Reinigung von KK- Match- Pistolen

  • Es steht vorne auch schon mal irgendwo zu lesen: Das Problem tritt vorzugsweise nach dem ersten Schuss mit schwächerer (weicher) Munition nach dem ersten Schuss auf.

    Es gab vor zig Jahren auch mal eine Rep-Satz mit einer anderen Feder für die GSP, der ist aber wohl heute nicht mehr zu bekommen. Warum das verstärkt beim 1. Schuss zu beobachten ist, das der Verschluss nicht weit genug zurück geht um die nächste Hülse mitzunehmen, kann ich allerdings nicht begründen.

    Allerdings, wenn man nach OSP-Art auf die oberste Patrone auf das Geschoss nen Tropfen Öl gibt, tritt dieser Effekt so gut wie nicht mehr auf.

  • Dann arbeitet die Magazinfeder in einem Grenzbereich. Zu schwach zum hoch drücken, aber Stark genug um die Reibung im Magazin auf den ungünstigsten Wert zu bringen. Für mich erschliesst sich augenblicklich der Grund nicht warum gerade beim ersten Schuss der Verschluss nicht weit genug öffnen sollte. Irgendwie ein Mysterium, obwohl nicht alle den gleichen Fehler zu haben scheinen, wenn mal die Hülse gequetscht wird mal nicht......

  • Zur weiteren Erläuterung:

    1. Magazinfedern haben doppelte Funktiongrenzen.

    - Sind sie zu schwach (geworden), dann führen sie die neue Patrone nicht schnell genug nach. Das kann zu Zuführstörungen führen, z.B. durch Überfahren des Schlittens, oder durch Verklemmen der Patrone wegen zu steilen Zuführwinkels zum Laufeingang bzw.l zur Rampe. Typisch sind Spießer.
    - Sind sie zu stark, dann ist die Reibung der Patronen aneinander im Magazin, die Reibung der rückfahrenden leeren Patronenhülse an der neuen noch vollen unter ihr, und die Reibung der zuzuführenden neuen Patrone beim Vorschieben innen an den Magazinlippen zu hoch, was die Zuführung und den Auswurf verlangsamt und ebenfalls zu Störungen führen kann.

    2. Die Rückholfeder kann ebenfalls zu schwach geworden sein oder (für die konkrete Patrone) zu stark sein. Beides kann zu Zuführstörungen führen. Die eine Pistole etwa zickt, wenn sie nicht mit HV-Munition geschossen wird (z.B. Walther TP, TPH); die andere gerade dann, wenn das geschieht. Folge sind sowohl Zuführ- als auch Auswurfstörungen.

    Die Faktoren 1 und 2 können miteinander interagieren.

    3. Eine denkbare Abnutzung des AusWERFERS (nicht Ausziehers) nicht vergessen und ggf. mit prüfen. Führt zu anderem Auswurfwinkel, damit oft Störungen der Kinematik, leere Hülsen verklemmen sich u.U.

    4. Form der Magazinlippen, Form der Magazinlippen, Form der Magazinlippen.

    Carcano

  • Wenns der Auswerfer wäre, würde das aber m.M.n. häufiger passieren als im beschriebenen Fall.

    Wurde schon mal ein Magazin eines Vereinskameraden (eins, das in einer störungsfreien Vergleichswaffe läuft) getestet?

    Einfach um auszuschließen, daß das Problem am Magazin liegt.

    "The pure and simple truth is rarely pure and never simple"

    Einmal editiert, zuletzt von Backtotheroot (1. Februar 2019 um 11:08) aus folgendem Grund: Editiert, da unsinnig.

  • Wenn das Problem nur den 2. und 3. Schuss einer Serie/Trainings/Wettkampfes betrifft und vom 4. bis 100. Schuss und darüber hinaus dann alles wie gewünscht funktioniert, ist es wohl keiner der von Carcano genannten Punkte 1 bis 4.

    Solch ein Problem kann ich mir dann nur mit Zufall oder dass ersteinmal etwas halbwegs auf Betriebstemperatur kommen muss, erklären.

    Geht sowas überhaupt, dass man eine Waffe vielleicht beim 1. Schuss so locker hält, dass nicht nachgeladen wird, weil der Schlitten nicht vollständig zurückfährt?

    Äh, Entschuldigung bitte, genug gesponnen :S

    Was ich mir im Fall von pustefix‘ Waffe weiterhin vorstellen kann, ist ein Schlitten, der ersteinmal auf Temperatur gebracht werden muss - siehe mein Beitrag (und die anderen Beiträge davor auf Seite 16 von Ultrahorst, derPeter usw.) Reinigung von KK- Match- Pistolen

    Oder das Fett oder Öl auf der Schlagstückfeder muss ersteinmal auf Betriebstemperatur kommen und stockt vorher dermaßen, dass es 2-3 Schüsse braucht bis die GSP läuft?

    Das sind dann aber nur Grenzbereiche in den die Waffe nicht richtig arbeitet und wenn die Außentemperatur 5 Grad höher wäre, müssten die Probleme auch weg sein.

    Mann könnte ja mal (hach, das ist ja das schöne an der GSP, dass sie modular aufgebaut ist) vor Beginn des Schießens den Abzug gegen einen anderen tauschen.

    Oder die Waffe unter der Jacke vorwärmen.

    Grundsätzlich gehe ich jedenfalls davon aus, dass kurz und dabei schnell gleitende Teile geölt werden. Langsam gleitende gefettet.

    Die Flächen die in Kontakt mit dem Verschluss kommen (z.B. auch die Fläche an der der Verschluss über den Hammer gleitet und die insbesondere bei den älteren Modellen einläuft) sollten meiner Meinung nach also dünn mit einem dünnflüssigen Öl benetzt werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Strindberg (1. Februar 2019 um 12:02)

  • Wenn das Problem nur den 2. und 3. Schuss einer Serie/Trainings/Wettkampfes betrifft und vom 4. bis 100. Schuss und darüber hinaus dann alles wie gewünscht funktioniert, ist es wohl keiner der von Carcano genannten Punkte 1 bis 4.

    ...

    Also ich gehe mal stark davon aus daß Schuß 2 und 3 pro MAGAZINFÜLLUNG gemeint sind, nicht pro Tag.

    Und dann schreit das durchaus nach Federproblemen - Magazinfeder und/oder Verschlußfeder. Genau wie von Carcano beschrieben.

    Bekennender DSB-Schütze
    ------------------------------
    FWR, FvLW, pro-legal
    ------------------------------
    Ceterum censeo IANSAm esse delendam
    (Internet-Fundstück)

  • Sicher kauft man sich nicht für billiges Geld eine Waffe um dann den inkompetenten Büchsenmachern das Geld für eine Überholung in den Rachen zu werfen. Gelegentlich soll das ja schon mal geholfen haben.

  • Naja, wenn man eine gebrauchte Waffe erwirbt, sollte man schon schauen, dass man die Ware auch mal testet, um eben genau solche Probleme vor dem Kauf zu erkennen.

    Allerdings sind die normalen GSPs oftmals als Gebrauchtwaffe, selbst bei Büchsenmachern und Händlern für für die € 150,- zu bekommen. In der Bucht eh und noch günstiger. Die GSP ist halt die Massenware unter den SpoPi`s.

    Das bedeutet aber auch, wenn so ein Fehler auftritt, und es würde bei mir passieren, dass ich zuerst die Waffe komplett auseinander nehmen und sauber machen würde, auch die Magazine.

    Wenn dann so ein Fehler, trotz gründlicher Reinigung auftreten würde, sind die Ersatzteile bei Gott nicht teuer und massenhaft erhältlich. Egal ob Ersatzmagazine, Magazinfedern, etc.

    Erst wenn dass fehlschlagen würde, dann würde in Erwägung die Waffe einem Büchsenmacher zu geben.

    Das Problem ist nur, dass viele das Putzen der Magazine weglassen. Aber gerade bei KK Waffen ist der Verschmutzungsgrad recht hoch.

  • Unglaublich mit wie viel Dreck so ein Teil noch immer funktioniert, muß ich mir immer wieder wundern, wenn ich mir manche Vereinswaffe so ansehe, die 40 Jahre geschossen wurde und schon ein paar Jahre nicht mehr gereinigt worden ist, bis am Ende der Verschluß endlich nicht mehr repetiert.

    Aber was die Preise angeht, würde ich nicht gerade eine GSP aus den 70er Jahren für 150 Euro im Internet kaufen. Lieber würde ich dann schon für 350 bis 400 Euro eine GSP aus den 90ern (22er Nummern) erwerben. Schon wegen des leicht auf 1000 Gramm umstellbaren Druckpunktabzugs und des moderneren Griffs. Außerdem haben diese Pistolen auch in noch mal 20 Jahren keine Ersatzteilprobleme und nicht so einen filigranen Schlagbolzenwie die ganz alten Waffen mit Sicherungsflügel an der Seite. Sollte man einmal später auf ein anderes und moderneres Teil wechseln wollen, ist auch der Wiederverkaufswert wahrscheinlich höher.

    Störungen würde ich auf dem Schiesstand testen, die Anmeldefrist von 14 Tagen ausnutzen und bei auftretenden Störungen das gute Stück innerhalb dieser Zeit wieder zurückgeben, solange man beim Händler kauft, der das garantieren muß.

    Vielleicht werden deshalb aus privat stammende Waffen oft etwas niedriger versteigert.

    Gruß Peter

  • Bei meiner alten GSP ist es immer der zweite Schuss am Tag!
    Die weiteren Magazine laufen ohne Fehler.

    Erstaunlich, wenn ich richtig gezählt habe bist Du der vierte der hier mitteilt, dass er das Problem kennt/hat, dass die zweite Patrone nach dem ersten Schuss nicht selbsttätig geladen wird, und danach oder erst ab der 3. Patrone arbeitet die Waffe für den Rest des Trainings anstandslos.

    Hauptbestandteil des von Dir genutzten Schmiermittels Balistol ist ebenso wie in Vaseline Weissöl.

    Vaseline hat sich zumindest in meinen Versuchen mit KK-Selbstladepistolen bei niedrigeren Temperaturen nicht bewährt.

    Ich würde mal den Verschluss der GSP ausbauen.

    Das geht ja bei der GSP doch recht flott.

    Bei dem abgebildeten Modell von 1973 wird mit einem 4er Innensechskant die schrägt angesetzte Madenschraube um einige Umdrehungen gelöst, der Lauf aus dem Verschlussgehäuse herausgezogen, und im von unten betrachteten Gehäuse der Verschluss ein wenig nach hinten gezogen, bis das Loch für die federbelastete Verriegelung des Verschlussstücks zu sehen ist, dann mit einem z.B. 1,5er Innensechskant der Verriegelungsknopf leicht hineingedrückt und das Verschlussstück (im Bild das kleine Teil unten) langsam nach links (von unten in Schussrichtung gesehen) aus dem Verschluss herausgezogen.

    Gleichzeitig drücke ich mit dem Daumen den Verschluss gegen das Gehäuse so dass der Verschluss nicht sofort nach vorne gegen den Ausstoßer rutscht und sich das Verschlussstück nicht beim Herausziehen verkantet.

    Jetzt den Ausstoßer herausklappen und je nach Verschmutzung den Verschluss nach vorne schieben oder herausrutschen lassen.

    Den Verschluss und das Verschlussgehäuse gründlich mit einem trockenen Baumwolllappen ab- und auswischen und dann den Verschluss ganz leicht mit dünnflüssigem Motoröl abreiben - Motoröl scheint sich auch bei anderen zu bewähren: Sportpistole .22lr schon wieder

  • Ich würde mal den Verschluss der GSP ausbauen.


    Danke für die Tipps, aber an einer Verunreinigung des Verschlusses kann es bei mir nicht liegen.
    Der wurde schon zig-mal ausgebaut und gereinigt.
    Auch wurde der Schlagbolzen samt Feder ausgebaut und dessen Führung gereinigt.

    Es kann m.E. nur daran liegen, dass nach längerer Lagerung, also nach mehreren Tagen, der Schlitten auf dem Rahmen festklebt,

    und dass dieser Klebefilm erst mal zerstört werden muss.

  • Die Lösung findet sich in # 46 des Links.

    Da ich #46 aufgrund einer nicht sofort ersichtlichen Numnerierung nicht gefunden habe, weiss ich da nicht, auf was Du Dich beziehst.

    an einer Verunreinigung des Verschlusses kann es bei mir nicht liegen

    Ich meinte auch nicht vorrangig vorhandene oder auch nicht vorhandene Verunreinigungen sondern das Ballistol das sich in Deiner GSP befindet probehalber gegen Leichtlauföl zu ersetzen.

    Für KK-Selbstlader könnte es suboptimal sein, Ballistol auf den Gleitflächen des Verschlusses zu verwenden, insbesondere wenn es wie bei der GSP ein runherum fast anliegender Verschluss ist, der mit geringen Toleranzen in einem Verschlussgehäuse läuft.

  • Sorry, war ein Tippfehler richtig war # 47

    Sportpistole .22lr schon wieder

    Zitat von Kalle

    den teuren Lupusfettfilm habe ich wieder gänzlich aus dem System entfernt.Nun soll das Teil erstmal trocken laufen, so werde vielleicht am Dienstag sehen, ob erfolgreich geputzt wurde.

    Wobei nach dem Abwischen das System eben nicht trocken läuft, schreibt der Hersteller des Fett/Öl.

    Es kann m.E. nur daran liegen, dass nach längerer Lagerung, also nach mehreren Tagen, der Schlitten auf dem Rahmen festklebt,

    und dass dieser Klebefilm erst mal zerstört werden muss.

    Wo soll der "Kleber" dann herkommen wenn die Waffe wirklich richtig gereinigt wurde?

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (3. Februar 2019 um 14:51)

  • Wo soll der "Kleber" dann herkommen wenn die Waffe wirklich richtig gereinigt wurde?

    Vielleicht hilft Dir das Stichwort "Adhäsion" dazu ja weiter. Und man glaubt es ja kaum, gerade auf dem Gebiet ist selbst von wissenschaftlicher Seite längst noch nicht alles eindeutig erforscht.

    Dann wären da noch die Begriffe "Haft- und Gleitreibung" zu nennen nebst den jeweils zugehörigen Koeffizienten. Und sollte dieser Haftreibungskoeffizient nicht konstant bleiben, dann wäre das doch schon eine recht schlüssige Erklärung für das gezeigte Verhalten, oder?


    Mein ja wieder nur und wie immer mit bestem Schützengruß

    Murmelchen

  • Hallo,

    puhh da können die Foristi aber froh sein, was wäre hier nur los wenn Du alles verstehen würdest.

    Grüße

  • Das mit der Adhäsion und so lässt sich so erklären, dass wie bei Tixotropen Flüssgkeiten das Schmiermittel intern vernetzt und "zähflüssig" wird. Sobald es bewegt wird löst sich diese Vernetzung auf und das Zeug schmiert wieder. Tixotrope Flüssigkeiten die in Ruhe gelassen werden mutieren zu einem Pudding, der sogar kopfüber in der Schüssel bleiben kann. Wird die Schüssel aber nur kurz zum Schwingen gebracht wird der Pudding schlagartig wieder flüssig.

    Könnten eventuell verschiedene Reinigungsmittel und Schmiermittel zusammen so einen Pudding bilden ?? Also reinigen mit Öl 1, konservieren mit Öl 2 und schmieren mit Öl 3. Diese 3 Ölsorten werden aber wegen ihrer unterschiedlichen Eigenschaften bei Ruhe Zähflüssig......??