Limitzahlen

  • Sachs ist ein lustiger Vogel und hat recht. Ich mag eigentlich auch nicht die ganz niedrigen Limits, aber wenn 100 Stände da sind, dann bitte auch 100 Schützen an den Start, Spitze und Breite nebeneinander.

  • Das mag nicht unbedingt zum Thema gehören, aber sowas gehört nun auchmal zu einer Diskussion dazu.
    Oder haltet ihr euch bei Gesprächen/Diskussionen im bekanntenkreis auch krampfhaft am ersten eingeschlagenen Thema fest?


  • Nicht nur die Rechtschreibung hat in den letzten Jahren gelitten, das Kopfrechnen genauso.


    Hallo Erzwo,

    das mit den Rechenfehlern sehe ich noch nicht mal so ganz eng. Das kann jedem mal passieren, insbesondere, wenn man dabei auch noch oft abgelenkt wird. Ist tatsächlich auch eine Frage der Übung. Aber die Masse macht es auch da und richtig ärgerlich wird es für mich erst, wenn ich als RWK-Leiter von fast immer den selben Vereinen Auswertebögen erhalte, wo mehr oder weniger fast jedes zweite Ergebnis falsch berechnet wurde. Kein Witz. Aber mit der Zeit kennt man halt seine Pappenheimer und und meine Erfahrung hat mich da auch gelehrt, dass es bei weitem nicht nur die Jüngeren sind, welche regelmäßig zu teils gravierenden Fehlern neigen. Alles Dyskalkulie oder was?

    Was mich aber insbesondere bei den jüngeren Mitmenschen oft irritiert, ist das Phänomen, dass diese oft offensichtlich gar nicht mehr mitdenken oder nicht mehr in der Lage sind, bestimmte Sachverhalte auch logisch richtig einzuordnen.

    Wenn ich z. Bsp. jemanden bitte, einen Wettkampf, sagen wir mal 60 Liegend, normale 10er-Wertung, mitzuschreiben, und derjenige nennt mir dann ganz stolz 613 als Ergebnis, dann frage ich mich schon, was der so im Kopf hat. Und das war kein totaler Anfänger. Der kannte schon die Disziplin, die Scheiben und wusste auch, wie man wertet und auch der Schütze war jemand, der für gute '80er-Ergebnisse' bekannt war.

    Noch krasser war dann die Erfahrung bei der Auswertung von Scheiben mit jeweils 5 Schuss, Stehend geschossen, wo teilweise auch Ergebnisse von 56 oder sogar 63 Ringe kamen, bei real vorliegenden Neuner-Schnitten. Und das waren keine Auswertefehler. Das konnten die alle schon ganz gut.

    Wie schon gesagt, verrechnen kann man sich mal, aber man sollte doch wenigstens in der Lage sein, so ein Ergebnis dann auch auf seine Plausibilität hin abzuklopfen und zu merken, wenn der Wert weit außerhalb des überhaupt möglichen Wertebereichs liegt, oder?

    Ein Freund von mir unterrichtet an einer Fachoberschule, also zukünftige Fachabiturienten. Der macht sich jedes Jahr den 'Spaß', die jeweils neue Klasse nach der Größe der Tafel in dem dortigen Klassenräumen zu fragen. Sind halt ganz normal große Tafeln, wie man sie in jeder Schule vorfindet. Ihr glaubt gar nicht, was der dort regelmäßig zu hören bekommt. Das reicht von kleinen Null Komma bis hin zu großen zweistelligen Werten und selbst die Einheit Quadratmeter ist da nicht immer selbstverständlich.


    Na ja, mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Wenn ich z. Bsp. jemanden bitte, einen Wettkampf, sagen wir mal 60 Liegend, normale 10er-Wertung, mitzuschreiben, und derjenige nennt mir dann ganz stolz 613 als Ergebnis, dann frage ich mich schon, was der so im Kopf hat.


    Hallo Frank, es besteht aber die Möglichkeit, das "derjenige" mit seinen Gedanken schon etwas weiter war, nicht richtig zugehört hat und in Bezug auf die ISSF-Regeln bei 60 Liegend die 1/10 Wertung genommen hat. Ich würde das dann als sehr gute Leistung bezeichnen. Wurde dieser Sachverhalt überprüft?

    Ich wünsche noch ein schönes Wochenende.

    Es grüßt Claus-Dieter

  • Hallo Murmelchen

    Wenn das ganze mal in einem "gesetzteren" Alter passiert, das mit den rechenfehlern, kann ich auch drüber hinwegsehen, kann halt passieren.

    Was ich problematisch finde, das die Kopfrechenfähigkeiten von Jugendlichen doch arg in den Keller gehen.
    O-Ton eines meiner Jugendlichen: "Kopfrechnen machen wir nicht, dafür haben wir doch die Taschenrechner." Und der junge Mann ist grade mal 14 Jahre alt. Ich bin schn froh das er es dann doch schafft die Serien zusammen zu rechnen wenn sie untereinander geschieben stehen.

    Und falls ich es noch nicht geschrieben hatte, hier noch ein paar Stilblüten was so alles bei den 20 kleinen Rechenaufgaben rausgekommen ist:
    8 - 0 = 0
    8 + 4 = 11 oder wahlweise 13
    4 * 6 = 32
    8 * 8 = 68


  • Hallo Frank, es besteht aber die Möglichkeit, das "derjenige" mit seinen Gedanken schon etwas weiter war, nicht richtig zugehört hat und in Bezug auf die ISSF-Regeln bei 60 Liegend die 1/10 Wertung genommen hat. Ich würde das dann als sehr gute Leistung bezeichnen. Wurde dieser Sachverhalt überprüft?

    Ich wünsche noch ein schönes Wochenende.

    Es grüßt Claus-Dieter

    Hallo Claus-Dieter,

    hab das erst jetzt gelesen.

    Es wäre natürlich genial, würde deine Vermutung hier zutreffen.

    Aber der Fall liegt jetzt auch schon wieder etwas zurück, da gab das mit der Zehntelwertung nur in den Finale und war wohl auch dem meisten 'Wald- und Wiesenschützen' so noch gar nicht bekannt. Es war auch ganz eindeutig so, dass die entsprechende Person die ganz normale 10er-Wertung angewendet hat und diese Ringe so auch aufgeschrieben hat. Der oder die Fehler kamen erst beim mehr oder weniger schriftlichen Zusammenzählen auf und selbst meine Anmerkung, man könne in so einem Falle auch 'einfacher' nur die 'Miesen' zählen, brachte keine Besserung.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo Frank,

    Du hast deinen Artikel schon richtig formuliert, und so hatte ich ihn auch verstanden. Ich hatte nur das
    Bedürfnis, den Sachverhalt aus einer schelmischen Sichtweise zu betrachten.

    Aber nun möchte ich das Thema Limitzahlen wieder aufgreifen. Es geht um die Disziplin KK-Auflage 100 m ZF in der Seniorenklasse A.

    Vorweg - mein 1. Schuss, anstatt in die Neun links in die Zehn und ich hätte mir diesen Artikel schenken können.
    Aber vielleicht geht es noch einigen Schützen ähnlich, die sich für ihr Startgeld von der Kreismeisterschaft bis zur Landesmeisterschaft
    eine reelle Chance auf eine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft erhofft haben.

    Als Mannschaftslandesmeister in der genannten Disziplin fehlte uns mit einem Ergebnis von 886 Ringen ein Zähler. Das Mannschaftslimit ist 887 Ringe. Aber die Quali im Einzel mit 298 bei den Herren ist schon ein stolzes Paket. Zu einem Teil liegt es wohl an der Standkapazität. Das könnte noch mildernd angeführt werden.
    Aber wenn die Schützen nur 29 Startplätze(298) im Einzel bekommen, die Damen mit einer Quali von 289 Ringen jedoch 47 Startplätze, dann entsteht halt eine Schieflage. Wenn ich nun die Teilnehmerzahl sämtlicher Landesverbände in der erwähnten Disziplin bei der LM getrennt nach Geschlecht gegenüberstelle, so
    waren ca. 88 % Herren und ca. 12 % Damen am Start. Die Berechnung basiert auf den vier größten Landesverbänden.

    Es ist übrigens der einzige Wettkampf bei den gesamten Deutschen Meisterschaften in München, Hannover und Dortmund, bei dem ein geringeres Limit zu mehr Startplätzen verhilft. 2013 war es in der angesprochenen Disziplin auch noch umgekehrt.
    Da es in der Politik, bei den Behörden und in der freien Wirtschaft nicht gelingt, die für Frauen geforderten Quotenplätze zu besetzen, kann das aber auch ein Versuch sein, die Quotenplätze der Frauen wenigstens im Schützenwesen anzuheben.

    Aber der DSB wird mir die Sachlage nach meiner schriftlichen Anfrage sicher erklären können.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt und die Vorbereitungen für 2015 beginnen bald.
    Für mich mit einer Disziplin weniger??? Das muss ich noch entscheiden. Der eine oder andere wohl auch.


    Mit schönen Grüßen

    Claus-Dieter

  • Vielleicht liegts daran, dass neben den 29 Einzelstartern männlich nochmal 44 aus den Mannschaften hinzukommen, während nur 4 Frauen in diesen Mannschaften sind. Nach meinen Erkenntnissen ist es im Aufgelegtbereich so, dass man bei nur einem oder 2 Ringen Unterschied direkt mehrere 10 Starter zusätzlich hat. Da würde eine Anhebung des weiblichen Limits selbst um 4 Ringe vermutlich nicht ausreichen, um das männliche Limit auch nur 1 Ring senken zu können ohne die Standkapazität überschritten zu haben. Das Ganze ist immer ein großeres Abwägen und auch nicht immer ganz leicht für die Beteiligten (Funktionäre) zu lösen.

  • @ schmidtchen
    Diese Antwort ist rhetorisch ganz gut aufgestellt.
    Es werden erst einmal neue Fakten in den Raum gestellt und dann wird mit Vermutungen gearbeitet. Leider geht es so am Thema
    vorbei.
    Mir geht es lediglich um das Verhältnis der männlichen und weiblichen Startplätze durch die Limitzahlen.
    Die Gegenüberstellung der zusätzlichen 44 Herren zu den 4 Damen bei den Mannschaften macht sich daher gut.

    Korrekt hätten es 42 Herren und 6 Damen sein müssen. Dann würde die von mir errechnete Aufteilung von annähernd ca. 88% zu ca. 12% wieder erreicht. Bei diesem geringen Anteil der Starterinnen ist doch ein Überhang der Herren in den Mannschaften zwangsläufig gegeben.

    Die weiteren Sätze mit den Wörtern "da würde" und "vermutlich" basieren auf reine Spekulation und dient somit nicht der Sache.

    Das die Arbeit der Funktionäre nicht immer einfach ist, und sie auch der Kritik ausgesetzt sind, berechtigt oder nicht, wird von mir in keinster Weise bestritten.
    Nur, wenn ich eine Aufgabe übernehme, kann auch mal ein Fehler unterlaufen. Hierzu sollte ich dann aber auch stehen.

    2013 war alles anders!

    Mit freundlichen Grüßen

    Claus-Dieter