Trainingstagebuch eines Komplettanfängers

  • das geht mir nach 3 Einheiten dann doch zu weit. A

    So war das ja auch nicht unbedingt gedacht,

    aber mit diesem wissen, lässt sich ja auch schon mal der eigene Schuhschrank besser beurteilen.......

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Ich wohne in Südhessen, zwischen Darmstadt und Mannheim.

    Ich wohne leider zu weit weg, aber vielleicht findet sich jemand der näher wohnt.

    Sollte ich mich denn zu Beginn auf das Schießen auf die weiße Scheibe fokussieren? Ich bin im Moment noch unsicher, wie ich das Training der nächsten 4 Wochen aufbauen soll, an welchen Baustellen ich zuerst arbeiten muss.

    Ich würde dir raten das Video von Uwe Potteck anzusehen (wurde vor kurzem noch verlinkt) und zu verinnerlichen. Dann würde ich mich mit der Atmung beschäftigen (dafür ist dein neues Buch ideal). Das Ganze dann aufm Stand umsetzen. Am besten mit der weißen Scheibe. Einfach machen... Wenn du die Basics drauf hast, gibt es Trainingspläne zum Download (Links gibt es im Forum, ansonsten fragen).

    Bist du komplett neu im Schießsport, oder hast du vorher schon mal was gemacht (außer Spopi-Ballern)?

    Ich habe zwar auch erst vor 3 Jahren angefangen, habe aber seit meinem 15 Lebensjahr Bogen geschossen, deshalb konnte ich mir schon vieles ableiten und kann mich nur schwer in die Lage eines kompletten Neulings versetzen (falls du tatsächlich einer bist).

  • So, nach längerer Abstinenz konnte ich nach der Osterschießwoche am Mittwoch und gestern wieder "trainieren". Nennen wir es lieber "wieder rein kommen".

    @Bastian Im Moment versuche ich, mir eine Routine anzutrainieren, einen immer gleichen Ablauf. Ich arbeite hierbei mit Doppelatmung (siehe unten). In Berührung mit dem Schießsport kam ich vorher leider nicht, ich starte wirklich bei Null.

    Rakete Sehr schönes Video, vielen Dank hierfür. Klar muss man irgendwo anfangen und sich von da aus weiterentwickeln um seine individuelle Technik zu finden, die leicht vom Technikleitbild abweicht. Aber an diesem punkt bin ich (natürlich) noch nicht. Es ist natürlich immer schwierig mit diesen gegenteiligen Antworten umzugehen. Gerade am Anfang möchte man aus dieser Anfängerposition heraus niemandem auf den Schlips treten, viele Leute fühlen sich jedoch bei dem zurückweisen von Ratschlägen oftmals beleidigt, sei es nun hier im Forum oder auf dem Schießstand. Mag ja sein, dass jemand seit 10 Jahren auf dem Schießstand steht und die für sich passende, perfekte Technik gefunden hat. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass dies auch auf jeden anderen Schützen zutrifft. Die vielen unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten sowohl beim Schützen als auch an der Waffe erschlagen einen am Anfang natürlich. Stelle ich mich lieber anders hin? Oder schwenke ich den Griff? Oder drehe ich einfach 2 Klicks nach rechts/links? Als Anfänger ist es mir unmöglich zu sagen, woher nun der Schießfehler rührt. Deswegen wende ich mich fast schon lieber an das Forum, weil man hier einfach viele unterschiedliche Meinungen bekommt und bei einer aufkommenden Diskussion die Argumente abwägen kann und dann selbst entscheidet.

    no.limits Dann kam das bei mir falsch rüber. Ich trainiere immer in den weißen Hallenturnschuhen der Bundeswehr, die haben eine recht flache Sohle und eine große Standfläche. Die Schuhspitze zeigt auch nicht so extrem nach oben wie bei einem deiner Beispiele.

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    04.04.2018

    Erstes (sehr kurzes) Training nach der Osterschießwoche. Ich war leider beruflich etwas eingespannt und konnte deshalb nicht ganz so viel Zeit aufbringen, wie ich es gerne wollte. Da jedoch der Spitzenlupischütze des Vereins da war (hat jetzt nicht viel zu heißen), wollte ich mir ein paar Sachen bei ihm abschauen. Er hat mir zu folgendem Ablauf eines Schusses geraten, das Vorgehen habe ich dann modifiziert und übernommen:

    0.1 Einnehmen des Stands (bei mir sind die Füße parallel, etwas breiter als schulterbreit)

    0.2 Die Waffe in die Hand nehmen und in den Griff finden

    0.3 Blick geradeaus an die Wand, in Richtung der Fußspitzen, Hand+Waffe ruht entspannt auf dem Tisch, Arm gebeugt

    1. Zwei Atemzüge (Bauchatmung), Blick an die Wand

    2. Waffe laden (1-2 Atemzüge)

    3. Waffe ruht noch auf dem Tisch, Blick wieder Richtung Wand, zwei Atemzüge (Bauch), Augen geschlossen

    4. Waffe auf Zuganlage, Arm nur noch leicht gebeugt, aber entspannt

    5. Zwei Atemzüge mit Blick an die Wand

    6. Einatmen, währenddessen Blick Richtung Scheibe lenken, Ausatmen (Brustatmung)

    7. Einatmen, in der letzten Hälfte des Ausatmens Spannung im Arm aufbauen (Brustatmung)

    8. Einatmen, währenddessen Arm mit Waffe über die Scheibe heben (Brustatmung)

    9. Ausatmen, Arm senken bis zum oberen Spiegel

    10. Einatmen, Arm hebt sich leicht, Druck auf Abzugszüngel aufbauen (Brustatmung)

    11. Ausatmen, Arm senkt sich natürlich bis zum unteren Spiegel, weiter Druck auf Abzugszüngel aufbauen

    12. Nach 50-75% des Ausatemvorgangs ist das Korn im Halteraum

    13. Unbewusstes Auslösen des Schusses

    14. Nachhalten (ca. 1-2 Sekunden)

    15. Arm gerade absenken, auf Tisch ablegen

    16. Beginne wieder bei 1.

    Ich weiß nicht genau, ob ich damit zeitlich im Wettkampf hin komme oder ob ich an der ein oder anderen Stelle kürzen muss. Punkt 3 kann ich eigentlich streichen und die Waffe direkt nach dem Ladevorgang auf die Zuganlage legen.

  • 06.04.2018

    Außerplanmäßig am Freitag trainiert, es hat sich so ergeben. Ich habe versucht, den oben beschriebenen Ablauf zu verinnerlichen, das klappt verständlicherweise noch nicht zu 100%, aber es wird besser.

    Begonnen habe ich mit dem Schießen auf die weiße Scheibe, ich wollte den langsamen Druckaufbau nach dem 2. Atemzug und dem damit einhergehenden Absenken des Arms unter den Spiegel trainieren. Die ersten 4 Schüsse sind umrandet, danach bin ich aus dem Stand rausgegangen und habe komplett neu aufgebaut. Dann konnte ich es nicht lassen auch nochmal auf Scheiben zu schießen. Sämtliche Scheiben habe ich mit Schirmmütze geschossen, bei Scheibe 2 und 3 habe ich mir einen Streifen vor das nichtzielende Auge geklemmt, um dieses nicht schließen zu müssen. Allerdings hab mit das Geflatter bei jedem Atemzug abgelenkt, sodass ich es wieder abgelegt habe und "normal" geschossen habe. Ich schiebe das schlechte Trefferbild bei Scheibe 4 auf das Entfernen der Klappe und dem kurzfristigen ungewohnten Sichtfeld. Was zwischen Scheibe 6 und 7 geschehen ist, weiß ich nicht genau... Es mag der Kälte geschuldet sein, die sich dann irgendwann auf der Anlage eingestellt hat, meine Hände waren irgendwann eiskalt. Vielleicht auch der fehlenden Kraft oder Konzentration.

    Scheibe 8 war eigentlich nur noch ein kleiner "Finisher" um noch etwas die Haltekraft zu trainieren. Nach dem 7er und 8er links habe ich das jedoch auch aufgegeben, meine Hände wurde leider nicht mehr warm. Ich weiß nicht genau, ob man aus den Trefferbildern irgendwelche Schlüsse ziehen kann.

    Zwischen allen Serien gehe ich ein paar Schritte in der Gegend herum, schaue mal in die Lampe, mal in die Ferne bewege meine Beine und Fußzehen, spanne mein Gesicht an und schneide ein paar Grimassen. Das dauert ca. 1-2 Minuten.

  • Hallo mikki-

    in deinem Punkt 6. "Einatmen, währenddessen Blick Richtung Scheibe lenken, Ausatmen (Brustatmung)" solltest du nicht in Richtung Scheibe schauen, sondern auf deinen Handrücken der "Schießhand". Wenn du auf die Scheibe schaust und dann gleich wieder auf deine Visierung muß dein Auge Höchstleistung vollbringen - Fokusierung auf 10 m dann wieder auf unter 1 m - das ist Richtig viele Arbeit für die Pupillen.

    Beim Hochgehen der LP (Punkt 8) bleibt der Blick auf dem Handrücken. Spätestens im Punkt 9 / 10 Druckpunkt aufnehmen (Vorzug wegnehmen) . Beim Punkt 10 Einatmen hebt sich die LP leicht, mit der Atmung. Mit Punkt 11 (senken durch den Spiegel) Druck kontunuierlich erhöhen (das ist das schwierigste, da du nur noch wenig Druck brauchst und über den Weg des Abzugzünglein keine Rückmeldung kommt.

    Ansonsten hast du meiner Meinung nach sehr gut das Technikmodell des DSB beschrieben.

    Beim Thema "Augen geschlossen" wird der eine oder andere jetzt sagen geht garnicht, da sich die Augen wieder an das Umgebungslicht anpassen müssen (Arbeit für die Augen). Ich habe für mich entschieden, die Augen in der Vorbereitungszeit (bei dir Punkt 1) zu schließen. Dadurch bekommen meine Augen etwas Ruhe und können entspannen. Wichtig ist nur die Augen wieder rechtzeitig zu öffnen, das wäre bei dir Punkt 6. Laden tue ich zwischen deinen Punkten 0.2 und 0.3. Nach dem die Augen wieder geöffnet sind, schaue ich nur noch auf einen Punkt/ein Objekt/einen Fleck/oder... in ca. 2 m Entfernung bis sich der Arm hebt. Ab dann nur noch auf den Handrücken schauen, wie oben gesagt.

    Gruß

    Albert

  • HotShot Danke für deinen Input, habe es beim letzten Training versucht umzusetzen. Ab und an erwische ich mich dabei, doch noch auf die Scheibe zu starren und ich weiß auch warum: Durch die Fokussierung auf die Scheibe mit beiden Augen, sehe ich das Korn doppelt und kann überprüfen, ob ich wirklich die "richtige" Armhaltung habe, also ob mein Korn wirklich in einer Linie mit der Zielscheibe ist. Ist das beim Hochnehmen des Arms nicht der Fall, kann ich das noch vor dem Stillstand über dem Spiegel korrigieren. Durch die Fokussierung auf das Korn entfällt diese Kontroll- und Korrekturmöglichkeit.

    Eigentlich sollte der Anschlag ja auch so sein, dass das Korn IMMER korrekt in den Halteraum gleitet. Das ist bei mir nicht der Fall, der äußere Anschlag stimmt also nicht.

    Das Schließen der Augen dient weniger der Entspannung meines zielenden, als vielmehr des nicht zielenden Auges. Dieses muss ich im Moment noch zu kneifen da ich keine Schießbrille besitze. Zwischen Augen wieder öffnen und Fokussierung auf das Korn liegen sicherlich 7-10 Sekunden, die Anpassung an die Lichtverhältnisse sollte also kein Problem sein denke ich.

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    08.04.2018

    Morgendliche Trainingeinheit am Sonntag nach einer Nacht mit 5 Stunden Schlaf und viel Stehen am Abend vorher. Da unter den Voraussetzungen kein top Ergebnis zu erwarten war (von mir sowieso nicht), wollte ich mal wissen, wie viel Zeit mich mein Ablauf kostet und ob ich damit unter WK-Bedingungen hinkomme. Komme ich leider nicht...

    Wenn ich das richtig gelesen habe, stehen mir im Wettkampf für 40 Schuss 75 Minuten zur Verfügung, inklusive Vorbereitung. Ich habe gestern für 40 Schuss etwa 65 Minuten gebraucht, ohne Einschießen. Zwischen den einzelnen Serien von jeweils 4 Schuss lege ich immer die Waffe ab und gehe etwas herum um wieder etwas Blut in die Beine zu bringen und die Füße zu entlasten. In dieser Zeit (wahrscheinlich etwa 1-2 Minuten) schneide ich Grimassen um die Gesichtsmuskeln zu entspannen, schaue in die Ferne, schüttle die Beine und Arme etwas, etc. Irgendwo in meinem Ablauf werde ich also etwas zeit einsparen müssen.

    Nach etwa 6-7 Serien war ich etwas angenervt, dass ich wirklich noch 3 Scheiben schießen muss, meine Konzentration hat dann wirklich etwas nachgelassen. Habe dann gewisse Aspekte meines Ablaufs vergessen oder nur unzureichend ausgeführt, das mag aber auch der kurzen Nacht geschuldet sein.

    Wie viel Vorbereitungszeit sollte ich während des Wettkampfes einplanen?


    Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, die letzten Trefferbilder der letzten drei Trainingseinheiten auf ein Blatt Papier einzuzeichnen (Low budget DISAG).

    Kann man hieraus irgendwelche Schlüsse ziehen? Welche Tendenz habe ich, welche Fehler mache ich, was muss ich korrigieren?

  • Das sieht nach eine ziemlich gleichmäßigen Verteilung aus. Einen genauen, systhematischen Fehler kannst Du meines erachtens aus diesem Schußbild nicht erkennen. Ich denke es fehlt an Kondition, Armhaltekraft und ein wenig Konzentration.

    Serien von 40-60 Schuß solltest Du im übrigen schon am Stück schießen können (Ohne herumlaufen/sitzen/ausruhen). Das gibt auch Ausdauer und Kondition dann für den Wettkampf. Das ausruhen tust Du, wenn Du den nächsten Schuss vorbereitest und den Arm auf die Ablage gestützt hast...

    VG

    Oliver

    "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!"

    Jesus Christus; Lukas 22, 36

  • ich kann Mathesar nur Beipflichten.....

    Mir dünkt, Du hast für die ganze Scheibe bezahlt,....also nutzt Du sie auch.......

    Im Ernst. In dem Schussbild ist alles und nichts drin.

    Du wirst ein Kornzittern haben und Dein Korn wird rauf und runter wabern......

    Kurz......Deine Haltekraft ist nicht gut ausgeprägt.

    Meine Empfehlung immer 100 Schuss annähernd am Stück zu machen. Pausen wenn, dann nach 10 Schuss (eine Serie) und den Stand nicht verlassen. In der gefundenen Position stehen bleiben.

    Du solltest Die Schussbilder immer 10 stück weise betrachten. Oft sind sie am Anfang gut (oder schlecht) und dann kehrt sich das ganze um,... oder es sind 2 gute Serien und 2 schlechte im Wechsel.

    Das ziel ist, dass die schlechten immer später kommen mit zunehmenden Trainingstagen.

    Eventuell wirst Du auch folgenden Effekt haben wie es mir erging. Die ersten 3 Serien OK,... dann Totaleinbruch für 2 bis 4 Serien,...dann die letzten wieder OK.

    Das ist der Punkt wo Deine Muskulatur zu müde ist zum wackeln.........

    Man kann versuchen es zu nutzen oder zu vermeiden. Daher macht es durchaus sinn sich den "Leistungsverlauf" einer Trainingseinheit zumindestens grob zu merken.

    Du wirst dann in einigen Monaten feststellen, dass die schlechten Serien immer später anfangen.....

    Die Gesamtschussbilder werden für jemanden wie mich dann interessant, wenn sich "wölkchen" bilden mit Ausreissern. Diese geben mir dann Aufschluss darüber wo es hängt...zumindest beim Griff.

    Viel Spass

    Matze

  • stehen mir im Wettkampf für 40 Schuss 75 Minuten zur Verfügung,

    Da wäre ich aber ganz vorsichtig. Für Zuganlagen hast du tatsächlich 60 + 15min, aber für elektronische Anlagen sind es nur 50 + 15min!

    http://www.dsb.de/media/PDF/Stat…stole_keyed.pdf

    PDF-Seite 43 Tabelle

    Kann man hieraus irgendwelche Schlüsse ziehen? Welche Tendenz habe ich, welche Fehler mache ich, was muss ich korrigieren?

    Eine Tendenz kann ich auch nicht erkennen. Wie Mathesar es schon schrieb deutet eine gleichmäßige Störung auf Kondition/Konzentrationsmangel hin. Eigentlich ist das ganz positiv, denn nur durch mehr Training und Routine wird der Streukreis kleiner werden. Systematische Fehler (z.B. Schüsse sind nur rechts, links, oben oder unten) sind teilweise schon komplexer zu beheben.

  • Konditionsaufbau ist wirklich wichtig.

    Ich habe bzw. mache pro Training teilweise 150 Schuss.

    Ich habe gemerkt, dass da die Kondition extremst gestiegen ist.

    Was bringt es einem ein 50 Schuss Wettkampfprogramm durchzuziehen ? Braucht ja nur mal was unvorhersehbares in der Vorbereitung passieren....., schon ist ab Wertungschuss 30 die Konzentration am Ende.

    Die Schlechten Serien sind immer weiter nach hinten gerückt, die besten Serien sind Teils ab 90 Schuss.

    Ich empfehle dir während des Wettkampfes stehn zu bleiben, wenn du gut stehst. Bei mir kann die Welt um mich rum untergehen, ich bleibe stehen.

    Bisschen bewegen kann man sich dennoch.

    Gruß Ritter

  • Mathesar  Ritter Ich werde schauen, dass ich mein Trainingspensum steigere auf 100 Schuss ohne großartige Pause zwischen den Serien. Mal sehen, wann meine Leistung einbricht.

    Matze1965 Danke für deine Antwort, ich persönlich kann auf dem Schussbild auch nichts erkennen. Aber es hätte ja sein können, dass jemandem mit Erfahrung direkt etwas ins Auge springt. Deinen Vorschlag der 100 Schuss (10 Serien) werde ich beim nächsten oder übernächsten Training machen und dann hier berichten. Auf was genau schieße ich dann eigentlich? Dreieck? Längsbalken? Querbalken? Zielscheibe? Und was sind dann gute und schlechte Serien?

    @Bastian Ja, darauf wurde ich gestern auch aufmerksam gemacht. Das verschlimmert mein Problem noch. Ich hätte gerne einen Puffer von etwa 5 Minuten um am Schluss nicht in Stress zu geraten. Mal schauen, was ich an meinem Ablauf verändere und wie es sich auf mich auswirkt, wenn ich zwischen den Serien nicht herumlaufe.

  • Zur Zeiteinteilung
    So über den Daumen sollte man 1 Min. pro Schuss anpeilen, dann bleibt der gewünschte Puffer übrig.

    Der gesamte Ablauf für den einzelnen Schuss (von Waffe anheben bis wieder ablegen) ist dabei ca. 30 - 40 Sek., mit der Phase: Zielen-Auslösen-Nachzielen ca. 7 - 10 Sek.. Die restliche Zeit ist eine kleine Pause und zur Vorbereitung auf den folgenden Schuss zu nutzen.

    So bringt man den einzelnen Schuss zügig raus und verteilt die Belastung auf nahezu die gesamte Wettkampfzeit.

    Zum Trainingspensum

    80 - 100 Schuss pro Trainingseinheit sind sinvoll, wie von meinen Vorrednern schon angesprochen.

    Dabei kannst Du gut in 20 Schuss-Abschnitte aufteilen und versuchen erst nach diesen zwei Serien Deinen Stand aufzulösen, wenn nötig.

    Mache hauptsächlich Techniktraining auf die speziellen Trainingsscheiben oder weiße Scheibe. Auf Ergebnis (Wettkampfscheibe) schießen reicht einmal die Woche/zwei Wochen. Dann aber auch mit richtiger Zeiteinteilung/Probezeit.

    Willst Du öfter auf Ergebnis schießen dann leg das an den Anfang der Trainingseinheit, im Wettkampf kann man nämlich auch nicht erst 30 - 40 Schuss machen um "reinzukommen" ;)

    Beste Grüße

  • Also wenn es normal läuft, schieße ich 2 Serien durch ohne den Stand groß zu verändern.. Mal in die Knie gehen evtl.

    Die 100 Schuß mache ich auch 1x die Woche mindestens. Das bringt erheblich was, braucht aber auch seine Zeit bis sich das Muskelgedächtnis/Kondition darauf einstellt.

    Je sicherer Du wirst in den Abläufen, um so "schneller" werden diese dann auch..

    Die 50 Minuten auf der elektronischen Anlage reichen dicke wenn alles grob sitzt!

  • Willst Du öfter auf Ergebnis schießen dann leg das an den Anfang der Trainingseinheit, im Wettkampf kann man nämlich auch nicht erst 30 - 40 Schuss machen um "reinzukommen" ;)

    Man kann es auch anders sehen; wenn man schon zB. 60 Schuss in den Knochen hat, ist es schon eine Herausforderung für die Kondition/Konzentration nochmal Höchstleistung für weitere 40 Schuss unter Wettkampfbedingung zu bringen (dann heißt es Zähne zusammenbeissen).

    Ich hätte gerne einen Puffer von etwa 5 Minuten um am Schluss nicht in Stress zu geraten.

    IdR kommt man mit den 50m in gut hin. Bei mir ist das so, dass ich bisher immer der Letzte oder einer der Letzten am Stand war, da ich fast immer meine

    50min brauche. In Stress gerate ich eigentlich nicht wirklich, da man mit der Erfahrung die Lage gut einschätzen kann. Nach dem 20. Schuss ziehe ich dann immer ein kleines Resümee, um zu schauen, wie viel Zeit ich verbraucht habe und noch benötigen werde. Wichtig ist, dass du dir die Zeit für einen guten Schuss nimmst, dazu gehört auch das Absetzen, wenn es nicht läuft. Manche machen den Fehler, einfach Schüsse rauszuhauen, obwohl sie wissen, dass etwas im Aufbau nicht passte, nur um nicht in Zeitnot zu geraten oder es fehlt ihnen die Ausdauer (wenn man im Training immer nur 40 Schuss macht
    ...).

  • Was gute oder schlechte Serien sind liegt ganz bei Dir.....

    Manche sind froh mit 70er serien,...andere mit 80er serien...für mich fängts ab 90 an. Ziel ist keine unter 90. Das kann schon mal komisch werden wenn man 63 Ring da stehen hat und noch 3 Schuss in der serie übrig....Da kommt man ein wenig unter Druck möglichst Zeiteffektiv und doch präzise zu arbeiten, damit es jeweils eine 10,0+ wird.....

    Stecke Dir sinnvolle Ziele und keine nicht erreichbaren, aber doch so hohe Ziele dass sie zur Herausforderung werden.

    Ich persönlich habe bislang nur auf die runden Punkte geschossen, ganz selten mal auf Streifen oder Dreiecke. Interessant ist die weisse Scheibe (hab ich bislang auch nicht gemacht), weil man eventuell einen nicht unerheblichen Unterschied im Schussbild sieht. Der erklärt sich ganz einfach. Ich habe nix worauf ich mich konzentrieren muss,....also konzentriere ich mich auf das Abziehen und nicht auf diesen blöden wackeligen ständig abhauenden schwarzen Punkt. Es steht kein Druck dahinter.

    Bei der weissen Scheibe ist es halt nur die "Kunst" die Schüsse als Gruppe in die Mitte zu bekommen.....also auch dort benötigt man einen Halteraum, der allerdings im Nirvana (weiss) steckt.... man ist also quasi ohne Orientierung.....hilfreich könnte zu Anfang eine Markierung im Bereich Halteraum sein.....sollte man aber irgendwann weg lassen.