Nonverbales Coaching im DSB auch national erlaubt

  • Behandelt wird die Aufgabe, einen scheinbaren (!) Widerspruch zwischen ISSF-Regelwerk und deutschem nationalen Regelwerk zu erörtern und nach Möglichkeit harmoinisch aufzulösen. Das ist im wesentlichen eine Frage der Rechtsinterpretation mit ihrem üblichen Methodenkanon. Und natürlich gehe ich da anders heran, als es Herr Furnier vermutlich tut oder täte.

    Carcano

  • Zur Frage von (non)verbalem Coaching bei Wettkämpfen;
    Da bin ich wenig kompetent. Denn man muss erst einmal die gelebte Praxis sehr gut kennen, um auf dieser Grundlage den Widerspruch zwischen Normierung und Umsetzung sachgerecht zu thematisieren und ggf. auflösen zu können. Und das geht auch - ganz wichtig - nicht ohne vergleichende Heranziehung der Erfahrungen in verschiedenen anderen Sportarten.

    Carcano

  • Auch hier die Aussage aus der laufenden Kampfrichter-B Ausbildung (BSSB):

    Ja, non-verbales Coaching ist nach dem Schreiben "Der Kampfrichter weiß das" 11/2018 erlaubt. Aber auch nicht unbegrenzt. Sobald der SCHÜTZE anfängt im Schützenstand den Hampelmann zu machen und ggf. andere damit stört ist Schluss. Ebenso wenn der Trainer es übertreibt, dann sollte er lieber überlegen, ob er nicht vorher in der Ausbildung seines Schützen Fehler gemacht hat.

    Kurz: Erlaubt, so lange niemand gestört wird und so lange es sich im Rahmen hält.

  • Aktuelle Sportordnung des DSB 2018

    0.9.6 Betreuung (Ausnahme siehe Bogen Regel 6.9.)

    Während des Wettkampfes ist jede Art von Betreuung, Beratung oder Hilfe für den im Schützenstand

    befindlichen Schützen verboten.

    Solange diese Regel so in der SpO steht, ist nonverbales Coaching nicht zulässig, da eben zur Zeit jede Art von Betreuung, Beratung oder Hilfe für den im Schützenstand befindlichen Schützen verboten ist.

    Und nu?


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Eben, Gesetze, sind dazu da befolgt zu werden.

    Pragmatische sind nun wirklich nicht gefragt.

  • Pragmatische sind nun wirklich nicht gefragt.

    Offensichtlich nicht, denn was sollte Herrn Furnier und die Sportkommission denn sonst davon abhalten, die Regel so abzuändern, dass sie auch in der Praxis passt bzw. den ISSF-Regeln entspricht?

    Aber nein, da werden dann lieber weitere mit Verlaub unsinnige Zettel verfasst, die nur für weitere Unsicherheiten und Verwirrung sorgen.


    Und ja, Rules are Rules, wie der Engländer so schön sagt,

    aber bevor wir weitermachen, überlegst Du Dir vielleicht erst mal, worin der Unterschied zwischen Gesetzen und den Regel einer Sportordnung besteht, und warum es trotzdem sinnvoll ist, diese Regeln auch einheitlich und konsequent anzuwenden.


    Mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • aber bevor wir weitermachen, überlegst Du Dir vielleicht erst mal, worin der Unterschied zwischen Gesetzen und den Regel einer Sportordnung besteht, und warum es trotzdem sinnvoll ist, diese Regeln auch einheitlich und konsequent anzuwenden.

    Die Kompetenz des Forums beliebt zu scherzen.

  • Die technische Kommission kann durchaus Regeln "auslegen" und daher gibt es ja regelmäßig Meldungen der TK. In diesem Falle wäre für mich die bestehende Regel in der SpO eindeutig und bedarf keiner Auslegung.

    Wenn dem aber so ist, dass die TK die Möglichkeit hat und nachdem es mir jetzt sowohl von Seiten Hr. Furnier sowie hier auf der Kampfrichterausbildung bestätigt wurde, dass non-verbales Coaching erlaubt ist, dann nehm ich das so mit.

    Insofern ist die Sache für mich geklärt und ich werde es so an den kommenden Meisterschaften handhaben. Was ich kritisch sehe ist die Tatsache, dass man sich neben der SpO noch an weiteren Stellen Informationen zusammensuchen muss, damit man auf der sicheren Seite ist, was die Durchführung von Wettkämpfen und die Vorbereitung von Sportlern auf Wettkämpfe betrifft.

    Einmal editiert, zuletzt von Rogo (9. Dezember 2018 um 23:03)

  • Wenn dem aber so ist, dass die TK die Möglichkeit hat und nachdem es mir jetzt sowohl von Seiten Hr. Furnier sowie hier auf der Kampfrichterausbildung bestätigt wurde, dass non-verbales Coaching erlaubt ist, dann nehm ich das so mit.

    Nein, die TK hat NICHT die Möglichkeit, EINDEUTIGE Sachverhalte der SpO anders auszulegen, sie tun es einfach. Das funktioniert aber nur so lange, bis jemand einen Protest einlegt, der dann höher als bis zum örtlichen Berufungskampfgericht geht (bis dahin hat Hr. F. seine Leute ja in seiner Spur). Bei ordentlicher rechtlicher Betrachtung gibt es an der bisherigen SpO-Regelung nach meiner Meinung keine Auslegungsmöglichkeit. Das könnte auch ein Schiedsgericht so sehen, und dann stehst du bzw. dein Schützling mit nem kurzen Höschen da. Hr. F. wird dann nur die Axeln zucken. Mit der von Murmelchen angesprochenen SpO-Änderung könnte man deutlich mehr Rechtssicherheit und Klarheit schaffen. Aber das bringen die Herrschaften ja in den verschiedensten Bereichen nicht zu Stande. Statt dessen muss man ständig ne Liste an TK-Entscheidungen mit sich führen. :(

  • Wie ich schon schrieb, je mehr man die TK (bzw. Herrn F.) befragt, um so unklarer wird das Ergebnis.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)