Luftgewehr schießen Zuhause

  • Hallo,

    ich bin die Nina und ganz neu im Schießsport. Habe diesen Januar angefangen, im örtlichen Schützenverein zu trainieren und es macht mir sehr viel Spaß.
    Momentan schieße ich leider nur so 315 Ringe und ich würde mich gerne verbessern. Unser Verein hat aber nur 2x wöchentlich geöffnet.
    Nun bin ich am Überlegen, ob ich nicht bei uns auf dem (abschließbaren) Dachboden etwas üben könnte. Allerdings komme ich von der Stelle aus, an der ich stehen würde, bis zur gegenüberliegenden Wand nur auf 9Meter. Macht das dann überhaupt Sinn zu üben, wenn mir ein ganzer Meter fehlt?

    Schöne Grüße
    Nina

  • Hi Nina und Herzlich Willkommen hier bei den Meisterschützen :)


    Der eine Meter macht schon was aus, ist aber für das Training zu Hause nicht so wichtig. Du mußt dir dann nur im Klaren sein, das sich dein Trefferbild auf die 10 m dann wieder etwas verschiebt.

    Aber für das Abzugstraining und halt das Training vom Ablauf und Anschlag ist das perfekt.

    Am Ende sollte für dich zu Hause nicht das Ziel sein, immer die 10 zu treffen, sondern eher dein Trefferbild immer enger werden zu lassen.


    Ich übe auch zu Hause mit der LuPi, wo das Licht eben nicht perfekt ist und das merkt man dann auch auf dem richtigen Stand.

  • Hallo Krümelgirl,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Ja, mir geht es hauptsächlich um das Üben des Anschlags und allgemein, dass ich in der Haltung etwas ruhiger werde.
    Was braucht man da denn noch so? Einen Kugelfang mit Halterung für die Schießscheibe? Wie ist dann der Ablauf des Trainings zuhause? Schießt man da z.B. 10 Schuss und guckt dann nach, wie man getroffen hat oder schießt man 40 Schuss durch? Das Problem ist halt, dass ich ja zwischendurch nachschauen muss, ob und was ich am Anschlag ändern muss...
    Sorry, wenn meine Frage etwas blöd klingt, aber ich hab noch nicht so richtig ne Ahnung :rolleyes:

  • Hi Nina, das klingt überhauptnicht blöd :)

    Schau das du den Kugelfang auch an ein großes Brett oder so dran machen kannst, wegen der Nieten beim Schießen :) Nicht das der schaden drum rum so groß wird.


    Einen Tisch solltest du an die Feuerlinie stellen und das Stativ, wenn du schon eines hast. Die Waffe die ganze Zeit halten zu müssen schlaucht auf Dauer.

    Zum Trainingsablauf können dir die Cracks hier im Forum sicher mehr sagen.

    Zum Anfang ist es sicher nicht sinnvoll, nur auf Ergebnis zu schießen.

    Abzugstraining macht man deshalb eher nur auf den Kugelfang oder eine Weiße Scheibe.

    Ach nochwas, damit du nicht immer vor mußt, stell dir noch ein Spektiv an die Seite.

  • Ich hab noch ne alte Zimmertüre, daran könnte ich den Kugelfang befestigen.
    Ein Stativ habe ich noch nicht.
    Das mit dem Spektiv ist ne super Idee! Danke für den Tipp!
    Auf welcher Höhe muss denn die Schießscheibe befestigt sein?

  • Das mit der Höhe is auch so ein Ding.

    Wir haben unseren Kugelfang auf ca. 1,33 m mit der Unterkante ( vorn wo die Scheibe rein kommt ) aufgehangen. Wir haben aber auch die 10 m.

    Aber ich denke, das macht auf 9 oder 10 m nicht den großen Unterschied.

  • Ich bin 39 Jahre alt und habe ein Walther 300 xt anatomic. Das habe ich gebraucht von einem Vereinsmitglied übernommen.

  • Na, ich hoffe, dass ich in diesem Alter noch einigermaßen lernfähig bin :D
    Wie alt bist du denn und wie lange machst du das schon, wenn ich fragen darf?
    Bin auch sehr froh, dass ich diesen Sport für mich entdeckt habe, war lange auf der Suche, nach nem passenden Hobby, aber ich hatte bisher nix gefunden, das mich länger begeistern konnte.
    Mit dem Schießsport bin ich aber guter Dinge, das macht mir wirklich sehr viel Spaß und im Verein sind auch alle supernett.

  • Hallo Nina,
    dann lasse dir vor allen Dingen den Spaß an diesem klasse Sport nicht verderben!

    Beim Schießen in den eigenen 4 Wänden müssen aber noch ein paar Dinge beachtet werden.
    Zu einen, die Zimmertür ist als Teil des Kugelfanges sicher geeignet, aber sie muss dann mit einemTeppich oder ähnlichem verkleidet werden, um ein weites Abprallen der Geschosse zu verhindern. Die würden bei entsprechendem Aufprallwinkel bis zu Dir zurückprallen.
    Auch musst Du darauf achten, dass z.B. ein Fenster in Schussrichtung oder seitlich davon, mit einem Brett oder einer Holzplatte gegen einen Durchschuss geschützt wird.
    Das ist zwar etwas aufwändig, aber wenn dies "dein Sport" wird oder schon ist, dann lohnt sich der Aufwand.

    Um nicht gegen das Waffenrecht zu verstoßen, habe ich Dir den nachfolgenden Text aus der Seite von "Waffen Schmücker" herauskopiert. Ich habe ihn nicht selbst nicht noch einmal anhand des Gesetzes geprüft, habe aber beim Lesen keinen Mangel feststellen können.
    Zitat:
    "2. Schießen mit Luftdruckwaffen (Zeichen) Waffengesetz §12 Abs. 4(1)
    Einer Erlaubnis zum Schießen mit einer Schusswaffe bedarf es nicht, wer in einer Schießstätte (§27) schießt.
    Das Schießen außerhalb von Schießstätten und darüber hinaus ist ohne Schießerlaubnis nur zulässig durch den Inhaber des Hausrechts oder mit dessen Zustimmung im befriedeten Besitztum.
    Schießen darf man nur mit Schusswaffen, deren Geschossen eine Bewegungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule (J) erteilt wird oder deren Bauart nach §7 des Beschussgesetzes zugelassen ist, sofern die Geschosse das Besitztum nicht verlassen.
    Das heißt: Sie dürfen in Schießstätten (z.B. Schützenhaus, Schützenverein etc.) und innerhalb ihres eigenen Besitzes (z.B. Haus, Garten, Grundstück) mit den Waffen schießen.
    Ebenfalls darf innerhalb des Besitzes anderer (Zustimmung des Eigentümers vorausgesetzt, z.B. Freund, Nachbar etc.) geschossen werden. Es muss sichergestellt sein, dass die Geschosse (Kugeln, Diabolos, etc.) das Grundstück nicht verlassen.
    Außerhalb des eigenen Hauses, Garten, Grundstückes etc. darf ohne Genehmigung auf keinen Fall geschossen werden!"
    Gruß
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Bzgl. Kugelfang schau mal nach rika kugelfang modell pro catch

    Der Vorteil ist hier der weiße Kugelfang - Perfekt für's Training ohne Beobachtung.

    Die Höhe bei 10m sollte 140cm sein (+/- 5cm).
    Die Höhe bei 9m würde ich etwas höher wählen z.B. 145cm wenn du nicht kleiner als 140cm bist ;)

    Übrigens Höhe immer bezogen auf Scheibenmitte!

  • Vielen lieben Dank fur eure tollen Tipps, ihr habt mir auf jeden Fall schon sehr viel weiter geholfen! :)

    Das Haus, in dem wir wohnen, ist unser eigenes. Da sollte es dann keine Probleme geben. Die Türe zum Dachboden ist eine abschließbare Stahltüre, da kommt während des Schießens also auch niemand rein ohne dass ich es bemerken würde.

  • Na, ich hoffe, dass ich in diesem Alter noch einigermaßen lernfähig bin :D


    Das Problem ist bei den etwas älteren Schützen und Schützinnen (sagen wir. so ab 18) nicht so sehr die Lernfähigkeit. Die bleibt an sich bis ins hohe GreisInnenalter erhalten.
    Sondern die LernWILLIGkeit. Bei Schützen und Jägern sinkt die nach Erreichen des 30. Lebensjahres rasch bis in den Kältebereich von 0-10 Kelvin. Erfahrungstatsache :D

    Carcano

  • Hallo Nina,

    die Idee, zu Hause zu trainieren, ist sicher gut und auch effektiv. Es ist auch, wie Du sicher schon weißt, nach unserem Waffenrecht (noch) zulässig, mit erlaubnisfreien Druckluftwaffen auf befriedetem Besitztum, wie es im Gesetz so schön heißt, zu schießen, wenn sichergestellt ist, dass die Geschosse das Besitztum nicht verlassen können. Innerhalb eines Gebäudes lässt sich diese Forderung sicher auch leicht erfüllen.

    Aber das Gesetz beinhaltet in diesem Zusammenhang noch eine kleine, fiese Falle und diese sollte man auch unbedingt kennen, wenn man vorhat, zu Hause zu schießen. Denn wer eine Schießstätte betreiben will, benötigt nach § 27 WaffG dafür eine (behördliche) Erlaubnis.

    Nun kann man natürlich trefflich darüber philosophieren, was denn so eine Schießstätte überhaupt ist. Bei restriktiver Auslegung, und davon muss man beim Waffengesetz heutzutage immer ausgehen, dürfte aber schon die feste und dauerhafte Einrichtung einer Schießbahn mit Kugelfang, Zuganlage oder elektronischer Scheibe und mehr oder weniger festem Schützenstand ausreichen, um den Sachverhalt Schießstätte zu erfüllen.

    Natürlich gilt wie immer, wo kein Kläger da kein Richter. Da aber der Teufel bekanntlich ein Eichhörnchen ist und zudem durch die mediale Hetze der letzten Jahre eh alles, was mit Schießen oder Schusswaffen zu tun hat, ganz großes Hundepfui ist, sollte man diesen Aspekt im Hinterkopf behalten, im Falle eines Falles auch wissen, was man sagen darf und was nicht und es es ist sicher auch besser, wenn der Stand dann auch mehr nach Provisorium denn nach Musterschießstand aussieht. Soviel auch zu den (sicher gut gemeinten) Tipps von HaJoxyz.


    Und zum Schluss noch als letzte Anmerkung: Minderjährige dürfen generell nur auf einer Schießstätte
    schießen und dann auch nur unter den bekannten Auflagen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank - hat seinen Kugelfang zu Hause auch hinter einem schönen grünen! Vorhang 'versteckt'

  • Bzgl. Kugelfang schau mal nach rika kugelfang modell pro catch

    Für zu Hause empfehle ich wg. des Lärmschutzes (damit nicht die besorgten Nachbarn das SEK rufen!) einen leisen Kugelfang:
    Pappkarton, hinten eine Holzplatte, drinnen mind. 20 cm Knüllpapier.
    Die Scheiben kann man z.B. mit Stecknadeln befestigen.
    Zum Vorderseite flicken ausreichend breites Paketklebeband bereitlegen!

    ... und es sieht absolut provisorisch aus!!!

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Ok, hab mir jetzt Folgendes überlegt (hier nochmal ein Dankeschön für eure Anregungen und Unterstützung!):

    einen Pappkarton an der ausrangierten Holzzimmertür befestigen, in den Pappkarton Knüllpapier, vorne evtl. mit ner Styrodur-Platte "verschließen" (da sollte die Munition ja noch durchgehen, oder? ) und an die Styrodurplatte mit Pinnadeln die Scheibe befestigen.
    Das müsste doch dann provisorisch genug aussehen, damit ich im Fall eines Falles keinen Ärger bekomme, oder?

  • Für zu Hause empfehle ich wg. des Lärmschutzes (damit nicht die besorgten Nachbarn das SEK rufen!) einen leisen Kugelfang:
    Pappkarton, hinten eine Holzplatte, drinnen mind. 20 cm Knüllpapier.

    Ich habe in einen normalen Trichterkugelfang ein altes T-Shirt gestopft (anerer Stoff geht natürlich auch), das funktioniert super! Der Einschlag ist richtig gut gedämpft, sicher ist er auch (ist ja Stahlblech) und die Scheiben lassen sich infah einstecken! Diese möglichkeit würde ich empfehlen! Natürlich funktioniert die Methode von Califax auch. :thumbup:

    Mit freundlichem Schützengruß!

  • Will man die Schießmöglichkeit zu Hause auch etwas intensiver nutzen, so ist es schon sinnvoll, wenn man dann auch über eine Transportmöglichkeit der Scheiben, also eine Zuganlage, verfügen kann. Nur so kann man auch mal eine längere Serie schießen, ohne zum Scheibenwechsel jedes Mal den Stand auflösen zu müssen. Dafür reicht auch eine der älteren Anlagen mit Handkurbel. Ganz toll ist natürlich eine elektronische Scheibe, eventuell sogar noch in Verbindung mit einer SCATT-Anlage, aber (leider) auch sehr teuer.

    Wenn man die Anlage nicht ständig aufgebaut lässt, man muss ja nicht alles gleich fest verschrauben oder einbetonieren, kann man auch die doch eher theoretische Problematik "Betrieb einer Schießstätte" entschärfen und wenn mal selbst schießt, muss man ja auch nicht gerade "Tag der offenen Tür" veranstalten. Ich habe den obigen Beitrag auch nicht der Panikmache wegen geschrieben, sonderen einfach als Information, die man kennen und auch im Hinterkopf behalten sollte.

    Den 'Sound' der bei den Zuganlagen üblichen Stahlbleche kann man auch noch etwas 'entschärfen', indem man auf die Rückseite ein dickes Stück Teppich oder eine Gummimatte oder dergleichen aufklebt. Das dämpft dann zwar nicht wirklich, kann aber das Geräusch beim Auftreffen der Kugeln so in Richtung weniger störend verändern.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank