Tips für Irisblende

  • Hallo,

    ich hab mir eine Freie Pistole gegönnt. Obwohl ich keine Augenkorrektur benötige möchte ich mir für ein durchgängigeres Visierbild eine Irisblende zulegen.

    Da gibt es ja große, kleine, mit heller bzw. mit dunkler Abdeckung. Was ist zu beachten ? Habt ihr mir spezielle Tips oder Erfahrungen ?

    Grüße Sabine

  • Also eine helle Abdeckung soll besser sein für Auge..

    Von der Größe ist dies zumindest bei den Luftpumpen reguliert. Bei freie Pistole kann ich es nicht sagen.

    Hier meldet sich sicher noch einer von den Profis :O)

  • Hallo,

    ich bin zwar kein Profi, aber vielleicht kannst du dir genau bei denen einige Anregungen holen.

    Google (Bildersuche) -> Christian Reitz Pistole oder Monika Karsch Pistole, usw. usw.

    Ansonsten achte darauf dass die Brille sicher und gut sitzt (seitliche und höhenmäßige Fixierung d.h. Wiederholgenauigkeit der Zentrierung).

    Stabiler Rahmen, gute Bügel sowie ein passender rutschfester Nasensteg.

    Die Abdekung des nicht zielenden Auge halte ich in Form und Größe etwa so wie die Iris ist (also auch rund).

    Und bei der Farbe so:

    -mit Iris = dunkle Abdeckung
    -ohne Iris = helle schmale Abdeckung

    Gruß HdR

  • Hallo,

    wenn du dir noch keine gekauft hast, kannst du es erstmal hiermit probieren:

    nimm einen dunklen, stabilen Kunststoffstreifen (z. B. Rückseite eines Schnellhefters ö. ä.) und schneide einen Kreis mit ca. 15 mm Durchmesser aus.

    Jetzt stanzt du in der Mitte ein Loch oder brennst es mit einem heißen Nagel ein. Die Ränder sollten möglichst glatt sein - nicht ausgefranzt oder ungleichmäßig.

    Der Durchmesser sollte ca. Streichholzstärke haben (ca. 2mm).

    Mach das Loch nicht zu klein, sonst handelst du dir Nachteile ein (gilt auch für eine "richtige" Irisblende):

    Scheibe und Visierung werden dann beinahe gleich scharf und dein Auge wandert auf die Scheibe statt auf dem Korn zu bleiben - ohne dass du es merkst.

    Oder du visierst durch die Randbereich des Lochs (Randunschärfe), wenn du nicht absolut genau in der Mitte durchschaust. Beides merkst du aber erst nach schlechten Schüssen... - vielleicht ;)

    Klebe das Ganze mit Klebestreifen auf ein altes Brillengestell ohne Glas genau vor dein Zielauge.

    Jetzt kannst du mit dem nichtzielenden Auge experimentieren, was dir besser liegt - helle oder dunkle Abdeckung.

    Ich bevorzuge keine Abdeckung, weil mein nichtzielendes Auge eh´schon sehr unscharf sieht und ich die Raumorientierung mit 2 Augen besser verarbeite.

    Wenn du dir mehrere dieser Provisorien mit unterschiedlichen Lochdurchmessern machst, kannst du bei verschiedenen Lichtverhältnissen ausprobieren und Erfahrung sammeln.

    Ob du dir dann eine verstellbare Irisblende kaufst, kannst du dann immer noch entscheiden.

    Ich hab mit diesem Provisorium über 15 Jahre geschossen - bis zur DM in LP, FP und SpoPi (Indoor und Outdoor).

    Erst letztes Jahr hab ich mir eine "richtige" Schießbrille zugelegt, weil ich auch ein anderes Glas brauchte.


    Gruß

    netsurfer2002

  • Hallo zusammen,

    Mach das Loch nicht zu klein, sonst handelst du dir Nachteile ein (gilt auch für eine "richtige" Irisblende):

    ....Oder du visierst durch die Randbereich des Lochs (Randunschärfe), wenn du nicht absolut genau in der Mitte durchschaust. Beides merkst du aber erst nach schlechten Schüssen... - vielleicht ;)

    eine Kleinigkeit von netsurfer2002 möchte ich nochmals näher betrachten. Zwar ist bei der Betrachtung durch die Iris eine gewisse Randunschärfe vorhanden, jedoch ist dies eigentlich das kleinere Übel. Wirklich ausschlaggebend (übel) ist die Beugung des Lichtes an einer optischen Kante.

    Das Zielbild wird förmlich verzerrt sobald die Iris aus der optischen Achse kommt. Schaut mal wie Kimme, Korn und Ziel aus der Achse wandern.

    Ein wiederhol genaues Zielen mit nur leicht unterschiedlich sitzender Schießbrille ist eigentlich unmöglich !

    Meine Beispiele sind in (Bewegung und Verschiebung der Iris ) zur Verdeutlichung zwar leicht übertrieben, aber reell.

    (Steyr LP, Champion Irisblende Øca.2,5mm, Distanz zur Kimme ca. 60cm)

    Oder probiert es selber mal aus. Ihr werdet staunen!

    Gruß HdR

  • Hallo,

    hätte ich nicht gedacht, da gibt es doch einige physikalische Zusammenhänge von denen ich noch nichts wusste. Eigentlich wollte ich nicht zum Optiker gehen da ich ja keine Optik brauche. Jetzt scheint es aber so das ich das Gestell bezüglich Sitz und Steifigkeit doch vorher probieren sollte. Eine schlichte Ausführung wie die von Christian Reitz gefällt mir am besten. Muss mal recherchieren was das für eine Marke ist und wo ich die dann probieren kann. Weitere Tips gerne.

    Grüße Sabine

  • Mmmmm, also ich zentriere mein Glas und Blende mit dem Trichter.....

    Verwunderlich das keiner der Großen Hersteller dieses Phänomen beschreibt !!!!

    Grüßle

    Hapeem

  • Hapeem,

    Mmmmm, das mit dem Zentriertrichter sollst du ja auch.

    Das liegt daran das die meisten Waffenkonstrukteure, Munitionsfabrikanten oder Optiker auch keine Schützen sind.

    Ein Koch braucht keine Wärmelehre. Und ich muss kein Koch sein um ein Essen zu beurteilen.

    Dann nenn es einfach HdR-Phänomen.

    Gruß HdR

  • Phänomen ist bekannt, Problem ist bekannt.

    Deshalb:

    • immer auf die Zentrierung der Irisblende achten
    • niemals den Irisdurchmesser während des Wettkampfes verstellen.

    Stefan

  • Interessant !

    Über den zweiten Hinweis hatte ich heute morgen schon eine kontroverse Unterhaltung.

    Jetzt muss ich mir erst mal eine zulegen bevor ich mitreden darf. Vielen Dank.

    Grüße Sabine

  • Ein nicht rechtwinklig zur Zielachse stehendes Schießglas und eine nicht richtig positionierte Irisblende machen horrende Probleme.

    Im Prinzip bedeutet das nur, dass das Glas nicht richtig ausgerichtet ist und man nicht durch die Mitte schaut sondern am Rand des Schliffes entlang. Man erkennt erst mit dem Trichter ob das Glas richtig positioniert ist oder ob es minimal verdreht oder seitlich verschoben ist.

    Ein Schützenbruder schiesst ohne Iris mit Glas und hatte beim Einschiessen das Glas etwas schräg stehen. Kurz vorm Ende Probe stellte er das Glas gerade und schoss dann 2 Ring zu tief. Da keine Zeit mehr war zum rumprobieren wieder Glas etwas schräg und die Höhe passte wieder.

    Irisdurchmesser verändern ist nicht soooooo kritisch. Das mache ich gelegentlich weil es zu hell oder dunkel wird bzw. das Auge müde wird. Schlimmer ist das Glas zu verkanten. Dann ist alles zu spät.

    Matze

  • Irisdurchmesser verändern ist nicht soooooo kritisch.

    Hallo an alle,

    ich muss sagen auf diesem Niveau kann ich nicht mitreden. Bin echt überrascht was da so geht, und was Ihr da erlebt habt.

    Habe bis heute keine Brille auch zum Lesen nicht, obwohl ich kurz vor dem Verfallsdatum bin. Ergo hab ich immer ohne Glas geschossen, war aber der totale Irisblenden Fanatiker.

    Mit der Irisblende, die immer getrichtert war, hab ich alles ausgeglichen, nur beim Duell da störte sie. Da wurde diese komplett nach hinten gedreht, weil der breite Rand der Iris die Kontrolle des Armes erst zu hoch ermöglichte.

    Ich hatte einen zu breiten toten Bereich wo die Hand mit der Waffe nicht im Blickfeld war.

    Aber das beschriebene Phänomen, kenne ich nicht, die Schuss lagen immer dort wo sie sein sollten, muss dann tatsächlich mit dem Glas zusammen hängen.

    no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Falls du meinen zweiten Punkt meinst, legen ich noch einen drauf:

    alleine die Änderung der Helligkeit (Lichtmenge) beeinflusst auch die Trefferlage.

    Ob die Änderung natürlichen Ursprungs ist (ein sonniger Sommertag auf einer Außenanlage) oder durch eine Irisblende ist dabei erstmal egal.

    Lichtbrechung und Akkommodation im Auge ist aber nix womit ich mich besonders gut auskenne.

    Als Brillenträger ist man eh gearsc.... und einen Irisblende ist auch eine zusätzliche Fehlerquelle. Das Ziel auch schön scharf zu sehen hat fast einen "Suchtfaktor". Bin jetzt wieder clean ;) Will soviel Licht wie möglich ins Auge lassen, da im Alter das Auge natürlich auch schneller ermüdet. Wenig Licht ist anstrengend!

  • Falls du meinen zweiten Punkt meinst, legen ich noch einen drauf:

    ja danke jetzt komm ich gar nicht mehr mit,

    aber ich mach so wie bisher, ich schieß einfach in die Mitte :D

    Bernd

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Du Glücklicher, ich versuche es immer wieder.

    Das mit zweitem Punkt war nicht an dich;

    >Über den zweiten Hinweis hatte ich heute morgen schon eine kontroverse Unterhaltung.

    Stefan

  • das kann ich schon bestätigen.

    eine Helle Scheibe "vergrößert" bei mir den Eindruck der Lichthöfe (evtl. durch Überblendung).

    Was auf LP-Ständen durch künstliche Beleuchtung nur bei den probeschüssen ein Problem ist, ist bei unserem FP Wettkampf (jeweils ab 18 Uhr) echt ein Hindernis. Sobald sich die Sonne verzieht, schwächt das vertikale Kontrollweiß ab, und ich liege dann zu tief.

    mfsg daniel

  • hatte ich heute morgen schon eine kontroverse Unterhaltung.

    Hallo Duffy

    woher kommt Dein exzellent gutes Wissen zum Thema ?

    ich wurde definitiv nie damit konfrontiert, ist mir völlig fremd das Thema.

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Bei viel Licht erscheint das Schwarz kleiner, weil das weiss es überblendet......bei Dunkelheit wird das Schwarz dann wieder optisch größer, weil es vom Weiss nicht "kleiner geblendet" wird. Natürlich ist der Durchmesser gleich,.....das Licht machts.....

    Stelle eine LG Scheibe auf 10 m und beleuchte sie mit "Kerzenlicht"....und dan nimm einen 1000 W Strahler,.....und schwupps,.... wo ist der schwarze kleine Fleck,.....

    Das Problem habe ich mit einigen elektronischen Anlagen, dass sie mich quasi "Blenden". Da habe ich dann auch mal ein Sonnenglas aufgesteckt,... und siehe da,.....das Schwarz wurde wieder satter und hatte die gewohnte größe.

    Der Höhenversatz beim schiefen Glas ist ganz einfach erklärt........Das Glas wirkt dann als Prisma oder Periskop. Lasse ist alles unverändert "kann" ich mich drauf einschiessen......

    Ruckle ich dran rum ist alles vorbei.......

    Heute morgen habe ich meine Glasstärke auf dem Stand überprüft und hab mich dann geärgert dass ich den kleinen schwarzen Koffer mit Ersatzgläsern nicht mit hatte.......

    Bei genauerem Hinsehen hatte ich das richtige Glas im Glashalter......allerdings habe ich den Winkel des Cylinders wieder mal etwas anpassen müssen,.... um ein oder 2 grad......nu kann ich auch wieder was sehen.....dann die Brille was tiefer gestellt und ich schau sogar durch die Mitte von Glas und Iris...

    Oft oder meist sind es die kleinen Dinge die Probleme machen. Da hilft nur etwas Geduld und Ruhe und ein systematischer Check aller Eingangsdaten.......Passen die Stärken noch,.....passt der Cylinder noch......ist die Brille sauber und rechtwinklig eingestellt.....

    Dann ... passt die Kopfhaltung zur Einstellung ....Glas also rauf oder runter bzw. nach links oder rechts. Alles hat Einfluss auf die Kopfhaltung und den Ermüdungsgrad und dessen Geschwindigkeit. Man ignoriert aber gern erst mal eine Weile alle Ursachen, was auch von Vorteil ist, da hektisches Ändern sämtlicher Parameter genau so tödlich sein kann,..........

  • danke, man ist das ne Wissenschaft,

    wir haben eine junge hübsche Optikerin am Ort, die IPSC schießt, die hab ich immer bestellt wenn einer ne Brille wollte, habe dann aber immer aufs wesentliche geschaut............ und natürlich nie aufgepasst! :love:

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz