Match Guns MG2. Traum ? Oder Alptraum ?

  • Weltspitze ... schießt ja zu 80 bis 90 % Pardini.

    Wenn MG einen vergleichbaren Service "vor Ort" - nämlich auch direkt an den wichtigen Wettkämpfen - anbieten würde, könnte ich mir vorstellen, dass die Zahlen sich ändern würden. Die MG ist saugut, aber ich hätte immer Angst vor einer nicht für den Schützen/Trainer zu behebenden Waffenstörung.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Wenn MG einen vergleichbaren Service "vor Ort" - nämlich auch direkt an den wichtigen Wettkämpfen - anbieten würde, könnte ich mir vorstellen, dass die Zahlen sich ändern würden. Die MG ist saugut, aber ich hätte immer Angst vor einer nicht für den Schützen/Trainer zu behebenden Waffenstörung.

    Wie ist das eigentlich bei einem Sportschützen, der beispielsweise bei den DM ganz vorne mitmischt oder sogar international erfolgreich ist: Der wird doch eine baugleiche fertig eingeschossene und genau gleich eingestellte Reservewaffe mit dabei haben wollen, für den Fall der Fälle. Da sind doch die Kosten für die Reservewaffe lächerlich schon im Vergleich zu den Reisekosten. Und Olympiade ist nun mal bloß alle 4 Jahre...

    Bekäme der die dann auch genehmigt mit dem Argument der Ausfallsicherheit?

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Da sind doch die Kosten für die Reservewaffe lächerlich schon im Vergleich zu den Reisekosten. Und Olympiade ist nun mal bloß alle 4 Jahre...


    Bekäme der die dann auch genehmigt mit dem Argument der Ausfallsicherheit?

    Der Olympiateilnehmer hat doch hoffentlich wie der österr. Schifahrer auch einen Sponsor der sich um solche Kleinigkeiten kümmert.

  • Der Olympiateilnehmer hat doch hoffentlich wie der österr. Schifahrer auch einen Sponsor der sich um solche Kleinigkeiten kümmert.

    Was SpoPi betrifft, hoffe und warte ich als Einsteiger noch auf die Lieferung meiner ersten Waffe. Und so gehe ich nicht davon aus, daß mich dieses Problem in absehbarer Zeit treffen wird. Im Bereich GK habe ich das durch eine Zweitwaffe gelöst. Und hier in Österreich liegt das in meinem persönlichen Ermessen.

    Aber wenn ich in DE ganz vorne dabei wäre und ich Zweifel an der sicheren Funktion der Waffe hätte, wäre der billigste Weg eine Zweitwaffe. Selbst nur für einen Hobbyschützen mit Ehrgeiz wäre diese Investition immer noch billiger, als ein ganzes Jahr Vorbereitung, Zeit, Mühe und Energie wegen einer Waffenstörung im Finale der DM oder selbst Landesmeisterschaft wegzuwerfen. Aber in DE das hängt das am zuständigen Sachbearbeiter, der das aufgrund der Gesetzeslage wohl nicht genehmigen wird.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Aber in DE das hängt das am zuständigen Sachbearbeiter, der das aufgrund der Gesetzeslage wohl nicht genehmigen wird.

    Da kennt sich aber einer aus. Kein Wunder das wir sportlich so bedeutungslos sind.

    Ich erinnere mich nur an eine Sportlerin vor einigen Jahren die nach einem Totalschaden keine Ersatzwaffe beschaffen konnte, da lag es aber nicht an der fehlenden Gelben WBK für ein KK.

    Dass bei den Schützen mal jemand mit Waffenwechsel wie die Rennfahrer vor dem Krieg, die dann auf das Fahrzeug des 2. Fahrers wechselten, noch Meister wurde ist mir jetzt auch nicht bekannt.

    Aber andere wissen da sicherlich mehr.

  • Wie ist das eigentlich bei einem Sportschützen, der beispielsweise bei den DM ganz vorne mitmischt oder sogar international erfolgreich ist: Der wird doch eine baugleiche fertig eingeschossene und genau gleich eingestellte Reservewaffe mit dabei haben wollen, für den Fall der Fälle. Da sind doch die Kosten für die Reservewaffe lächerlich schon im Vergleich zu den Reisekosten. Und Olympiade ist nun mal bloß alle 4 Jahre...

    Bekäme der die dann auch genehmigt mit dem Argument der Ausfallsicherheit?

    Die Reisekosten sind für Deutsche Schützen der Nationalmannschaft immer Null da diese Kosten der Verband trägt.

  • Bekäme der die dann auch genehmigt mit dem Argument der Ausfallsicherheit?

    Das das Bedürfnis vom Verband ausgestellt wird, dürfte das für Nationalkader überhaupt kein Problem darstellen.

    Aber unsere Sportler sind eben nur zu einem geringen Anteil Kadersportler.

    Jedoch ist es bei ausreichender Wettkampfteilnahme und entsprechender Begründung auch in Deutschland kein Problem, mehrere Waffen im gleichen Kaliber auf die WBK zu bekommen.

    Ich selbst habe auf meiner Grünen 2 Pistolen und einen Revolver in .22 lfB und 3 Pistolen in 9 Luger.

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  • Wie ist das eigentlich bei einem Sportschützen, der beispielsweise bei den DM ganz vorne mitmischt oder sogar international erfolgreich ist: (...)

    Bekäme der die [Reservewaffe] dann auch genehmigt mit dem Argument der Ausfallsicherheit?

    Ja.

  • Jedoch ist es bei ausreichender Wettkampfteilnahme und entsprechender Begründung auch in Deutschland kein Problem, mehrere Waffen im gleichen Kaliber auf die WBK zu bekommen.

    Ich selbst habe auf meiner Grünen 2 Pistolen und einen Revolver in .22 lfB und 3 Pistolen in 9 Luger.

    Danke für diese sachliche und sinnvolle Antwort. Irgendwann mußte ja auch mal eine dabei sein.

    Somit ist also die Wartung durch den Hersteller vor Ort bei einem wichtigen Wettkampf zwar eine schöne Zugabe aber für einen Schützen mit Ersatzwaffe gar kein Thema. So lange man die Waffen selbst bezahlen muß, wäre das sogar ein Vorteil für MG gegenüber Pardini, weil man billiger zu zwei MG Waffen kommt.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Danke für diese sachliche und sinnvolle Antwort. Irgendwann mußte ja auch mal eine dabei sein.

    Ich sage zwar, es ist machbar. Jedoch in Deutschland nicht üblich, kostet jede KW einen der wertvollen Plätze auf der WBK.

    Meine kalibergleichen Waffen sind auch keine gleichen (also als Ersatz beschafft), sondern jeweils für andere Disziplinen vorgesehen.

    Bei hochkarätigen Sportlern wird eher eine identische Ersatzwaffe "da sein", bei der Masse eher nicht. Die gehen zum Service, wenns klemmt.

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  • Ich sage zwar, es ist machbar. Jedoch in Deutschland nicht üblich, kostet jede KW einen der wertvollen Plätze auf der WBK.

    Meine kalibergleichen Waffen sind auch keine gleichen (also als Ersatz beschafft), sondern jeweils für andere Disziplinen vorgesehen.

    Bei hochkarätigen Sportlern wird eher eine identische Ersatzwaffe "da sein", bei der Masse eher nicht. Die gehen zum Service, wenns klemmt.

    Das mit den Plätzen ist hier nicht anders. Die Ersatzwaffe kostet einen Platz. Etwas angenehmer ist hier nur, daß man über die Nutzung der Plätze als Schütze frei entscheiden kann.

    Was ist aber bei einer Waffenstörung im Bewerb? Beispielsweise gebrochener Schlagbolzen, gebrochenes Schlößchen oder was auch immer. Kann man da unterbrechen und mit der defekten Waffe den Bewerb verlassen und den Service des Herstellers nutzen? Also bei uns geht das nicht. Da geht nichtmal eine Reparatur in Eigenregie während des Bewerbes. Bestenfalls kann am Schützenstand eine klemmende Hülse oder vielleicht sogar Patrone entfernt werden, aber das war schon das Maximum. Sonst wird die Waffe aus dem Bewerb genommen. Was sehr wohl geht, ist das Melden einer Störung und der Umstieg auf eine kalibergleiche Waffe, die aber vorher schon bei der Waffenprüfung für diesen Bewerb gewesen sein muß.

    Wenn ich also keine geprüfte Ersatzwaffe am Schützenstand habe, nützt mir der Servicewagen des Herstellers vor der Türe im Augenblick gar nichts.

    Darum verstehe ich zwar, daß es schön und beeindruckend ist, wenn Pardini bei Bewerben Flagge zeigt und Störungen behebt oder Pflege anbietet. Aber das wird mehr die Kundenzufriedenheit und das Vertrauen in die Waffe allgemein heben, als im Falle einer Waffenstörung mitten im Bewerb weiterhelfen.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Was ist aber bei einer Waffenstörung im Bewerb? Beispielsweise gebrochener Schlagbolzen, gebrochenes Schlößchen oder was auch immer. Kann man da unterbrechen und mit der defekten Waffe den Bewerb verlassen und den Service des Herstellers nutzen?

    Beim DSB - und IMHO auch international ISSF - hat man bei einer (!) anerkannten Waffenstörung 15 Minuten "Auszeit", nach der man sich wieder als startbereit zurückmelden muss. Die Zeit sollte man i.d.R. auch nehmen, denn Waffenstörungen haben meistens einen Grund (und wenn es nur eine gelockerte Schraube ist). Die Kampfrichter sortieren dann je nach Möglichkeit den Schützen wieder in den Wettkampf, ggf. in einen der nächsten Durchgänge ein.

    Habe ich mit meinen Schützen schon mehrfach nutzen dürfen.

    In der Regel rennt dann der Betreuer, so der Schaden nicht gleich selbst behoben werden kann, wie ein geölter Blitz zum Service, wird i.d.R. auch sofort drangenommen und kommt dann innerhalb der gegebenen Zeit zurück an den Stand.

    Im übrigen auch so bei Druckluftwaffen, die ja nicht auf WBK laufen. Aber kaum jemand hat da zwei identische. Macht einfach niemand.

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  • Beim DSB - und IMHO auch international ISSF - hat man bei einer (!) anerkannten Waffenstörung 15 Minuten "Auszeit", nach der man sich wieder als startbereit zurückmelden muss.

    Na dann hat der Werkskundendienst tatsächlich Sinn. Da kann man wohl schon im Vorfeld des Bewerbes die Fachleute einen Blick auf das Sportgerät werfen lassen und geht somit doppelt zuversichtlich zum Schützenstand.

    Wer dagegen mit Zweifeln an der Waffe antritt, hat da gleich eine mentale Zusatzaufgabe. Denn er ist und bleibt mit seiner Waffe ganz alleine. So wie dieser Markt funktioniert, bleiben die großen Hersteller automatisch langfristig marktbeherrschend wegen ihrer Notfalltruppe vor Ort. Und damit wird für Pardini dieser Vorteil gegenüber den kleinen Herstellern bestehen bleiben, wenn nicht sogar verstärken.

    Schade eigentlich für Matchguns. Denn Innovation wird unter diesen Spielregeln nicht belohnt.

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Ich sage zwar, es ist machbar. Jedoch in Deutschland nicht üblich, kostet jede KW einen der wertvollen Plätze auf der WBK.

    Meine kalibergleichen Waffen sind auch keine gleichen (also als Ersatz beschafft), sondern jeweils für andere Disziplinen vorgesehen.

    Einige erklärende Sätze wären jetzt hilfreich.

    Wenn bei uns ein Leistungsträger mit guten Plätzen bei der KM problemlos 5 GK Kurzwaffen zu seinen 2 KK-Waffen bekommt scheint sich der Wert eines solchen WBK Platzes doch zu relativieren.

  • Wie gesagt, bei mir hat jede Waffe andere Aufgaben, sprich Disziplin/Wertungsklasse.

    Ich habe aber auch jedes Jahr ein paar überörtliche Wettkämpfe.

    Dieses Jahr nur 19 Starts in 10 verschiedenen Landesmeisterschaften und Pokalschießen. War schon mal mehr.

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  • Wie gesagt, bei mir hat jede Waffe andere Aufgaben, sprich Disziplin/Wertungsklasse.

    Ich habe aber auch jedes Jahr ein paar überörtliche Wettkämpfe.

    Dieses Jahr nur 19 Starts in 10 verschiedenen Landesmeisterschaften und Pokalschießen. War schon mal mehr.

    Falls das die Antwort auf meine Frage #36 ist, erklärt das immer noch nicht warum eine "Ersatzwaffe" einen wertvollen WBK Platz wegnehmen sollte.

  • Weil es mit jeder Waffe über Kontingent - und das sind nun mal nur 2 KW - schwieriger wird. Je nach (Landes-)Verband und je nach Behörde.

    D.h., man schöpft sein komplettes "Kontingent" aus, wenn man zwei identische Waffen erwirbt.

    Nicht jeder steht so auf Affentanz wie ich. Und langsam kriege ich auch nichts mehr genehmigt.

    Und wenn ich mal keine Wettkämpfe mehr schießen kann, muss ich ganz schnell dafür sorgen, dass die Waffen nicht "weg" sind, sondern bei jemandem, der sie sinnvoll einsetzten kann. Wegfall des Bedürfnisses, da sind die bei uns sehr flott. Das tut sich nicht jeder an bzw. hat auch nicht unbedingt schießsportlich interessierten (und erfolgreichen) Nachwuchs.

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  • Lieber Karl,

    was ist denn jetzt schon wieder so schwierig zu verstehen, dass es in diesem unserem Land (inzwischen) je nach Behörde und auch Landesverband oftmals einfacher sein kann, eine Erlaubnis für die z. Bsp. fünfte über das Regelbedürfnis hinausgehende dafür aber unterschiedliche KW bewilligt zu bekommen, denn die Erlaubnis für eine im gleichen Kaliber oder gar identische Kurzwaffe nach Regelbedürfnis.

    Es gibt doch selbst auf WBK Gelb inzwischen die wildesten Auslegungen diesbezüglich - so nach dem Motto: "Wieso brauchen Sie denn gleich drei Einzellader lang im Kaliber .22lr? Und wenn Sie schon drei solche Waffen besitzen wollen, dann müssen sie aber auch das entsprechende Bedürfnis dafür nachweisen, also 3 mal 12/18 pro Jahr. Und überhaupt, wo kämen wir da sonst hin." - und nicht wenige Behörden arbeiten inzwischen daran, hier durch die Hintertür auch weiter zu reglementieren.

    Man muss das auch nicht verstehen, es ist aber so und es ist unter anderem so, weil mal wieder so eine echte Kapazität oder so einen Hirnfurz über den Begriff "Erforderlichkeit" abgesondert hat. Und nach Logik der überwiegenden Fritzchens oder Karls dieser Welt braucht ja niemand, was er schon hat. Du verstehst?


    Mit bestem Schützengruß und natürlich hab ich auch Dich ganz doll lieb

    Murmelchen