Zeigt doch mal eure bearbeiteten LP Griffe

  • Hallo Community,

    mein Name ist Daniel, 55, seit 1,5 Jahren an der Lupi und Freien.

    Habe eine kräftige M-Hand mit eher kurzen Fingern und bastle seit einiger Zeit am Griff, weil es könnte ja ein paar Ringe mehr geben ...

    Jede Aktion hat immer ein bißchen was gebracht, aber der Durchbruch kam als ich hier in diesem Thread über die Maßnahme der 'Rille für die Wulst unter den Fingern' gelesen habe und dies umgesetzt habe.

    Daher hier ein kurzer Erfahrungsbericht.

    Erste Maßnahmen, Ausgangsbasis Rink Standard M-Griff mit 7 Grad-Winkel:

    Fingeranlage Mittelfinger schräg geraspelt; Winkel der Finger angepasst (spitzere Winkel für die kurzen Finger - Achtung, bei Morini EI vor allem unten auf das Elektronikfach achten, sonst Durchbruch!), Ballentasche etwas vergrößert; 7 Grad-Winkel reduziert auf ca. 4-5 Grad. Das alles ergab schon eine spürbare Verbesserung, allerdings konnte ich den Griff immer noch in verschiedenen Positionen greifen und musste daher die richtige Position für die Hand immer 'suchen'.

    Letzte Maßnahmen:

    Ballentasche kräftig ausgefräst, soweit vor wie es die Rink-Handauflagen-Verstelltechnik zuließ. Dann die Wundermaßnahme 'Rille für die Wulst unter den Fingern' tief eingearbeitet ohne die Rink-Handauflagen-Verstelltechnik zu gefährden. Dabei habe ich den hierbei entstandenen Knubbel für die tiefe Stelle in der Hand noch etwas in Form gebracht.

    Diese beiden letzten Maßnahmen waren der Bringer, die Pistole lässt sich eigentlich nur noch auf eine Art greifen, sie sitzt sofort, alles liegt jetzt schön an, und die Pistole lässt sich jetzt mit den Fingern gegen den Ballen ziehen ohne dass sie sich in der Hand bewegt.

    Ich kann nur jedem mit etwas handwerklichem Geschick, der noch kein gutes Gefühl mit seinem Griff hat empfehlen, das Thema Griffbarbeitung anzupacken. Hand in Griffposition mit dem Griff vergleichen und erst wegmachen was stört, dann die Wunderrille. Kleine Schritte ... immer mal wieder die Handballenauflage anbauen und Testen. Da mein Griff eher etwas zu groß war hat sich ein Materialauftrag erübrigt.

    Gearbeitet habe ich mit einer nicht zu großen halbrunden Raspel (damit kann man 90% erledigen) und mit einem Fräser Drm. 16 für die Hohlstelle am Handballen.

    Nachpunziert habe ich die berabeiteten Stellen mit der Stichsäge mit angespitztem (!) Sägeblatt: Säge frei aufspannen, bei niedriger Hubzahl den Griff sachte an die auf- und abfahrende Spitze halten und kreisende Bewegungen machen - klappt prima.

    Siehe Fotos (draufklicken für vollständige Anzeige).

    Grüße, Daniel

  • So,

    ich habe mich mittlerweile auch mal an meinen Griff getraut, nach temporären Anpassungen mit AWISIL.

    Schön ist anders, aber es war mein erster Versuch mit Eisstielen, Schleifpapier und Fingerspitzengefühl. Dennoch eine Verbesserung zum Standardgriff, zumindest von meinem subjektiven Gefühl her.

    Eine Frage habe ich jedoch noch bezüglich der Verlängerung der Griffplatte. In den Statuten des DSB habe ich lediglich gefunden, dass die Pistole in den maßkasten (420x200x50mm) passen muss, und dass das Handgelenk im Anschlag frei sein muss. Des Weiteren noch die Zeichnung des Griffes, bei der es jedoch vorrangig um die Einhaltung der Winkel geht.

    Ich halte die Formulierung "im Anschlag frei" für recht schwammig. Je nach dem wie "tief" ich in das Griffstück hinein greife, ist das Handgelenk mehr oder weniger frei. Die zweite Frage ist, wo genau das Handgelenk beginnt. Ich habe dazu mal mein Handgelenk fotografiert, sowohl mit als auch ohne Waffe. Bis wohin darf ich denn nun die Griffplatte in meinem Fall verlängern? Oder muss ich sie sogar wieder kürzen?

  • Grüß dich,

    deine "Griffplatte" empfinde ich als zu lang!
    mit der regel soll eine verlängerung bzw. abstützende Wirkung unter Zuhilfenahme des Unterarmes verhindert werden.

    Das ende der Fahnenstange ist der Knick vom Übergang Unterarm/Handfläche auf dem letzten Bild.

    Du musst dein handgelenk mit / ohne Pistole gleich weit nach unten neigen können - ohne dabei Haut und Fleisch zusammendrücken zu müssen.

    mfsg daniel

  • Ich kann nur jedem mit etwas handwerklichem Geschick, der noch kein gutes Gefühl mit seinem Griff hat empfehlen, das Thema Griffbarbeitung anzupacken. Hand in Griffposition mit dem Griff vergleichen und erst wegmachen was stört, dann die Wunderrille. Kleine Schritte ... immer mal wieder die Handballenauflage anbauen und Testen. Da mein Griff eher etwas zu groß war hat sich ein Materialauftrag erübrigt.

    Wo ist denn genau diese Wunderrille? Kannst du die auf einem deiner Bilder markieren?

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • entscheidend für ein immer gleiches zugreifen sind fixe, von der anatomie vorgebene Punkte.

    Wenn wir die hand um einen imaginären Pistolengriff legen sind es die fingeransätze an der Handfläche und die weitern knickstellen der Fingerglieder.

    Sie sind nur sehr wenig speckig, bieten also einen wiederholbaren rastpunkt für fein ausgeführte konturen.

    die Wunderrille ist das resultat, nicht ursache, dem Übergang Handfläche / Fingerglied eine markante Materialkante zu geben - und zugleich - dem Handspeck dahinter richtung Handinnenfläche Volumen zu lassen.

    Es entsteht eine mehr oder minder deutliche rille (bei mir nur eine harte Kante an den Fingeransätzen)

    Denn erst der mittlere Handteller ist wieder Speckfrei und damit ideales Gegenlager für die Waffe. Ab hier in Richtung handgelenk muss wieder sauber angepasst werden.

    Die Rille , sowie die fingerglieder wurden am Griff von Mikki kaum ausgearbeitet.

    mfsg daniel

  • OK, verstehe. Diese Rille habe ich auch gemacht. Dann nehme ich mal den Begriff "Wunderrille" in mein Repertoire auf. Die Rille hatte bisher bei mir keinen Namen. Für andere Stellen kenne ich nur "Dieter", "Andi" und "Christian". :)

    Hier ein Foto meiner Wunderrille:

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Die Rille bestimmt durch ihre Lage und Form/Tiefe halt wie die Hand zum Lauf steht. Ist sie nur schwach ausgeprägt wird sie durch die Hand gern mal ignoriert, so dass der Winkel zwischen Lauf und Hand variiert......

    Wie stark die Rille ausgeprägt ist, ist an sich egal, so lang die Hand die Rille wahr nimmt und somit der Winkel immer gleich bleibt.....

  • Die Rille , sowie die fingerglieder wurden am Griff von Mikki kaum ausgearbeitet.

    mfsg daniel

    Nein, das ist sie nicht. Ich habe bisher kaum Hand angelegt und das Originalgriffstück an sich zu bearbeiten ist mir zu heikel. Da kenne ich mich zu wenig aus und hätte viel zu viel Angst davor, den Griff unwiderruflich zu beschädigen. Ich habe lediglich Material aufgetragen, jedoch keines abgetragen.

    Danke für deinen Hinweis, da werde ich wohl einiges an Material wieder wegnehmen müssen... Sehr schade.

  • mikki-

    du hast vor allem hinten angefangen. das ist gut.

    denn hinten fängt man an, um den lauf gerade in die kimme hinein auszurichten - wenn man in einen natürlichen anschlag geht.

    es fehlt bei dir aber jedwede bearbeitung um die Rille, die fingerglieder, den Tragbereich des mittelfingers.

    dein originalGriff ist rundgelutscht wie ein bonbon. Das macht der hersteller, damt der griff erstmal jedem passt, aber auch nicht passt....

    es bleibt frohes basteln. mach dich schlau, hier und an anderen stellen im netz, wie ein lp griff auf die hand angepasst wird, wo man was damit stellen kann, wie sich diese faktoren gegenseitig beeinflussen....

    mfsg daniel

  • Ich persönlich fange gern mit der Rille an. Die Position der Rille bestimmt an sich alles weitere. Wo und wie man beginnt hängt auch von den Gegebenheiten ab. Linkskorn, Rechtskorn, indifferente Position des Kornes, zu viel oder zu wenig Volumen. Erst wenn ich den Fixpunkt habe kann ich alles andere anpassen. Habe ich jemand, der nen Bruch in oder an der Hand hatte muss ich die Bearbeitungsreihenfolge eventuell ändern um auf die persönlichen Probleme einzugehen. Wichtig am Ergebnis ist, dass das Korn ohne große Probleme mittig steht und auch im Idealfalle Kimme Korn auf einer Höhe sind ohne dass der Schütze besonders viel Kraft aufwenden muss. Das bietet allerdings nur die Voraussetzungen um entspannter und ohne erhöhtem Kraftaufwand sich in kleinen Schritten zu verbessern,......

    Eine Griffanpassung ist kein Garant für stabile und hohe Ergebnisse. Sie ist nur eine Hilfe Energie zu sparen um gute Ergebnisse zu erzielen. Nicht selten ist der Schütze nach 6 bis 8 Wochen enttäuscht, dass noch keine Weltmeisterergebnisse erreicht werden. Auch mt angepasstem Griff kann man sich keine Ringe erkaufen. Ringe kann man sich nur erarbeiten. Alles andere sind nur Hilfsmittel.....

  • Hallo Ludwig,

    ist schon beantwortet, nur der Vollständigkeit halber das gewünschte Foto mit Markierung.

    Habe die Rille nach einigem Schießen übrigens noch weiter ausgearbeitet, 5-6 mm tief ist sie jetzt - das darf m.E. nach schon deutlich ausfallen bei einer kräftigen Hand.

    Anschließend stellte sich heraus, dass die Ballentasche noch weiter vor kann. Daher würde ich ich mich Matze1965 anschließen - wenn der Griff schon einigermaßen passt Rille rein, dann den Rest.

    Ich habe erst durch die Rille eine reproduzierbare Position für die Hand gehabt, und habe dann besser gemerkt wo es noch was zu tun gibt.

    Grüße, Daniel

  • deine "Griffplatte" empfinde ich als zu lang!
    mit der regel soll eine verlängerung bzw. abstützende Wirkung unter Zuhilfenahme des Unterarmes verhindert werden.

    Das ende der Fahnenstange ist der Knick vom Übergang Unterarm/Handfläche auf dem letzten Bild.

    Den Ball möchte ich gerne aufnehmen. Schaut euch bitte den folgenden ISSF AP 2018 Wettkampf an.

    https://www.youtube.com/watch?v=MMzDq02EDSM

    Besonders fällt mir der Griff des Britens ins Auge. MNn tief dunkle Grauzone. Es kommt natürlich darauf an in welchem Winkel die Handkantenauflage zum Arm steht. Bei seinem Haltebereich (9:04min) sind es etwa 160° und da sieht es danach aus, als ob sich der Griff am Unterarm abstützt. Wären es 180° wäre dies nicht der Fall.

  • Leider passen mir die Rink-Griffe bei manchen Waffen nicht so richtig, z.B. mein Morini-Griff LR7B passt mir, der LR7B für die Pardini ist viel zu klein, wenig Auflage in der Handfläche und starkes Übergreifen der Haltefinger. (Bin Kreuzdominant, Rechtshänder und ziele mit linkem Auge) Also habe ich mich durch diesen Bericht motivieren lassen, den Griff zu bearbeiten. Zuerst Druckstelle an Daumenwurzel durch Abschleifen beseitigt. Danach Testaufbau am Griff mit naßem Klopapier um Materialaufwand einzuschätzen und zu sehen wie weit die Haltefinger nach vorn müssen. Probegeschossen, war schon ein wenig entkrampfteres Halten.

    Griff an den geplanten Auftragestellen ordentlich mit Aceton abgepinselt.

    Danach Borma K2 Nußbaum hell angemischt, Einweg-Gummihandschuh angezogen, Masse auf den Griff aufgetragen, rein mit der Hand und gut zugegriffen. Kontrolle ob die Hand und Finger vorn richtig ausgerichtet sind. Ca. 5 Minuten gehalten, danach vorsichtig losgelassen. Nach 30Min. die scharfen Kanten gebrochen und überschüssigen Ränder abgeschliffen - Jetzt passt der Griff im wahrsten Sinn wie angegossen!

    OK, die Mulde für den kleinen Finger sollte ich optisch noch ein wenig nacharbeiten.

    Morini CM 162EA

    Pardini K12

  • Hallo ebemaja,

    Dein Einstieg in diese modellierung war ja nicht schlecht.

    Allerdings hast Du nur den mittel Bereich modeliert.

    Normal beginnt man hinten, zieht dabei auch die Ballenkontur natürlich rund auf die Handballenauflage unten.

    Der hintere Teil ist gar nicht modelliert, der Übergang auf die Handballenauflage auch nicht. Der Knubbel der imens wichtig ist speziell bei grossen Händen, den hast du auch total ausser acht gelassen.

    Die wurst gehört markannter ausgearbeitet.

    Schau Dir die Abfolge nochmal an die ich dazu eingestellt hab.

    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • @no-limits - hast Recht. ich hab mich jetzt durch alle 38 Seiten durchgelesen und werde mich Stück für Stück in der richtigen Reihenfolge an die Korrekturen machen.

    Morini CM 162EA

    Pardini K12

  • Vielleicht mal ein Zwischenfazit. Das Thema Griffbearbeitung ist, wenn man es ein wenig verstanden hat Fluch und Segen zugleich. Man kann sich den Griff genau so anpassen, wie es für einen persönlich am besten ist. Allerdings liegt hier die Gefahr, dass man immer wenn was nicht zu stimmen scheint gleich am Griff rum ändert.

    Leider konnte ich dieser Versuchung zum Teil nicht widerstehen und habe mich in den letzten Wochen fast einmal im Kreis gedreht. Jetzt bleibt erst einmal alles wie es ist und schon werden die Ergebnisse wieder besser.

    Der Weg ist das Ziel... :thumbup:

  • Hallo,

    wollte auch kurz meinen Griff herzeigen. Es handelt sich um eine Feinwerkbau P44 mit Originalgriff.

    Optimiert wurde der Griff von Matze. Tolle Arbeit!!!

    Zum Modellieren wurde der 2K Holzspachtel der Firma Borma Wachs verwendet. (750ml = 20 € bei ebay).

    Viele Grüße

  • Wer war denn schon mal so konsequent und hat vom metallenen Griffzapfen einer Pistole was weggefeilt?

    Bei kleinen Händen stößt man beim Wegschleifen des Griffholzes im Bereich der Handgabelung schnell an die Grenzen des Möglichen.

    Aktuell habe ich bei einer Pardini SP dieses Problem. Der Pardini-Griffzapfen ist leider sehr breit geraten, wohl um die 23 mm.

    Eine Abrundung auf beiden Seiten an der hinteren Kante des Griffzapfens von 2 bis 3 mm wären schon hinreichend.

    Das Foto zeigt eine zwar ein K10 statt einer SP, aber als Veranschaulichung sollte es hinreichend sein.

  • Okay, Daniel, du hast Recht. Ich habe mir noch einmal die Explosionszeichnung angesehen, das Abzugsgehäuse ist Teil des Systemgehäuses (. Gut, dafür hätte ich auch jemanden, der das darf.

    Bleibt also meine Frage: Hat das jemand schon mal machen lassen, um den Griff hinreichend gut anpassen zu können?

    Die Problematik hatte ich auch früher schon einmal bei einer K2 Junior und habe darauf verzichtet, das Metall - bearbeiten zu lassen.