Mitgliederentwicklung im Deutschen Schützenbund

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen nicht so schlimm aus, aber unser Sport stirbt aus. Die größte Gruppe sind leider die Senioren.

Vereine und Ehrenamt werden bei der jungen Bevölkerung nicht mehr gewünscht.

Zitat von HaJoxyz

'Königstiger schrieb:
"Ich denke der DSB hat immer Probleme mit den korrekten Mitgliederzahlen da die Daten hinsichtlich Mitgliedschaft in Zweit- oder gar Drittvereinen wahrscheinlich (auch im Sinne der Verbandsabgaben) nicht berücksichtigt wird."

In den Zahlen stecken 2 Probleme:
1. WENN die Landesverbände korrekt melden, sind auch Doppelmitgliedschaften bzw. Mehrvereinsmitgliedschaften sauber erfasst. Denn Laut DSB-Satzung sind die Beiträge für jedes Mitglied zu zahlen. Da die Mitglieder von den Vereinen an die Verbände gemeldet werden und diese entsprechende Beiträge einkassieren, zählen nicht die Köpfe sondern die Mitgliedschaften.
Ich weiss aber sehr wohl, dass einige LV Köpffe statt Migliedschaften beim DSB bezahlen (obwohl sie natürlich von jedem Mitglied für jede Vereinsmitgliedschaft kassieren

2. Aber ein zweites Problem an dieser Statistik ist, dass die Mitgliedermeldungen an den DSB auf der Basis des Mitgliederbestandes zum 31.12.2014 vorgenommen werden müssen. An diesem Tag sind aber die in 2014 ausgetretenen Mitglieder noch Mitglied des LV und somit Beitragspflichtig gegenüber dem DSB. Aus der jeweiligen LV-Statistik fallen sie ja erst am 01.01. raus. Inwieweit sich die LV an diese Regelung halten ist natürlich genauso zweifelhaft wie die Frage zu Problem 1). In Zeiten steigender Mitgliederzahlen war dies Regelung natürlich Vorteilhaft für den LV, in Zeiten sinkender Mitgliederzahlen ist natürlich von Nachteil.

Hier sollte der DSB sowohl aus Gründen der Beitragsgerechtigkeit als auch aus Gründen der Klarheit der angegebenen Zahlen dringend eine Anpassung an die Landesverbandsregelungen vornehmen. Das das bisher noch niemand von den LV angepackt hat, zeigt meines Erachtens, dass sie schon länger eine eigene pragmatische Lösung praktizieren (nämlich sie melden den Stand 01.01. bei Ihnen), sonst hätten sich schon ne Reihe zusammengetan, um die Satzungsregelung entsprechend zu ändern.

Also, der Schießsport altert und überaltert. Das ist ablesbar, und das gilt natürlich für so manche andere Freizeitbeschäftigung auch. Andererseits ist es das Schöne am Schießen, das man es auch im sogenannten "besten" Alter und noch weit darüber hinaus erfolgreich ausüben kann, was für viele andere Sportarten (außer Dressurreiten) nicht so gilt.

Es ist sicherlich richtig und wichtig, sich weiterhin um Kinder- und Jugendförderung zu bemühen. Man darf sich aber nicht in der Hoffnung wiegen, dass die dauernd bleiben und von einer Altersklasse in die nächste hineinwachsen. Für die Mehrzahl wird es zukünftig ein Durchgangsstadium von einigen Jahren sein, und dann kommen sie vielleicht später wieder, Die Mehrzahl des schießsportlichen "Nachwuchses" aber wird m.E. zukünftig aus dem Erwachsenenbereich und innerhalb des Jugendbereichs von Migranten und Migrantinnen kommen. Darauf hat man sich noch nicht genügend eingestellt. Diese fatale Engführung insbesondere in der Trainerausbildung muss schnellstmöglich korrigiert werden.

Letztens: zum Thema des (sterbenden) "Ehrenamtes" klassischer Prägung einerseits, und zur nach wie vor bestehenden Bereitschaft zum freiwiligen Engagement, aber in anderer Form, ist hier im Forum in der Vergangenheit schon sehr viel und vor allem sehr sehr Gutes geschrieben worden. Vorläufig verweise ich nut summarisch darauf.

Carcano

Neue Sponsoren: Treppenlifte, Doppelherz, Pfizer? Hey, ich frag' ja nur...?

Zitat von dingo

aber unser Sport stirbt aus

wenn man solche Aussagen von aktiven Schützen hört ist dem Sport wirklich nicht mehr zu helfen...

Zitat von Karl

Nur werden wir die Leichenfeier doch nicht mehr erleben können.

Dein Wort in Gottes Gehörgang!

Die Augen vor der Realität zu verschließen hilft auch nichts! Die Statistik sagt das nun mal aus!!
darum muss es nun heißen: Problem erkannt und gemeinsam möglichst gut gegensteuern!!

Zitat von wegi82

wenn man solche Aussagen von aktiven Schützen hört ist dem Sport wirklich nicht mehr zu helfen...

Zitat von dingo

Die Augen vor der Realität zu verschließen hilft auch nichts! Die Statistik sagt das nun mal aus!!

Nach der Statistik ist ja auch die Geburtenrate rückläufig. Man muss der Realität also ins Auge sehen. Die Menschheit stirbt aus...

Wenn man euch so hört, sollten die Sportschützen nur noch mit schwarzer Armbinde antreten und die Traditions Schützen ihre Schützen Tracht an den berühmten Nagel hängen und den schwarzen ein oder zwei Reiher anziehen mit Zylinderhut zu den Veranstaltungen gehen. Warum wird alles mies gemacht, es liegt doch auch an den Vereinen Mitglieder zu gewinnen. Fantasielose Menschen dürfen sich nicht wundern wenn sie nichts erreichen, ich weiß es ist schwer im Verein sich durchzusetzen mit neuen Ideen, das haben wir immer so gemacht, dass machen wir weiter so. So ein Verein hat es schwer zu überleben, aber man darf sich nicht unterkriegen lassen, man findet bestimmt Mitstreiter die den Laden laufen lassen wollen.

Wilhelm sehr interessant, das Ganze. vielen dank!

sorry, wenn ich das Thema aufwärme, bin gerade drauf gestoßen.

verständnisfrage: wenn ich mir bspw. die Statistiken aus dem Jahr 2012 anschaue dann erhalte ich abweichende Ergebnisse der Mitgliedergesamtzahl. Hierfür habe ich 3 Pdfs

Pdf "Mitgliederbewegung_seit_1952_Mitgliederstatistik_per_31.12.2017" insgesamt für das Jahr 2012: 1.373.561

Pdf "Mitgliederstand der Landesverbände des DEUTSCHEN SCHÜTZENBUNDES per 31.12.2013": Vorjahreszahl 1.372.418

Pdf "Mitgliederstand der Landesverbände des DEUTSCHEN SCHÜTZENBUNDES per 31.12.2012": 1.379.766(?)

Das sind Abweichungen von rund 5.000 Mitgliedern. Wurden in der Pdf "Mitgliederstand der Landesverbände des DEUTSCHEN SCHÜTZENBUNDES per 31.12.2012" die Austritte nicht mit einberechnet, bzw. wie kann es zu einer derartigen Diskrepanz kommen, hast du ne idee? Und wie kann man dann daraus eine verlässliche Aussage treffen, läuft das dann über Schätzungen?

Grüße

hallo wilhelm,

super - hat gar keine Eile. Kannst dich auch gerne per PM melden, falls das Thema hier zu soll.

Gruß!

olympia

auch wenn ich nicht Wilhelm bin, will ich mal eine Antwort versuchen.

Bei einem Verband in dieser Größe ist es nun mal nicht zu vermeiden dass Mitgliedszahlen nachträglich berichtigt werden müssen. Dass dann mit den neuen Zahlen weitergearbeitet wird ist nun mal einer ordentlichen Arbeit geschuldet.

Schützenwesen im NWDSB

Hier glaube ich nicht dass die Zahlen da an jedem Jahresende keiner Korrektur mehr bedurften.

Zitat von olympia

Und wie kann man dann daraus eine verlässliche Aussage treffen, läuft das dann über Schätzungen?

Wer braucht diese verlässlichen Aussagen, andere Verbände können ohne überhaupt Zahlen zu veröffentlichen arbeiten?

Transparenz ist sinnvoll und geboten.

Muss man das so interpretieren das die erforderliche Transparenz fehlt.

Welche ähnlich große Verbänden kann man sehen wie man es besser machen kann.

Dein Hinweis in Deinem Posting ist sicherlich berechtigt, Johannes. Kein anderer Schießsportverband in Deutschland pflegt eine derartige Transparenz im Umgang mit Mitgliederdaten, da ist der DSB vorbildich. Aber dass etwas grundsätzlich gut ist, heißt ja nicht, dass man es nicht auch noch besser machen könnte und sollte.

Carcano