Schon wieder ein Amoklauf

  • Hier mal einen Beitrag von unserem Landesjugendsprecher (WSB).

    Hallo zusammen,

    ich habe mich auch schon mehrmals rechtfertigen müssen, dass ich (auch als aktiver Schütze und Betreuer/ Trainer im Verein) einem Verband angehöre, der Kindern schon mit 12 oder gar in Ausnahmefällen mit 10 Jahren das Schießen beibringen darf. Die meisten Fragen und Kommentare, die ich zu hören bekam waren:
    „Warum sollen Kinder in diesem Alter gerade den Schießsport schon ausüben? Disziplin und Konzentration (in Schule und Freizeit) können Kinder doch auch in anderen Sportarten erwerben! Ihr gebt ihnen das Handwerkszeug zum Anlegen auf Menschen mit auf den Weg, auch wenn ihr eure Übungen auf das Zielen auf Scheiben (vorerst) begrenzt!
    Gehören Großkaliber-Schützen auch zu euren Mitgliedern? Wenn ja, warum hat sich der Verband seit Erfurt nicht von ihnen getrennt? Der Mitgliedsbeitrag dieser Schützen kann doch als Blutgeld gesehen werden! Schmeißt diese Leute raus, bevor ihr noch unglaubwürdiger werdet!“
    Ich habe viele Klischees und Vorurteile entkräften können, aber ich stoße vielfach auch einfach auf Taube Ohren, wenn ich im Zusammenhang mit der Tragödie von Winnenden auch die Aufgabe der Eltern (Erziehung, Wertevermittlung), den Konsum von Killerfilmen und „Ballerspielen“ und vor allen Dingen das Mobben von Schülern untereinander anspreche. Diese (nicht gerade erst jetzt wieder aktuellen) Punkte sind nicht so präsent, wie der „Generalverdacht“, dass alle Sportschützen potentielle Amokläufer sein können.
    Nun gut, ich habe mich bislang auch nicht mit der Reaktion unseres Verbandes zufrieden gegeben (vielleicht hätte ich anstelle auf lokaler Ebene zu agieren auch schon auf Grund meiner Funktion im WSB aktiv werden müssen…?). Leider haben wir bis heute lediglich die Stellungnahme des DSB aktuell auf unserer Homepage stehen, aber reicht uns das als WSB? Ich finde, dass wir aus eigenen Reihen Stellung nehmen müssen. Vor allen Dingen sollten hierbei unser Präsident, Geschäftsführer und auch ein Wolfram Ecker als hauptamtlichen Landestrainer in erster Linie in der Pflicht sein, eine Stellungnahme abzugeben. Ich möchte hiermit niemanden „ermahnen“, aber das müsste doch von unserer Seite die logische Konsequenz des WSB sein, oder? Was haltet ihr davon?

    In diesem konkreten Fall von Frau Schumacher würde ich sogar vorschlagen, dass wir persönlich die Angelegenheit vor Ort klären, denn Frau Schumacher und ihr Sohn werden nur durch ein Telefonat mit Manfred, Frank, mir oder ??? nicht weiterkommen.
    Ich bin der Meinung, dass wir eine WSB-Delegation direkt in die Schule schicken sollten, um das Thema gemeinsam mit den Schülern zu diskutieren. Eine schriftliche Stellungnahme wird uns in diesem Fall auch nicht viel nützen, der offene Dialog ist meiner Meinung nach fruchtbarer. Das kann ich zumindest aus den bisherigen Erfahrungen aus meinem Schützenkreis behaupten.
    Mein Verein hat z.B. am 30.3. eine Einladung zum Gespräch mit Verantwortlichen der Stadt Gronau bekommen bzgl. der Themen „Waffensicherung und -aufbewahrung“ und „Gründe zur Ausbildung zum Sportschießen“. Vorhergehend gab es schon eine Vorankündigung dieses Schreibens in den Westfälischen Nachrichten (http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_…verhindern.html) mit dem Zitat „Zudem will die Stadt den Dialog mit den Sportschützen suchen. Sensibilisierung für die Aufbewahrung und den Umgang mit Waffen, nennt Gröber hier als Thema.“
    Gestern haben wir daher das Thema Winnenden auf eine außerordentlichen Vorstandssitzung genauestens besprochen und unser weiteres Vorgehen in der Öffentlichkeit festgelegt, damit der „Generalverdacht“ gegen uns Sportschützen schnellstmöglich entkräftet wird.

    Ich denke mal, dass ihr die Berichterstattung in den Medien auch nicht gerade als „fair“ betrachtet. Ein (mehr oder weniger) gutes Beispiel für einen Versuch einer Stellungnahme gab es bei Sandra Maischberger in der ARD in der Diskussion mit dem Präsidenten des Deutschen Schützenbundes Josef Ambacher: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/1852930 (ab der 13. Minute). Was haltet ihr von dem Auftritt? Sollten wir einen erneuten Fernsehauftritt anstreben?

    Des Weiteren hat es schon eine erste Stellungnahme aus dem Schützenkreis Dorsten von Manfred Gwosdz zu dem tragischem Vorfall gegeben: Strenge Auflagen für Sportschützen - Ruhr Nachrichten

    Als Stellungnahme unseres Verbandes finde ich die Stellungnahme zu der Tragödie in Erfurt von Frank Rabe immer noch am besten (ihr kennt doch das gestellte Gespräch noch, wo der Reporter fragt und Frank antwortet). Wie wäre es, wenn wir diese Stellungnahme aktualisieren und bei uns auf die Seite stellen bzw. eine ähnliche oder abgespeckte Version in die Zeitung setzen lassen? Wie sieht es mit anderen Meinungen und bisherigen Erfahrungen aus?

  • Als Stellungnahme unseres Verbandes finde ich die Stellungnahme zu der Tragödie in Erfurt von Frank Rabe immer noch am besten (ihr kennt doch das gestellte Gespräch noch, wo der Reporter fragt und Frank antwortet). Wie wäre es, wenn wir diese Stellungnahme aktualisieren und bei uns auf die Seite stellen bzw. eine ähnliche oder abgespeckte Version in die Zeitung setzen lassen? Wie sieht es mit anderen Meinungen und bisherigen Erfahrungen aus?

    Ich weiß nicht so recht was ich von den Anmerkungen eues Landesjugendsprechers halten soll. Ein gestelltes Interview? Das hinterlässt schon einen ziemlich faden Beigeschmack. Haben wir so etwas wirklich nötig? Die in den Ruhrnachrichten von Manfred Gwosdz veröffentlichte Stellungnahme setzt dem ganzen aber die Krone auf: Dort heißt es unter anderem „Sportschützen, die im Deutschen Sportbund (DSB) organisiert sind, schießen ja hauptsächlich mit Luftdruck- oder Kleinkaliber-Waffen. Beim Kauf einer solchen Waffe muss der Schütze nachweisen, dass er in der entsprechenden Disziplin seit mindestens einem Jahr wettkampfmäßig schießt, dies vom Verband und Verein belegen lassen und diese Nachweise regelmäßig erneuern“. Das glaubt er doch hoffentlich nicht wirklich. Die einzige Voraussetzung zum Erwerb einer Luftdruckwaffe ist die Vollendung des 18. Lebensjahres.

    Gelungene Öffentlichkeitsarbeit sieht anders aus. :cursing:

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Gefährliches Hobby: Schützen und virtuelle Kämpfer
    „Schützenvereine und Zocker-Clans haben gerade etwas gemeinsam: beide stehen im öffentlichen Kreuzfeuer. Die Debatten reichen vom Verbot von "Killerspielen" bis hin zu unangemeldeten Kontrollen bei Waffenbesitzern. Der Zündfunk hat sich die Faszination "Schießen" erklären lassen“. Dieser Radiobeitrag ist im Zündfunk von Bayern 2 erschienen. Er verfolgt mit dieser ungewöhnlichen Kombination einen erfrischend anderen Ansatz.

    Millionen Waffen in Privatbesitz: Muss es nach Winnenden neue Gesetze geben?
    „Man schätzt, dass es in deutschen Haushalten 8 bis 10 Millionen legale Waffen und etwa 20 Millionen illegale Schusswaffen gibt. Jetzt fordernEltern der Amoklauf-Opfer in einem offenen Brief politische Konsequenzen, vor allem ein verschärftes Waffenrecht“. Der Landesoberschützenmeister des Württembergischen Schützenverbandes Joachim Fähnle war zu Gast bei „Zur Sache Baden-Württemberg!“ im Südwestrundfunk.

    Bratzler vor Ort beim Schützenverein in Kernen-Stetten im Remstal
    „Der Reiz am Schießen? Ganz einfach: treffen! So heißt es im Schützenverein. Das Training geht auch nach Winnenden weiter“. Dieser gelungene Beitrag stammt ebenfalls aus „Zur Sache Baden-Württemberg!“ im Südwestrundfunk. Er vermittelt einen guten Eindruck wie das Training in den Schützenvereinen tatsächlich abläuft. Erfreulicherweise kommen zur Abwechslung auch einmal einige Nachwuchsschützen selbst zu Wort.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Habt ihr euch gestern die erfreulich konstruktive Diskussion zum Thema „Waffenbesitzer im Visier“ im BürgerForum des Bayerischen Fernsehen angeschaut? Unter den zahlreichen Teilnehmern waren auch Joachim Herrmann (Bayerischer Innenminister), Theresa Schopper (Landesvorsitzende der Grünen), Josef Ambacher (den kennt ihr), Florian Pronold (Stellvertretender Landesvorsitzender der SPD) und Jürgen Vocke (Bayerischer Jagdverband).

    Waffenbesitzer im Visier

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • ich wollte gerade das gleiche schreiben.

    Zitat

    Vermutlich mehrere ToteBlutbad im Landgericht

    Im Landshuter Landgericht hat es offenbar einen Amoklauf gegeben. Nach Angaben der Polizei soll in mehreren Räumen des Gerichtsgebäudes geschossen worden sein.

    Es habe mehrere Tote und Verletzte gegeben haben, sagte Leonard Mayer von der Polizei Landshut bei n-tv. Zwei Tote seien bestätigt. Der Amoktäter habe sich "vermutlich selbst gerichtet". Dabei sei unklar, ob der Täter auch unter den zwei bestätigten Todesopfern sei, so Mayer. Die Lage "stellt sich momentan noch ein bisschen unklar dar". Die Polizei habe das Justizgebäude abgesperrt.

    http://www.n-tv.de/1133969.html

  • Ich frage mich, wie der die Waffe da überhaupt in das Gericht reingebracht hat!
    Also eigentlich müssten doch da Kontrollen sein?!

    Gusti Sp.
    SG Diana Lorenzenberg
    Jugendsprecher
    Disziplin: LP(/LG)
    Gaujugendteam Ebersberg

  • Nicht immer ist es gleich ein Amoklauf, wenn einer einen anderen umbringt.
    Es war ein Zivilprozess, kein Strafprozess, da gibt es keine Kontrollen.

    Mit freundlichstem Schützengruß
    Johann

  • hallo erst mal (bin der neue hier)

    also ich muss mal folgendes loswerden:

    ich könnte durchdrehn, das wir immer die schuldigen sind....immer die schützenvereine :cursing:

    und zum thema waffengesetze:
    wer an eine pistole oder gar ein gewehr rankommen will, der schafft das auch....
    die einzigen, die jetzt die probleme haben sind wir!
    diese "baller-spiele" sind auch nicht der auslöser für solch eine tat...das sind die eltern! die haben versagt! als ob man nicht merkt, dass sein sohn/seine tochter sich total geändert hat...

    lg rené

  • Mir schossen, als ich das gehört hatte, drei gedanken durch den kopf:
    1. Schrecklich, wieviele Tote/Verletzte?
    2. Was hat der "Amokläufer" benutzt?
    3. Gott sei dank keine Schusswaffe.

    Klingt zwar makaber aber sowas ging mir als langjähriger Schütze durch den Kopf.

  • Vielleicht werden jetzt Axte auch verboten und Benzin / Brandbeschleuniger ... Glasflaschen gleich mit...

    Tut mir leid wegen dieser verbissenen Ironie aber das musste sein...

    Mir tun die Opfer, Mitschüler und Lehrer leid... Die müssen jetzt erst mal damit fertig werden.

    Mich würde aber wirklich mal interessieren was nun die Reaktion der Politiker ist. Denn jetzt bringen wir mal das Problem ohne diese ewige Waffenpolemik auf den Tisch. Das Problem liegt nicht im Waffenschrank sondern an unserer Gesellschaft die diesen junken Menschen keinen Halt mehr gibt...

    Servus, habe die Ehre..
    Kloaner_Schütz

    Meine Gewehre:

    FWB 800X Alu (Sondermodell)- Gehmann Iris + Klarsicht-Ringkorn/Visirlinienerhöhung (FWB)/TEC-HRO Touch Abzug/TEC-HRO Schaftgewicht

    Anschütz 1907 - TEC-HRO Fanatic Schaft/TEC-HRO Touch Abzug/TEC-HRO Rapid Visierlinienerhöhung + Verlängerung/TEC-HRO Diopter/Gehmann Iris + Balkenringkorn

    Meine Vereine:
    1. SG Immergrün Unterföhring (Bayern) 2. Sportschützen UBS Zürich (Schweiz) 3. SSG Wallisellen (Schweiz)

  • Obwohl es so schlimm ist war auch ich eigentlich froh, dass keine Waffe im Spiel war, abgesehen die von der Polizei...
    Genau jetz vor der Bundestagswahl hätte dass noch gefehlt.

    Gusti Sp.
    SG Diana Lorenzenberg
    Jugendsprecher
    Disziplin: LP(/LG)
    Gaujugendteam Ebersberg