Mitgliederentwicklung im Deutschen Schützenbund

DAV kann sich schon lohnen, wenn ihr öfter in die Berge fahrt zum Urlaub. Soweit ich das aus meinem Bekanntenkreis höre, stehen da weniger die Klettertouren im Vordergrund als vielmehr der kleine Preisnachlass in Hotelerie und Gastronomie des DAV.

Wenn wir so ein Abo für die Ostsee hätten ...

Dennoch hoffe ich nur auf einen Corona-Knick mit anschließender Erholung, wenn der Sportbetrieb wieder richtig losgeht. Ich mag nicht wahrhaben, dass die unteren Altersgrenzen letztendlich ihre Funktion als Dämpfer der Mitgliederentwicklung entfalten.

Gibts beim DAV auch Doppel-, Dreifach-, und mehr Mitgliedschaften? Wenn nicht schätze ich mal hat der Alpenverein sogar mehr wirkliche Mitglieder als der DSB.

Ich bin insgesamt in 5 Vereinen und bei den Feldschützen Field Target schießen.

In Radevormwald (RSB) ist eine sehr gute Jugendarbeit, da engagieren sich 4 Leute.

In Bakede sieht es auch gut aus.

In meinem Erstverein im NSSV gibt es eine Gruppe mit Jugendlichen, die Lichtschießen machen.

Es hat auch schon einmal den Versuch gegeben an Schulen für den verein zu werben.

Man sagte mir das wurde abgelehnt, weil die Schützen als Mörder bezeichnet wurden.

Ich denke da wurden die Sportschützen mit Jägern verwechselt oder gleichgestellt.

Ich habe zwei Ideen, die ich einbringen möchte.

Einen Tag der offenen Tür im Sommer und einen Söhne-Töchter-Enkel-Tag,

wo die alle Mitglieder ihre Familien einladen.

Zitat von Wilhelm

Ist es die den Schützen zugeschriebene größere Vereinstreue auch in schwierigen Zeiten "durchzuhalten"?

Zumindest diejenigen, die eine WBK haben, tun sich mit dem Austritt doch etwas schwer.
Hängt sicher mit dem lokalen Konkurrenzangebt zusammen.

Harmlose Zahlen & leichte Panikmache -

zum Vergleich Kirchensteuerzahlende (ohne verstorben): -400.000 in 2021

2021 Eintritt: mir nicht bekannt

2021 Verstorben: mir nicht bekannt

2021 Austritte auf eigenen Wunsch: 640.000

Da wird’s wohl rechnerisch eher die Kirchen in D erwischen als den DSB 🙂

Aber Danke für die PDFs, ist mal interessant als Übersicht. Insbesondere für mich nicht nachvollziehbar die gesplitteten Verbände in Baden-Württemberg…

naja, mit dem aktuellen Auftreten beim Thema Waffenrechtsverschärfung hat sich der DSB auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Was viele Sportschützen erneut enttäuscht haben dürfte. Der Mangel an Modernisierungswillen sorgt auch nicht gerade für ein positives Außenbild. Wenn die Nähe zum DOSB nicht wäre, würden die Zahlen nach meiner Meinung noch desaströser ausfallen. Der DSB verkennt, das seine Ansicht zum Thema Schießsport keine Religionsfrage ist, wo keine andere Meinung daneben zugelassen sei. Andere Dachverbände haben sich da einfach mal weiterentwickelt - was nicht zuletzt auch an der Sportordnung abgelesen werden kann.

Zitat von Wilhelm

Hallo Wiegand 17,

was wären denn Deiner Meinung nach erforderliche Modernisierungen, die der DSB durchführen sollte?

Na da wäre das abschließende Festhalten an den statischen, klassischen Disziplinen zum Beispiel. Viele Schützen zieht es zu den anderen Dachverbänden, weil diese alle auch andere, modernere und vor allem auch dynamische Disziplinen anbieten.

Man wäre beim DSB mal gutberaten, zu analysieren, wo die Mitglieder überwiegend hin wechseln und was da den Unterschied zum Angebot des DSB ausmacht.

Zitat von Wilhelm

Allerdings müssen wir wohl auch anerkennen, dass der DSB für mehr Leistungen in eigener Sache und für die Mitglieder stark unterfinanziert ist.

Das wurde ja von Carcano et al. in dem anderen Thread ausführlich erörtert.

Ja, das bedeutet etwas mehr Jahresbeitrag, der in Wiesbaden ankommen muss. Und das muss gar nicht so viel sein.

Aber der DSB muss sich soweit vom DOSB und dem Staat unabhängig machen, dass er eben nicht mehr so billig zu erpressen ist.
Ja, mein Verein profitiert nicht wenig von der Förderknete - aber immer nur für den Nachwuchsleistungssport in den olympischen Disziplinen.

Für Noch-Nicht-Kader gibt es nichts oder maximal die Brotkrumen, die von der Kader Tischen runterfallen. Und die werden weniger.

Der DSB (und offensichtlich der DOSB) verkennen völlig, dass Spitze eine breite Basis braucht.

Die neuen Forderungen, die an unsere Landeskader (und die, die es werden könnten und auch wollen) werden immer höher - und damit meine ich keine Ringzahlen! Da wird gejubelt, dass nur noch derjenige Kader werden darf, der auch regelmäßig das Sportabzeichen mindestens in Bronze regelmäßig ablegt. Und jeder Landeskader soll jetzt sein tägliches Trainingspensum online in die Datenbank des IAT eingeben, wie bis vor Kurzem nur die Bundeskader.

Ja, natürlich schadet Sport niemandem. Aber wer athletisch ist, ist mit 12 bereits bei anderen Sportarten. Als meine Tochter (schlank und halbwegs sportlich) ihre durchaus erfolgreiche Schützenkarriere begann, nannte ich ihre wirklich gut schießenden Kameradinnen (nur in meinem Kopf, nicht laut, natürlich) den "Club der dicken Mädchen" - den Schießen kann man auch mit ein paar Kilogramm mehr auf den Hüften sehr gut und es verschafft weniger sportlichen Jugendlichen persönliche sportliche Erfolge, die gut für ihr Selbstverständnis. für ihr Ego sind. Die neuen Regeln sind in etwa so, als wenn man nur Turnierschach spielen dürfte, wenn man auch im Sprint und im Klettern Meister wäre.

Und natürlich sind Trainingspläne und deren Einhaltung / Kontrolle gut. aber doch bitte auf diesem Leistungslevel freiwillig - 14-17 jährige haben nämlich neben "dem Sport" auch noch andere Interessen wie z.B. einen guten Schulabschluss zu schaffen, sich um eine Ausbildung oder Studium zu bemühen und nicht zuletzt pieken auch die Haare so ungewohnt im Slip.

Dann natürlich auf der Breitensportebene mehr Möglichkeiten. Die "Liste B" ist aber hier auch nur Methadon. Die müßte im ganzen, großen DSB als Bedürfnisgrund gelten! Was dann davon wirklich gelebt wird, wird sich zeigen und durchaus regional unterschiedlich sein. In Hoyerswerda schießen die z.B. traditionell einen "Makarow-Pokal". Warum nicht? Erlaubt sollte sein, was den Mitgliedern gefällt - und nicht verboten, was der sogenannten "Elite" mißfällt. (Ein Begriff, den man sowieso nur mit der Kohlenzange anfassen sollte, um sich nicht zu verbrennen).

Ich habe mir übrigens als Silvestervorsatz vorgenommen, zumindest im 1. Quartal dieses Jahres zusätzlich ein wöchentliches angeleitetes BDS-Training nicht nur für meine Jugend, sondern auch für interessierte Erwachsene anzubieten. Letztes Jahr, als ich das sporadisch angeboten hatte, war die Resonanz schon sehr gut gewesen. Fallscheibe und Speed mit Büchse, Kurzwaffe und auch Flinte, Symbolscheibenschießen - sauber Schießen unter Zeitdruck und so weiter und so fort. Man könnte so viel mehr noch machen, wenn der Tag nicht auf 25 Stunden und die Woche nicht auf 8 Tage begrenzt wäre (wenn man Mittag und Sonntag durchmacht).

In 10 jahren werden es sehr sehr viel weniger Mitglieder sein. Aber das Grundproblem ist der Wandel der Zeit und in vielen Vereinen, wie auch im DOSB geht man nicht mit der Zeit. Schaut man sich die Website des DOSB an, weiß man doch eigentlich schon, dass der Verein seit 10 Jahren im Winterschlaf ist

Das die Vereine in weniger als 10 Jahren deutlich weniger Mitglieder haben werden, liegt weniger daran dass die Verbände und viele Vereine nicht mit der Zeit gehen, dafür wird schon der Gesetzgeber sorgen, mit breiter Unterstützung der Verbände

Das gibt es auch in anderen Sportarten, da sind wir nicht alleine. Nur der Gegenwind den wir haben der ist kräftig. Die Motorsportler erfahren das auch nur nicht ganz so heftig.

Zitat von Grumpy

Das die Vereine in weniger als 10 Jahren deutlich weniger Mitglieder haben werden, liegt weniger daran dass die Verbände und viele Vereine nicht mit der Zeit gehen, dafür wird schon der Gesetzgeber sorgen, mit breiter Unterstützung der Verbände

Die durchschnittliche Lebenserwartung wurde nicht durch den Gesetzgeber geschaffen.