Ich kann auch anders.

  • Hallo zusammen.

    Munitionstests für BR25 (Benchrest 25m) werden normalerweise mit Zielfernrohr, einer Gewehrauflage, einem stabilem Tisch und einem mehr oder weniger gleichmäßig arbeitenden Schützen gemacht. Da ich den Munitionsvergleich etwas weniger fehlerbehaftet (Zielfehler, Abzugsfehler) machen wollte, hab ich das Gewehr eingespannt. In Anlehnung an das Benchrestschießen (Größenvergleich) hab ich eine Benchrestscheibe 1:1 in einen Scheibenstreifen umfunktioniert und diesen dann auf dem 25m (Sportpistolenstand) beschossen.

    Die Scheiben wurden mit einem LG400 und Rundkopfdiabolos (JSB-Express, JSB Exact RS) beschossen. Diese leichten Diabolos bringen meiner Meinung nach mit 7,5Joule auf 25m die beste Performance.


    Umkehrschluss: Das Gewehr wurde grob ausgerichtet und der

    Kugelfang nach Lage der ersten Probeschüsse positioniert.

    Verglichen wurde die oft typische Asymmetrie des Kopfes (Dome) mit nahezu symmetrischen Köpfen.

    Die Frage bleibt: Ist es die mechanische Unwucht, oder die aerodynamische Asymmetrie des Kopfes, die die Streuung begünstigt?

    Mir doch egal.

    Gruß HdR

  • Hallo HDR

    Die Frage bleibt: Ist es die mechanische Unwucht, oder die aerodynamische Asymmetrie des Kopfes, die die Streuung begünstigt?

    erstmal 2 Fragen,

    die erste, warum sind die Ergebnisse 6-8 deutlich besser als 3-5 ?

    die zweite, gibt es eine Maschine die für solche kleinen Objekte, eine eventuelle Unwucht messen können ?

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Bernd.

    Hier der Unterschied der Kalotten:

    Eine Messmaschine gibt es eigentlich nicht. Ich hab mir eine kleine Aufspannvorrichtung gebaut die es erlaubt eine (naja grobe) Visuelle Unterscheidung vorzunahmen. Wichtig ist die Bewegung/Rotation. Bei einem geparkten Auto merkt man auch nicht ob der Reifen eine Unwucht hat.

  • Hallo HdR,

    mal wieder ein toller Thread von dir!

    So eingespannt macht ein Munitionstest auch am meisten Sinn.

    Ich selber schieße bei Field Target und Hunter Field Target auch die JSB Express in meinem Feinwerkbau und Weihrauch Gewehren. Was mir bei den neuen Chargen aus 2022 aufgefallen ist, sind die starken Gewichtsschwankungen bei den Express.

    Gelabelt sind die mit 0,510 Gramm. Ich habe aber mehrere Dosen mit einer (ungeeichten) Feinwaage ausgewogen und etwa 30% der Dose hatte ein Untergewicht zwischen 0,495 und 0,505 Gramm, dann kam etwa 20% zwischen 0,505 und 0,515 Gramm, dann etwa 50% mit 0,515 bis 0,530 Gramm.

    Das führt bei meiner Sportart dazu, das ich höhere V0- Schwankungen habe und die Diabolos auf weiteren Entfernungen gern auch mal einen Zentimeter höher oder tiefer einschlagen.

    Bei der V0- Abweichung habe ich mit meiner FWB 800 mal einen Test gemacht mit Express aus der Runddose, unsortiert und hatte bei 10 Schuss eine Maximalabweichung von 8m/s und eine Standardabweichung von 2m/s.

    Mit den JSB Express Premium, die sortiert sind betrug die Maximalabweichung 1 m/s und die Standardabweichung <1m/s.

    Es ist also immer wichtig, das man für einem Wettkampf möglichst gleichmäßige Diabolos verwendet.

    warum sind die Ergebnisse 6-8 deutlich besser als 3-5 ?

    Hallo no.limits,

    das die Ergebnisse weiter hinten besser werden, kann eventuell damit zu tun haben, das der Lauf sich erst "Eingewöhnen" muss mit der neuen Diabolo- Sorte.

    Man spricht eigentlich immer davon, das man zwischen 50 und 100 Schuss benötigt, bis die Streukreise kleiner werden.

    Das hat wohl mit den unterschiedlichen Blei- Legierungen zu tun, die einen unterschiedlichen "Schmierfilm" im Lauf hinterlassen.

    Wenn man eine andere Sorte Diabolos, von einem anderen Hersteller testet, also immer etwas Geduld haben.

    Schöne Grüße

    Heiko

  • Hi Teodorus,

    gut dass Du den Joker erwähnst. Ja/nein. Vom Funktionsprinzip her ja. Beim Joker wird der Kelch auf Exzentrizität gemessen. Also auf Unwucht der Masse des Kelches. Dies hat bei vielen Flachkopfdiabolos in einem gewissen Rahmen auch noch seine Richtigkeit. Nach vielen in den letzten Jahren gemachten Tests, musste ich allerdings feststellen dass sich die Fertigungsqualität des Kelches besonders in den Premiumsorten etwas verbessert hat. Das hat wohl damit zu tun dass der Joker (wissentlich) auch an Herstellerfirmen verkauft worden ist. Vermutlich zur schnellen Fertigungskontrolle und Klassifizierung der Qualität in bestimmte Sorten. Nun gut.

    Auch wenn es durch das Ausmessen und Klassifizieren der Kelchexzentrizität immer noch Schwankungen der Streukreise gibt, zeigt es doch dass auch andere Faktoren Einfluss auf die Streuung haben. Wäre schön man könnte sich munitionsseitig auf nur ein Merkmal das Streuung begünstigt beschränken.

    Meine durch viele Tests gemachte Erfahrung zeigt dass bei Rundkopfdiabolos die Kelchexzentrizität weniger Einfluss auf den Streukreis hat. Dies liegt vermutlich an dem näher zum Kopf liegendenden Schwerpunkt und an der besseren Aerodynamik des Diabolos. Gerade der Staudruck (Kräfte) an der Frontpartie (Kalotte oder Platte) und deren asymmetrischen Ausprägung hat nach jetziger Erkenntnis vermutlich eine größere Auswirkung auf die Streuung des Diabolos. Ich bin und bleibe dran, vielleicht könnte eine zusätzliche visuelle Begutachtung der Frontpartie, der Ausreißer- oder Streukreisminimierung dienlich sein.

  • Hallo HdR,

    für mich als BR25 Schützen ist dein Beitrag hochinteressant.

    Beim genauen betrachten der Bilder ergibt sich zwingend ein Zusammenhang zwischen der Asymmetrie des Kopfes und der

    Streuung auf den BR25 Spiegeln. Die Unterschiede der Trefferbilder sind ja gravierend.

    Das bedeutet in der Praxis, jedes Geschoss vor dem BR25 schießen wiegen und und auf einem Spiegel ausrollen um das Maximum zu erreichen.

    Das werde ich zukünftig mal testen. Alternativ werde ich mir von JSB die handselektierten Express in 4,52 mm zukommen lassen.

    Gruß

    Andreas

    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Ich habe mir heute den Spaß gemacht und die JSB exact Epress in 4,52 mm gegen meine präferierten Diabolos, die Yiang Yuan Pointed in 4,49 mm mit 0,62 Gramm zu testen.

    Die JSB Geschosse wurden auf einer Präzisionswaage selektiert und auf einem Spiegel ausgerollt.

    Vor dem Schusstest wurden rund 50 JSB Diabolos aus meinem Anschütz 9015 abgegeben um den Lauf "einzubleien".

    Geschossen wurde auf einem offenem 25 Meter Stand mit herbstlichen Umwelteinflüssen.

    Spiegel 1 - 14 JSB exact Express in 4,52 mm, die Spiegel unten 16 - 25 Yiang Yuan Pointed in 4,49 mm mit 0,62 Gramm.

    Der Spiegel 15 wurde genutzt um das ZF an die schwereren Yiang Yuan Pointed anzupassen.

    Und so sah das dann aus:


    Die Umwelteinflüsse (Wind) muss man wegrechnen, die Scheibe wurde aber innerhalb von 15 Minuten quasi unter den gleichen Bedingungen beschossen.

    Das ist nun sicherlich nur eine Momentaufnahme, Fakt aber ist, das Anschütz 9015 kommt (bei 7,5 Joule) besser mit den schwereren Geschossen zurecht.

    Und danach hatte ich eiskalte Finger. :freezing:

    Gruß

    Andreas

    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Hallo Andreas,

    überraschend gut denke ich, die Umwelteinflüsse und die kalten Finger gibts in einer Indoor nicht :P nein alles gut.

    Aber als Tipp setze mal einige der Aussortierten dagegen wie diese kommen, kann ganz interessant sein.

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Der Verein in dem ich schieße hat einen 25 Meter Indoor Stand.

    Leider ist der in der Schützenzone so beengt, da funktioniert Gewehrschießen nicht.

    Das mit den Aussortierten kann ich gerne mal testen, interessiert mich auch,

    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • hallo , mal frage und im 50m auch machbar ? nur mal neugierig bin , hab ja steyr challenge :/ :peaceful:

    Match Guns MGH1e

    Match Guns MG2eRF

    Match Guns MG4

    Match Guns MG5e

    Steyr LP5

    Steyr LG Challenge

  • mich interessiert das auch mit dem BR25 schiessen wir müssen uns mal treffen sind ja nicht weit auseinander

    Hallo Jürgen,

    das können wir gerne mal machen.

    Am besten an einem Samstagnachmittag, weiteres per PN.

    Gruß

    Andreas

    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • o Gott, ich glaube bei 50m musst dem Diabolo ein Vesper mitgeben 8)

    Hallo,

    manche glauben ja, das auf 50 Meter das Diabolo hinten überhaupt nicht mehr ankommt.

    Auf 50Meter kann man mit einem <7,5 Joule Luftgewehr aber noch besser treffen als manche glauben!

    Sicher schafft man es nicht mehr Loch in Loch zu treffen aber Loch an Loch ist mit einem guten Gewehr durchaus möglich.

    Mit einem guten 16,3 Joule Luftgewehr kann man dann auch schon präzise treffen.

    Schöne Grüße

    Heiko

  • manche glauben ja,

    Hi Ferrobel,

    Ja in der Tat war das mehr der Glaube das es vielleicht schon noch ankommt aber eher in genau. Zumindest mit den normalen LG mit 7,5 joule. Aber wenn Du da Erfahrung hast lass ich mich gerne Überzeugen.

    Die stärkeren LG hatte ich jetzt hierbei gar nicht im Blick.

    No.Limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Letzte Woche noch mit Zielfernrohr getestet.

    Das Diabolo kommt an und hinterlässt ein Loch in der Pappscheibe.

    Linksschütze
    P8X
    GSP Atlanta
    FWB 800 Wood Basic
    Anschütz 8002
    Anschütz1903

  • Mann muss mit Lupi die Oberkante der Scheibe oder etwas höher anvisieren.... Dann gehts auch mit der Lupi auf 50 m.

    Das Thema hatte ich schon öfters..... Wenn die Scheibe mit luftdrucklöchern zurück kommt gibts oft große Augen.....