Was definiert eigentlich eine "Jeans"?

  • Wie mir zu Ohren gekommen ist, sind inzwischen selbst für Trainer auf ISSF-konformen Wettkämpfen Jeans verboten und auf DSB-organisierten nicht gern gesehen.

    Wodurch ist eine solche "Hose aus amerikanisch Tuch" denn genau definiert?

    Schnitt?

    Material?

    Laune der Kampfrichter?

    Das letzt Mal, dass man mir das Tragen einer Jeans verboten wurde, war in der Schule in der Deutschen "Demokratischen" Republik zu Zeiten des Dachdeckers mit Dyskalkulie und seiner legasthenischen Frau und Bildungsministerin mit den blauen Haaren aus rein ideologischen Gründen - nämlich hergestellt vom "Klassenfeind", vom "Imperialisten".

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ich kann dir versichern, dass ich mit einer Jeans und normaler Alltagskleidung wesentlich besser aussehe als in einem Trainingsanzug.

    Wie sicher nicht ganz wenige unserer Kolleginnen und Kollegen. Ja, man könnte selbst ein klein wenig mehr Sport treiben, in der Tat!

    Abschreckende Beispiele von Trainern im Trainingsanzug - die aussehen wie "Wurscht in Pelle" - dürfen allgemein bekannt sein.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Zweifelsohne richtig. Ich habe dieser komischen ISSF-Wahnidee des Jeansverbots nie einen Sinn entlocken können.

    Vor allem nicht, wenn man sieht wie - im Kontrast dazu - albern und unsportlich steif die Gewehrschützen daherwatscheln.

  • Das wiederum soll das Skelettsystem vor Überlastung schützen.

    Aus u.a. diesem Grund betreiben wir auch kein DSB/ISSF-Langwaffenschießen mehr aktiv im Verein.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Material?

    Was mir dazu einfällt:

    robustes Tuch für Zeltbahnen

    blaue Farbe

    Nieten um die Hosentaschen reissfest zu gestalten

    Praktische Gründe für ein Jeansverbot fallen mir nicht ein. Diese Hosen bieten dem Träger/ der Trägerin keine Vorteile, die sich positiv auf die erreichbare Ringzahl auswirken könnten und keine Nachteile, wie z.B. dass statische Entladungen von Polyesterhosen beim Vorderladerschießen zum Verlust von Material und Menschen führen könnten.

    Eventuell handelt es sich bei dem Verbot um ein Relikt aus Zeiten der Ost-West-Konfrontation in denen man dem Osten Jeanshosen-ungetrübte Aufnahmen von Schießsportveranstaltungen ermöglichen wollte. Oder die Funktionäre aus allen Himmelsrichtungen waren sich einig, dass die dem Verfall preisgegebene Jugendkultur der Rock- und Beatmusik aus dem von langen Traditionen geprägten Schützenwesen herauszuhalten ist.

    Ich denke das Jeansverbot ist einfach eine ideologisch aufgeladene Frage, bei der sich günstigstenfalls Gedanken darüber gemacht werden, die andere haben könnten (!), wenn ein Sportler in Straßenkleidung bei einem Wettbewerb auftritt.

  • Eventuell handelt es sich bei dem Verbot um ein Relikt aus Zeiten der Ost-West-Konfrontation in denen man dem Osten Jeanshosen-ungetrübte Aufnahmen von Schießsportveranstaltungen ermöglichen wollte. Oder die Funktionäre aus allen Himmelsrichtungen waren sich einig, dass die dem Verfall preisgegebene Jugendkultur der Rock- und Beatmusik aus dem von langen Traditionen geprägten Schützenwesen herauszuhalten ist.


    Ich denke das Jeansverbot ist einfach eine ideologisch aufgeladene Frage, bei der sich günstigstenfalls Gedanken darüber gemacht werden, die andere haben könnten (!), wenn ein Sportler in Straßenkleidung bei einem Wettbewerb auftritt.

    Historisch gesehen trat man im DSB eigentlich immer in der zur Zeit üblichen Straßenkleidung zum Wettkampf am.
    Wenn man den Berichten glauben darf musste man allerdings früher die Jacke anbehalten (die Hose natürlich auch) und einen Hut tragen .;)

    Regional denke ich eher, daß die Hosendiskussion nichts mit Osten sondern eher mit den Bogenschützen zu tun hat,
    die im DSB immer mehr Einfluß gewinnen und sehr viel wert auf sportlich-modisches Erscheinen ihrer Wettkämpfer legen. ;)

    Wie man eine Jeans definiert weiß ich auch nicht.
    Ich glaube die Nieten an den Taschen wurden wohl damals patentiert und sind so das Alleistellungsmerkmal.
    Aber keine Sorge, die entsprechenden Stellen im DSB werden da bestimmt weitere zwanzig Seiten
    mit genauen Definitionen der Sportordnung hinzufügen.
    Vielleicht gibt es dann auch Kurse und eine Schneiderlizens für Kampfrichter. ;)


  • Hallo,

    eine Jeans definiert sich imo ausschließlich über den Stoff, dem sog. Denim, dessen Hauptkennzeichen die gefärbten Kett- und die ungefärbten Schussfäden sind. Dadurch kommt dieses unverwechselbare Muster zustande.

    Halte das Thema aber auch für sehr unglücklich, das eher noch mehr Menschen verschreckt. Ich finde eine gute Jeans immer noch besser als ein Trachtenjanker.

    Andreas

  • Jeans [dʒiːns] (die; Pl., auch Sg.; österr. Jean, seltener Nietenhose, in der DDR Niethose) sind Hosen, die gewöhnlich aus einem robusten, blauen köperbindigen Baumwollstoff, dem Denim, hergestellt werden.

    andreas "Ich finde eine gute Jeans immer noch besser als ein Trachtenjanker."

    Es ist auch eine eher etwas merkwürdig, einen Janker als Hose zu tragen...das fällt auf!

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

    Einmal editiert, zuletzt von Mathesar (20. Juni 2018 um 11:49)

  • Den freundlichen Spott gegenüber den Brüdern und Schwestern Gewehrschütz(inn)en bitte ich mir dabei nicht allzu übel zu nehmen. Mir ist schon klar, dass die papageienbunte Ritterrüstung nicht nur sportlich, sondern vor allem gesundheitlich sehr sinnvoll ist.

    Was das Jeansverbot betrifft, will ich nochmal im ISSF-Regelwerk suchen, aha, schon gefunden (leider!):

    6.19.3 PROHIBITED ITEMS

    6.19.3.1 Prohibited clothing items for competitions and Victory Ceremonies include blue

    jeans, jeans or similar trousers in non-sporting colors, camouflage clothing,

    sleeveless T-shirts, shorts that are too short (see 6.19.2.8), ragged cut-off shorts,

    trousers with patches or holes as well as shirts or trousers with non-sporting or

    inappropriate messages (see Rule 6.12.1, no propaganda is permitted). Sporting

    colors should be national uniform colors. If national colors are not worn, nonsporting

    colors that should be avoided are camouflage, plaids, khaki, olive or

    brown.

    Carcano

  • Ich meine mich zu erinnern das es zu meinen Trainerzeiten am LLZ war, vor etwa 20 jahren, da kamen so Parolen auf, das man den Schießsport über sportliche Kleidung aufwerten müsse.

    Der Gedanke war, es sei ja schließlich Sport und im Fussball und den meisten anderen Sportarten kommt auch keiner mit Badelatschen und Jeans, oder überhaupt mit Strassenkleidung.

    Warum jetzt aberspeziell die Jeans im Focus steht ist mir auch unklar.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Der Issf hat da was festgelegt,... das betrifft den DSB im augenblick nicht. Ich meine, dass es zum teil um die Farbe ging. Hatte irgendwas mit blauen Uniformen aus den Bürgerkriegen zu tun.

    Wenn ich den Auszug von Carcano lese geht es eher um moderne "Pennerkleidung" und "Freizeitlook". Und auch um militärisch anmutende Kleidung.

    Empfohlen wird dort, dass der Schütze Kleidung in den Nationalfarben tragen sollte......Den Bundeseinheitlichen Trainingsanzug hat natürlich jeder....loogisch......

    Es geht auch um angemessene Kleidung bei Zeremonien etc. ... Nicht dass plötzlich ein Bettler mit Goldmedaille nach Hause geht....

  • Soweit ich das noch im Kopf habe ging es bei der Blue Jeans darum das sie als "Arbeitshose" gilt und somit auf einer "Sportveranstaltung" nix zu suchen hat an einem aktiven Sportler. Gleiches gilt dann auch für das "Tarnfleck".

    Aber das betrifft halt nur die ISSF Wettkämpfe und nicht die DSB organisierten

    Zumindest im Augenblick

  • Soweit ich das noch im Kopf habe ging es bei der Blue Jeans darum das sie als "Arbeitshose" gilt und somit auf einer "Sportveranstaltung" nix zu suchen hat an einem aktiven Sportler.

    ...

    So habe ich das auch im Gedächtnis.

    ...

    Gleiches gilt dann auch für das "Tarnfleck".

    ...

    Nun, da wollte man sich vorab von einer denkbaren Form des Vorwurfs des Militarismus distanzieren.

    Muß man nicht gut finden, ist aber nachvollziehbar. Machen Andere, z. Bsp. BDS, genauso.

    ...

    Aber das betrifft halt nur die ISSF Wettkämpfe und nicht die DSB organisierten

    Zumindest im Augenblick

    Und genau DA setzt mein Bauchweh ein!

    Sollte der DSB auf den Zug aufspringen wird bei mir bei der Kreismeisterschaft Schluß sein.

    Ich lasse mir nicht meine gewohnte Alltagskleidung verbieten und mich in eine lächerliche Verkleidung nötigen.

    Ein Leichtathlet trägt den Trainingsanzug aus praktischen Gründen, und nicht als "Standestracht".

    Ich schieße meine Wettkämpfe nunmal (bisher) in meinen Alltagshosen. Und die behalte ich (bisher) auch bei der Siegerehrung an.

    Ich hoffe der DSB beweist hier Weitsicht und Augenmaß. Leider ist das aber nicht immer gegeben gewesen ...

    Gruß

    Sigges

    Bekennender DSB-Schütze
    ------------------------------
    FWR, FvLW, pro-legal
    ------------------------------
    Ceterum censeo IANSAm esse delendam
    (Internet-Fundstück)

  • soweit ich weiß bezieht sich das doch auf die Siegerehrungen bei der ISSF, damit das dort ein vernünftiges Bild gibt und bei ISSF Wettkämpfen in den Pistolen und Wurfscheiben Wettkämpfen damit niemand eine unerlaubte Versteifung durch die Jeans erhält. National gilt das auch für noch bei Laufender Scheibe soweit ich weiß.
    Ich kann mir nicht vorstellen das es bei einer DM oder einer LVM verlangt wird das man dort mit Vereins oder Verbands Sportkleidung antritt und schon garnicht bei kleineren Meisterschaften oder Ligakämpfen.

    Es gibt glaube ich nur beim Bogen und Feldarmbrust eine Regel das man weiße Bekleidung tragen soll. Auch das ist zwar... naja, aber es wird wohl eingehalten.

  • soweit ich weiß bezieht sich das doch auf die Siegerehrungen bei der ISSF, ...

    Zumindest BISHER ja - aber das wurde hier ja auch so geschrieben.

    ...Siegerehrungen bei der ISSF, damit das dort ein vernünftiges Bild gibt ..

    Glaub mir - ich im Trainingsanzug - das gibt sicherlich KEIN vernünftiges Bild! Bin der geborene Anti-Athlet!

    Das sieht absolut lächerlich aus wenn ich mich da im Trainingsanzug hinstelle als sei ich eine 100m-Gazelle.


    ...
    Ich kann mir nicht vorstellen das es bei einer DM oder einer LVM verlangt wird das man dort mit Vereins oder Verbands Sportkleidung antritt und schon garnicht bei kleineren Meisterschaften oder Ligakämpfen.

    ...

    Ich konnte mir schon SEHR VIEL nicht vorstellen - aber der DSB in seiner unendlichen Weisheit konnte es sich dann doch ganz gut vorstellen und eben dann auch umsetzen/fordern.

    Bekennender DSB-Schütze
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  • Es geht mir übrigens darum, dass es letztens hieß: "Soll jetzt auch für die Trainer gelten!"

    Es ist übrigens auch noch gar nicht zu lange her - ca. 1 1/2 Jahre -, da wurde ich wegen der jeansähnlichen Hose (schwarz!) eines meiner Nachwuchsschützen während eines Pokalschießens in Suhl von einem KaRi angemufft.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)