Ein uploadfreier Sonntag oder ein uploadfreies Internet?

  • Lieber Gott, was ist denn das auf einmal für eim durchgeknallter AfD-Unflat hier? Ist irgendwo das geistige Rückhaltebecken gebrochen und ergießt sich jetzt hier, anstatt ins braun-blaue Forum?
    Admin: bitte einschreiten. Danke.

    Ich mag mich irren und etwas übersehen haben aber ich kann in diesem Faden bis jetzt keine Parteiwerbung oder parteipolitische Ausrichtung erkennen. Einzig in einem verlinkten YouTube- Video aus dem deutschen Bundestag stellt ein gewählter Abgeordneter einige Sachfragen. Beantwortet werden sie vom beigezogenen Fachmann aus meiner Sicht klar, sachlich und unparteiisch. Bis jetzt finde ich weder am Inhalt noch an der Wortwahl etwas, woran sich jemand stören könnte.

    So wie ich das einschätze, gehört der fragende Abgeordnete zu einer von Dir nicht nicht gewählten Partei, was Dir gegen den Strich geht und Dich öffentlich losschimpfen und nach Zensur rufen läßt. Das erstaunt mich dann doch etwas.

    Ich mag auch nicht alle Abgeordneten in unserem Parlament. Aber ich respektiere die Tatsache ihrer Wahl und damit indirekt auch jene Wähler, die ihnen ihre Stimme und ihr Vertrauen gegeben haben, damit sie in der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung mitwirken. Andere müssen ja auch mit den Abgeordneten leben, die ich gewählt habe und die sie nicht mögen.

    Sogar hier in diesem Faden gibt es ein Beispiel, wie man ganz gut miteinander an einer Diskussion teilnehmen kann und dabei unterschiedliche Ansichten vertritt, ohne gleich "Zensur" zu rufen. Meine Aussagen scheinen wegi82 nicht zu passen und so schießt er mich gelegentlich an. Mir dagegen ist sein Stil etwas zu polemisch und so schieße ich gelegentlich zurück, wenn es mir gar zu viel wird. Aber obwohl er mich offen dazu auffordert, ihn per Forenfunktion zu blocken, tue ich das nicht, denn er hat immer wieder mal inhaltlich Interessantes zu bieten. Also warum soll ich das ausblenden, nur weil wir nicht ein Herz und eine Seele sind? Ich bin in diesem Forum, weil ich andere, abweichende Meinungen mitbekommen will. Meine eigene kenne ich ja schon.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Nur um eines klar zu Stellen, der Beitrag um den es hier geht ist nicht gelöscht, wir haben ihn erstmal nur unsichtbar für alle anderen User gemacht, um uns das ganze in ruhe anzuschauen.

    Ich bitte drum ruhig zu bleiben, ansonsten löschen wir gegebenenfalls nicht nur den Beitrag um den es geht, wenn der Grund der Meldung berechtigt ist, sondern alle folgenden die sich drauf beziehen oder drauf Bezug nehmen.

  • Vielleicht ist die Rede von Julia Reda vom 26.03. Im EU- Parlament zum Paragr. 13 interessant und erhellend und zeigt, warum jeglicher Protest oder Abschaltungen von Forumsseiten einfach nutzlos waren. Die Rede findet Ihr auf youtube. Es handelt sich um das Video mit 6:08 Minuten Laufzeit.

    Einmal editiert, zuletzt von Airgun-Madness (29. März 2019 um 23:05)

  • Ein politischer Beitrag in einem politischen Thema, aber ich möchte euch trotzdem darum bitten, dass wir uns möglichst auf die für das jeweilige Thema relevanten Aspekte beschränken.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Jup, hast recht!

    Insb. Politik und Religion ist - gerade in der heutigen Zeit - ein vermintes Gebiet, wo schnell die Emotionen hochkochen können!

  • Insb. Politik und Religion ist - gerade in der heutigen Zeit - ein vermintes Gebiet, wo schnell die Emotionen hochkochen können!

    Ganz so neu sind diese Themen nicht. Loriot war in einem Gespräch mit Marianne Koch der Gesprächsführung der Gastgeberin entglitten und hatte im Fernsehen ein paar Dinge auf seine intelligente, kritische und unterhaltsame Art öffentlich gemacht.

    https://youtu.be/r4BUEE05-0U?t=327

    Nicht nur ist Loriot unterhaltsam und brillant. Er verhilft dem Betrachter mit seinem Humor zu einer entspannteren Sicht auf Politik und Medien, was vielleicht auch in diesem Faden jetzt ganz brauchbar sein dürfte.

    Der Link zeigt auf eine passende Stelle für den Einstig. Empfehlen kann ich aber das gesamte Gespräch zur Unterhaltung, Entspannung und als Anregung zum Nachdenken.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Jo, Loriot ist unerreicht! Ich kannte das Video. Der Mann war echt intelligent.

    Recht hast Du, das Politik schon immer ein heißes Thema war. Früher sind die Menschen jedoch mit anderen Meinungen überwiegend anders umgegangen und haben akzeptiert, dass man anderer Auffassung ist. Denk mal an die Reden von Strauß, Wehner und Schmidt. Heute undenkbar und das GG galt auch schon zu dieser Zeit :-)!

    https://www.youtube.com/watch?v=YEMOS1m6UgI

    Heute gibt es meist nur noch schwarz und weiß. Grautöne gibt es meist nicht mehr. Da finde ich schon persönlich, dass die Meinungsfreiheit gelitten hat. Hast ja gesehen was Dein Post ausgelöst hat. Man muss das ja nicht toll finden was Du schreibst und kann eine andere Auffassung haben; jedoch sollte man andere Meinungen (es sei denn, sie laufen aus dem Ruder und sind z.B. verletzend oder sind nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt) akzeptieren. Daher gibt es meiner Meinung ja mittlerweile auch einen starken Riss in unserer Gesellschaft bzw. wenn man es globaler sieht in der EU, da nicht mehr vernünftig miteinander kommuniziert wird.

    Man wird sehen wohin das führt. Ich persönlich höre mir Argumente erst einmal neutral (wenn das überhaupt geht) an und entscheide dann, ob ich dass nun gut oder schlecht finde. In diesem Sinne ….

  • Ja, unser Franz-Josef hat erst an sich, dann Bayern und dann Deutschland gedacht. Für mich war er aber trotzdem eine Persönlichkeit und hat insgesamt eine positive Bilanz. Wenn man ihn vergleicht mit unsere Flinten-Uschi (Job des Verteidigungsministeriums), dann…. :)

  • Das war noch ein Politiker, der hat sich noch fürs Volk eingesetzt, sogar gegen die Mineralölsteuer war er.

    Aber nur weil er auch ein Teil davon war. Gegen die Kerosinsteuer war der Flieger...vollkommen uneigennützig.

  • Ja, der Franz-Josef. Der hatte noch an Arsch in der Hosn.

    Heutzutage ist alles dermaßen linksgebürstet, daß sowieso jeder ein Rechter ist, der sich ansatzweise kritisch dem aktuellen Regime gegenüber äußert. Das sind Auswüchse moderner Gehirnwäsche.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

  • Und jetzt kommen wir noch mal auf das Thema. Warum beschließt man wohl auch Art 13. Es geht um Geld und Macht und deswegen sind den Parteien freie Medien, Blogs, Foren ein gewaltiges Dorn im Auge und torpedieren diese.

    A.) Es geht nämlich auch um Posten + Machterhalt (Aufsichtsrat öffentlich-rechtliches Fernsehen) und natürlich um entsprechende Meinungsmache und natürlich um Beeinflussung

    B.) Würden die freien Medien (damit meine ich insbes. Blogs und Foren) immer mehr an Macht gewinnen, so würden die etablierten Medien die Deutungshoheit verlieren (letztendlich auch Posten --> Bild, Spiegel, Welt etc., welche ja schon arg gelitten haben)

    C.) Ja, die Medien sind überwiegend linksgebürstet. Ein Wunder? Viele Journalisten präferieren die Grünen. Daher sind die ja auch in den Medien deutlich überrepräsentiert. Schau doch jetzt den Hype um Greta und Harbeck an. Klar versuchen diese Journalisten uns zu beeinflussen und da stört doch das Internet mit wirklich freier Diskussion gewaltig! Von denen kommt ja dann auch die sofortige Diskreditierung, dass man ein Rechter, Putinversteher, Klimaleugner, Anti-Europäer etc. sei. Das erstickt natürlich eine unliebsame Diskussion im Keim. Hat ja auch bisher gut funktioniert.

    Sowas hier mögen dann die Grünen z.B. gar nicht (Waffenrecht … mal eine kritische Betrachtung eines Fachmanns); als passendes Beispiel des "freien" Internets

    https://www.youtube.com/watch?v=9_-jRi6dOYQ&t=449s

    Außerdem ist doch klar, dass ein Journalist bei einer Zeitung nicht wirklich "frei" ist (wes Brot ich ess, des Lied ich sing). Glaubst Du ein Spiegel-Schreiber dürfte was gegen die Schulschwänzer am Freitag schreiben?

    Schön das viele - so wie auch ich - gegen die Zensur im Internet allmählich aufmucken. 5 Millionen haben hier gegen Art. 13 unterschrieben, was ja ein Anfang ist.


  • Ja, der Strauß. Ich hatte damals wie heute keine gute Meinung über ihn. Er war mit seinen Wackersdorfplänen dafür verantwortlich, dass ich damals als Jugendliche auf meine erste Demo gegen die WAA ging. Die Brutalität, mit der er friedliche Demonstranten niederknüppeln ließ, lässt mich heute noch schaudern.

  • Ja, der Strauß. Ich hatte damals wie heute keine gute Meinung über ihn. Er war mit seinen Wackersdorfplänen dafür verantwortlich, dass ich damals als Jugendliche auf meine erste Demo gegen die WAA ging. Die Brutalität, mit der er friedliche Demonstranten niederknüppeln ließ, lässt mich heute noch schaudern.

    Ein geborener Machtmensch und begabter Redner. Ob er auch ein moralisches Leuchtfeuer war? Auf jeden Fall hat Herr Strauß niemanden kalt gelassen. Man war damals und scheint auch heute noch klar für oder gegen ihn zu sein. Dabei ist das nicht so ganz einfach, alleine schon, wenn man nur seine Aktivitäten im Bereich Luftfahrt betrachtet: Die fragwürdige Kaufentscheidung für die Starfighter (Witwenmacher) einerseits und das massive Eintreten für Airbus andererseits, das Deutschland dauerhaft eine nennenswerte Luftfahrtindustrie sichert. Ob und in wie weit dabei persönliche Vorteilsnahme im Spiel war?

    Die Proteste mit der WAA haben wir sogar hier in Österreich, also auf der damaligen "Insel der Seligen" mitbekommen. Im TV gezeigt wurden besonders zu Beginn sogenannte "Autonome", die gezielt auf die Polizei losgingen, sich dabei aber hübsch in der sonst friedlichen Menge deckten. So wurde wohl damals schon für "interessante" Fernsehbilder gesorgt. Meine Eltern waren damals bestürzt über die auflodernde Gewalt und sorgten sich um die "jungen Leute, die doch gar nicht wüßten, in was sie da hineingezogen würden".

    So gesehen bist Du damals mutig und offen für Deine Anliegen eingetreten. Hut ab dafür!

    Und Du hattest das Glück, nicht zur Märtyrerin der Gewaltspirale zu werden. Gratulation!

    Nun zurück zum Thema dieses Fadens: Heute finden ähnlich wichtige Entscheidungen weit weg in Brüssel statt und werden von einer "Kommission" vorbereitet, die nicht mal im Ansatz demokratisch legitimiert ist. Fünf mio Gegenstimmen aus dem Volk (meine war auch dabei) werden weggewischt. Alles bleibt ruhig und geht seinen gewohnten Gang.

    Man hat viel dazugelernt in den Jahrzehnten seit der WAA. Man verbietet Foren und Blogs nicht einfach mittels Polizei. Man beschäftigt sie mit Verwaltung und hängt den Betreibern neue Risiken und Kosten um den Hals. So entsteht schrittweise immer mehr Selbstzensur. Und das Ganze sieht auf den ersten Blick gut aus und wird über die Medien den anständigen Bürgern als sinnvolle Maßnahme verkauft. Weiter oben sind solche Stimmen zu lesen, die alle von vernünftigen Leuten kommen, die sogar selbst in einem Forum sind und somit aktive Internet- Benutzer. Die Tragweite solcher Regelungen wird aber anscheinend nur jenen bewußt, die so etwas selbst betreiben und verantworten.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Nun zurück zum Thema dieses Fadens: Heute finden ähnlich wichtige Entscheidungen weit weg in Brüssel statt und werden von einer "Kommission" vorbereitet, die nicht mal im Ansatz demokratisch legitimiert ist.

    Wenn wir jetzt noch auf unser besonderes Problem Waffenbesitz eingehen:

    Glaubst Du wirklich dass sich die Waffenbesitzer hier oder in Österreich besser gestellt werden wenn über Waffenbelange demokratisch abgestimmt würde?

  • Glaubst Du wirklich dass sich die Waffenbesitzer hier oder in Österreich besser gestellt werden wenn über Waffenbelange demokratisch abgestimmt würde?

    Gute Frage! Es gibt tatsächlich nur ein einziges Land, in dem so etwas wirksam abgestimmt werden könnte. Eigentlich wird dort alles direkt vom Volk abgestimmt und das regelmäßig vier mal im Jahr. Auf Gemeinde, Kantons- und Bundesebene. Und die Abstimmungsresultate sind keine Empfehlung, sondern abschließend und verbindlich. Darum sind die Bürger auch interessiert und machen mit, statt nur am Stammtisch zu schimpfen. Im eigentlichen Wortsinn von Demokratie (Volksherrschaft) ist streng genommen die Schweiz also die einzige Demokratie.

    In der Schweiz wurde schon über die Verlängerung des gesetzlichen Urlaubs und die Abschaffung der Wehrpflicht abgestimmt. Beides wurde stets abgelehnt. Also scheinen die Schweizer eher das Gesamtwohl des Landes im Auge zu haben als einen vordergründigen persönlichen Vorteil. Das spricht für ihr Augenmaß.

    Der Waffenbesitz in der Schweiz ist überraschend liberal geregelt und die Bürger können nach dem Militärdienst für einen lächerlichen Bagatellbetrag ihr persönliches Sturmgewehr erwerben. Waffenbesitz ist also weit verbreitet. Da es in der Schweiz recht einfach möglich ist, eine Volksabstimmung zu erzwingen, wäre es für das Volk einfach, der Waffenbesitz nach belieben zu beschränken. Das tun sie aber nicht.

    So gesehen beantwortet sich die Frage vielleicht dahingehend, daß nach einer Gewöhnung der Stimmberechtigten der beiden von Dir angesprochenen Länder an eine direkte Demokratie ein ähnliches Ergebnis wie in der Schweiz zu erwarten wäre. https://de.wikipedia.org/wiki/Waffengesetz_(Schweiz)#Erwerb

    Die oben geschilderten Erlebnisse von Liane bei der WAA hätten in der Schweiz vermutlich anders ausgesehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Volksinitiative_(Schweiz) Man hätte einfach abgestimmt.

    Und genau das ist in der Schweiz auch tatsächlich und mehrfach geschehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenerg…weiz#Geschichte

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • die Bürger können nach dem Militärdienst für einen lächerlichen Bagatellbetrag ihr persönliches Sturmgewehr erwerben. Waffenbesitz ist also weit verbreitet. Da es in der Schweiz recht einfach möglich ist, eine Volksabstimmung zu erzwingen, wäre es für das Volk einfach, der Waffenbesitz nach belieben zu beschränken. Das tun sie aber nicht.

    Sicher würden bei uns die Leute, die sich in den letzten Jahrzehnten von der Bundeswehr abgemeldet haben, ernsthaft verweigern braucht ja schon lange niemand, heute für ein preiswertes Sturmgewehr zum Wehrdienst melden und den Waffenbesitz stärken.

    Wenn die Schweizer Armee nicht seit Generationen siegreich gewesen wäre würde das dort vielleicht auch anders aussehen.

  • Die oben geschilderten Erlebnisse von Liane bei der WAA hätten in der Schweiz vermutlich anders ausgesehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Volksinitiative_(Schweiz) Man hätte einfach abgestimmt.

    Die Schweiz wird ja immer als vorbildliche Demokratie gelobt, dabei darf ruhig auch mal erwähnt werden, daß sehr sehr lange der Hälfte der Bevölkerung das Stimmrecht vorenthalten wurde.

    Das Frauenstimmrecht wurde erst in den 1970er Jahren als Bundesgesetz eingeführt. In den beiden Appenzeller Kantonen dauerte es sogar noch bis 1989 bzw. 1990 und selbst da wollten die Männer die Frauen nicht wählen lassen, sie wurden durch das Bundesgesetz dazu gezwungen. Sogar einige muslimische Länder waren da schon fortschrittlicher.

  • Die Schweiz wird ja immer als vorbildliche Demokratie gelobt, dabei darf ruhig auch mal erwähnt werden, daß sehr sehr lange der Hälfte der Bevölkerung das Stimmrecht vorenthalten wurde.

    Das Frauenstimmrecht wurde erst in den 1970er Jahren als Bundesgesetz eingeführt. In den beiden Appenzeller Kantonen dauerte es sogar noch bis 1989 bzw. 1990 und selbst da wollten die Männer die Frauen nicht wählen lassen, sie wurden durch das Bundesgesetz dazu gezwungen. Sogar einige muslimische Länder waren da schon fortschrittlicher.

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