Nachbereitung, Wettkampfbegleitung, Spezialtraining OSP ...) allein für die DSB Jugendarbeit. Dann noch "just for fun" das Fitmachen der Willigen für BDS-Wettkämpfe (Speed, Fallscheibe sowie Standardprogramme in "kurz" und "lang"...). Nebenbei arbeite ich Vollzeit in einer Berufsschule.

    Da habt Ihr Euch eine schöne und anspruchsvolle Aufgabe vorgenommen. Bravo! Und Gratulation zur Familie, die da geschlossen mitmacht.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Leider ist eine Betreuung und Begleitung wie sie vorbildlich von Califax beschrieben und gelebt wird, eher die Ausnahme im deutschen Schützenwesen.