Warum gibt es so wenige Trainer bei uns im Schießsport ?

  • Ja das ist richtig, die Mitglieder sind der Verein. Aber wenn der Vorstand als Entscheidungsträger nicht bereit ist die Ressourcen, z.B. in Form finanzieller Mittel, Personal, Ausbildung, etc. bereitzustellen, passiert da eher nichts.

    Deswegen schrieb ich auch: ... die Bereitschaft der Vereine.....

    Viele Vereine sind nicht wirklich sonderlich demokratisch aufgestellt. Was der Vorstand will, sagt und vorgibt, wird gemacht. Mitglieder haben oft nur wenig oder gar kein Mitspracherecht.

    Das fängt ja schon bei Kleinigkeit wie Webseiten an (DS-GVO mal nicht berücksichtigt), das Veranstalten von Jedermannschießen, etc. und geht weiter in Themen wie einer kompletten Neustrukturierung des Trainings.

    So etwas kann auch geteilt angeboten werden als Akzeptanztest.

    Regelmäßigen, strukturierten und angeleitetes Training an z.B. Dienstag und Donnerstag von 19:00h bis 21:00h (ist reines Beispiel) und freies Training Montags und Freitags von 19:00 bis 22:00h

    Damit würde man allen etwas bieten können, wobei man auch tatsächlich eine weitere Aufteilung (im DSB jedenfalls) nach Kalibern (GK und KK) machen sollte, damit diese sich nicht in die Quere kommen.

    Aber das ist machbar, wenn es der Verein möchte und der Vorstand die Ressourcen, wie auch immer dieser aussehen müssen, billigt und bereitstellt.

  • hab ich ja schon geschrieben es gibt sehr viele Inaktive Trainer, die den Schein gemacht haben für sich aus eigennutz.....

    Ich würde es jetzt mal so interpretieren, wenn diesen Weg einer für sich geht, weil er sonst nicht aus den Puschen und nicht aus der Komforzone kommt,

    wie will sich der in den Dienst anderer Stellen?

    Bernd,

    wer aus Eigennutz statt einem Jedermannlehrgang (Dauer Wochenende oder auch mal drei/vier Tage Schießstand) zu besuchen, die Ochsentour des Trainerscheins (oft 10 - 15 Arbeits/urlaubstage davon die längste Zeit mit teilweise, schießsportfernen Themen im Unterrichtsraum) wählt, sollte wirklich inaktiv bleiben.

    Wir müssten aber erstmal den Begriff inaktiv definieren:

    Inaktiv ist wer mit gültiger verlängerter Lizenz keine vertragliche gemeldete geförderte ehrenamtliche Tätigkeit wahrnimmt,

    gültiger oder abgelaufener Lizenz immer noch im Verein arbeitet aber nicht gemeldet wird was oft die Regel ist,

    als Lizenzinhaber nicht mehr Mitglied des Verbandes ist?

    Bei meinem Lehrgang waren Schützen aus dem Juniorenkader dabei, die wussten dass sie für sich nichts neues lernen würden, Behördenangehörige die die Basics lernen sollten ein Rentner der seine Lizenz reaktivieren musste um ein Zubrot verdienen zu können, da war nicht mehr viel Platz für die Leute die nur aus Eigennutz dabei waren.

    ja, aber laut Bedürtnis müßten es lauter Sportler sein ! Heute

    Übersiehst Du da nicht dass die Mehrzahl der Schützen überhaupt kein Bedürfnis braucht?

  • Viele Vereine sind nicht wirklich sonderlich demokratisch aufgestellt. Was der Vorstand will, sagt und vorgibt, wird gemacht. Mitglieder haben oft nur wenig oder gar kein Mitspracherecht.

    Mir ist immer noch nicht klar wie Du Deine ja guten Vorsätze transportieren willst.

    Ich hatte dieses Ansinnen mit meiner Jugendarbeit auch mal, und wollte das in unserem Schützenkreis multipliziern, wollte !!!!!

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Mir ist immer noch nicht klar wie Du Deine ja guten Vorsätze transportieren willst.

    Ich hatte dieses Ansinnen mit meiner Jugendarbeit auch mal, und wollte das in unserem Schützenkreis multipliziern, wollte !!!!!

    no.limits

    Und damit bestätigst Du ja leider meine Theorie!...;-(

    Ich sage nicht, dass es einfach wäre

  • Und damit bestätigst Du ja leider meine Theorie!...;-(

    Da bin ich ganz bei Dir, wo es strittig wird ist die Machbarkeit als solches, und die Qualifizierte Machbarkeit im besonderen.

    Steyr EVO/E
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  • Spannende und angenehm sachliche Diskussion um ein wichtiges Thema. Weiter so!

    Die Motivation, die C-Trainer-Ausbildung zu machen, ist mir bei den Teilnehmern nicht immer ganz klar. Ganz gering dürfte sie aber nicht sein, wenn man den zeitlichen und finanziellen Aufwand bedenkt. Da ist zwar sicherlich der ein oder andere dabei, der das eher für sich und vielleicht auch für sein Ego macht. Die meisten dürften da aber schon einen Antrieb haben, der mit der Situation im Verein zu tun hat und die irgendeine Perspektive auf eine Trainertätigkeit beinhaltet. Da habe ich ja schon mal die Motivierten und Willigen zusammen. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur wenigste davon hinterher auch eine Trainertätigkeit ausüben. Das sagen die Quoten in meinen Fortbildungen wo ich entweder als Ausbilder oder auch als Teilnehmer mitmache. Da ist viel verschenktes Potential. Leider gibt es kein System, das die frisch ausgebildeten Trainer abholt, ggf. auffängt und evt. auch vermittelt. Frisch nach der Ausbildung sind die meisten doch motiviert auch was zu machen.

    Der Hessischen Schützenverband hat für 2018 erstmals Honorartrainer für regionale Jugend-Bezirkskader als Unterstützung für die Trainer in diesen Bezirkskadern zur Verfügung zu stellen. Nur wenige der 27 Bezirke haben Bedarf angemeldet. Für den Bereich Pistole waren es 5 Meldungen und 4 Bezirke, die dann tatsächlich einen Bezirkskader eingerichtet haben. Die Kader sollten 5-6 Termine p.a. Training anbieten, zu denen 3-4 mal ein Honorartrainer aus dem Pool, der bis dato unter Vertrag stehenden Honorartrainer abgedeckt werden sollte. Bisher gab es Honorartrainer aber nur für die Abdeckung der Landeskadermaßnahmen. Im Hinblick auf die zusätzlichen Maßnahmen wurde noch der ein oder andere landeskadernahe Trainer in den Honorartrainerpool aufgenommen.

    Am Ende des Jahres gab es eine Auswertungsveranstaltung, bei der festgestellt wurde, dass der HSV nicht genügend Honorartrainerkapazitäten hatte, um die Bezirkskadermaßnahmen zu begleiten. Im wesentlich war das auf das Nichtvorhandensein entsprechend qualifizierter Trainer zurückzuführen. Nicht mal für die Maßnahmen im Pistolenbereich gab es genügend Kapazitäten. Eine bittere Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass der HSV jedes Jahr wie bereits erwähnt 6-10 C-Trainer Basis und alle 2 Jahre etwa 6 C-Trainer Leistung ausbildet.

    Die Bezirkskadermaßnahmen sollen weiter unterstützt werden. Als Konsequenz soll die Ausbildung und die anschließende Entwicklung der Trainer überarbeitet werden. Unter anderem soll es eine starke Vernetzung zum Landeskader- und auch den Bezirkskader geben. Frisch ausgebildete Trainer haben damit die Möglichkeit/Pflicht der Hospitation in diesem Umfeld. Darüberhinaus sollen ehemalige Landeskader eine verkürzte Trainerausbildung durchlaufen können. Wenn das sinnvoll umgesetzt wird, dürfte die Basis der gut ausgebildeten und auch vernetzten Trainer deutlich zunehmen. Geht aus meiner Sicht in die richtige Richtung. Im übrigen ist es wohl auch nicht eben einfach geeignete Trainer für den Landeskader und den Bundeskader zu bekommen.

    Zum Thema angeleitetes Training im Verein

    Ob Sportler es normal finden, dass im Verein das Training von einem Trainer angeleitet wird, ist doch eine Frage der Prägung. Wenn der Schütze von Anfang an nicht anderes kennt, als das man den Schießsport in einem durch einen Trainer angeleiteten Umfeld ausübt, dann steht das als "Normalität" gar nicht mehr zur Debatte. Das kann ich aus den Erfahrungen in meinem Verein so deutlich sagen. Ich hatte es anderer Stelle im Forum schon mal erwähnt, dass jeder neue Schütze bei uns verpflichtend an einem Schießkurs teilnehmen muss, so er noch nicht ausreichend schießen kann. Das ganze geht über mehrere Wochen und kostet 250 EUR. Danach nimmt er am normalen Trainingsbetrieb teil, bei dem im Regelfall 2x im Monat angeleitetes Training stattfindet. Diese Stunden sind im Mitgliedsbeitrag einkalkuliert. Dazu können und sollen die Schützen nach persönlichem Bedarf Trainerstunden dazubuchen, die dann separat zu zahlen sind. Außerdem bieten wir regelmäßig Tagesworkshops an, die auch separat zu zahlen sind. Das ist für unsere Schützen völlig normal. Sie kennen es nicht anders. weil wir das schon eine ganze Weile in dieser Richtung praktizieren. Nicht jeder nimmt am angeleiteten Training teil. Das ist auch völlig in Ordnung. Jeder kann, keiner muss, viele wollen aber. Diese Entwicklung hat etwa 6 Jahre gedauert. Ändern kann man nach meiner Erfahrung nur die neuen Mitglieder, die kennen es im Zweifel nicht anders. Unsere Mitglieder "neuerer" Art sind gelegentlich etwas irritiert, wenn sie beim Austausch bei Rundenwettkämpfen oder Meisterschaften erfahren, dass das was bei uns normal ist, in anderen Vereinen nicht vorhanden ist. Wir kooperieren was das Thema Ausbildung neuer Schützen angeht, auch bereits mit dem ein oder anderen Verein, die entweder ihre Sportler zur Ausbildung zu uns schicken oder sich mit uns über das Konzept austauschen, weil sie etwas ähnliches bei sich implementieren wollen oder bereits haben.

    Es gibt bei uns auch kein Akzeptanzproblem hinsichtlich der Trainer und ihren Trainingsgruppen. Dazu folgendes Beispiel. Einer unserer ehemaliger Jugendtrainer (22 Jahre) ist gebeten worden, ob er sich vorstellen könnte, unsere 2. Mannschaft Luftpistole zu übernehmen und sie als "Spielertrainer" nach Möglichkeit in die Hessenliga zu führen. Die 2. Mannschaft hat bisher eher ohne klare Ambitionen in der Bezirksliga geschossen. Sie ist daraufhin neu aufgestellt worden. Dazu haben wir die Zielstellung Aufstieg Hessenliga über Bezirksliga und Oberliga und den Trainer bekannt gegeben und gefragt, wer sich als Mannschaftsschütze zur Verfügung stellen würde. Es haben sich 10 Schützen gemeldet, die dann über mehrere Trainingsmaßnahmen gesichtet wurden. Daraus hat neu ernannte Trainer der 2. Mannschaft dann ein Team aus 6 Schützen zusammengestellt. In dem Pool waren einige Schützen dabei, die der Vater des Trainers hätten sein können. Niemand hatte da ein Akzeptanzproblem. Er hat die Vorgaben gemacht und die Teilnehmer haben umgesetzt (oder es in meinem Falle zumindest versucht). Zumindest die Bezirksliga ist geschafft und der Aufstiegskampf ist terminiert. Da ist eine sehr motivierte Truppe bei herausgekommen.

    Ich gebe aber zu, dass solche Veränderungsprozesse Zeit brauchen und es passende treibende Kräfte dazu geben muss. Selbst ein hochmotivierter Trainer kann sich nicht entfalten, wenn er von seinem Vorstand ausgebremst wird. In diesem Verein ist die Zeit dann noch nicht reif. Der motivierte Trainer muss erhalten werden, ein passendes förderndes Umfeld wäre jetzt gut. Ohne entsprechendes Trainernetzwerk wird das aber schwer.

    Ich glaube, dass wir in der Trainer- und damit auch Ausbildung und Anleitung der Schützen noch einiges Potential haben. Die Vereine sollten begreifen, dass das Heranführen und Begleiten ihrer Sportler durch Trainer ein Mittel zur Alleinstellung und Abgrenzung ist, dass ihnen das Überleben sichern kann. Neue aktive Mitglieder wollen betreut werden und das darf auch ruhig was kosten. Wer davor die Augen verschließt, stellt sich nicht gut für die Zukunft auf.

  • Da ist viel verschenktes Potential. Leider gibt es kein System, das die frisch ausgebildeten Trainer abholt, ggf. auffängt und evt. auch vermittelt.

    Lanfear,

    das wäre lösbar, mit einer Hospitanz, bei laufenden Projekten. Das hat eigentlich niemand auf dem Schirm, wäre aber in der Tat sehr Sinnvoll.

    Da sollten beide Seiten aktiv werden, die einen mit Angeboten, die anderen mit persömlichem einbringen, das gehört mal diskutiert...
    eventuell ware da die fehlende Anbindung gelöst. Das können Spannende Aufgaben sein, wer hat den die Möglichkeit in einem LLZ oder im Nationalkader an vorderster Front mal mit dabei sein.

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    Einmal editiert, zuletzt von no.limits (29. Dezember 2018 um 18:48)

  • Da habe ich ja schon mal die Motivierten und Willigen zusammen. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur wenigste davon hinterher auch eine Trainertätigkeit ausüben. Das sagen die Quoten in meinen Fortbildungen wo ich entweder als Ausbilder oder auch als Teilnehmer mitmache

    Ich war überrascht dass ich nach über 20 Jahren bei einem Kurs zur Verlängerung der Lizenz noch drei weitere Teilnehmer meines Kurses in Schwanheim getroffen habe. Dann ist es ja auch noch möglich an Fortbildungen bei anderen Verbänden teilzunehmen, richtig lustig wenn man dann in Bayern als Schütze der Exot bei der Veranstaltung ist.

    Wenn hier mehrmals der zu großer Umfang schon der C Lizenz beklagt wurde verstehe ich schon wenn dann mal eine Pause eingelegt wird. Vollständig neu erfunden wird der Sport ja nun wirklich nicht alle 4 - 5 Jahre.

    Leider gibt es kein System, das die frisch ausgebildeten Trainer abholt, ggf. auffängt und evt. auch vermittelt.

    Die Realität unterscheidet sich auch hier wie in anderen Bereichen vom realen Leben, Eigeninitiative sollte schon vorhanden sein. Ein Vermittlungsangebot Hospitation wäre schon gut, auch wenn es nicht in jedem Verein auf Zustimmung trifft.

    Nicht mal für die Maßnahmen im Pistolenbereich gab es genügend Kapazitäten. Eine bittere Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass der HSV jedes Jahr wie bereits erwähnt 6-10 C-Trainer Basis und alle 2 Jahre etwa 6 C-Trainer Leistung ausbildet.

    Selbst wenn sich die Zahl der Trainer nur auf die Pistole bezieht ist das bei über 1000 Vereinen eine überschaubare Anzahl, auch wenn es bei anderen Verbänden noch weniger sind.

    Die Situation in eurem Verein ist sicher beneidenswert, das kann sich aber nunmal nicht jeder Verein leisten auch die Resis brauchen eine Heimat und das sind nun mal nicht wenige, leider aber auch nicht zu ändern.

  • Viele Vereine sind nicht wirklich sonderlich demokratisch aufgestellt. Was der Vorstand will, sagt und vorgibt, wird gemacht. Mitglieder haben oft nur wenig oder gar kein Mitspracherecht.

    Das höchste Gremium aller Vereine ist üblicherweise die Mitgliederversammlung. Wer behauptet die Mitglieder hätten nur wenig bis kein Mitspracherecht, verdreht also bewusst oder unbewusst die Tatsachen. Demokratie heißt zugleich auch, dass nicht der Einzelne seinen Kopf durchsetzt, sondern man Entscheidungen der Mitgliederversammlung und damit der durch die Mitgliederversammlung gewählten Vereinsvorstandschaft mitträgt.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Das höchste Gremium aller Vereine ist üblicherweise die Mitgliederversammlung. Wer behauptet die Mitglieder hätten nur wenig bis kein Mitspracherecht, verdreht also bewusst oder unbewusst die Tatsachen. Demokratie heißt zugleich auch, dass nicht der Einzelne seinen Kopf durchsetzt, sondern man Entscheidungen der Mitgliederversammlung und damit der durch die Mitgliederversammlung gewählten Vereinsvorstandschaft mitträgt.

    Naja, die Realität in vielen Vereinen ist aber eher, dass sich bei Mitgliederversammlungen nichts groß ändert

  • Naja, die Realität in vielen Vereinen ist aber eher, dass sich bei Mitgliederversammlungen nichts groß ändert

    ...und wenn sich doch was ändert, gibt es die bekannten ewigen Nörgler, die alles Neue torpedieren und die plötzlich der beste Freund des alten Vorstands sind, an dem sie vorher kein gutes Haar gelassen haben. (So ist das z.Z. leider bei uns).

  • Naja, die Realität in vielen Vereinen ist aber eher, dass sich bei Mitgliederversammlungen nichts groß ändert

    Vorschlag einbringen und Abstimmung durchführen. Die von der Mitgliederversammlung gewählte Vereinsvorstandschaft kann sich da nicht groß quer stellen. Und wenn der Antrag durchfällt, dann ist das eine demokratische Entscheidung, die man akzeptieren muss und mittragen sollte.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Die Situation in eurem Verein ist sicher beneidenswert, das kann sich aber nunmal nicht jeder Verein leisten

    Wenn du dir die Homepage von Lanfears Verein anschaust, wirst du sehen, dass auch dort die Hälfte der Trainer seines Vereines seinen Namen tragen. Das sie es aber auch geschafft haben, andere aktiv mit einzubinden und so eine richtig schlagkräftige Gruppe aufzubauen, Pistole UND Gewehr. Da würde ich mir gen eine dicke Scheibe von abschneiden.

    Ein (erfolgreicher) Verein braucht eine Mindestanzahl von Verrückten, die "einfach tun". Dann kommen auch - nach einiger Zeit - andere Verrückte dazu. Auch in meinem Verein: 2x Fam. Califax als (Jugend-)Trainer, jetzt ein dritter mit noch druckfrischem Trainerschein, der sich vorrangig um Erwachsene kümmen will. Endlich. Weiterhin können wir viele unserer Jugendlichen, denen wir das Schießen beigebracht haben, bedenkenlos auf Neulinge loslassen.

    Wichtig ist, dass man über die Zeit genügend Leute fit macht, dass, wenn man selbst ausfällt, die Lücke auch geschlossen wird.

    Das Ganze muß aber den Trainern (Übungsleitern, Anleitern, ...) auch Spaß machen. Für Nix stelle ich mich nicht dauern auf den Stand ohne zu schießen. Erfolg ist eine gute Motivation, Geld oder Gutscheine als kleine Anerkennung ist auch ok. Wenn die Schützen das nicht entsprechend honorieren (null Bock, ach heute habe ich keine Zeit, weil ich noch die Hausaufgaben von vor 14 Tagen machen muss...) wird man schon leicht gefrustet. Darum versuchen wir, das Training auch abwechslungsreich und interessant zu gestalten: Z.B. durch Schießen auf leere Diabolobüchsen (im Durchmesser etwa so groß wie der LP-Spiegel). Aber da wird einem ja hier im Forum von ganz schlauen Leuten am noch klaren Verstand gezweifelt. Oder durch etwas andere Schießspiele ("Die Komma 9 gewinnt" - hatte ich Geronimo geschickt, ist aber hier noch nicht online gestellt worden). Aber ich schweife ab ...

    Kurzgefaßt: Trainer werden nur dann als Trainer im Verein arbeiten, wenn der Nutzen den sie daraus ziehen (nichtmonetär = Spaß, Erfolg, Anerkennung, ... oder auch monetär = Honorar) ihren Aufwand überwiegen.

    Ich habe z.B. ein Pärchen in meinem fortgeschrittenen Alter, die "buchen" mich ca. 1x im Monat. Sie zahlen für Munition und Leihwaffen und spendieren mir stets ein Essen danach. Es ist keine Geschäftsbeziehung, denn ich verdiene nichts daran, es ist eher eine Freundschaft. Sie sind in einem Jahr recht gute Schützen geworden, haben Preise auf Landesmeisterschaften gewonnen. Da macht das Spaß, ich genieße die Wertschätzung und dafür mache ich das gerne.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Das höchste Gremium aller Vereine ist üblicherweise die Mitgliederversammlung. Wer behauptet die Mitglieder hätten nur wenig bis kein Mitspracherecht, verdreht also bewusst oder unbewusst die Tatsachen. Demokratie heißt zugleich auch, dass nicht der Einzelne seinen Kopf durchsetzt, sondern man Entscheidungen der Mitgliederversammlung und damit der durch die Mitgliederversammlung gewählten Vereinsvorstandschaft mitträgt.

    Demokratie beruht auf drei Prinzipien:

    Auf der Freiheit des Gewissens,

    auf der Freiheit der Rede und

    auf der Klugheit, keine der beiden in Anspruch zu nehmen.

    Mark Twain

    Früher standen die Menschen einander näher. Was blieb ihnen auch übrig, so ganz ohne Feuerwaffen.

  • Vorschlag einbringen und Abstimmung durchführen. Die von der Mitgliederversammlung gewählte Vereinsvorstandschaft kann sich da nicht groß quer stellen. Und wenn der Antrag durchfällt, dann ist das eine demokratische Entscheidung, die man akzeptieren muss und mittragen sollte.

    Ich bin auch Vereinsvorsitzender. Ich halte mich mit meinem Vorstand an die demokratischen Spielregeln. Das heißt aber nicht, dass ich alles machen muss, was die Mitglieder wollen. Natürlich kann jedes Mitglied Anträge an die Generalversammlung oder den Vorstand stellen. Wenn wir als Vorstand einen solchen Vorschlag nicht unterstützen, wird es das Mitglied nicht einfach haben, diesen Antrag durchzubringen. Das halte ich auch für gut so. Das müssen sich die Mitglieder dann schon gut überlegen, ob man einen richtungsweisenden Beschluss gegen den Vorstand durchsetzen will. Umsetzen muss den Beschluss ja dann der nicht ganz willige Vorstand. Ich würde nicht Vorstand in einem Verein sein wollen, der gegen meine Überzeugungen wäre. Das würde vermutlich meinen Rücktritt zur Folge haben. Wer solche Beschlüsse am Ende durchsetzt, sollte auch über die Bereitschaft nachdenken, selbst Vorstand zu werden. Ich habe einige Jahre gebraucht, um meine Vorstellungen im Vorstand mehrheitsfähig werden zu lassen. Anfangs ging fast gar nichts, weil da einige Blockierer mit im Vorstand saßen, später wurde es einfacher, weil ich fast nur Gleichgesinnte im Vorstand hatte. Ich wäre ehrlich gesagt lieber nur Trainer, den Vereinsvorsitz würde ich gerne in vertrauensvolle Hände abgegeben. Hat aber auch Vorteile, wenn ich nicht erst den Vorsitzenden überzeugen muss.

    Lanfear,

    das wäre lösbar, mit einer Hospitanz, bei laufenden Projekten. Das hat eigentlich niemand auf dem Schirm, wäre aber in der Tat sehr Sinnvoll.

    Da sollten beide Seiten aktiv werden, die einen mit Angeboten, die anderen mit persömlichem einbringen, das gehört mal diskutiert...
    eventuell ware da die fehlende Anbindung gelöst. Das können Spannende Aufgaben sein, wer hat den die Möglichkeit in einem LLZ oder im Nationalkader an vorderster Front mal mit dabei sein.

    Ich halte das auch für eine gute Idee. Damit behält man sich den Zugriff auf die Trainer und deren Entwicklung über die eher schmal kalkulierte Fortbildung hinaus. Wenn das bereits im Rahmen der Ausbildung stattfindet, ist das auch "normal" im Bezirks- oder Landeskader zu hospitieren. Hospitation im Nationalkader geht wohl grds. auch. Zumindest für Schnellfeuer und Junioren Pistole würde ich davon ausgehen. Ist vermutlich einfacher, wenn Du einen kennst, der einen kennt und sollte nach meinem Geschmack auch einen konkreten Hintergrund haben. Ist vielleicht eher was für die B-Trainer-Anwärter/Absolventen.

    Die Realität unterscheidet sich auch hier wie in anderen Bereichen vom realen Leben, Eigeninitiative sollte schon vorhanden sein. Ein Vermittlungsangebot Hospitation wäre schon gut, auch wenn es nicht in jedem Verein auf Zustimmung trifft.

    Ich bin in meinem Verein erst der zweite Schütze mit Trainerausbildung gewesen. Der bis dato einzige Trainer hat das eher mehr für sich gemacht. Ich habe von ihm allerdings viel profitiert. Wir mochten uns einfach. Die einzige Anbindung in der Trainerausbildung zu einem Kader war der Landestrainer, der die Ausbildung geleitet hat. Sonst gab es da gar nichts. Ich wäre da nie auf die Idee gekommen, zu fragen, ob ich im Landeskader hospitieren darf. Erst über die Entsendung einiger unserer Sportler bin ich in Kontakt zum Landeskader gekommen. Ich hätte gerade in meiner Anfangszeit als Trainer gerne jemand als Mentor gehabt, der vielleicht etwas besser hätte vernetzt sein können als mein erster Vereinstrainer.

    Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, dass ich als frischer Traineranwärter oder auch als Absolvent einen Mentor zugewiesen bekomme, der mich in den ersten Jahren etwas an die Hand nimmt. Das ließe sich bestimmt auch mit der Fortbildung kombinieren.

  • Ich bin auch Vereinsvorsitzender. Ich halte mich mit meinem Vorstand an die demokratischen Spielregeln. Das heißt aber nicht, dass ich alles machen muss, was die Mitglieder wollen. Natürlich kann jedes Mitglied Anträge an die Generalversammlung oder den Vorstand stellen. Wenn wir als Vorstand einen solchen Vorschlag nicht unterstützen, wird es das Mitglied nicht einfach haben, diesen Antrag durchzubringen. Das halte ich auch für gut so. Das müssen sich die Mitglieder dann schon gut überlegen, ob man einen richtungsweisenden Beschluss gegen den Vorstand durchsetzen will. Umsetzen muss den Beschluss ja dann der nicht ganz willige Vorstand. Ich würde nicht Vorstand in einem Verein sein wollen, der gegen meine Überzeugungen wäre. Das würde vermutlich meinen Rücktritt zur Folge haben. Wer solche Beschlüsse am Ende durchsetzt, sollte auch über die Bereitschaft nachdenken, selbst Vorstand zu werden. Ich habe einige Jahre gebraucht, um meine Vorstellungen im Vorstand mehrheitsfähig werden zu lassen. Anfangs ging fast gar nichts, weil da einige Blockierer mit im Vorstand saßen, später wurde es einfacher, weil ich fast nur Gleichgesinnte im Vorstand hatte. Ich wäre ehrlich gesagt lieber nur Trainer, den Vereinsvorsitz würde ich gerne in vertrauensvolle Hände abgegeben. Hat aber auch Vorteile, wenn ich nicht erst den Vorsitzenden überzeugen muss.

    Genau so sieht das aus!

    Die Realität ist es meist, dass keine Anträge gestellt werden, da viele Themen vom Vorstand nicht willens mitgetragen werden.

    Ab und an hat man das Gefühl, wenn es Gefühl, wenn der Vorstand etwas schaffen muss und sich einbringen muss, hat es ein Antrag sehr schwer.

    Auch ich bin Vereinsvorsitzender, seit Bestehen unserer SLG, deren Gründung ich eingeleitet habe.

    Um es vorsichtig zu beschreiben, funktioniert es bei uns sehr gut. 60% der Mitglieder, wir stehen nach vier Jahren bei 21 Mitgliedern und haben derzeit weitere vier oder fünf Interessenten, kamen ohne nennenswerte Vorkenntnisse (Bundeswehr außen vor gelassen) im Schießen und ohne eigene WBK zu uns.

    Ausnahmslos alle wurden an die Hand genommen, so wie wir es für richtig hielten und die neuen Interessenten genauso. Mit diesen rund 20 Mitgliedern (der 21. kam erst diesen Monat zu uns) waren wir seit 2016 immer unter den Top15 der akitvsten SLGn im Landesverband, was die Teilnahme an den unterschiedlichen LMs angeht. Jedes Jahr sind wir etwas weiter nach vorne gekommen. Vom 11. Platz auf den 8. Platz. Dieses Jahr könnte es mit den 105 Starts bei den LMs für den 3. oder 4. Platz reichen,

    Auch wenn der ein oder andere bei einer Disziplin das Schlußlicht war, liegen wir alle im guten Mittelfeld und haben auch ein paar Podestplätze für Mannschaften und Einzelschützen mitgenommen.

    Bei mir selber war es in der Disziplin DKS1 NPA Service Pistol der 3. Platz bei der LM mit einer "CZ P07 Kadet" und ich hasse diese Disziplin.

    Und die Leistungen unserer Mitglieder verbessern sich stetig (nur nicht bei mir, zur Zeit, wie im Video erwähnt). Aber da bin ich dran.

    Und Nein, wir haben keine ausgebildetetn Trainer, oder lizensierte Trainer. Wir nehmen uns aber den Schützen an, allen und versuchen nach besten Kräften sie zu supporten, so wie es sich in einem Verein gehört. Und das funktioniert.

  • Ich vermute mal dass Dir bekannt ist das Jagd mehr als Umgang mit Waffen alleine ist und Vernunft nirgends als Kriterium durchgesetzt wird, auch wenn man sich das bei den anderen z.B. Autofahrern doch gelegentlich wünschen würde.

    Das ist relativ simpel. Wer meint keine Vernunft walten lassen zu müssen, der wird es extrem schwer haben überhaupt auf die Jagd zu gehen. Aber das weiter auszuführen würde den Rahmen hier sprengen.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Das ist relativ simpel. Wer meint keine Vernunft walten lassen zu müssen, der wird es extrem schwer haben überhaupt auf die Jagd zu gehen. Aber das weiter auszuführen würde den Rahmen hier sprengen.

    Das würde wirklich den Rahmen sprengen, schon weil wir Vernunft verschieden definieren.