Munitionstest Luftpistole

Wunsch war es Diabolos zum Training mitzubringen.

Die von der diesjährigen DM München mitgebrachten seriennummerlosen RWS Basic Diabolos, Preis < 3 €, haben wir zuhause aus einer Schießmaschine getestet, Einspannung am Griff.

Eine FWB P44 und meine Pardini K2. Aus beiden LPs: Streukreis außen umschlossen < 10 mm. D.h. alle Treffer haben eine Mouche geschossen.

Wenn man mit diesen Diabolos mit einer LP (Freihand) einen Nachteil erleiden würde, dann müsste man schon so gut schießen können wie ein Oleh Omelchuk.

Versteh mich bitte nicht falsch, aber ein Test auf Papier/Pappe mit gerade einmal fünf Schuss je Bild hat leider nur sehr wenig Aussagekraft. Denn selbst das hängengebliebene Diabolo kann im Extremfall einen realen Durchmesser von knapp 7mm +/- bedeuten.

Gerade wenn sich Schüsse überlagern, wird die Pappe nicht mehr sauber gestanzt, sondern am Rand vielmehr nur noch „verbogen“. Das kann man auch bei den meisten der Schussbilder an den Ausfransungen und Verfärbungen im Randbereich erkennen. Diese verbogenen Fasern biegen sich zum Teil zurück und gaukeln einem einen kleinen Trefferkreis vor.

Über die Anzahl der Schüsse je Schussbild lässt sich streiten, aber persönlich würde ich die Sorten, die in die engere Auswahl kommen sollen, mit mind. 20 oder mehr Schuss je Schussbild testen.

Es hängt natürlich auch davon ab für welche Disziplin die Diabolos zum Einsatz kommen sollen. Frei oder aufgelegt.

Die höchste Aussagekraft hat ein Test auf elektronischer Scheibe, da es hier, abgesehen von Messfehlern, die präziseste Auswertung gibt. Wenn der Anspruch nur der ist, dass das Diabolo die 10 halten soll, dann mag das o. g. Procedere noch ausreichen. Möchte man jedoch die bestschießendste Munition ermitteln, kommt man um aufwendigere Tests nicht herum.

Viel Aufwand für wenig Ergebnis.

Da war der nachfolgende Beitrag wesentlich hilfreicher: https://www.youtube.com/watch?v=XaJWRHNdwOA

Munitest.

Premium Lupi X und Premium Diabolos Y.
Diabolos wurden nach Kelchexzentrizität (<=0.02) aussortiert und mit welchen aus der Dose verglichen.
Je 30 Schuss. Eingespannt. Aus Meyton Koordinaten als CSV exportiert und in Octave weiter verarbeitet. Darstellung auf der LP-Scheibe machte wenig Sinn für mich (nur 10,9 und 10,8). Habe es auf der LG-Scheibe dargestellt.

SDx, SDy = Standardabweichung X und Y
RMS - Quadratisches Mittel (X, Y)

Unsorted.

SDx = 0.910721
SDy = 1.24104
RMS = 1.08848
D (mm) 8.72772
Summe = 311.7



Sorted.

SDx = 0.750549
SDy = 1.04604
RMS = 0.910361
D (mm) 8.96996
Summe = 315.0

Ich hab heute auch ein Munitionstest mit meiner Steyr Evo durchgeführt:

Jede Munition, welche ich hatte, wurde getestet:

Eley Tenex 4.49

Eley Ventus 4.49

RWS Meisterkugeln 4.49

RWS R10 4.49

JSB Match 4,49 (die gelben)

JSB Match S100 4.49 (die blauen)

RWS Meisterkugeln 4.50

RWS R10 4.50

Qiang Yuan 4.50 (3 verschiedene lose)

H&N Sport 4.50

Alles Pistolenmunition, ausser bei Qiang Yuan und bei JSB.

Bevor es Losging, den Lauf mit einer Laufschnur geputzt (3x durchgezogen) und Anschliessend 25 Schuss "eingeschossen".

Ich kann jede Munition mehrmals testen und komme jedes mal auf ein anderes Ergebnis.

Wenn eine Munition bei 10 Schuss eine grosse Streuung hat, kann sie bei 20 Schuss ein akzeptables Ergebnis haben, wobei eine Munition, welche bei 10 Schuss eine kleine Streuung hatte bei 20 Schuss mehr streut.

Einzig Qiang Yuan hat durchwegs immer +- das gleiche Ergebnis und generell läuft 4.50mm besser als die 4.49. Aber eben auch da gibts Ausnahmen.

Ich werde wohl noch mehr Diabolos in 4.50 kaufen und dann nochmals alle durchtesten. Bin mit der Schraubstock-Lösung auch noch nicht 100% zufrieden, kann gut sein, dass dadurch der ein oder andere Fehler zustande kam.

Ich habe meine CM200EI bei der Firma in Gossau einschiessen lassen. Das Los Chinamunition, mit dem ich schiesse, lieferte eine 10.8, Rest 10.9. Ich habe eingeschossen, weil ich - auch - Auflage schiesse. Bei meiner Streuung frei - 325 bis 345 Ringe - wäre das eher nicht nötig.

Zitat von Hugo165

Ich habe meine CM200EI bei der Firma in Gossau einschiessen lassen. Das Los Chinamunition, mit dem ich schiesse, lieferte eine 10.8, Rest 10.9. Ich habe eingeschossen, weil ich - auch - Auflage schiesse. Bei meiner Streuung frei - 325 bis 345 Ringe - wäre das eher nicht nötig.

Du weißt dann aber genau, die Munition ist nicht schuld!

Zitat von DanielB

Du weißt dann aber genau, die Munition ist nicht schuld!

Genau, darum geht es mir auch. Ich schiesse mit der Lupi um 340 Ringe. Wirklich nicht berauschend aber man hat es mit der Zeit schon im Gefühl ob eine Munition zur Waffe passt oder nicht.

Sorry aber unter 360 Ringen würde ich mir keine Gedanken um die Munition mache...

Zitat von Fichti

Sorry aber unter 360 Ringen würde ich mir keine Gedanken um die Munition mache...

Fichti,

man muss keinen riesen Hype drum machen, aber irgendwann muss man sich dem Thema widmen. Ab 360 sollte man, kann man auch die Dinge in dieser Richtung in Angriff nehmen.

Überbewerten sollte man es bei der Ringzahl in der Tat noch nicht.

Wer 360 schießt hat in der Regel 8er dabei, und gefühlt ein Schussbild von 30mm Plus / Minus....... da spielt es keine so große Rolle ob die Waffe nen Streukreis von 5 oder 7 mm hat.

Da wäre einige technische Fehler sinnvoller die in Angriff zu nehmen......

Wir sind hier wieder am Punkt, Schützen sind Perfektionisten, bei der Ausrüstung, der Munition, der Waffe, nur bei sich selbst eher nicht.

Trotzdem ist es ok, wenn man den Punkt angehakt hat und alles save ist, dann ist das weg von der To Do Liste, einer weniger.

no.limits

Natürlich habe ich eigentlich andere Sorgen wie die Munition.

Wenn man aber schon die Möglichkeit hat verschiedene Durchmesser, Gewichte und Hersteller zu testen, wieso nicht?

Die grosse Munitionsauswahl brauch ich für die Auflageschützen sowieso zum testen, ob ich dann meine Steyr auch noch schnell in den Schraubstock spanne kommts da auch nicht mehr darauf an.

Vorallem weiss ich nun, dass die 4.50er Diabolos generell besser laufen wie die 4.49, da kann ich dann beim nächsten Munitionskauf darauf achten.

Zitat von Haemmiker

Natürlich habe ich eigentlich andere Sorgen wie die Munition.

Wenn man aber schon die Möglichkeit hat verschiedene Durchmesser, Gewichte und Hersteller zu testen, wieso nicht?

Die grosse Munitionsauswahl brauch ich für die Auflageschützen sowieso zum testen, ob ich dann meine Steyr auch noch schnell in den Schraubstock spanne kommts da auch nicht mehr darauf an.

Vorallem weiss ich nun, dass die 4.50er Diabolos generell besser laufen wie die 4.49, da kann ich dann beim nächsten Munitionskauf darauf achten.

Klar logisch. Wenn man die Möglichkeit hat macht man das, war eher darauf bezogen das es noch nicht an der Munition liegt.

Zitat von no.limits

Trotzdem ist es ok, wenn man den Punkt angehakt hat und alles save ist, dann ist das weg von der To Do Liste, einer weniger.

Und: ich bevorzuge den Zustand "am Material liegts nicht", da ich mir dann keinerlei Ausrede zugestehe wenn ein Schuß mal wieder in die Botanik geht. Das gibt Sicherheit (Selbstbewußtsein) und läßt weniger Fehlerquellen übrig, und damit weniger Optionen von "lags nu vielleicht daran?"...

Zitat von Parallax

wenn ein Schuß mal wieder in die Botanik geht

Du ich bin da vollkommen bei Dir, nur wenn einer in die Botanik geht, war es nicht die Waffe und auch nicht die Munition. Wenn Du ne schlechte Konstellation erwischt, sind das 10mm Streukreis, also immer noch ne 10.........

Nur ein Beispiel:

Ich habe mir blind 1000 Schuss RWS Pistol Match geholt, damit trainiert und bin auf keinen grünen Zweig gekommen. Im Wettkampf, zweimal hintereinander, waren es unter 255 Ringe, auch das Training war schlecht. Der Streukreis war so groß und einige Ausreißer. Auf dem nächsten Wettkampf habe ich mit meiner alten Eley Pistol X-tra geschossen, die schon über 10 Jahre alt war, das Ergebnis lag bei über 270 Ringe. Danach bin ich zum testen der Muni und der Streukreis war enorm mit einem Ausreißer bei 10 Schuss mit der RWS Pistol Match, mit der Eley Pistol X-tra, war er klein, da erklärten sich die schlechten Ergebnisse. Nach einem Muni-Test lief es dann gut, doch keine Munition war so gut wie die Eley Pistol X-tra, hielt mehr als die Innenzehn, die RWS noch nicht einmal die Außenzehn.