Trainingsorganisation

  • Hallo,

    mit unserem bisherigen Nachwuchstraining kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Ich denke ihr habt da sicher die eine oder andere Anregung für mich. Das wöchentliche Nachwuchstraining besuchen Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren. Es findet Dienstags von 18:30 bis 19:30 Uhr statt. Aufsicht und Training übernimmt ein Lizenzierter Übungsleiter, Vereinsübungsleiter oder Schießleiter (Ich weiß der darf das nicht). Wir trainieren meist sämtliche Schützen von 10 bis 17 Jahren auf immer gleiche aber nicht gerade sinnvolle Weise. Du machst jetzt 40 Schuss. Du bist besser geworden? Dann hast du gut trainiert. Du bist schlechter geworden? Dann hast du schlecht trainiert. Ich denke der Fehler wird schnell klar: Es ist kein Training. Wie schaut das Kinder- und Jugendtraining bei euch aus? Empfindet ihr es als wichtig Altersgruppen oder Leistungsgruppen im Nachwuchstraining zu bilden? Wie sorgt ihr dafür, dass trotzdem eine wirkliche Gemeinschaft entsteht? Ich habe schon einmal darüber nachgedacht Anfängern die Grundlagen in einem Einführungskurs zu vermitteln. Wir hatten vor einigen Jahren ein völlig separates Anfängertraining und das hat eigentlich richtig gut funktioniert. Nur fehlte der Kontakt zwischen den beiden Trainingsgruppen. Leider auch keine ideale Lösung.

    Beste Grüße

    Gerhard

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Hey Geronimo,
    bei uns sieht es zwar momentan nicht prickelnd aus bei der Jugend, aber hier mal ein paar Ideen, die ich auch so immer ganz gerne mal mit rein gebracht habe.

    Was immer ganz hilfreich ist, ist das Kennenlernen des Abzugs. Hier geht es darum, den Schuss erst ab einer bestimmten Zahl brechen zu lassen. Dafür wird das jeweilige Sportgerät eben wenn möglich auf Trockentraining gestellt. Beim Zählen wird der Druck auf den Abzug stetig verstärkt. Aber eben nur so, dass der Schuss erst ab der abgemachten Zahl bricht. Mit der Zeit lernen die Schützen den Druck wirklich gleichmäßig zu erhöhren. Außerdem lernt man den Druckpunkt besser kennen. Nach ein paar Versuchen klappt das bei den Schützen dann auch immer besser.

    Weiteres Abzugstraining wäre dann eben das Schießen auf die weiße Scheibe. Hier gehts weniger um das Schussbild. Wichtig ist hierbei eigentlich, dass das letzte bisschen Druck das man am Abzug ausüben muss eigentlich als Außenstehender kaum noch wahrnimmt.

    Die nächste Idee wäre einfach mal, auf das Menschliche Auge einzugehen. Man kann hier relativ leicht erklären, wie das Menschliche Auge Fokussieren kann. Bei welcher Entfernung kann ich wie weit scharf sehen? Betrachte ich Dinge die weiter weg sind, sehe ich das was am Auge recht nah dran ist nicht mehr. Dafür sehe ich aber Objekte die 10m weit weg sind scharf, obwohl ich etwas das 8 Meter weit weg ist anschaue. Wie Groß ist mein Sehfeld auf eine Distanz? Kann ich einen Langen Schirftzug lesen wenn ich mich auf einen Punkt konzentriere? Oder klappt es vielleicht bei Buchstaben besser, die Rund um einen Punkt herum geschrieben worden sind?

    Man kann auch mal ansprechen, wir der Schütze sich den Idealen Schuss vorstellt. Beziehungsweise wie er vorgeht, wenn er eine 10 Schießen möchte. Deckt sich das mit der Theorie des Schießens? Gibt es Abweichungen? Hat der Schütze etwas vergessen? Macht der Schütze vielleicht sogar etwas, was ihm garnicht bewusst ist? Allein durch das Nachdenken darüber was er eigentlich tut, lernt man einzuschätzen welche Fehler man selbst vielleicht macht. Manchmal haben sich gewisse Fehler schon so automatisiert, dass man sie selbst auch garnicht mehr wahrnimmt.
    Hier kann man auch sehr gut auf Dinge eingehen, die der Schütze auf alle Fälle gut meistert.

    Auch interessant wäre es mal, mit dem äußeren Anschlug ein wenig zu spielen. Was passiert wenn die Füße näher beieinander stehen, etc..

    Das sind jetzt so meine ersten Ideen.

  • Cheffe, wenn ich die Geschichte dieses Forum richtig im Kopf habe, dann ist es entstanden nach einem Trainerlehrgang im BSSB.

    In diesem Lehrgang solltet ihr eigendlich das Prinzip der Trainingsplanerstellung durchgenommen haben.
    Mach du dir doch erstmal einen Kopf dadrum was du mit deinen Kids erreichen möchtest.
    Danach machst du dir einen Plan was du monatlich als Trainingsschwerpunkt setzen möchtest. (Abzugstraining, Kondition, Visierbild, usw)
    Und das baust du dann schwerpunktmäßig in die Trainingsstunden ein, mit leichten anderen Inhalten.

    Was das Training direkt angeht, schmeiß den ganzen Haufen zusammen und mach zwischendurch immer mal wieder Gruppenphasen wo du dann die zusammenwirfst bei denen du meinst das sie das gleiche niveau haben und gebe denen dann aufgaben zu lösen.

    So eine AUfgabe habe ich mal als "Strafe" ausgegeben. es waren 2 meiner Kids auf dem stand, dazu ein Schulkamerad von ihnen der sich das mal anschauen wollte.
    Ich habe nix gegen blödeleinen, aber nicht wenn das Sportgerät in der Hand ist. Also Aufgaben verteilt.
    1. Schütze 5 Schuss = 47 Ringe
    2. Schütze 5 Schuss = 44 Ringe

    Für beide machbar und eher hätten sie nicht vom Stand gedurft. (ABgesprochen mit den Eltern, die waren im AUfenthaltsraum.

    Während die beiden versucht haben ihre Aufgabe zu erledigen habe ich mich um ihren Klassenkameraden gekümmert. Der schoss so gut das ich gesagt hatte, wenn du mit 5 Schuss 30 Ringe schaffst, ist das training vorbei und ihr drei könnt gehen.

    Was soll ich sagen, er war so heiß, das er einen der beiden erlösen konnte nach 6 versuchen.
    Mittlerweile ist der junge bei einem Schnitt von 7,5 Ringen pro Schuss.

  • Hallo,

    ich nehme mir für jedes Training etwas vor, auf das ich besonders achten will, z.B. Nachhalten, Druckpunkt, Stellung, Hüfte usw.

    Dann machen wir oft Schießspiele oder Duellschießen oder Stufenschießen, da muss man halt auf die Leistungsfähigkeit der Einzelnen achten. Manchmal schießen wir auch mit Musik. Sturres 40 Schuss schießen führt meines Erachtens dazu, dass die Kids irgendwann die Lust verlieren, da es immer das Gleiche ist.

    Abwechslung und Spaß sind dabei ganz wichtig!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Die genaue Trainingsplanung ist nicht wirklich ein Schwerpunkt der Ausbildung zum Übungsleiter. Ich engagiere mich allerdings seit inzwischen acht Jahren im Kinder- und Jugendtraining. Die genannten Trainingstipps habe ich alle bereits umgesetzt. Ich betrachte sie als absolute Selbstverständlichkeit. In meinen Stunden. Ich finde die Formulierungen „vom Stand dürfen“ oder „vom Training erlösen“ schon ziemlich befremdlich. Ich unterstütze die Schützen bei ihren eigenen Zielen. Ein etwas anderer Ansatz. Mich interessieren dabei gerade grobe Rahmenbedingungen. Ein separates Einzeltraining oder Gruppentraining für Fortgeschrittene? Ein zusätzlicher Trainingstag um eine genaue Trennung in verstärkt angeleitetes Techniktraining und freies lediglich unterstütztes Wettkampftraining zu erreichen?

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
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    small minds discuss people.“

  • Die genaue Trainingsplanung ist nicht wirklich ein Schwerpunkt der Ausbildung zum Übungsleiter. ....

    Wie? Bei mir in der Trainer C Ausbildung waren das glaube ich 10 Doppelstunden incl. zwei zur Vorbereitung eines Trainingsplanes in Gruppenarbeit für einen imaginären Schützen und zwei doppelstunden wo diese Vorgestellt wurden.

    Ich finde die Formulierungen „vom Stand dürfen“ oder „vom Training erlösen“ schon ziemlich befremdlich.

    Das ist auch eine Formulierung zu der ich seltend greifen muss, bzw das beschriebene sehr seltend anwende. Die Kids dürfen ihren spaß haben nur wenn sie es übertreiben müssen sie sie lernen das sie eine Grenze überschritten haben. Und da Prügelstrafen, bzw rumbrüllen nicht in frage kommen ist das ein Mittel zu dem ich greifen kann.

  • Ich betrachte sie als absolute Selbstverständlichkeit.

    Von Selbstverständlichkeit darfst du nie sprechen. Besonders nicht bei Kindern und Jugendlichen! das merkst du spätestens wenn du mit einem Profi trainierst. Da wirst merken was für ihn selbstverständlich ist aber noch lange nicht für dich!

    Ich unterstütze die Schützen bei ihren eigenen Zielen. Ein etwas anderer Ansatz. Mich interessieren dabei gerade grobe Rahmenbedingungen.

    Warum unterstützt du sie bei den eigenen Zielen? Der Trainer muss Ziele vorgeben damit man sich dort hinarbeiten kann! Für viele Schützen sind 400 ein Ziel aber was für ein Ziel ist das? Das "eigene" sicherlich falsche Ziel.


    Das was Erzwo macht ist der richtige Weg um gut zu werden. Es muss nicht mal sein wenn sie dir Grenze überschritten haben sondern die letzten Schüsse müssen genauso konzentriert gemacht werden als zu Beginn. Die Kinder und Jugendlichen lernen so mit Druck umzugehen.
    Den Kontakt der Trainingsgruppen geht am Besten über einen 40 Schuss Wettkampf gegeneinander. 3 gegen 3 z.B.. Jeder der schwächeren Gruppe will bei diesen 3 Mann dabei sein und sich im Wettkampf beweisen. Danach gehen alle auf eine Limo und tauscht sich gemeinsam aus.

    Man muss auch den Kindern lernen mit Niederlagen umzugehen. Leider ist es heute so, dass viele alles nur noch bekommen aber nichts dafür tun wollen. Niederlagen gibt es in ihrem Leben nicht!


    Verwendest du denn keine Schießspiele hier aus dem Forum? Mit denen lässt sich auch einiges erreichen und es lockert alles ein wenig auf.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Wie? Bei mir in der Trainer C Ausbildung waren das glaube ich 10 Doppelstunden incl. zwei zur Vorbereitung eines Trainingsplanes in Gruppenarbeit für einen imaginären Schützen und zwei doppelstunden wo diese Vorgestellt wurden.

    Ich habe die etwas breiter ausgelegte Ausbildung zum Übungsleiter-J.

    Von Selbstverständlichkeit darfst du nie sprechen. Besonders nicht bei Kindern und Jugendlichen! das merkst du spätestens wenn du mit einem Profi trainierst. Da wirst merken was für ihn selbstverständlich ist aber noch lange nicht für dich!

    Sicher. Die genannten Vorschlage habe ich aber bereits umgesetzt.

    Warum unterstützt du sie bei den eigenen Zielen? Der Trainer muss Ziele vorgeben damit man sich dort hinarbeiten kann! Für viele Schützen sind 400 ein Ziel aber was für ein Ziel ist das? Das "eigene" sicherlich falsche Ziel.

    Ein nicht wirklich realistisches Ziel. Ich möchte eine andere Beziehung zu Sportverein und Schießsport ermöglichen und unterstützen: Wir sind der Schützenverein! Wir haben unsere Ziele. Wir erarbeiten und erreichen sie gemeinsam. Da braucht es keinen Trainer der seine eigenen Ziele vorschreibt.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Sicher. Die genannten Vorschlage habe ich aber bereits umgesetzt.

    Wie oft umgesetzt wenn ihr heute stur eure 40 Schuss Programme schießt? Hat es nicht gefruchtet?

    Wir sind der Schützenverein! Wir haben unsere Ziele. Wir erarbeiten und erreichen sie gemeinsam. Da braucht es keinen Trainer der seine eigenen Ziele vorschreibt.

    Dies hat dann aber rein gar nichts mit Training zu tun sondern mit Vereinsphilosophie. Schießen ist immer noch ein Einzelsport und wird es auch vermutlich länger so bleiben.
    Der Trainer schreibt auch nicht seine eigenen Ziele vor er gibt sie dem Leistungsstand entsprechend dem Schützen vor. Der Schütze arbeitet sich dann dorthin und hat ein Erfolgserlebnis wenn er das Ziel erreicht.

    Was nützt es dem Schützen wenn "gemeinsam" was erarbeitet wird er aber dadurch nicht besser wird?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Was nützt es dem Schützen wenn "gemeinsam" was erarbeitet wird er aber dadurch nicht besser wird?

    Ich finde es auch garnicht so verkehrt, dass sich der Schütze ein Ziel setzt, das er erreichen möchte. Natürlich bedarf es der Einschätzug des Trainers inwiefern das realistisch ist. Als Trainer kann mann dann Zwischenziele setzen, die der Schütze selbst garnicht so feinkörnig kennen muss. Aber wenn ich ein eigenes Ziel vor Augen habe gehe ich doch ganz anders an mein Training, als wenn mir jemand meine Ziele vorschreibt.

    Man kann als Trainer natürlich auch mit Hilfe von internen kleinen Wettkämpfen ein wenig versuchen zu lenken. So ziehen sich die Schützen jedenfalls gerne gemeinsam nach oben. Aber ein Breitensportler sollte man durch vorgesetzte Ziele nicht den Spaß am Sport verderben. Er verdient genauso eine gute Betreuung, wie die Leistungsbezogenen Schützen auch.

    Beste Grüße

  • So will dann auch mal nen Gedankengang reinwerfen.

    Das wöchentliche Nachwuchstraining besuchen Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren. Es findet Dienstags von 18:30 bis 19:30 Uhr statt

    Ihr trainiert nur einmal inna Woche?
    Mindestens zwei mal sonst vergessen die Kidis doch alles wieder übers Wochenende.

    Die Qualifizierung der Aufsicht "Träner" hängt mal nicht von bestandenen Trainerscheinen oder Urkunden von Lehrgängen ab.
    Bla bla bla Vorschriften. Die Jugend sollte möglichst nur von einer Person ( Ausbildung spielt da keine Geige )im technischen Bereich trainiert werden. ( Viele Köche verderben den Brei )
    Trainingsgruppen sind nur zu empfehlen wenn die Leistung der Schützen sich auf gleichem Level bewegt. Dazu kommt noch das die Disziplin auf dem Stand stimmen muss. (Das muss ich so sagen weil ich bei uns gerade sehe was da alles schief läuft und es jedem scheiß egal ist )

    Auf jeden fall sollte man die Kidis gegeneinader schießen lassen. Schwächere können als Ausgleich ein paar Ring Vorsprung haben. Rivalisierendes Verhalten ist mal die beste Trainingsmethode. Und wenn man die Karten dann clever ausspielt machen die Ergeiziegen freiwillig zu Hause Trockentraining.

    Was ich nicht schlecht finde sind Trainingspläne auf ein ganzen Jahr. Ist zwar nen großer Aufwand für den der die Schreiben muss aber es lohnt sich.
    So kann jeder sehen wie er trainieren muss uns wenn man ein anderer Aufsicht hat kann der das auch mal genau nachvollziehen.

    Mach ich persönlich auch. Gut ich hab meinen Plan im Kopf ist aber sonst nix anderes.

  • Mindestens zwei mal sonst vergessen die Kidis doch alles wieder übers Wochenende.

    :thumbup:


    Die Qualifizierung der Aufsicht "Träner" hängt mal nicht von bestandenen Trainerscheinen oder Urkunden von Lehrgängen ab.
    Bla bla bla Vorschriften. Die Jugend sollte möglichst nur von einer Person ( Ausbildung spielt da keine Geige )im technischen Bereich trainiert werden. ( Viele Köche verderben den Brei )

    :thumbup:

    Was ich nicht schlecht finde sind Trainingspläne auf ein ganzen Jahr. Ist zwar nen großer Aufwand für den der die Schreiben muss aber es lohnt sich.

    So kann jeder sehen wie er trainieren muss uns wenn man ein anderer Aufsicht hat kann der das auch mal genau nachvollziehen.


    Wie sieht denn so ein Trainingsplan bei dir aus?

    Auf jeden fall sollte man die Kidis gegeneinader schießen lassen. Schwächere können als Ausgleich ein paar Ring Vorsprung haben. Rivalisierendes Verhalten ist mal die beste Trainingsmethode.

    :thumbup:

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Wie sieht denn so ein Trainingsplan bei dir aus?


    Hab mir mal fix was aus den Fingern gesaugt. Ist halt nur nen grober Überblick. Wie gesagt ich hab den im Kopf.
    In den Phasen wo nix los ist kann man natürlich für Jungschützen besonders gestalten. Kompliziert wirt es dann wenn man den mit KK mixen will. Aber wenn man den erst mal hat ist es fürs nächste mal easy. Detailierter wirds natürlich in der Tagesversion.
    Ist natürlich ein Vorteil für jeden Trainer. Zettel raus und schon hat er wieder den Überblick welcher Jungschütze was machen muss. Da oft mehrere Trainer im Spiel sind können die so besser an einem Strang ziehen ohne sich jedes mal absprechen zu müssen.

  • Wie oft umgesetzt wenn ihr heute stur eure 40 Schuss Programme schießt? Hat es nicht gefruchtet?

    Wie bereits geschrieben: In meinen Stunden. Noch bin ich kein Jugendleiter. ;)

    Dies hat dann aber rein gar nichts mit Training zu tun sondern mit Vereinsphilosophie. Schießen ist immer noch ein Einzelsport und wird es auch vermutlich länger so bleiben.

    Ein einzelner leistungsstarker Schütze hat aber keine Chance und Freude ohne wenigstens ähnlich leistungsfähige Mannschaftskollegen. Ein Grund für Leistungsvereine. Wie heißt es schon im Gedicht: „Aber nicht, dass steil sich heben / Einzelstämme, leer im Raum, / ist's, was schießend wir erstreben, / sondern Hochwald, Baum an Baum!“ (Eugen Roth).

    Ihr trainiert nur einmal inna Woche? Mindestens zwei mal sonst vergessen die Kidis doch alles wieder übers Wochenende.

    Ein wichtiger Aspekt. Ich möchte die Trainingsintensität an unseren sportlichen Jahresablauf anpassen (Trainingsplan).

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Wie bereits geschrieben: In meinen Stunden. Noch bin ich kein Jugendleiter. ;)

    Zitat von »Hotwheel«

    Die Qualifizierung der Aufsicht "Träner" hängt mal nicht von bestandenen Trainerscheinen oder Urkunden von Lehrgängen ab.

    Bla bla bla Vorschriften. Die Jugend sollte möglichst nur von einer Person ( Ausbildung spielt da keine Geige )im technischen Bereich trainiert werden. ( Viele Köche verderben den Brei )

    Also warum warten? In deinen Stunden mit allen Trainingsgruppen zusammen oder wieder nur einzeln?


    Ein einzelner leistungsstarker Schütze hat aber keine Chance und Freude ohne wenigstens ähnlich leistungsfähige Mannschaftskollegen.

    Chance auf was?
    Die Freude erhält er aber auch nicht wenn er nur 40 Schuss Programme schießt und keine Ziele gesteckt bekommt.

    Ihn nützt es auch nichts auf andere "zu warten".


    Hotwheel
    hört sich interessant an. kannst du auch alles nach deinem Plan durchbringen? du arbeitest ja auch und hast familie oder?

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Also warum warten? In deinen Stunden mit allen Trainingsgruppen zusammen oder wieder nur einzeln?

    Ich habe auf Inhalte anderer Trainer keinen Einfluss. Noch. Wir trainieren immer gemeinsam.

    Chance auf was?

    Erfolge. Es zählen halt einfach Mannschaftsleistungen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
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    small minds discuss people.“

  • Erfolge. Es zählen halt einfach Mannschaftsleistungen.

    Da hat aber der gute Schütze auch keine Freude dran wenn er quasi alle rausreißt. Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass sich dann die anderen nicht mehr so anstrengen.

    Nicht alle seine Fähigkeiten und Kräfte soll man sogleich und bei jeder Gelegenheit anwenden. - Baltasar Gracián

  • Absolut. Du siehst Schießsport ist Mannschaftssport. ;)

    Gerhard Seemüller

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    small minds discuss people.“

  • Hallo,

    also ich bin zwar bei uns Jugendleiter, habe aber auch (noch) keinen Trainerschein. Trotzdem traue ich mich zu behaupten, dass meine Jungschützen doch ganz gute Technik beherrschen und ganz ordentliche Ergebnisse schießen.

    Ich bin auch kein Freund von Leistungsvereinen, denn ich sehe bei uns, dass sich die Kids gegenseitig hochpushen. Wenn ich nun die Besten rausnehme, fehlt dieser Anreiz. So habe ich nun 4-5 Schützen auf annähernd gleichem Niveau (was man auch im Pokalschießen sehen wird). Wir haben bei uns auch einen Art Leistungsverein. Dort wird zwar klasse geschossen, aber das Gesellschaftliche geht total flöten. Und das gehört doch auch zu unserem Sport.

    Ich habe einen ambitionierten Zieleplan Ende September für alle Wettkampfschützen erstellt, mit Zielen im Training, im Wettkampf und Einzelziele wie z.B. eine 96er Serie oder zwei 94er Serien in einer 40-Schuss Serie. Die Ziele waren so gesteckt, dass ein paar gleich zu erreichen waren (als Motivation) und manche so hoch, dass sie der Schütze davor noch nie erreicht hatte. Ich lobte einen Preis aus, für den, der möglichst viel geschafft hat. Nun haben sich aber fast alle so gut entwickelt und gesteigert, dass die meisten die Liste fast voll haben. Somit habe ich nun eine Dönerparty bei mir zu Hause versprochen, wo dann alle profitieren können und es sicherlich zu viel Spiel und Spaß kommt.

    Man muss den Kids ein bischen etwas bieten, darf ihnen aber auch nicht zu sehr hinterherkriechen, denn dann verlieren sie auch die Lust, wenn sie alles zu leicht bekommen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo