Elektronische Abzüge

  • Hallo,

    ich schieße seit kurzem eine Hämmerli 152 mit Elektronik, muss sagen bin begestert, hatte vorher die TOZ35 mit der ich auch gut zurecht kam. Der Abzug ist bei der 152 eine Spur "trockener".
    Sie verwendet eine 9V Blockbatterie, ich nutze einen, bzw 2 Akkus (Sicherheit), hält superlang. Allerdings habe ich noch kein Langzeittest gemacht.
    Bei der LuPi liebäugel ich mit der LP10e. Kann mich von meiner alten aber noch nicht so richtig trennen.

    Die SSP schieß ich als mechanik, weil ich damals gewartet und gewartet habe darauf, dass die SSP E rauskommt und mich dann entscheiden mußte. Aber wenn der Wechsel mal ansteht, dann .....

    VG
    Sam

    Hallo Sam,

    ich habe auch die 152, aber der Griff ist nicht so, wie ich ihn bräuchte. Welchen Griff hast du?


    Schönen Gruß

    WOlfgang

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

  • Was soll mit einem elektronischen Abzug unfair werden ?

    Ich glaube, Du denkst da einfach nicht raffiniert oder gar kriminell genug, was ja durchaus für Dich spricht. Auch bei uns Schützen wird schon mal geschummelt oder gar betrogen bzw. wird es versucht, selbst in der Kreisklasse.

    Stell Dir doch mal vor, Du könntest den Abzug dadurch auch fern auslösen, z. Bsp. durch ein kleines Kästchen mit Taster in der Hosentasche mit der nicht haltenden Hand.

    Und bei der ISSF hat man auch schon mal angedacht, dass man heutzutage ja so einen Auslösevorgang auch automatisieren könnte durch eine Zielerfassungseinheit. Und ob man so eine Elektronik auch so leicht und sofort bei einer Waffenkontrolle entdecken würde?


    Apropos, der 006Chris schreibt hier auch schon lange nicht mehr. Schade, denn der wusste schon, worüber er schrieb und tat das zudem auch noch auf eine immer angenehm zurückhaltende und freundliche Art.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Mein Abzug löst ab 10,6 aus (nach oben) :amused:

    Grüße aus dem Süden

  • Ich denke einen elektronischen Abzug sinnvol zu manipulieren ist eher den Chinesen vorbehalten 😉  

    Einfacher wäre es, einen Kreisel in eine Druckluft-Kartusche zu bauen. Stabilisiert verlässlich, ist nicht sichtbar und passt in den Gewichtsrahmen. 😇

    Ich verwende dagegen nur GPS gestützte KK Munition 😉

    🔹️ FWB 900 Alu 🔹️ Steyr EVO 10e 🔹️ Walther GSP500 RF 🔹️ Walter KK500e 🔹️

  • Stell Dir doch mal vor, Du könntest den Abzug dadurch auch fern auslösen, z. Bsp. durch ein kleines Kästchen mit Taster in der Hosentasche mit der nicht haltenden Hand.

    In der Tat hab ich so etwas konstruiert, allerdings mit Kabel. Der Zweck war ein anderer, nämlich für Schulungszwecke.
    Wenn ich die Erkenntnis hatte und ein Schütze es partout nicht begriffen hat das er Abzugsfehler verursacht und es nicht verstanden hat, war das sehr hilfreich. Ich hab es ihm so sichtbar, erlebbar begreiflich gemacht.
    Er musste seinen Ablauf ausführen, wenn die Handruhe vermeintlich am Optimum war habe ich fern ausgelöst. Die Schussbilder waren durch die Bank wesentlich kleiner als beim selbst koordinierten Schuss. (Bei diesen Probanten)
    Bei der Gelegenheit hab ich auch um Erkenntnisse zu erhalten was passiert, den Selbsttest gemacht.
    Allerdings nicht bis zum erbrechen und mit Training oder so, nur eine kurze Einheit.
    Meine persönlichen Ergebnisse haben sich eher verschlechtert. Die ganze finale Phase der Schussabgabe war nicht mehr rund. Der Schuss kam nie zum passenden Zeitpunkt. Warum weshalb hab ich nicht ergründet, aber es ist schwerer als man annimmt. Vermutlich geht es aber über Training zu beherrschen. Die Grundruhe wird dadurch aber nicht besser. Nachdem ich ohnehin jeden Schuss auf ca. 2 cm genau ansagen konnte war der Auslöse Vorgang eh nicht mehr die Fehlerquelle und damit zu optimieren. Der Streukreis resultierte ausschließlich von der Hand -un-Ruhe und der Tagesverfassung.
    Wer auf sehr hohen Level schiesst hat m.e. kaum oder kein Auslöseproblem sondern ein Stressproblem das die Handruhe beeinflusst.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Bei allen Sportgeräten, ob mechanischer oder elektronischer Abzug, wird das Abzugsgewicht geprüft.

    Wenn eine Auslösung aus der Ferne helfen sollte, dann müsste man dem Schützen
    noch eine Funk-Kamera in die Schießbrille bauen.

    Vielleicht kommen ja hier noch ein kreative Ideen.

    Linksschütze
    P8X
    GSP Atlanta
    FWB 800 Wood Basic
    Anschütz 8002
    Anschütz1903

  • Bei allen Sportgeräten, ob mechanischer oder elektronischer Abzug, wird das Abzugsgewicht geprüft.

    Wenn eine Auslösung aus der Ferne helfen sollte, dann müsste man dem Schützen
    noch eine Funk-Kamera in die Schießbrille bauen.

    Vielleicht kommen ja hier noch ein kreative Ideen.

    Bei meinem KK wurde kein Abzugsgewicht geprüft. Das wird wohl nur bei Kurzwaffen geprüft

    Gruß Mike

    ohne Training kein Vorankommen ;)

    Erfolg muss man sich erarbeiten, Neid kommt von allein :)

    KK 500 E Auflage, LG500itec E Auflage :)

  • Bei allen Sportgeräten, ob mechanischer oder elektronischer Abzug, wird das Abzugsgewicht geprüft.

    Wenn eine Auslösung aus der Ferne helfen sollte, dann müsste man dem Schützen
    noch eine Funk-Kamera in die Schießbrille bauen.

    Vielleicht kommen ja hier noch ein kreative Ideen.

    Nicht bei allen wie mivo schon anmerkte. Bei Kurzwaffen immer, bei Langwaffen nicht, mit Ausnahme vom GK Standardgewehr. Da wird es geprüft (min. 1500 gr.). Dies geschieht bei der DM in München unmittelbar nach dem Schießen.

  • Bei meinem KK wurde kein Abzugsgewicht geprüft. Das wird wohl nur bei Kurzwaffen geprüft

    Das wird da geprüft, wo es reglementiert ist. Bei den KK-Gewehr-Disziplinen steht in der SpO in Teil 1 und 9 in den Gewehrtabellen jeweils in Zeile 2 beim Abzugsgewicht "frei" .

  • Das wird da geprüft, wo es reglementiert ist. Bei den KK-Gewehr-Disziplinen steht in der SpO in Teil 1 und 9 in den Gewehrtabellen jeweils in Zeile 2 beim Abzugsgewicht "frei" .

    Genauso ist es; bei Kurzwaffen ist die Freie Pistole 50m auch eine Ausnahme, da das Abzugsgewich beliebig niedrig dem Schützen überlassen ist.

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  • Bei allen Sportgeräten, ob mechanischer oder elektronischer Abzug, wird das Abzugsgewicht geprüft.

    Wenn eine Auslösung aus der Ferne helfen sollte, dann müsste man dem Schützen
    noch eine Funk-Kamera in die Schießbrille bauen.

    Vielleicht kommen ja hier noch ein kreative Ideen.

    Hallo zusammen, das war zu einfach formuliert.
    Ich meinte natrürlich Kurzwaffen, mit Ausnahem der frein Pistole.

    Bei Luftpistole und Sportpistole werden so wie ich das erlebt habe bei alle Sportgeräten die Abzugsgewichte kontrolltiert,

    und das vor den Wettkämpfen.

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    Anschütz 8002
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  • Bei Langwaffen ist der von Murmel angesprochene Auslösevorgang auch technisch nicht denkbar. Da Keine Hand in der Hosentasche ist. Die Disziplin müssen wir noch erfinden.

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    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Einfach nur Quatsch, Königstiger!

    Du schreibst nur die eine Hälfte eines schlüssigen Kommentars.

    Weshalb sollte das "Quatsch" sein.

    Das Züngel löst einen Schalter aus, der die Elektronik triggert. Bis dahin ist auch der Abzugswiderstand zu überwinden. Das ist unabhängig von der Elektronik. Die hat keinen Einfluß mehr zurück zum Abzug.

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  • Das Züngel löst einen Schalter aus, der die Elektronik triggert. Bis dahin ist auch der Abzugswiderstand zu überwinden. Das ist unabhängig von der Elektronik. Die hat keinen Einfluß mehr zurück zum Abzug.

    nunja, es wird bei modernen systemen kein "schalter" betätigt, der nur ein oder aus kennt, sondern die aufgewendete kraft auf das züngel wird
    elektronisch gemessen (dehnmessstreifen, kraftmessdose)
    verarbeitet
    und dann der auslöseeinheit übergeben.

    ein wahrer exot und einzigartig ihrer Art ist die Walther FP, der elektronische Abzug als reiner direktabzug mittels lichtschranke, löst per Hochspannungsimpuls einen elektromagnetischen Schlagbolzen aus.
    keine schlagbolzenfeder, dafür war die elektronik der vergangegen jahrzehnte immer ein ärgernis.

    sorry jungs, ich hatte immer noch keine zeit, meine platine abzulichten :(

  • Danke für den Hinweis; wußte ich nicht.

    Meine Beschreibung bezieht sich auf den Auslösemechanismus der Hämmerli 152.

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  • nunja, es wird bei modernen systemen kein "schalter" betätigt, der nur ein oder aus kennt,

    Daniel, ich denke da liegst nicht ganz richtig. Die Morini Modelle haben ganz feine Microschalter die wiederum über Mechanik ,,bedient,, werden.
    Die MG hat nichts von alledem, da Elektronik nicht meines ist kann ich da nur vermuten. Laienhaft in Raum gestellt würde ich sagen es muss mit Abriss der Masse oder ähnlichem zu tun haben.
    Du kannst da sicherlich mehr dazu sagen ob das technisch denkbar ist.
    Es ist real und auch in der Explosionszeichnung kein Teil vorhanden das hierzu eine Aufgabe hätte.

    No.limits

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    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • servus bernd,
    käufliche mikroschalter haben einen federbelasteten umschaltpunkt der einen eindeutigen signalwechsel hervorbringt.
    das wäre als durchfallen des abzugs zu spüren bis ein etwaiger triggerstopp wirkt.

    "öffner" konstruktionen kennen das nicht (abreißende masse), aber dem maschinenbauer stellen sich hier die zehennägel auf, wenn sowas als schalter für einen abzug verwendet wird. bei drahtbruch - schussauslösung!
    im elektronik bereich dann die frage nach dem prellen der kontakte oder der sicheren detektierung einer gewollten schussabgabe.

    es bleibt also spannend, wie die hersteller das lösen.

  • Da ich nun von meiner Hämmerli 150 auf das Modell 152 umgewechselt habe, wollte ich natürlich den anderen Abzugsmechanismus kennenlernen und habe mich ausfführlich damit befaßt.

    Die Auslösung geschieht mit einem "Feldplatten-Differentialfühler. Hier wird der Hall-Effekt genutzt, der erfolgreich zum Bau berührungsloser Schalter in der Industrie benutzt wird, z. B. bei Taucherlampen, wo keine Gehäusedurchführung gewünscht wird.

    Bei der 152 werden 2 feststehende Feldplatten unter dem Lauf als Spannungteiler geschaltet, wobei ein Magnetfeld entsteht. Auf der Züngelseite wird ein Permanentmagnet aufgesetzt. Wird der Abzug betätigt, ändert der Permanentmagnet das Magnetfeld der beiden Differentialplatten. Das dabei entstehende Signal steuert über einen "Schmidt-Trigger einen Transistor, der den Stromkreis des Elektromagneten schließt. Der schlägt einen Hebel weg, der die Hemmung des federbelasteten Schlagbolzens freigibt. Diese Mechanik soll sich nur um Bruchteile eines Milimeters bewegen.

    Über den Abstand des Magneten am Züngel von den Feldplatten kann ein Vorzugsweg eingestellt werden. Das Abzugsgewicht wird durch eine Feder unter dem Züngel eingestellt. Damit hat der Abzug keinen Druckpunkt, sondern nur ein Gewicht. Das äußert sich so, daß man einen kleinen (einstellbaren) Vorzugsweg zieht und der Schuß überraschend bricht, was mir im Vergleich zur 150 einen deutlichen Gewinn gebracht hat. Minimiert man den Anfangsabstand des Permanentmagneten auf nahe 0, lößt die kleinste (0,01 mm) Abzugsbewegung aus mit o Vorzug

    Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase sehe ich sicher deutlich höhere Ergebnisse. Da ich bei der 152 eien trockenen Druckpunkt hatte, muß ich mich noch an den Vorzug mit unfühlbarem Druckpunkt gewöhnen.

    Genauer kann ich bisher den Mechanismus nicht beschreiben, aber wenigstens die Elektrik grob skizzieren.

    Gruß

    Wolfgang

    Es ist das edelste Privileg des Starken, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

    Einmal editiert, zuletzt von uboot (5. Oktober 2024 um 16:39)