DSB hat nach 18 Jahren Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit eingeladen

  • Und das ist genau die Formel, die wir nicht in Gang bekommen.

    ...

    Für viele Vereine muss eine schnellere Lösung her.

    In meinem Umfeld schließt jedes Jahr ein Verein oder Vereine schließen sich zusammen.

    Man muss dazu als erstes zu genau 2 Punkten Klarheit haben:

    a) was will ich (und die anderen Mitglieder des Vereins) eigentlich, was sind meine Beweggründe, warum will ich den Verein weiter erhalten bzw. wachsen und gedeihen lassen = was habe ich (und die aktuellen Mitglieder) davon?

    b) was ist meine Zielgruppe, mit der ich die Ziele aus a) erreichen will.
    (b kann auch mehrfach beantwortet werden, aber immer einzeln!)

    DANN kann ich mir eine AIDA-Strategie überlegen, die die Bedürfnisse der Zielgruppe aus b) berücksichtigt und zum gewünschten Erfolg aus a) führt.

    Man kann, wie eben angedeutet, auch mehrere Zielgruppen im Auge haben, aber man hat stets nur begrenzte Ressourcen, die Zielgruppe(n) auch zu bedienen. Wenn es personell eh Spitz auf Knopf steht, dann muss man sich auf eine Zielgruppe beschränken.

    Spielen wir das doch mal rein hypothetisch durch:

    I) Ein Schützenverein "St Anton A-Stedt" hat 50 Mitglieder im Alter von 40 bis 90 Jahren, einen Schießstand mit 5 Bahnen Druckluft und 2 Bahnen KK. Dazu einen kleinen Vereinsraum. 20 Mitglieder schießen regelmäßig Luftgewehr, 5 davon zur Kreismeisterschaft, 30 Mitglieder haben eine erlaubnispflichtige KK-Waffe, die sie jedoch selten benutzen, 5 schießen regelmäßig KK, 2 gehen zur KM. Der Vorstand ist überaltert und hat keine richtige Lust mehr.

    II Der Schützenverein B-Stadt hat 30 Mitglieder im Alter von 30 - 80 Jahren, einige der jüngeren haben Kinder im Alter von 8-18 Jahren. Ebenso 5 Bahnen Luft, 2 Bahnen KK.

    I) Was sollte St. Anton A-Stedt tun? Beileibe keine Jugendarbeit! Man sollte sich hier auf relativ junge Leute (ab 25-40) konzentrieren, die aus dem Gröbsten raus sind und nun ein gepflegtes Hobby suchen. --> also schauen, welche Bedürfnisse da sind und dann eine Strategie entwickeln, ggf. dynamisches KK-Schießen mal ausprobieren. Nein, das ist nicht die Dunkle Seite der Macht!

    II) In B-Stadt dagegen könnte essinnvoll sein, erstmal die eigene Kinder zu begeistern. Wer das nicht schafft, braucht sich um Fremde nicht zu kümmern. Hat man eine kleine Kindertruppe, dann sollen die ihre Freunde aus der Schule anschleppen. Dann die Eltern der neu Angeschleppten bearbeiten: "Dein Per wird in Anderthalb Jahren 14 und könnte dann KK schießen, aber eine vernünftige Vereinswaffe haben wir nicht für ihn. Aber wenn du hier eintrittst, dann kriegen wir das bis zu seinem Geburtstag mit deiner Hilfe hin!"

    Ich habtte vor einiger Zeit ein sehr interessantes Gespräch mit einem Berufsschüler auf dem Schulhof, der sich regelmäßig von der Polizei u.a. in Leipzig-Connewitz duschen und massieren lässt. Er ist jetzt ein linker Radikaler und war früher rechter Radikaler. Er hat mir sehr reflektiert geschildert, wie er für die jeweiligen Gruppen Neulinge anwarb und anwirbt. Was er mir erzählte, steht in jedem guten Marketingbuch. Er suchte junge Menschen mit Problemen, fand im Gespräch heraus, was sie triggert und nutzte das geschickt, ihnen klar zu machen, dass sie sich besser fühlen, wenn sie bei seinem aktuellen Rowdiyhaufen - egal ob rot oder braun, das war ihm eigentlich egal - mitmachen: Gemeinschaftsgefühl, Abenteuer, etwas bewegen (und wenns nur brennende Mülltonnen sind), Selbstwertgefühl tanken. Der hatte AIDA im Blut, schade, dass er es nicht produktiv sondern destruktiv nutzte.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Genauso wie du die Vereine schilderst, trifft es bei uns auf 50% der Vereine zu.

    Sehr schwer diese Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen und die Fehler des Vorstandes, der über lange Zeit gemacht wurde wieder auszubessern.

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Guten Morgen,

    Ich glaube das Hauptproblem ist das Erreichen der Menschen draußen, wie ich es im andren Beitrag bereits erwähnt hatte.

    Alle Verbände, nicht nur der DSB, haben hier in Sachen Öffentlichkeitsarbeit die letzten Jahre und Jahrzehnte geschlafen und das jetzt aufzuholen wird scher werden, das die die mediale Berichterstattung eine falsche, öffentliche Meinung über das Schützenwesen dem Bürger suggeriert wird.

    Grundsätzlich ist jede Form de Öffentlichkeitsarbeit zu begrüßen und jeder kann da auch seinen Beitrag leisten, so meine Meinung.

    Ich habe mir den Podcast nicht angehört, Podcasts sind nicht so mein Ding. Ich bevorzuge da eher das bewegte Bild.

    Wenn ich somit z.B. auch Youtube unterwegs bin, finde ich einiges an vergleichbaren Formaten, die auch die Grundlagen des Schießsportes behandeln.

    Das können Themen sein wie Waffenrecht und der Weg zur WBK, das können Disziplinerklärungen sein, das können bewegte Bilder und Erzählungen von Meisterschaften sein, usw., usf.

    Diese werden mittlerweile für nahezu alle Verbände und Disziplinen veröffentlicht, aber nicht von den Verbänden, sondern von einzelnen Mitgliedern, wie bei mir (gunvlog), The Ghost TV, Kwannik, Karabiner Cafe, und einige mehr. Da ist im Grunde für jeden etwas dabei. Dem einen gefällt das, dem anderen nicht.

    Hier wären aber die Verbände deutlich mehr gefragt auch aus Verbandssicht Inhalte zu erstellen.

    Der BDMP macht dies auf zwei Methoden. Einmal haben sie eigene Kurzvideos zum visuellen Zeigen, wie bestimmte Disziplinen geschossen werden erstellen lassend dann haben sie eine einen Kanal BDMP.Info wo mehr im Interviewformat die Inhalte erstellt werden.

    Beides hat seine Vor- und seine Nachteile. Aber sie machen etwas.

    Die Krux ist aber, wie bekommt man diese Inhalte nach draußen? Dafür gibt es kein Patentrezeptndda sehe ich im Grunde die Mitglieder in der Pflicht, die Inhalte nach draußen zu tragen. An Interessenten und an neue Mitglieder sollten diese Inhalte immer geschickt werden, damit sie sich einen Einblick verschaffen können.

  • Ich kann zur internen Kommunikation des DSB an die LVˋs oder Vereine nichts sagen. Bei uns im BDMP bekommen wir einmal im Quartal unsere Verbandszeitschrift, die von Jedermann Online eingesehen werden kann. Da bekommen wir vom Präsidenten im Vorwort meist Infos zu aktuellen Geschehnissen, wie Waffenrechtsverschärfungen o.ä. und dann primär Wettkampfberichte, mit Bildern und so.

    Da die Zeitschrift Online auch von Nicht Mitgliedern gelesen werden kann, ist das auch eine Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit, da dadurch auch einiges über die interene Kommunikation vom Präsidium an die Mitglieder gezeigt wird.

    Zudem gibt es immer wieder Onlineartikel auf der Verbandswebseite bdmp.de. Meist wenn es Kommunikation vom BZL gibt oder besondere waffenrechtliche Themen vorhanden sind, die schnell mitgeteilt werden sollen.

    Aber egal was der Verein, der Landesverband oder der Bundesverband in Sachen Öffentlichkeitsarbeit macht, sie kann nur funktionieren, wenn sie auch gesehen wird und hier sehe ich jedes Mitglied in der Pflicht mitzuhelfen.

    Im übrigen, das Thema schließender Vereine ist kein alleiniges Thema im Schützenwesen. Normale Sportvereine habe das Problem genauso. Schaut einmal in die örtlichen Fußballvereine, wieviele noch tatsächlich eine eigene Mannschaft oder zei oder drei stellen können und wieviele nur noch mit Spielgemeinschaften etwas auf die Reihe bekommen. Spielgemeinschaften aus zwei, drei oder mehr Vereinen sind da keine Seltenheit.
    Auch hier gibt es massive Probleme mit einem Vereinssterben aufgrund mangelnder PR, fehlender Sponsoren, wegbleibender Zuschauer.

    Hier sehe ich das nächste Thema, Zuschauer!

    Bei einem Fußballspiel, ich meine jetzt nicht Jugend, sondern alles über der A Jugend, gibt es im Regelfall immer Zuschauer. Ich sehe das bei meinen Kindern, beide Erwachsen. Und hier sprechen wir über ein Dorf. Aber da sind gerene mal über 100 zahlende Zuschauer. zwar meist irgendwo Freunde und Verwandte der Spieler, aber auch einfach Interessierte. Sie zahlen Eintritt und konsumieren Kaffee, Kaltgetränke, Kuchen oder eine Bratwurst.

    Ich kenne nur wenige Schützenvereine, wo Zuschauer überhaupt möglich wären. Egal welche Waffenart und welcher Verbandszugehörigkeit.

    Die meisten Schießstände geben das einfach nicht her. Nehmen wir aber als positives Beispiel den Schützenverein Butzbach. Hier sind hinter den Feuerwaffenständen dem dem LP/LG Stand abgetrennte, verglaste Bereiche, wo Zuschauer sein könnten. Bei großen Wettkämpfen passiert das auch hier und da.

    Aber die üblichen Schützenvereine sind für soetwas nicht ausgelegt. Damit bekommt man auch keine Wettkampfinteressierte in die Vereine. Selbst auf Anlagen wie die SAPB oder Alsfeld, wo es theoretisch gehen würde, kommt dann das Problem der Ablenkung durch Gespräche zwischen den Zuschauern. Das hat man bis heute nicht mal bei den Teilnehmern vernünftig hinbekommen…..

    Damit bleiben nur anderweitige Möglichkeiten, wie soziale Medien, die aber zunehmend alles klein halten wollen. Was auch nur im Ansatz mit Waffen zu tun hatud somit erfahren sie im Algorithmus der sozialen Medien nur Nachteile, weil sie nicht nenneswert außerhalb der Followerblase vorgeschlagen werden

  • Wenn ich somit z.B. auch Youtube unterwegs bin, finde ich einiges an vergleichbaren Formaten, die auch die Grundlagen des Schießsportes behandeln.

    Ich bin auch viel auf YouTube unterwegs.

    Aber da sind eine Menge Selbstdarsteller unterwegs, auf der Jagd nach Likes.

    Und mit einer abartigen Art, mit einer Menge Hetze gegen andere Verbände, Hetze gegen Waffengesetze und noch vieles mehr.

    Das braucht keiner und man reist mit dem Arsch das ein, was man vorn versucht aufzubauen.

    Manche sind einfach nur peinlich 🤔

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Ich bin auch viel auf YouTube unterwegs.

    Aber da sind eine Menge Selbstdarsteller unterwegs, auf der Jagd nach Likes.

    Und mit einer abartigen Art, mit einer Menge Hetze gegen andere Verbände, Hetze gegen Waffengesetze und noch vieles mehr.

    Das braucht keiner und man reist mit dem Arsch das ein, was man vorn versucht aufzubauen.

    Manche sind einfach nur peinlich 🤔

    Ich stimme Dir auf der einen Seite zu, auf der anderen Seite nicht.

    Soziale Medien wie Youtube Arbeiten mit Algorithmen und diese sind abhängig von Followern Views. Hat ein Kanal kaum oder nur wenige Follower/Abonnenten, werden die Inhalte kaum bis gar nicht vom Algorithmus vorgeschlagen. Die Ziel eines Youtubekanals ist aber auch Wachstum, das darf man nicht vergessen.

    Leider ist es nun auch so, dass die rein schießsportlichen Themen, wie Disziplinen, technische Themen wie Waffen reinigen, auseinander und wieder zusammensetzen oder Zubehör anbringen, meist nur wenig Zuschauer finden, da sie gezwungenermaßen meist sehr Modellspezifisch sind und nur den wirklich interessieren, die auch dieses Modell in Besitz haben.

    Dann kommt dazu, dass viele Schützenvereine und Schießstände keine Videoaufnahmen zulassen.

    Damit sind die Themen rund um das Waffengesetz die Themen, die die meisten Views bekommen. Das kotzt mich selber genauso an.

    Ich sage auch ganz ehrlich, sich abfällig und kritisch zum Waffengesetz zu äußern finde ich vollkommen in Ordnung, da das WaffG leider sehr übergriffig ist und nicht das eigentliche Ziel erreicht. Das ist aber ein anderes Thema.

    Selbstdarsteller? Naja, das liegt immer im Auge des Betrachters. Viele kritisieren nunmal die fehlende, frühzeitige Information der Verbände in Richtung Mitglieder, wenn es um waffenrechtliche Themen geht. Hier sind die Verbände der Auffassung, dass das Mitglied da stört. Nur ist der politische Einfluss der Verbände auf Bundesebene eben nicht so, wie sie sich das erhofft haben wie man im Oktober ja leider sehen konnte.

  • Bitte nicht aufregen es kommt wieder keine Lösung, wenn Probleme gelöst werden sollen müsste man sie wenigstens für den eigenen Bereich auch kennen.

    Da sind gerene mal über 100 zahlende Zuschauer. zwar meist irgendwo Freunde und Verwandte der Spieler, aber auch einfach Interessierte. Sie zahlen Eintritt und konsumieren Kaffee, Kaltgetränke, Kuchen oder eine Bratwurst.

    Wobei hier zumindest in der Vergangenheit Zuschauerinnen bei vielen Vereinen keinen Eintritt zahlen weil sie nur zum Kaffee und Kuchen kommen.

    Bei vielen Schützen Vereinen läuft die Gastronomie unabhängig vom Schießbetrieb. Da stört der Lärm manchmal, das muß nicht gefallen ist aber so.

    Spielgemeinschaften aus zwei, drei oder mehr Vereinen sind da keine Seltenheit.
    Auch hier gibt es massive Probleme mit einem Vereinssterben aufgrund mangelnder PR, fehlender Sponsoren, wegbleibender Zuschauer.

    Von Vereinen und Verbänden werden da häufiger fehlende Spieler als hauptsächliche Ursache genannt.

    Hier sehe ich das nächste Thema, Zuschauer!

    Ich kenne nur wenige Schützenvereine, wo Zuschauer überhaupt möglich wären. Egal welche Waffenart und welcher Verbandszugehörigkeit.

    Bei der 2. BL LP, schmaler Gastraum mit optimalem Blick auf die Stände gut sichtbare Zuschauer Monitore und doch nicht mal eine handvoll Zuschauer die nicht zu den teilnehmenden Mannschaften gehören.

    Das war in der Nähe von Hochbrück, der interessierte Schütze hätte den Weg finden können.

    Warum würden die Leute zu anderen Vereinen kommen.

  • Bei den oberen beiden ist viel wahres drin.

    Aber am schlimmsten sind tatsächlich die Nestbeschmutzer aus den eigenen Reihen.
    Ist so ne Art Selbstzerstörungsmechanismus von Auftragskillern aus den eigenen Reihen.
    Überwiegend von Typen mit niederem IQ.

    Es sind überwiegend Typen die in Ihrem kleinen Kosmos leben und das große Ganze nicht überblicken und Querschiessen.
    Das hauen und stechen Verbandsübergreifend kommt überwiegend aus den untersten sozialen Schichten der Mitglieder.
    Lösungsansätze Fehlanzeige.
    Das hat ja wenig bis nix mit Meinung zu tun, das ist Niveau ,,Maschendrahtzaun,,

    Es geht ums Ganze und nicht ,,wir sind die Guten,,!
    Jeder Verband hat seine Ausrichtung und soll oder möchte unterschiedliche Zielrichtungen für die Mitglieder anbieten.
    Die ganzen Sticheleien über unterschiedliche Ausrichtungen sind schon mal nicht zielführend, sondern ausschließlich behindernd.
    Wem würde es denn etwas bringen, wenn die Verbände alle dieselbe Ausrichtung hätten?
    Das erste was folgen würde wäre eine Diskussion, wir müssen uns von den anderen abheben!
    Diese Situation haben wir, wir sollten froh sein darüber.
    Was kritisch betrachtet werden kann ist die dilettantische Abstimmung der Vorgehensweisen in den Vorständen der Verbänden. Die gemeinsame Zielrichtung, ist aber wohl besser geworden.
    Problematisch wäre es wenn eine Zugehörigkeit bei der einen Truppe die Zugehörigkeit bei einer anderen ausschließen würde, das tut es aber nicht. So kann jeder seine ganz persönliche Wahl treffen, wann er wo mit wem und beim wem seinem Hobby frönt.

    Solche ,,Maden,, die hier mangels Horizont dauernd Zwietracht sähen sind schädlich für die Sache.

    Das ist unsere erste Baustelle, das liegt auch in unseren eigenen Händen das abzustellen. Knöpft Euch die Brüder vor, direkt in den Vereinen mit Argumenten.
    Erstmal muss eine Einheit her…….


    No.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Ja und Nein….wegen zahlenden Frauen. Mittlerweile, bei uns zumindest, werden. Bei immer mehr Vereinen auch von Frauen Eintrittsgelder kassiert, es sei denn sie gehören quasi zum personal…..Kuchen für den Verkauf backen, und so.

    Natürlich liegt es in erster Linie an fehlenden Spielern, weil sich die Gesellschaft über die Jahre hinweg verändert hat, nicht unbedingt zum positiven hin. Das Interesse am Vereinsleben, Ehrenamt, etc. ist geringer als es früher war. Die Vereine aber haben sich nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst, sondern alles so weiterlaufen lassen, wie bisher. Nicht überall aber in vermutlich den meisten Vereinen.

    Bei vielen Vereinen mit separierter Gastro, ist diese meist verpachtetund somit nicht 100% dem Verein zugeordnet. Nicht immer, aber häufig.

    Ich stimme Dir zu, selbst wenn es die Möglichkeiten gibt, kommen kaum Zuschauer in die Schützenvereine, um sich einen Rundenkampf anzuschauen. Einzig Eltern der mindejährigen Kinder eventuell. Liegt aber ggf. auch wieder an der mangelhaften Öffentlichkeitsarbeit, wo wir wieder beim Thema sind.

  • Wie man in den vorstehenden anderthalb Seiten lesen und nachvollziehen kann, verstehen verschiedene Schützen unter "Öffentlichkeitsarbeit" ganz etwas Anderes.

    - Zum einen gibt es Öffentlichkeitsarbeit nach innen hin, also die Ermöglichung einer besseren Kommunikation und einer größeren Transparenz innerhalb der Verbände, was natürlich in beide Richtungen gehen muss. Die Basis muss in der Lage sein, Entscheidungsträger und auskunftswillige Mitarbeiter leicht zu erreichen und schnell mit diesem zu kommunizieren (manche Schützen sind freilich auch schon damit überfordert, ein so ultramodernes Instrument wie das Telefon in einer vernünftigen und sozialverträglichen Weise zu nutzen), und umgekehrt muss eine Verbandsleitung der Lage sein, die Schützen vor Ort (und nicht nur den Vereinsvorstand) schnell und gut zu erreichen.

    Im Augenblick haben wir in allen (!!) Verbänden z.B. die Lage, dass es gar nicht möglich ist, auf Anfrage hin zu sagen, wie viel Trainer welcher Qualifikationsstufe man wo genau hat, und wie viele davon aktiv auch als Trainer tätig sind. Schon bei diesem doch ganz natürlichen und sinnvollen Begehren sind alle Verbände total überfordert.

    - Zum anderen gibt es Öffentlichkeitsarbeit nach außen hin, woran auch etliche hier denken, also gewissermaßen positive Lobbyarbeit und Propaganda und Medienbeeinflussung (echte Medien, keine Channels und Podcasts). Und da fängt schon das Problem damit an, dass die Verbände selber überhaupt nicht wissen was sie wollen, oder dass sie dasjenige, was eigentlich wollen, nicht schaffen.
    Ich erinnere an die grandios gescheiterte, mit so viel Engagement und solchen Mitteln verfolgte, über mehrere Jahre hinweggehende Aktion des Deutschen Schützenbundes "Ziel im Visier", die wohl eines der größten und peinlichsten Scheitern der neueren Sportgeschichte in Deutschland war. Das muss man leider so deutlich sagen.
    Das Problem an dieser Aktion war nicht etwa, dass der DSB dies nicht engagiert unterstützt hätte, oder dass man den Vereinen nicht geholfen hätte. Das Problem war, dass bereits ganz zu Anfang, ab initio, die Weiche völlig falsch gestellt worden war, und danach fuhr der Zug zwangsläufig in den Sumpf. Das habe ich schon ab den ersten Tagen vorhergesagt, aber natürlich wollte sich niemand eingestehen, was der Kardinalfehler gewesen war. Das Ergebnis war vorhersehbar.

    - Und drittens gibt es da noch die Öffentlichkeitsarbeit um ihrer selbst willen, wenn nämlich einige begeisterte Nerds sich verspielen und total tolle Sachen machen wollen, die aber außer ihnen selbst niemanden interessieren, weder die meisten Schützen der Basis, noch den Vorstand, noch die nichtschießende Außenwelt. ;(

    Carcano


  • Ich erinnere an die grandios gescheiterte, mit so viel Engagement und solchen Mitteln verfolgte, über mehrere Jahre hinweggehende Aktion des Deutschen Schützenbundes "Ziel im Visier", die wohl eines der größten und peinlichsten Scheitern der neueren Sportgeschichte in Deutschland war. Das muss man leider so deutlich sagen.
    Das Problem an dieser Aktion war nicht etwa, dass der DSB dies nicht engagiert unterstützt hätte, oder dass man den Vereinen nicht geholfen hätte. Das Problem war, dass bereits ganz zu Anfang, ab initio, die Weiche völlig falsch gestellt worden war, und danach fuhr der Zug zwangsläufig in den Sumpf. Das habe ich schon ab den ersten Tagen vorhergesagt, aber natürlich wollte sich niemand eingestehen, was der Kardinalfehler gewesen war. Das Ergebnis war vorhersehbar.

    Mal abgesehen davon, das der Zeitpunkt für meinen Verein immer völlig ungünstig lag, was war denn der Kardinalfehler warum das ganze gescheitert ist?

  • Mal abgesehen davon, das der Zeitpunkt für meinen Verein immer völlig ungünstig lag, was war denn der Kardinalfehler warum das ganze gescheitert ist?

    Das habe ich schon zig mal erklärt. Man wollte etwas für den Schießsport tun. Man wollte den Schießsport als solchen positiv darstellen, man wollte ihn insbesondere nah an die Leute bringen. Wollte dafür sorgen, dass es einen niederschwelligen, einfachen, attraktiven Zugang zum Erleben und Kennenlernen des Schießsports - meinetwegen auch des Spaßschießens - vor Ort (graswurzelmäßig) für viele Menschen gibt, am besten noch durch eine gemeinsame bundesweite Aktion an vielen Orten. Alles soweit richtig intendiert.

    Und dann hat man von Anfang an alles völlig versemmelt, mit geradezu fanatisch-irrer Realitätsblindheit.

    Machte es nicht zum "Tag des Schießsports" sondern zum "Tag der Schützenvereine". Also: "Humbatätärä, Lütje Lage, Grüne Joppe rote Birne, Alles für den Dackel, alles für den Club".

    Und damit war die Sache tot. Natürlich sind die Vereine bei uns, unter unserem Rechtszustand und unter unserer Schießstandlage, der natürliche und sich anbietende Träger an der Basis für solche Veranstaltungen. Stimmt, das kann man nicht von einer Verbandsgeschäftsstelle allein ausstrahlend machen, das muss verlagert werden nach unten und dann vielfach angeboten werden.

    Aber wie gesagt, man hatte von Anfang an versemmelt. Es wurde dann doch nur zum Tag der Vereine und zum (bundesweiten) Tag der offenen Tür, statt zum Tag des Schießsports, und damit war alles aus. Das röchelte und starb dann noch etwa 3 Jahre vor sich hin, und dann hat man das offene Grab dezent mit Maschendraht und etwas Efeu überdeckt. Reinsehen kann man immer noch, die Knochen liegen drin (siehe "Ziel im Visier").

    Carcano

  • Das habe ich schon zig mal erklärt.

    Das habe ich dann endweder bisher komplett übersehen oder gelesen und vergessen.

    Für meinen Verein war es, wie schon geschrieben, immer ein sehr ungünstiger Termin.

    1. war es doch das Wochenende an dem der damalige Ligaleiter Verbandsliga dort grundsätzlich die Pistolenvereine hat die Liga starten lassen.

    2. damit ca 90% derjenigen, die dann dagestanden hätten um die Gäste zu begrüßen, nicht da gewesen sind.

    3. ohne einen eigenen Stand dann drauf angewiesen war, mit dem Verein zu kooperieren der am selben Tag dann auch was "gemacht hat" oder man sich Teuer für die Stunden den Stand anmieten hätte gemusst. (Im ersten Jahr hatte man noch gemeinsam was gemacht, ab Jahr 2 hätten wir dann teuer anmieten müssen)

    4. Dann 7-10 von damals 13 Vereinen in einer Stadt mit ca 100.000 Einwohnern gleichzeitig was angeboten haben (Das ganze vom Kreisverband dann im nächsten Jahr zu koordinieren schlug fehl)

  • Und dann hat man von Anfang an alles völlig versemmelt, mit geradezu fanatisch-irrer Realitätsblindheit.

    Machte es nicht zum "Tag des Schießsports" sondern zum "Tag der Schützenvereine". Also: "Humbatätärä, Lütje Lage, Grüne Joppe rote Birne, Alles für den Dackel, alles für den Club".

    Und damit war die Sache tot.

    Wenn schon der Aufmacher anfängt mit " feiern sie mit " war doch schon klar, wo die Reise hingeht . ^^:D

    Da hat wohl der DSB die Feierlaune unserer Vereine etwas unterschätzt.

    DSB Ziel im Visier

    "Ein Wettkampf wo du nicht dein Bestes gibst und gewinnst, ist nichts Wert. - aber ein Wettkampf wo du dein Bestes gibst und verlierst, war ein guter Wettkampf."

  • Beitrag von Califax (19. Dezember 2024 um 17:47)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (19. Dezember 2024 um 17:48).
  • Reinsehen kann man immer noch, die Knochen liegen drin (siehe "Ziel im Visier").

    Carcano

    Anmeldung | Ziel im Visier

    Ganz so dramatisch schlecht wie Carcano es darstellt war es m. E. nicht. Die Unterstützung vom DOSB bei der Analyse, und Durchführung von Aktionen war nicht schlecht. Die Arbeitshilfen für die Vereine sind in der Praxis auch anwendbar.

    Es waren m. E. nicht die richtigen Personen in der Arbeitsgruppe (DSB-Funktionäre und EX-NWDSB-Präsident als AG-Leiter) und die fehlende Umsetzung ab Landesebene.

    Ziel dieser Aktion "Ziel im Visier" war die Mitgliedergewinnung.

  • @ Carcano

    "Und da fängt schon das Problem damit an, dass die Verbände selber überhaupt nicht wissen was sie wollen, oder dass sie dasjenige, was eigentlich wollen, nicht schaffen."

    Stimmt absolut! "Einfach mal machen" geht in der heutigen Zeit m. E. nicht mehr.

    Wer Öffentlichkeitsarbeit betreibt, sollte vorab seine Situation durch eine Ist-Analyse feststellen. Nach Abwägung von möglichen Chancen und Risiken kann dann mit einem Soll-Konzept das Ziel/die Ziele eines gemeinsamen Projektes bestimmt werden. Wer macht in welchen Zeitfenstern was, mit welchen möglichen Maßnahmen?

    Bedenkenträger und Selbstdarsteller sollten in einem Projektteam vermieden werden. Es werden für das Projektteam Fackelträger gesucht, die die Fackel auch in den Wind halten.

  • Ganz so dramatisch schlecht wie Carcano es darstellt war es m. E. nicht.

    Ich kenne hier in meiner Umgebung sogar einen Verein, bei dem war diese Aktion ein großer Erfolg, von dem sie teilweise sogar noch heute profitieren. Das war aber auch ein reiner Sportschützenverein.

    Die haben die Aktion als Anregung verstanden, richtig viel Werbung gemacht und die hatten dann auch den ganzen Tag über die Hütte voll. Die haben auch ein gutes, aber auch nicht außergewöhnliches Programm angeboten und sich mit viel Einsatz den ganzen Tag um ihre Gäste gekümmert.


    Kleine Anekdote dazu: Ich habe mit einer Sportschützin aus dem ehemaligen Jugoslawien gesprochen, die dort schon als junges Mädel mit dem Sportschießen in Berührung gekommen war, da ihr Vater dort so eine Art Landestrainer war. Die sagte mir, sie hätte gar nicht gewusst, dass es dort auch 'richtige' Sportschützen geben würde. Sie hätte immer nur die vielen traditionellen Schützen wahrgenommen. Und dabei lebte sie da schon weit über ein Jahrzehnt vor Ort.

    Und da liegt auch eins unserer Hauptprobleme. Wir igeln uns selbst vor Ort oft zu sehr ein und sind dort nicht präsent. Wir agieren sozusagen unter dem Radar der weiten Bevölkerung und werden so auch nur von unserem eigenen Dunstkreis wahrgenommen.

    Wie ich schon schrieb, ich billige das Schützen, die das auch wirklich so wollen, auch zu. Nur darf man dann aber auch nicht jammern und erwarten, dass nur die anderen immer was tun.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Ziel dieser Aktion "Ziel im Visier" war die Mitgliedergewinnung.

    Ja, ich habe die Aktion auch von Anfang an verfolgt aber wir habe dann doch nicht wirklich mitgemacht, passte bei uns nicht so richtig. Wir fahren die (langsame) Methode über die Jugendarbeit, Erwachsene kommen von selber.

    Ich denke, es wurde vom Beginn an nicht das Konzept überlegt: Zielgruppe (wen will ich neu in die Schützen/Schießsportvereine reinbekommen) --> Analyse, welche Bedürfnisse haben sie --> entsprechend auf Zielgruppe zugeschnittene Programme.

    Ich kenne hier in meiner Umgebung sogar einen Verein, bei dem war diese Aktion ein großer Erfolg, von dem sie teilweise sogar noch heute profitieren. Das war aber auch ein reiner Sportschützenverein.

    Die hatten sicher einen eigenen Plan, den sie mit Hilfe der Aktion einfacher umsetzen konnten. Chapeau!

    Wenn schon der Aufmacher anfängt mit " feiern sie mit " war doch schon klar, wo die Reise hingeht . ^^ :D

    Da hat wohl der DSB die Feierlaune unserer Vereine etwas unterschätzt.

    Also falsche Zielgruppe. Obwohl ... in unserem Verein brauchen wir Mitglieder, die den Stand bezahlen, ohne viel kaputt zu schießen. Die aktiven Dynamiker sind diesbezüglich eher ein Verlustgeschäft.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)


  • Genau das ist es Problem….egal wer und egal was bislang gemacht wurde, erreicht wird meist zu über 90% nur die eigene Blase und selbst diese nicht in einer wirklich großen Anzahl.

    @ Carcano

    ….

    Bedenkenträger und Selbstdarsteller sollten in einem Projektteam vermieden werden. Es werden für das Projektteam Fackelträger gesucht, die die Fackel auch in den Wind halten.

    Ja und Nein.

    Bedenken zu Aktionen müssen erlaubt sein da nicht jede geplante oder vorgeschlagene Aktion auch wirklich Sinn macht.

    Das ist letztlich in jedem Projekt so, wenn Du schon von Projektteam sprichst.

    Das was meiner bescheidenen Meinung nach nicht wirklich betrachtet sind ist die Grundsatzfragen:

    - Wer ist die Zielgruppe, die ich mit der geplanten Aktion erreichen will?

    Gefolgt von:

    - Wie kann ich sie erreichen?

    Gefolgt von:

    - Wen brauche ich dafür?

    Solche Aktionen können oftmals auch nicht pauschal auf alle Vereine übertragen werden. Oftmals erfordert es unterschiedliche Planungen und Maßnahmen, je naxh Verein und den vorhandenen Gegebenheiten.

    Die Mutter aller Fragen lautet aber immer noch:

    - Wie kann unsere Sportschützenblase kommunikativ verlassen werden und zwar breitgestreut und am besten auch neutral.

    Hier sind die Verbände gefragt entsprechende Maßnahmen zu treffen und offensive PR zu betreiben.

    Die Vereine „müssen“ aus ihrer eigenen Wohlfühlblase des Verborgenen raus und sich öffnen. Hierfür brauchen sie aber auch Unterstützung durch die Verbände, mit entsprechenden Geldern und Sachgegenständen.

    Ich bleibe auch weiterhin bei meiner Meinung dass die großen Verbände hier Hand in Hand agieren sollten, um so auch entsprechende finanziellen Mittel zur Verfügung zu haben, um z.B. TV Werbung zu platzieren, aber nicht um den DSB, den DOSB den BDMP, den BDS oder die DSU zu bewerben, sondern den gesamten Schießsport.

    Vereine, die sich in den Medien negativ über andere Verbände äußern, ja das gab es vor einigen Jahren von einem DSB Verein gegenüber dem IPSC in einer TV Reportage, müssen hier vom Verband auch in den Senkel gestellt werden denn so etwas schadet uns allen.