ARD 21:45 Report: Waffen für alle

  • Ich fand die Vermischung von Gastschützen auf kommerziellen Schießständen, die nicht ausreichend überprüft wurden und quasi "paramilitärisch" schießen konnten und den rudimentären Ansätzen zum legalen Waffenbesitz problematisch. Im wesentlichen ging es ja darum, dass "suspekte Personen mit rechtem Hintergrund" auf Schießständen schießen konnten und weniger um den legalen WaffenBESITZ. Bei den aufgezählten Stichpunkten (Verbot halbautomatischer Waffen (Beispiel war ja ein AR15, also eine LANGwaffe), genauer spezifiziert wurde aber mal nicht.

    Man hat eine schöne Soße angerührt und jemand, der mit der Materie nicht vertraut ist, wird mit Sicherheit die UNterschiede zwischen Besitz und "nur Schießen auf kommerziellen Schießständen" nicht erkennen. Insofern kann ich den "hochmanipulativ" nur zustimmen.

  • So wirklich neues wurde da ja auch nicht gebracht.

    Interessant wäre für mich nur wie der angesprochene gewerbliche Anbieter auf die Sendung reagiert, vermutlich wird er es noch als Werbung verstehen?

  • Der Ausschnitt vom Schießevent kam mir sehr bekannt vor, ich meine das ist eine Zweitverwertung.

    Habe aber gerade leider keine Zeit den anderen Beitrag zu suchen.

    Muss ich bei Gelegenheit machen und den Ton der Beiträge vergleichen. In meiner Erinnerung war der andere Beitrag nämlich nicht so manipulativ aufgebaut.

  • Ich habe mir den Beitrag auch angeschaut und war erschrocken, aus welch einseitiger Perspektive angeblich unabhängiger Journalismus da aus einem sehr gefärbten Blickwinkel berichtet.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte es ja um die Situation in Deutschland gehen. Da der Beitrag immer wieder auf Frau Eichinger und das in Deutschland gar nicht erlaubte Verteidigungsschießen eingegangen ist, hätte es zu einer verantwortungsvollen Berichterstattung gehört, eindeutig klarzustellen, dass es diese Disziplin hierzulande gar nicht gibt! Leider wurde nicht mal im Ansatz über den Trainingsalltag von Sportschützen berichtet.

    Wo sind wir denn inzwischen hingekommen, wenn Journalisten, die sich selbst sicher als seriös verstehen, derart gezielt mit Klischees arbeiten und damit die heute leider wohl angesagte Sensationsgier vieler Menschen bedienen? Klar, Frau Eichinger polarisiert und agiert sehr werbewirksam, worüber man geteilter Meinung sein kann. Aber wenn man die Recherche ernstgenommen hätte, dann hätte man hellhörig werden und nachfragen müssen, als sie z.B. den Aspekt der Sicherheit angesprochen hat. Vielleicht hätten die Macher der Sendung ja dann doch noch etwas von ihr lernen können. Statt dessen geht man über so etwas, das in Bezug auf das für den Bericht gewählte Thema wirklich interessant gewesen wäre, einfach stillschweigend hinweg. Und ganz davon abgesehen: Selbst jemandem, der, wie ich, echte Probleme mit dem unsäglichen "Gendern" hat, stehen spätestens angesichts des einseitigen und alles andere als zeitgemäßen Frauenbilds, das der Beitrag von Frau Eichinger sehr plakativ zeichnet, endgültig die Haare zu Berge. Da nützt es dann auch nichts, an mehreren Stellen zu betonen, dass es angeblich "um jeden Mann und jede Frau" geht. Eine objektive Berichterstattung sieht anders aus!

    Das normale Sportschützenwesen, wie es tagtäglich in unseren Vereinen mit viel Verantwortung gelebt wird, fand leider überhaupt keinen Platz in dem Beitrag. Für Zuschauer, die sich mit dem Schießsport nicht auskennen, wäre es sicher interessant gewesen, einen Einblick zu erhalten, wie in den Vereinen auf die Sicherheit im Umgang mit Waffen ganz alltäglich geachtet wird oder unter welchen Bedingungen bzw. Vorkehrungen Sportschützen trainieren.

    Was der Beitrag bei über den Schießsport bisher nicht vertieft informierten Menschen erreicht haben dürfte, ist eine weitere Schürung von Vorurteilen gegenüber Sportschützen in der Öffentlichkeit. Die Art und Weise, wie über die Einwände von Schützen in Bezug auf einige angedachte Punkte zur Verschärfung des Waffenrechts gesprochen wurde, ist ebenfalls alles andere als neutral. Da werden Aktenberge gezeigt und Sportschützen als breite, mächtige Lobby dargestellt, statt auch nur einen einziges der Details, um die es dabei geht, herauszugreifen und sachlich zu untersuchen. Sportschützen oder einer der Sportschützenverbände kommen interessanterweise gar nie zu Wort!

    Es ist schön, wenn sich Journalismus auch bei schwierigen Themen um Aufklärung bemüht, aber dazu gehört dann eben auch, gerade bei - wie immer wieder betont wurde - umfangreicher und zeitaufwändiger Recherche, auf breiterer Basis nachzuforschen und die eigene, persönliche oder auch politische Meinung, hintenanzustellen, um wirklich Neutralität zu gewährleisten. Zumindest in dieser Hinsicht ist der Beitrag der erforderlichen Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen, sondern hat die Macht der Bilder und gezielt ausgewählter Kommentare dazu genutzt, Vorurteile zu schüren, die, wenn sie auf den entsprechenden Nährboden fallen, letztendlich zu Hass führen können. Eine realistische und entsprechend deutlich differenziertere Darstellung der Situation in Deutschland hätte anders ausgesehen. Schade!

    Feinwerkfrau

    4 Mal editiert, zuletzt von Lupine (7. Oktober 2022 um 10:44)

  • Da werden Aktenberge gezeigt und Sportschützen als breite, mächtige Lobby dargestellt, statt auch nur einen einziges der Details, um die es dabei geht, herauszugreifen und sachlich zu untersuchen.

    Entschuldigung: Es sollte natürlich "... ein einziges Detail" heißen! Leider konnte ich das dann nicht mehr korrigieren, da das fürs Editieren zur Verfügung stehende Zeitfenster offenbar abgelaufen ist.

    Feinwerkfrau

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    Was der Beitrag bei über den Schießsport bisher nicht vertieft informierten Menschen erreicht haben dürfte, ist eine weitere Schürung von Vorurteilen gegenüber Sportschützen in der Öffentlichkeit. Die Art und Weise, wie über die Einwände von Schützen in Bezug auf einige angedachte Punkte zur Verschärfung des Waffenrechts gesprochen wurde, ist ebenfalls alles andere als neutral. Da werden Aktenberge gezeigt und Sportschützen als breite, mächtige Lobby dargestellt, statt auch nur einen einziges der Details, um die es dabei geht, herauszugreifen und sachlich zu untersuchen. Sportschützen oder einer der Sportschützenverbände kommen interessanterweise gar nie zu Wort!

    Es ist schön, wenn sich Journalismus auch bei schwierigen Themen um Aufklärung bemüht, aber dazu gehört dann eben auch, gerade bei - wie immer wieder betont wurde - umfangreicher und zeitaufwändiger Recherche, auf breiterer Basis nachzuforschen und die eigene, persönliche oder auch politische Meinung, hintenanzustellen, um wirklich Neutralität zu gewährleisten. Zumindest in dieser Hinsicht ist der Beitrag der erforderlichen Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen, sondern hat die Macht der Bilder und gezielt ausgewählter Kommentare dazu genutzt, Vorurteile zu schüren, die, wenn sie auf den entsprechenden Nährboden fallen, letztendlich zu Hass führen können. Eine realistische und entsprechend deutlich differenziertere Darstellung der Situation in Deutschland hätte anders ausgesehen. Schade!

    Ds ist auch das Ziel gewesen.

    In verschiedenen Sendungen des ARD kamen Beiträge zu dem Thema, sei es das Thema der zu wenigen Kontrollen, sei es Report Mainz, vollkommen egal.

    Faeser will das WaffG verschärfen und bedient sich jetzt den ÖR um eine negative Grundstimmung in der Bevölkerung zu erzeugen

  • Ds ist auch das Ziel gewesen.

    In verschiedenen Sendungen des ARD kamen Beiträge zu dem Thema, sei es das Thema der zu wenigen Kontrollen, sei es Report Mainz, vollkommen egal.

    Faeser will das WaffG verschärfen und bedient sich jetzt den ÖR um eine negative Grundstimmung in der Bevölkerung zu erzeugen.

    Das ist wohl leider nur allzu wahr! Und genau deshalb finde ich es umso wichtiger, klar zu äußern, dass wir gerade von den öffentlich-rechtlichen Medien wirklich unabhängigen Journalismus erwarten dürfen, der sachlich statt reißerisch auf der Basis von in allen Richtungen gut recherchierten Fakten und nicht auf der von gerade salonfähigen Meinungen informiert.

    Feinwerkfrau

  • Das ist wohl leider nur allzu wahr! Und genau deshalb finde ich es umso wichtiger, klar zu äußern, dass wir gerade von den öffentlich-rechtlichen Medien wirklich unabhängigen Journalismus erwarten dürfen, der sachlich statt reißerisch auf der Basis von in allen Richtungen gut recherchierten Fakten und nicht auf der von gerade salonfähigen Meinungen informiert.

    Leider wird man darauf lange warten können, auch wenn die ÖRM aktuell in der öffentlichen Kritik stehen, so richtet sich diese nicht gegen das Programm, sondern gegen die Leitung.

  • Das normale Sportschützenwesen, wie es tagtäglich in unseren Vereinen mit viel Verantwortung gelebt wird, fand leider überhaupt keinen Platz in dem Beitrag.

    Dieser Aspekt stand doch gar nicht hinter der Absicht des Berichts.

    Die einzige Absicht war ein einseitiges und äußerst seltenes Bild der deutschen Waffenkultur in den Köpfen von unbedarften Zuschauer zu manifestieren.

    Soviel zum Thema öffentliche Meinungsbildung.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • § 130 StGB Volksverhetzung

    (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

    1.gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
    2.die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
    wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.


    (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

    1.einen Inhalt (§ 11 Absatz 3) verbreitet oder der Öffentlichkeit zugänglich macht oder einer Person unter achtzehn Jahren einen Inhalt (§ 11 Absatz 3) anbietet, überlässt oder zugänglich macht, der

    a)zum Hass gegen eine in Absatz 1 Nummer 1 bezeichnete Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer in Absatz 1 Nummer 1 bezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung aufstachelt,
    b)zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen in Buchstabe a genannte Personen oder Personenmehrheiten auffordert oder
    c)die Menschenwürde von in Buchstabe a genannten Personen oder Personenmehrheiten dadurch angreift, dass diese beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden oder

    2.einen in Nummer 1 Buchstabe a bis c bezeichneten Inhalt (§ 11 Absatz 3) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, bewirbt oder es unternimmt, diesen ein- oder auszuführen, um ihn im Sinne der Nummer 1 zu verwenden oder einer anderen Person eine solche Verwendung zu ermöglichen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Es ist einfach erschreckend, in welcher Art und Weise mittlerweile die eigentlich zu Objektivität verpflichteten Öffentlichen das unterste Kellertreppenniveau, noch weit unter jeder RTL2-Sensationsmache, angenommen haben !

    Man kann es de Fakto nicht mehr anders als Propaganda betiteln, was in diesem Land inzwischen Gang und Gebe ist...

  • Es wird schon nicht so schlimm werden, ich könnte mir vorstellen, dass es nur für Feuerwaffen gelten wird. Ich denke nicht, dass Waffen mit kalte Gasen betroffen sein werden. Außerdem könnt ihr ja weiterhin Licht für eure Gäste anbieten. Im Kampf gegen Rechts müssen auch von euch Opfer gebracht werden.

    Adressiert wird bisher der Besitz von Schusswaffen durch Links- und Rechtsextremisten, im Beitrag wird zusätzlich gefordert, den Umgang mit Schusswaffen durch Links- und Rechtsextremisten zu kontrollieren oder ganz zu verhindern („Gastschießen“).

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Und genau deshalb finde ich es umso wichtiger, klar zu äußern, dass wir gerade von den öffentlich-rechtlichen Medien wirklich unabhängigen Journalismus erwarten dürfen, der sachlich statt reißerisch auf der Basis von in allen Richtungen gut recherchierten Fakten und nicht auf der von gerade salonfähigen Meinungen informiert.

    Erwarten darf man alles. Bekommen wird man es aber nirgendwo mehr.

    Sachliche Berichterstattung dürfte wohl eine ausgestorbene Spezies sein.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.