Mitgliedschaft in mehreren Schützenvereinen

  • Hallo Zusammen,

    ich möchte hier mal ein Thema anstoßen, das mich seit einiger Zeit bewegt.

    Als "Späteinsteiger" in den Schießsport bin ich im Januar mit 65 Jahren in meinen örtlichen Schützenverein gegangen. Da ich mein Hauptaugenmerk auf den Schießsport und nicht so sehr auf die "Tradition" gelegt habe gilt mein Interesse auch mehr dem Schießen als dem "Geselligen Beisammensein", was allerdings nicht heißt das ich nicht gerne an den geselligen Stunden nach dem Schießen dabei bin. Allerdings ist bei uns, wie in den meisten Vereinen nur einmal in der Woche Training. Es sind dann in der Regel 13-15 Personen anwesend von denen aber nur 5-6 schießen. Die wenigen Schießenden geben ihre 30 Trainingsschüsse ab um sich dann möglichst schnell zu dem Rest gesellen. Strukturiertes Training unter Anleitung findet eigentlich nicht statt.

    Nun bin ich persönlich an einen Punkt angekommen wo ich nicht mehr weiterkomme. Mein Schnitt liegt bei 293 Ringen (aufgelegt). Um auch einmal an Wettbewerben teilnehmen zu können habe ich mir als untersten Schnitt 297 Ringe gesetzt. Ich bin zwar schon mehrfach angesprochen worden ob ich nicht an Wettbewerben teilnehmen würde, habe aber auf Grund meiner bisher erreichten Ringe immer abgelehnt.

    Ein etwa 20 Km entfernter Verein bietet an 3 Tagen in der Woche Training an, wobei an einem Tag ein erfahrener Trainer mit C-Lizens das Training begleitet. Ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken auch diesem Verein beizutreten, befürchte aber "Konflikte" falls ich mal "Wettbewerbstauglich" sein sollte. Des weiteren möchte ich meinen jetzigen Verein nicht verlassen, da er für mich in nur 5 Minuten Fußweg zu erreichen ist, und ich, sollte ich einmal altersbedingt nicht mehr in der Lage sein Auto zu fahren, meinen Schießsport nicht aufgeben brauchte.

    Habt ihr Erfahrung mit Zugehörigkeit in zwei oder mehreren Schützenvereinen?

    Gruß Uwe

    FWB 800 W Auflage

  • Habt ihr Erfahrung mit Zugehörigkeit in zwei oder mehreren Schützenvereinen?

    Das kommt darauf an wie die Leute in den verschiedenen Vereinen drauf sind. Wenn die Teilnahme an Wettbewerben beiden Vereinen wichtig ist kann es natürlich Ärger geben. Du kennst die Leute und Du musst es ob es Dir das Wert ist.

  • Prinzipiell könntest du ja auch Mitglied in dem anderen verein sein und da immer hingehen wenn der Trainer da ist und in deinen jetzigen Verein bleiben und da eben für dich selbst trainieren :) für wen du dann bei rundenwettkämpfen und Meisterschaften startest musst du selbst entscheiden, wie sieht es denn mit Mannschaften aus in den beiden Vereinen?

    Lass dich da übrigens nicht verunsichern von denjenigen die als „training“ einfach nur nen Programm schießen und fertig, bau da ruhig trockenschüsse und auf ne weiße scheibe etc ein...

    Warum eigentlich das limit von 297 für wettkämpfe? Das würde mich mal interessieren :)

  • Hallo Uwe,

    die von dir beschriebene Situation ist leider kein seltener Einzellfall.

    Auch mit Trainern ist das bei uns so, ich habe zumindest ein größeres Fachwissen als sie, sollte man aber auch nicht beim alter der Lizenz zum Vorwurf machen.

    Dafür haben sie andere Stärken;).

    Bei den Aufgelegt Disziplinen ist es generell schwierig einen Trainer zu finden, der weiß was er da eigentlich tut und nicht.

    Generell sind Mitgliedschaften in anderen Vereinen, sei es zum Trainieren oder für Meisterschaften kein Problem.

    Problem werden da nur die Leute sein, die in den Vereinen sind.

    Ich zum Beispiel werde auf lange Sicht in mehreren Vereinen ansich Trainieren (Meisterschaften ist was anderes je nach Mannschaft), wenn man mich entgültig vergrault hat wirds ein Wechsel.

    Das liegt aber vormals daran, dass mein Verein diese Disziplinen nicht anbietet bzw. im Fall von KK kaum Trainingspartner da sind.

    Ich würde das aber vorher mit deinen Leuten abklären, jenachdem ob du da nur Trainieren willst oder ob du auch Rwk oder Meisterschaften schießen willst.

    Mich würde aber auch mal interessieren warum du dir die 297 als Teilnahme Limit gesetzt hast.

    Mir wäre es Grundsätzlich egal wie ich schieße auf nem Wettkampf.

    Gruß Lukas

  • Hallo Lukas, danke für deine ausführlichen Ausführungen.

    Die 297 habe ich mir gesetzt, weil ich nicht immer der Letzte sein möchte, und dadurch eventuell die Lust am Schießen verlieren würde.:(

    Gruß Uwe

    FWB 800 W Auflage

  • Uwe,

    solange es Spaß wäre mir das egal, was soll ich denn sagen, wenn ich in der stark besetzten Herren bzw. Herren Alt mitschießen muss ?

    Ich würde es einfach mal mit Meisterschaften bzw. Wettkämpfen versuchen, du wirst wenn du im Training die 297 schießt nicht unbedingt im ersten Wettkampf 297 schießen. Wettkämpfe sind da ein guter Erfahrungsgewinn.

    Grüße

  • Ja, ich war zeitweise in 3 Vereinen aktiv. Wenn sozusagen „die Chemie stimmt“ ist das kein Problem, m.E. sollte aber nicht zu kurzfristig gedacht werden. Also nicht heute hier und morgen da, das bringt keinem etwas.

    Und vergiß deine Durchschnittsergebnisse welche du im Training erzielt hast. Wettkampf ist ganz was anderes so daß du ruhig auch jetzt schon Wettkämpfe schießen solltest wenn du Spaß daran hast.

  • Hallo Uwe,

    meiner Meinung nach solltest Du in erster Linie mit offenen Karten spielen. Wenn Du zu dem neuen Verein hingehst, solltest Du gleich sagen, dass es nur zum Training sein soll, Du Wettbewerbe aber in deinem Stammverein schiessen wirst.

    Wenn Du so an die Sache herangehst, dann kann keiner suaer sein, es könnte allerdings sein, dass man Dich nicht aufnimmt, wenn Du keine Wettbewerbe für den Verein schiesst, aber das ist eine Sache da müsstest Du Dich vorher mit auseinandersetzen,.....


    Viele Grüße

    TAFKAS

  • Ich versuche hier bei uns in Fällen, in denen einzelne gute Schützen eines Vereins sich verbessern möchten, ihren alten Verein aber auch nicht verlassenh möchten, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie sich "die beteiligten Vereine" fühlen, also sowohl die Vorstände als auch die Mitglieder. Erste Maßnahme ist in jedem Fall, wie schon gesagt wurde, mit offenen Karten zu spielen. Weitere Möglichkeit wäre, in unterschiedlichen Disziplinen für jeweils einen der Vereine zu schießen. Da muss man zwar mit allen Beteiligten in beiden Vereinen sein, aber wenn man bezüglich der Beiträge ne annehmbare Lösung findet, ist das auch kein Problem. Und so haben dann beide Vereine was davon und es kommt keine Missgunst auf.

  • Auch ich bin Mitglied in mehreren Schützenvereinen, insgesamt vier, und ich habe den Eindruck, dass es abgesehen von meinem Stammverein, völlig unkritisch ist.

    In jedem Verein, in dreien starte ich auch in den Meisterschaften, beteilige ich mich nur an den Wettbewerben der Vereinsmeisterschaften, in denen ich für den Verein auch in den weiterführenden Meisterschaften starte.

    Außerdem habe ich mit dem Aufnahmeantrag auch immer begründet, weshalb ich um die Aufnahme bitte. Ich bin überzeugt davon, dass dies auch wichtig ist. Ich bin zwar lebensälter, aber in meiner Altersklasse ein solider Schütze.

    Erst am vergangenen Sonntag bedauerte der Sportleiter eines Vereins, in dem ich Mitglied bin aber in der fraglichen Disziplin für einen anderen Verein starte, dass ich nicht zur Verfügung stände und er sagte auch, das ist schade, „aber du hast da ja immer mit offenem Visier gekämpft“.

    So sehe ich es eher als Anerkennung, wenn ich trotz eines ehrenvollen Angebotes absage, weil ich eine Mannschaft, für die ich seit Jahren starte, nicht im Stich lassen will.

    Für den Stammverein starte ich auch noch, werde mein Engagement aber weiter einschränken und in einer weiteren Disziplin wechseln. Denn leider ist es so, dass von ursprünglich ca. 60 (von ehemals sogar rund 100 Übungstagen), zwischenzeitlich nur noch weniger als 35 angeboten werden und es kommt immer wieder vor, dass ich der einzige Schütze bin, oder derjenige, der allein vor verschlossener Tür steht. Dass ich dann in den ersthaften Wettbewerben auch nur der einzige Starter des Vereins bin, ist naheliegend.

    Durch die mehrfachen Mitgliedschaften hätte ich die Möglichkeit an jedem Wochentag und oft auch an den Wochenenden zu üben/trainieren.

    Für mich sind zudem die Mannschaftswettbewerbe besonders reizvoll und sie haben auf mich eine heilsame Wirkung.

    Wenn ich als Einzelschütze einen schwachen Tag hätte, dann liegt es in meinem Naturell den Wettbewerb abzuhaken und „durchzuschießen“.

    Als Mitglied der Mannschaft, reiße ich mich zusammen und erreiche durch die Verpflichtung der Mannschaft gegenüber, nach schwachem Start, oft noch erstaunliche Ergebnisse.

    Aber nun bin ich abgeschweift.

    Eines ist aber manchmal doch merkwürdig, wenn wie am vergangenen Wochenende alle drei Vereine in einer Meisterschaft zusammentreffen und ich mich kaum entscheiden kann, zu wem ich mich denn nun setzen sollte.

    Aber auch das ist zu lösen.

    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!

  • Weitere Möglichkeit wäre, in unterschiedlichen Disziplinen für jeweils einen der Vereine zu schießen. Da muss man zwar mit allen Beteiligten in beiden Vereinen sein, aber wenn man bezüglich der Beiträge ne annehmbare Lösung findet, ist das auch kein Problem. Und so haben dann beide Vereine was davon und es kommt keine Missgunst auf.

    Wer da sparen muss ist vielleicht doch im falschen Sport. Wer sich den in LG Vereinen meist nur niedrigen zweistelligen Beitrag nicht leisten kann, schafft mit derartigen Sonderrechten nur Unfrieden bei den anderen Mitgliedern.

    Karl

  • Wer da sparen muss ist vielleicht doch im falschen Sport. Wer sich den in LG Vereinen meist nur niedrigen zweistelligen Beitrag nicht leisten kann, schafft mit derartigen Sonderrechten nur Unfrieden bei den anderen Mitgliedern.

    Karl

    Du wirst es vielleicht nicht für möglich halten, aber in unserer Gegend sind die sportlich orientierten Schützen öfters in (fast) reinen Sportschützenvereinen tätig. Diese haben aber so gut wie immer auch mindestens 50m-KK-Bahnen und oft auch 25m-Pistolenstände dabei.

    Das bedingt, dass die Mitgliedspflichten sowohl im Beitragsbereich als auch in Arbeitsstunden ERHEBLICH über deinen niedrigen 2-stelligen Beitragssummen liegen. Da komme ich im Beitrag gerne auch schon mal in den 3-stelligen Bereich und bei 10 Pflichtarbeitsstunden und einer finanziellen "Ablöse" dieser Stunden mit einem Satz von 10,- EUR/h auf weitere 100,- EUR.

    Sollte es nur um einen nackten niedrigen 2-stelligen Beitrag gehen, stimme ich dir gerne zu. Denn alleine die Verbandsabgabe beträgt ja meist schon fast einen 2-stelligen Betrag.

  • Sollte es nur um einen nackten niedrigen 2-stelligen Beitrag gehen, stimme ich dir gerne zu. Denn alleine die Verbandsabgabe beträgt ja meist schon fast einen 2-stelligen Betrag.

    Bin in Baden Württemberg Mitglied in 3 Vereinen.

    Jeder Verein führt für mich die Verbandsbeiträge ab.

    Da freuen sich die Verbänd und Versicherungen.

    So wie ich gehört habe ist das in Bayern nicht so.

    Mfg aus dem Süden

  • Da hast du richtig gehört, für die Mitglieder im BSSB wird nur beim Erstverein die Beiträge eingefordert.

  • Da hast du richtig gehört, für die Mitglieder im BSSB wird nur beim Erstverein die Beiträge eingefordert.

    In Bayern ist halt vieles anders, das dafür die Versicherungsbeiträge wesentlich höher sind ist halt der aufwendigen Verwaltung geschuldet. Ob es gerechter ist ist eine andere Frage.

  • Hallo,

    Ich bin "nur" in 2 Vereinen Mitglied. Hierbei zahle ich beim Hauptverein den vollen Beitrag und leiste meine Arbeitsstunden ab.

    Im Zweitverein zahle ich nur für eine Zweitmitgliedschaft und muss keine Stunden leisten.

    Für beide Vereine schiesse ich die Vereinsmeisterschaften. Alle weiterführenden Meisterschaften für den Hauptverein.

    Einzig in der Landesliga LuPi schieße ich für den Zweitverein.

    Den Vorteil sehe ich eben auch bei den Ligen, da in meinem Hauptverein einfach nicht genügend aktive Schützen sind, um eine Liga-Mannschaft auf die Dauer auf die Beine zu stellen.

    Aich ein eventueller Wechsel zum Zweitverein wäre einfacher, man hat ja quasi schon ein Bein in der Tür.