Sicherheitsschnur

  • Das mit entfernen der Waffe ohne Kontrolle hätte ich nicht gewusst.

    Zu Beginn von jedem Durchgang gibt es in München eine schöne Ansage ;) Dort wird das neben anderen Dingen auch erwähnt, dass die Waffe nur nach Abnahme durch die Standaufsicht vom Schützenstand zu entfernen bzw. einzupacken ist.

  • a) Ich sehe hier keine Vorschrift, die dazu zwingen würde, bei jedem Ablegen der Waffe die Schnur einzuführen.

    Dann ignorierst Du aber einen Absatz komplett:

    Zitat

    Eine Waffe darf nur abgelegt werden, wenn diese nicht geladen ist. Dies wird angenommen wenn:

    • die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist

    Ob ein Diabolo im Lauf ist, ist im zweifel optisch gar nicht prüfbar - genau deshalb wird die Sicherheitsschnur erkennbar komplett durchgezogen um das nachzuwiesen.

    Das ganze Kapitel ist diesbezüglich einfach handwerklich extrem "unglücklich" formuliert. Aber wenn man sein Hirn einschaltet und überlegt was Ziel der Sicherheitsregeln ist, dann wirds trotzdem hinreichend klar.

    Bei den 25 m Disziplinen ist es explizit gemacht (SpO 2.3.1):

    Zitat

    Die Waffe darf nur abgelegt werden, wenn die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist.

    Nun könnte man argumentieren "das gilt nur für 2.5x"..

    Ich glaube an diesen ganzen Regelungen wird nur stückweise herumgedoktort, anstatt einmal sauber komplett (Teil 0 und Disziplinspezifische Teile) drüberzulesen und eine eindeutige, klare Regelung zu finden, die auch nonredundant formuliert ist. Ergo in Teil 2 nichts wiederholen, was nicht schon in Teil 0 steht etc.

    Abgesehen davon daß ich das Einführen einer Schnur bei jedem Ablegen für vollständig gaga halte. Beim Verlassen des Standes, und wenn jemand vor die Feuerlinie muß - OK. Aber das ist nur Meinung, keine Interpretation der "Bibel".

    b) Bei uns wurden schon Leute disqualifiziert, weil sie den Stand verlassen hatten, ohne die Schnur einzulegen, aber die Waffe weder eingepackt noch sie vom Schützenstand entfernt hatten. Mir stellt sich die Frage, ob das die richtige Strafe ist. Eine Gelbe Karte oder Abzug von zwei Ringen wären ja auch möglich.

    Das sehe ich auch so.

  • Rogo  Parallax

    Ja, schon richtig, aber ich kann der Aussage nicht entnehmen, ob es eine notwendige oder eine hinreichende Bedingung ist:

    Als ganzer Satz könnte das lauten:
    Wenn die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist, wird angenommen, daß die Waffe nicht geladen ist.

    Du müßtest dir schon viel Mühe geben, um ihn umzuformulieren zu:

    Nur wenn die Sicherheitsvorrichtung eingeführt ist, ist die Waffe nicht geladen.

    Ich kann dem Text diese Notwendigkeit nicht entnehmen. Das steht da nicht.

    Aus meiner Sicht:
    Was nicht verboten ist, bleibt erlaubt. Das muß aber den DSB nicht daran hindern, es so wie ihr zu lesen.

    Gruß, Albert


    Sportbootführerschein Binnen

    Timex Armbanduhr, Krups Mixer und Candy Waschmaschine

  • ... und darüber hinaus:

    Bevor der Schütze seinen Stand verlässt, muss er sich vergewissern und die Standaufsicht muss überprüfen, dass die Sicherheitsvorrichtung ordnungsgemäß eingeführt ist.

    Warum sollte es diese Vorschrift geben, die erst greift, wenn der Schütze den Stand verläßt, wenn der Regelverstoß, nämlich die Waffe ohne Sicherheitsvorrichtung abzulegen, schon eine Minute zuvor passiert ist?

    Dieser Satz in der Sportordnung hat nur einen Sinn, wenn das Ablegen an sich noch kein Regelverstoß war.
    Ich lese da deutlich: Die Prüfung auf Vorhandensein der Sicherheitseinrichtung erfolgt erst vor dem Verlassen des Schützenstandes.

    Das muß aber den DSB nicht daran hindern, es so wie ihr zu lesen.

    Albert

    Sportbootführerschein Binnen

    Timex Armbanduhr, Krups Mixer und Candy Waschmaschine

  • Ich sehe das so.

    Es ist müssig, darüber zu diskutieren.

    Für den Kampfrichter ist es nunmal nur zu erkennen, ob die Waffe geladen ist oder nicht, wenn diese Schnur durch den Lauf geht.

    Also, lege ich die Waffe ab, hat die Schnur drinn zu sein.

    Das ist ein kleiner Handgriff und ich für meinen Teil würde deswegen niemals eine Strafe oder Disqualifikation auf einer DM riskieren.

    Dafür ist das Startgeld eindeutig zu hoch.

  • kruemelgirl du hast sowas von Recht :)

    Einfach die rote Schnur rein, und schon ist gut. Warum wird hier über irgendwelche Auslegungen der Sportordnung diskutiert? Wir wollen den Schießsport betreiben, da darf die Sicherheit nicht zu kurz kommen; egal ob auf 10 m, 25 m, 50 m, 100 m oder 300 m

    Ich bin selber Kampfrichter, und bin es leid über solche Eskapaden (sorry), es führt oft bei älteren Schützen zu Wortausfällen wenn sie darauf angesprochen werden. Ich habe immer ein paar Ersatzschnüre dabei um auszuhelfen ;) !

    Bei den jüngeren Schützen kommt es überhaupt nicht vor das die Sicherheitseinrichtung fehlt, hier hat wohl schon die Ausbildung am Sportgerät frühzeitig Früchte getragen.

  • Warum sollte es diese Vorschrift geben, die erst greift, wenn der Schütze den Stand verläßt, wenn der Regelverstoß, nämlich die Waffe ohne Sicherheitsvorrichtung abzulegen, schon eine Minute zuvor passiert ist?

    Es ist nicht nötig die Waffe abzulegen um mit ihr den Stand zu verlassen oder sie einzupacken, oder beides...

  • Es ist ein Problem von Pistolenschützen. Gewehrschützen legen die Waffe ohnehin nicht zwischendurch ab.

    Es gibt Pistolenschützen, die die Waffe nach jedem Schuß weglegen, um die Hand zu entspannen. Ebenso ist es gelegentlich unmöglich, Pistolenscheiben mit Einsteckscheiben einhändig zu wechseln.

    Darüberhinaus kann das Einsetzen der Sicherheitsschnur bei großen Kompensatoren an Pistolen gern mal 30 Sekunden dauern. 30 Sekunden mal 40 Schuß ist schon fast die halbe Wettkampfzeit.

    In diesen Fällen ist es durchaus relevant, ob man sich diesen Aufwand antun muß oder nicht.

    Sportbootführerschein Binnen

    Timex Armbanduhr, Krups Mixer und Candy Waschmaschine

  • Es ist nicht nötig die Waffe abzulegen um mit ihr den Stand zu verlassen oder sie einzupacken, oder beides...

    In der Regel wird das Sportgerät erst eingepackt wenn alle Schützen den Wettkampf beendet haben. So ist es bei Meisterschaften und Ligawettkämpfen der Fall. Ist eigentlich nicht schwer nachzuvollziehen das das Sportgerät während dieser Zeit, während andere Mitstreiter ihren Wettkampf beenden, das eigene gesichert auf dem Schützenstand zu liegen hat.

  • Es ist ein Problem von Pistolenschützen. Gewehrschützen legen die Waffe ohnehin nicht zwischendurch ab.

    Wie kommst du denn darauf.

    Na sicher gibt es genügend Sportschützen, die z.B. bei der Diszilin KK-Gewehr 60 liegend ne Pause machen und Ihre Büchse ablegen und vom Stand gehen.

    Das ist im Übrigen auch bei weiteren Disziplinen wie LG, KK 3x20 ( 3x40), GK- Sportgewehr ( wobei ich nun hier nicht unbedingt eine Plasteschnur durch den Lauf schieben würde ;) ) durchaus üblich.

    Schert doch nicht immer alles über einen Kamm.

    Darüberhinaus kann das Einsetzen der Sicherheitsschnur bei großen Kompensatoren an Pistolen gern mal 30 Sekunden dauern. 30 Sekunden mal 40 Schuß ist schon fast die halbe Wettkampfzeit.

    Wenn die Schnur durch die Munitionsmulde eingelegt wird, läuft diese ganz easy dann vorn auch durch den Kompensator.

  • das Sportgerät während dieser Zeit, während andere Mitstreiter ihren Wettkampf beenden, das eigene gesichert auf dem Schützenstand zu liegen hat.

    Das ist hier nur das Thema! Es geht um die Frage, ob mal das nach jedem Schuß machen muß, falls man die Waffe ablegt.

    Sportbootführerschein Binnen

    Timex Armbanduhr, Krups Mixer und Candy Waschmaschine

  • ne Pause machen und Ihre Büchse ablegen und vom Stand gehen

    Alle sind sich einig, daß man die Sicherheitseinrichtung einsetzt, wenn man vom Stand geht. Das ist nicht das Thema.

    Wenn die Schnur durch die Munitionsmulde eingelegt wird, läuft diese ganz easy dann vorn auch durch den Kompensator.

    Nein.

    Sportbootführerschein Binnen

    Timex Armbanduhr, Krups Mixer und Candy Waschmaschine

  • Das ist ein kleiner Handgriff und ich für meinen Teil würde deswegen niemals eine Strafe oder Disqualifikation auf einer DM riskieren.

    Ersatzvariante die viele Schützen bevorzugen: der DSB kann seine Wettkämpfe ohne sie durchführen.

    Schade aber sinnvoller als sich zu ärgern, weil ein Kampfrichter wieder was wusste.

  • Ersatzvariante die viele Schützen bevorzugen: der DSB kann seine Wettkämpfe ohne sie durchführen.

    Schade aber sinnvoller als sich zu ärgern, weil ein Kampfrichter wieder was wusste.

    Schön dass es da wenigstens eine große Auswahl an toleranteren Alternativen gibt.

  • Toleranz ist, dass man anerkannt, dass es 9 Jahrzehnte ohne ging.

    Wer auf absolute Sicherheit steht, sollte sofort suizidieren. Einzig der darauf folgende Zustand ist absolut.

    mfsg daniel

  • Schnur ohne viel Aufwand einlegen.

    Eine (leider nicht "die") Frage ist, welchen Sicherheitsgewinn es gibt, eine Schnur bei einer offen liegenden Waffe, deren böses Ende Richtung Kugelfang zeigt, einzuziehen ODER den kleinen Finger an selbiger zu haben, wenn der Schütze seinen Stand nicht verlässt. Ohne Frage, Regeln sind einzuhalten. aber man sollte sie auch hinterfragen. Denn Waffen gehen i.d.R. nicht von alleine los, sondern immer nur dann, wenn jemand am Abzug manipuliert. Aber das ist ja lt. der Regeln "safe" (Finger an der Waffe...).

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Eine (leider nicht "die") Frage ist, welchen Sicherheitsgewinn es gibt, eine Schnur bei einer offen liegenden Waffe, deren böses Ende Richtung Kugelfang zeigt, einzuziehen ODER den kleinen Finger an selbiger zu haben, wenn der Schütze seinen Stand nicht verlässt.

    Ich bin selber bei Meisterschaften als Standaufsicht/Scheibenwechsler unterwegs. Sprich ich bin der, der vor den Läufen rumturnt und die Scheiben wechseln muss. Und für mich hat es den Vorteil, dass ich, bevor es nach vorne geht, mir schnell einen Überblick über den Ladungszustand der Waffen machen kann.

    Also wo ist das Problem alleine nur aus Höflichkeit eine Schnur einzulegen? Dauert bei GK wenige Sekunden (ein Handbewegung). Ok, bei FP mit langen Kompensatoren ist es schon etwas fummeliger, aber auch der Aufwand ist vertretbar.

    Reitschuster.de

  • Also wo ist das Problem alleine nur aus Höflichkeit eine Schnur einzulegen?

    Hi, das worum es sich hier gerade dreht, ist,

    1. ob man, sobald die Waffe aus der Hand gelegt wird, eine Schnur einziehen soll, und wo der Sicherheitsgewinn sein soll, wenn man stattdessen die Waffe in der Hand hält, weil man dann nämlich keine Schnur einziehen muss.

    Da ist das Problem, dass es unsicherer ist, die Griffel an der Waffe und den Finger am Abzug zu haben, als dass die Waffe unbefingert und ohne Schnur vor einem liegt.

    In dem Fall turnt auch noch keiner vorne rum, sondern es geht nur darum, ablegen und sofort die Schnur rein? Also sozusagen alle Schützen darauf konditionieren, dass eine Waffe die herumliegt, eine durchgezogene Signalschnur zu haben hat.

    Und es geht darum, ob das diejenigen, die die Vorschrift formuliert haben, das überhaupt so wollen, da die Vorschrift missverständlich, also schlecht bzw. unvollständig formuliert ist und außerdem sogar bei der DM anders als geschrieben gelebt wird, gibt es berechtigte Fragen.

    2. Muss das mit der Schnur sein, und wo ist da der Sicherheitsgewinn? Wo soll die Maxime „Jede Aktion, die der Sicherheit dient, ist notwendig und daher von allen Teilnehmern und Funktionären einzuhalten.“ hinführen? Insbesondere wenn es augenscheinlich so ist, dass es mehr um Aktion als um Sinnhaftigkeit geht - siehe das Beispiel, Waffe in der Hand und unter voller Kontrolle ist sicherer als Ablegen ohne Schnur.

  • Hi, das worum es sich hier gerade dreht, ist,


    1. ob man, sobald die Waffe aus der Hand gelegt wird, eine Schnur einziehen soll, und wo der Sicherheitsgewinn sein soll

    Dass gewisse Leute/Vereine/Verbände ihre tägliche Watschn brauchen ist ja bekannt und viele hier sind sicher für die regelmäßige Erinnerung dankbar.

    Ersatzvariante die viele Schützen bevorzugen: der DSB kann seine Wettkämpfe ohne sie durchführen.

    Schade aber sinnvoller als sich zu ärgern, weil ein Kampfrichter wieder was wusste.

    Sind bei Deinen gestern angebotenen Varianten alle Regeln nur streng und einzig an die Sicherheit ausgelegt?