Zeigt doch mal eure bearbeiteten LP Griffe

  • no.limits hat uns damals diese Stäbchen besorgt mit dem der Arzt in den Mund schaut. Die sind zum Spachteln sehr praktisch. Des Weiteren brauchst du einen Dremel o.ä. mit verschiedenen Fräser (gibt es beim Amazon im Set für kleines Geld) und Schleifpapier zum Anrauhen des Griffes. Wenn du direkt am angeschraubten Griff schleifst, benötigst du noch einen Lappen zum Umwickeln der Mechanik, damit kein Staub hinein kommt. Ich empfehle dir auch ein Druckluftspray o. ä und einen Pinsel zum Entfernen des Staubs. Beim Schleifen verwende ich einen Mundschutz und eine Brille.

    Edit:

    Noch ein kleiner Tipp : Ich würde draußen schleifen. Die Staubentwicklung ist extrem und mit Sicherung nicht gesund.

  • Oder man schleift direkt vor dem Staubsaugerrohr, eingespannt im Schraubstock o.ä.. Wie no.limits es bei mir gemacht hat ( und ich dann zu Hause auch). Klappt gut!

    Gruss hefle

  • Mal eine Frage:

    Der Winkel zwischen Abzugsfinger und Mittelfinger, in wie weit achtet ihr bei der Griffanpassung auf die Spreizung der beiden Finger und gibt es da Erkenntnisse was da besser ist?

    Bei meiner Beobachtung auf Landesmeisterschaften und Bundesligakämpfen stellte ich fest das die Schützen auf den vorderen Rängen eher die Finger eng beieinander sind.

    Wie sieht das bei Euch aus?

    Beeinflusst ein größerer Winkel die Abzugseigenschaften?

  • Ich achte immer darauf, dass die Lage der Finger möglichst natürlich ist. Eine unnatürliche Haltung erzeugt Spannungen, die sich irgendwann immer entspannen möchten, besonders bei der Schussabgabe. In deinem Beispiel könnte bei einer zu großen Spreizung der Abzugsgfinger nach unten wandern und so mit würde sich die Position am Züngel verändern, was zu schwankenden Ergebnissen führen könnte.

  • Ich habe bei mir jetzt auch nochmal die Daumenauflage deutlich nach oben gezogen. Hätte ich eigentlich auch eher drauf kommen können da ich immer so ein Ziehen im Daumenballen hatte. ||

    Fühlt sich jetzt irgendwie wesentlich angenehmer an, wobei ich nochmal genau schauen muss ob jetzt Abzugsfinger und Daumen halbwegs parallel sind. Eher muss ich nochmal ran und ein wenig vom Griff am Abzugsfinder weg nehmen. Dadurch dass er extrem flach steht passen die vorgedachten Proportionen nicht mehr ganz.

    Unterm Strich ist es aber eine ziemlich geniale Sache wenn man mal Starthilfe zum Thema Griffbearbeitung hatte. Man muss halt immer wieder die Dinge hinterfragen und versuchen Zusammenhänge zu erschließen. Die erste Dose Borma 2 K ist auf alle Fälle fast leer.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Sehr interessante Beobachtung. Ich denke man sollte auch deshalb erst einmal lernen, wie man es „richtig“ macht, damit man später gezielt davon abweichen kann. ;)

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • An den Griffen scheint nur das nötigste gemacht worden sein. Und auf einige Dinge wird halt kein Wert gelegt. Man kann halt viel Zeit in Training und Konditionierung des Körpers auf die Waffe und Griffe verbringen, oder den Griff etwas mehr anpassen und die Waffe an den Schützen konditionieren.

    Hinterfragt doch mal die aufgewendete Trainingszeit im Asiatischen Raum und die Trainingszeit im europäischen Raum,....

    Wir sind einfach fauler und machen es uns einfacher durch mehr Anpassung.

  • Das widerspricht in Deutschland eher dem 'Leitbild' von Griffen.

    Aber international kann man das ja auch bei den ISSF Videos sehen.

    Zum Teil übt der ziemlich viel Druck auf den Griff aus.


    Das letzte Bild mit einem frei schwebenden Daumen spricht eher für einen wirklich ungenügend angepassten Griff...

    Es gibt keine konkrete Anleitung wie Griffe auszusehen haben. Absolut individuell.

    Und zum letzten Satz: Geh mal davon aus (auch wenn der kleine Flinger aus dem Spiel genommen wurde [vermutlich mit voller Absicht!]), dass die Griffe auch wenn es so aussieht, als ob nur das nötigste gemacht worden ist, bei den wesentlichen Punkten perfekt optimiert sind. Das sind Profis. Die machen nichts anderes als schiessen; jeden Tag. Die machen auch keine halben oder ungenügenden Sachen.

  • Erst einmal vielen Dank für eure Meinung.

    Geronimo: Es ist ja immer die Frage was "richtig" ist.

    Und eine logische Schlussfolgerung kann auch sein, dass die Erfolgreichen mehr "richtig" machen als die anderen...

    Immerhin sind das ja auch keine Nobodies: Das erste Foto z.B. zeigt Jin Jong-oh, den Weltrekordinhaber mit der Freien Pistole.

    Meine Erklärung geht momentan dahin, dass der Gegendruck mit dem Daumen zwangsläufig notwendig wird, wenn die Fingerendglieder nicht genügend um den Griff drum zu greifen können,

    Da hat sich in Fernost wohl keiner getraut bei den vergleichsweise großen europäischen Griffe konsequent einen Dremel anzusetzen, um die an die kleinen asiatischen Handgrößen anzupassen. Also eigentlich gehe ich mit eurer Meinung konform. :)

  • bigboreshooter Die Griffe dieser Schützen sind mit Sicherheit optimal angepasst. Geh' davon aus, dasss jeder dieser Schützen mehrere Matzes und nolimits

    zur Verfügung hat.

    Unsere Leitbilder sind ja Hilfen, um den Schützen an die richtige Technik heranzuführen. Wie das dann im Ergebnis aussieht, ist sehr individuell.

    Ziel ist es, vor, während und nach der Auslösung des Schusses keine unerwünschte Bewegung zuzulassen. Das hat Bernd gestern übrigens gut erklärt.

    Dabei hilft ein angepasster Griff. Und bei manchen eben auch der gekrümmte Daumen.

    Was man auch gut sehen kann: Die Schützen haben ihre Griffe wirklich fest im Griff. Bei keinem sehen die Finger locker aus.

  • Hallo,

    um etwas Ruhe da rein zu bringen, man weiss nie warum etwas so ist wie es ist, wenn man es nicht hinterfragt hat. Fakt ist das diese Herren von den Fotos Ihre Leistung bringen.

    Die können alle Lupi zwischen 580/90 schiessen, die haben Ihren Kraftverlauf im Griff. ( lustig )

    Da drückt kein Daumen oder irgend ein Fingerglied zur unpassenden Zeit.

    Wir hatten das Thema gestern im Lehrgang auch. Wenn die Hand den Griff umschlossen hat in der richtigen Postion, darf nur noch der Zeige/Abzugsfinger arbeiten. Alle anderen Glieder der Hand sind, ausgeschaltet. Dabei spielt es erstmal keine Rolle ob der Daumen querab steht, runter hängt oder oben raus schaut. Er darf nicht arbeiten. Wer das nicht kann hat ne Baustelle.

    Der sollte an dieser Stelle erst mal lernen die Bewegungs und Kräfteverläufe der Hand zu koordinieren, zu trennen und zu beherrschen. Wer das nicht kann wird der Sklave seiner unkontrollierten Duckverläufe. Mal hat er die, mal nicht, mal am Daumen mal am kleinen Finger, mal stark. mal schwach. Da kann kein kontrolliertes konstanntes Ergebnis entstehen.

    Man ist in so einem Fall nicht Herr der Lage und die Auswirkungen verändern sich zu oft.

    Erstmal spielt es keine Rolle wo und wie der Daumen liegt, es muss bequem und neutral sein....... fertig!

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Das sind alles Weltklasseschützen - und nicht nur die Herren, sondern auch die Mädels! Schließlich ist Guo zweimalige Olympiasiegerin mit der Luftpistole (2008 und 2012) und Kim wurde in London (2012) Olympiasiegerin mit der Sportpistole. Fakt ist aber, dass alle der Gezeigten ihre Leistung auch mit einem Besenstil erbringen würden - nur mit einem angepassten Griff ist der Weg dorthin einfacher!

    Leider ist diese "vom Lehrbuch getriebene Art" für uns hierzulande irgendwie typisch. Natürlich gibt es Rahmenbedingungen, die unabwendbar und zu berücksichtigen sind, aber der Rest ist geprägt von Individualität! Ein Lehrbuch kann allenfalls Impulse geben und das Hinterfragen der eigenen Handlungen anstoßen, das blinde Übernehmen der Empfehlungen macht aber aus keinem das "Maß der Dinge" in seinem Sport. Es ist vielmehr das Prinzip "Try and Error", das uns weiterbringt! Nicht alles funktioniert bei jedem und nicht alles, was dieses Jahr funktioniert, funktioniert auch nächstes Jahr noch. Das impliziert nun aber nicht ein permanentes Schnitzen am Griff, welches uns auch nur vom eigentlichem Job ablenken würde. Ich bin mal auf ein Paper zur Griffgestaltung in englischer Sprache gestoßen, sinngemäß steht dort: Ein Griff fühlt sich niemals jeden Tag, jede Stunde immer gleich an, was demzufolge das permanente Streben nach absoluter Perfektion nicht rechtfertigt. Vielleicht sollten wir grundsätzlich weniger unser Material als Grund für unsere (vermeintlichen) Probleme heranziehen, sondern insbesondere bei uns als Schützinnen und Schützen auf Fehlersuche gehen. Zugegeben: Der erstgenannte Weg ist der einfachere von beiden. :)

  • Was mir vor allem bei vielen Schützen auf Weltrangebene auffällt ist, dass die meisten mit riesen Griffen arbeiten. Meistens ist die untere Platte sehr hochgeschraubt. Wollen die mehr Gewicht im Griff haben?

    vg

    Oliver

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • Natürlich gibt es Rahmenbedingungen, die unabwendbar und zu berücksichtigen sind, aber der Rest ist geprägt von Individualität!

    Hi Justitia,

    wie gehts ........haben die Schießeisen schon Rost angesetzt:P

    Sie hat natürlich Recht, nur der Grat zwischen Sturheit und Entwicklung ist hier dünn. Der überwiegende Teil der Resis ist zu einfältig, zu faul, zu fleckmatisch etwas zu hinterfragen zu ändern, weil es schon immer so war.

    Wenn Schützen hute noch mit 1360gr Abzugsgewicht schiessen weil das so in den 70iger Jahren war, dann ist das ein gutes Beispiel dafür.

    Das wesentliche vom unwesentlichen zu unterscheiden ist für manchen schon zu viel.

    Abläufe und Programme schiessen immer im selben Rytmus, mit den selben Einstellungen, führt zwangsläufig nicht zu neuen Erkenntnissen und auch nicht für Fortschritt, und schon gar nicht zu Erfahrung!

    Hier krankt es bei den Schützen ganz arg.

    Diese Ablauf und Einstellungsänderungen gehören im mittleren Leistungssegment zwingend dazu. Am Anfang fehlt die Erfahrung, mit hohen Ringzahlen ist vieles nicht mehr zu verbessern.

    Aber wenn in getätigten Disziplinen 30,40,50 Ringe mehr geschossen weden, als ich es tue, finde ich dieses Potential nur mit Ändeungen, Was ich bislang erbracht habe ist ja ablesbar an meinen Ergebnissen.........

    Und dann stur beim Training so weitermachen, zeugt nicht von Selbstkritik bzw Kreativität oder Weitblick.

    Am einfachsten ist es halt auch den Nachbarn zu fragen, tauschn wir mal die Waffen für 15 Schuss. Ich hab nicht selten so ganz neue Sichtweisen bekommen. Da kommt man in Kontakt mit ganz anderen Abzugsverläufen, mit anderen Griffen, Visierungen, etc.

    Sonst wächst nix, wer immer das tut was er kann wird immer das bleiben was er ist.......


    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Meine nicht, Deine? :)

    Änderungen brauchen aber auch Zeit, um zu wirken! Da gibt es dann die, die sich durchbeißen, einfach tapfer weitermachen und diverse Varianten testen - bis ihnen ein qualifiziertes abschließendes Urteil möglich ist. Und dann gibt es noch diejenigen, die unmittelbar wieder in alte Muster verfallen oder wieder am Material herumbasteln, wenn sich keine sofortige Leistungsexplosion einstellt - und das zu einem Zeitpunkt, wo Änderungen noch gar nicht greifen konnten. Das hilft auch nicht weiter!

  • Hallo @all,

    ich denke auch, daß man hier differenzieren muss.

    Die Fotos zeigen Hochleistungssportler mit einem Trainingsumfang, der vermutlich nicht mehr der 40-Stunden-Woche entspricht.

    Zudem haben alle Gezeigten mehr oder weniger optimal auf sie abgestimmtes Material bzw. das beste Material. Zudem scheint dennoch eine gewisse Griff-Philosophie dahinter zu stecken, da die Griffe relativ voluminös aussehen (könnte mich da aber täuschen). Aber Fakt ist doch, daß alle Griffen dann individualisiert wurden. Leider sehen wir aber nur den Daumenbereich und nicht die Handinnenfläche, die interessanter wäre.

    Ich habe am WE einen Griff gesehen (Holderried/Walther LP 500) der mich so stark an meinen Matchguns-Griff erinnert hat. Den würde ich mal gern probieren ...

    Und dann kommen wir Freizeitschützen daher und arbeiten stundenlang an unseren Griffen - dabei wäre ein Grundlagentraining an der Waffe erstmal wesentlich sinnvoller ....

    Talent, Training und Griff zusammen bringen Höchstleistungen - nur eine der drei Komponenten für sich leider noch nicht ...

    VG

    Holger

    P.S. leider läßt mein Grundlagentraining zu wünschen übrig und ein Talent verfliegt wohl mit dem Alter ^^^^^^:saint: und mein Griff sieht aus wie ...

    C-Trainer DOSB - Steyr Challenge - Anschütz 1913 in Tesro Evolution-Schaft mit Simalux ZF - Walther LP 400 - TOZ 35 mit Lottes Balance