Das Thema ist sehr ähnlich schon mehrfach behandelt worden, u.a in „Puls am Anfang des Wettkampfes“ (Oktober 2013), „schlechte Ergebnisse“ (2012) oder „Kopfsache“ (2009), dennoch möchte ich das Thema im weiteren Sinn erneut behandeln lassen und mache es an meinen individuellen Schwierigkeiten fest.
Seit 8 Jahren schieße ich regelmäßig schießsportlich und zum Teil sehr häufig, bis zu 4 mal in der Woche.
Über den gesamten Zeitraum habe ich Trainings-/Übungsaufzeichnungen geführt und als Verbrauch jeweils gerundet 15.000 KK Auflage, 17.000 LG Auflage, 14.000 LuPi Freihand und 4.500 LuPi Auflage verschossen.
Technisch nutze ich alle Möglichkeiten, eigentlich müssten die Sportwaffen schon ohne mein Zutun treffen.
Literatur über Schießtechnik, Schieß- und Trainingslehre, Mentales und/oder Autogenes Training habe ich reichlich, gelesen, verstanden und sogar beruflich in der Lehre angewandt.
Wettkampferfahrung müsste ich eigentlich auch genug haben, denn ich komme auf mehr als 30 Starts im Jahr, allerdings in den verschiedenen Disziplinen und Ebenen.
Wobei dort allerdings das Problem ist, dass ich Wettkämpfe auf Vereinsebene nicht so recht ernst nehme, manchmal auf Starts verzichte, um Anderen mögliche Auszeichnungen nicht „wegzunehmen“.
Ich versuche mich mental vorzubereiten, mich angemessen zu bewegen, bin relativ sportlich, habe einen Ruhepuls von weniger als 60 Schlägen/Minute….. und versage dennoch regelmäßig in Wettkämpfen.
Man sollte annehmen; dass die Erlebnisse zu versagen oder Versagensängste auf der Zeitachse mit zunehmender Erfahrung abnehmen würden, dem ist aber nicht so.
Es wird eher chronisch und betrifft zur Hauptsache, aber nicht nur, die Kreisebene.
Je besser ich mich vorbereitet fühle, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen.
Natürlich mache ich Fehler.
Je mehr Disziplinen, umso weniger ist der Ablauf Routine, umso weniger ist man mit der Sportwaffe verwurzelt, umso weniger ist es möglich sich auf einen, den Saisonhöhepunkt zu konzentrieren.
In meinem Stammverein fehlt es nahezu an jeder Leistungsorientierung. Auch das kann natürlich ein Problem sein, weil damit an den Übungsabenden kein vergleichendes Leistungsbild möglich ist.
Es ist also ein Kopfproblem.
Theoretisch müsste ich wissen, wie ich dem begegnen könnte und habe es auch anderen erfolgreich vermittelt, aber ich scheitere an mir selbst.
Je länger ich nun darüber nachdenke und auch hier schreibe, ist es eher ein seelsorgerisches Problem als eines dem mit fachlichem Rat abgeholfen werden könnte.
Aber da ich nun einmal so weit bin, stelle ich das Thema auch ein und sei nur um anderen Leidensgenossen oder Genossinnen zu zeigen, dass mit Ihren Problemen nicht allein sind.
Oder hat jemand sich in ähnlicher Situation, gleich dem „Baron von Münchhausen am eigenen Schopf“ aus dem Sumpf gezogen und kann mir und Leidensgefährten den rechten Weg weisen?
Gruß
Joachim