LP: Probleme beim Übergang vom 1. zum 2. Halteraum

  • Hallo,

    zunächst einmal wünsche ich allen Meisterschützen viel Erfolg und Gesundheit für 2017!

    Seit etwa 1 Monat ist mir in meinem Schussablauf ein Fehler aufgefallen, den ich davor ignoriert hatte. Mein Problem ist, dass ich beim Übergang vom 1. zum 2. Haltepunkt (Doppelatmung) oft zu tief abfalle. Sprich, mein erster Haltepunkt ist in etwa der oberste Punkt des Spiegels. Nach dem zweitem Einatmen und einer kurzen Kontrolle, ob das Korn gestrichen und mittig im Kimmenausschnitt sitzt, senke ich meinen Arm langsam ab; begleitet durch ein leichtes Ausatmen. Nun passiert mir relativ oft, dass ich den 6er Ring verpasse und zu tief mit dem Arm abfalle (ca. 1-2 Ringe tiefer). Gewöhnlich setzte ich mit dem Korn auf dem untersten Punkt des Spiegels auf (ich weiß, dass man etwas tief ansetzen sollte, aber ich fühle mich so sicherer. Natürlich würde ich meine Technik umstellen, wenn es erforderlich ist). In der Vergangenheit habe ich versucht meinen Arm wieder anzuheben. Da dies mit der nötigen Präzision kaum möglich ist, habe ich es mir abgewöhnt. Schüsse werden jetzt konsequent abgebrochen.
    Bisher habe ich beobachtet, dass das Problem bei den ersten ca. 10 Schüsse nicht bis kaum vorhanden ist. Dies deutet eigentlich auf einen Ermüdungseffekt der Konzentration oder der Motorik hin. Aber ich glaube, dass es so einfach nicht ist. Denn ich trainiere regelmäßig (3 mal pro Woche etwa 60-80 Schuss pro Trainingseinheit) und lege viel Wert auf einen (nach meinem Kenntnisstand) sauberen Bewegungsablauf. Durch das Trainingspensum müsste ich eigentlich genug Ausdauer mitbringen. Deshalb vermute ich auch ein technisches Problem in meinem Bewegungsablauf.

    Könnte das so sein? Und wie bekommt man das Problem abtrainiert?

  • Ohne das jetzt direkt zu sehen ist das ganze nur Spekulatius.

    Aber versuche beim zweiten ausatmen das Senken der Waffe der Schwerkraft bzw dem Ausatmen direkt zu überlassen und nicht direkt mit Muskelkraft zu arbeiten beim absenken.

  • Ich tippe auf eine Kombination aus Ermüdung und ...tja,....Blockade durch die Körpergeometrie.......
    Zum einen ist bei den ersten 10 Schuss der Körper sehr drauf bedacht alles richtig zu machen. Dann setzt die erste Ermüdung ein,... eventuell auch eine Langzeitdehnung der Muskeln und Sehnen. Der Körper wird warm,....und dehnt sich (aus...). Dazu kommt, was ich bei mir gern beobachte dass bestimmte Geometrien nicht funktionieren......Verhältnis Scheibenhöhe zu Muskel und Sehnenlänge zu Muskelspannung,.. zu Wahrnehmung und Reizübermittlung,.......
    Ist quasi wie der Musikknochen,... da dran stoßen fällt der gesamte Arm für nen Augenblick aus. Auch solche Punkte gibts im normalen Bewegungsablauf. Man kann 3 cm höher super halten,....1,5 cm tiefer auch,... nur genau diese eine wichtige Höhe geht nicht.......
    Man kann eine Weile gegen an arbeiten,...danach wirds schwierig.....
    Bei mir ist es das hängende Korn,.....durch schrittweise Anpassung der Griffgeometrie und der Griffneigung scheine ich das Problem zumindest minimiert zu haben,.....
    Ursache: Bestimmte Winkelkombinationen im Zusammenhang zum Bänderapparat haben nicht funktioniert....Ich konnte steigendes Korn halten oder hängendes......dazu eine Kopflastige Waffe.....

    Ich habe leider keinen wirklichen Rat......aber vielleicht hilft diese Denkweise ein wenig weiter.....

  • Dass Beim Absenken der Pistole in den zweiten Halteraum nach unten durchgesackt wird, ist ein Problem, das häufig auftritt, und immer wieder im Techniktraining kontrolliert und abgestellt werden muss.

    Zuerst solltest du überprüfen, ob dein Weg in der Arbeitsphase die richtige Länge hat bzw. ob dein 1. Halteraum (HR) auf der richtigen Höhe liegt. Da die Abwärtsbewegung an das Ausatmen gekoppelt ist, kannst einige Anschläge lang versuchen die Pistole nicht bewusst in den 2. HR abzusenken, sondern allein die Bewegung über das Ausatmen auszuführen. Wenn du langsam und gleichmäßig ausatmest und feststellst, dass du zu weit nach unten absackst, solltest du den 1. HR weiter nach oben verlegen.

    Allerdings ist dein 1. HR schon relativ weit oben, wenn ich das richtig verstehe. Deshalb ist es in deinem Fall auch eine Überlegung wert, dass du sogenanntes Haltetraining mit in dein Training einbaust, um deine spezielle Kondition zu verbessern um Ermüdung vorzubeugen. Im Bayernkader wird das so praktiziert, dass 60 sec rechts und 60 sec links im Wechsel über eine Dauer von 30- 60 min gehalten (besser: gezielt) wird. Allerdings ist meiner Meinung nach diese Methode nicht optimal, da die Ruhezeiten für den rechten Arm (für Rechtshänder) zu lang sind und erst nach vergleichsweise langer Trainingszeit sich eine nennenswerte Belastung einstellt. Besser ist meiner Meinung nach eine Art Intervallmethode: Dabei führt man mit der rechten den normalen Bewegungsablauf eines Schusses aus (kann natürlich auch scharf geschossen werden) und hält anschließend so lange, bis insgesamt 60 sec vorbei sind. Anschließend 15 sec Pause und das gleiche von vorne mit dem selben Arm. Nach drei Schuss mit dem rechten Arm einen mit links und dann wieder drei mit rechts usw. 15 Minuten Training würde ich bei der Intervallmethode als Minimum ansetzen, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Falls das für den Anfang zu schwer ist, die Zeiten verkürzen oder bereits nach zwei Schuss den Arm wechseln oder ähnliches.

  • Hallo,

    zunächst einmal wünsche ich allen Meisterschützen viel Erfolg und Gesundheit für 2017!

    Seit etwa 1 Monat ist mir in meinem Schussablauf ein Fehler aufgefallen, den ich davor ignoriert hatte. Mein Problem ist, dass ich beim Übergang vom 1. zum 2. Haltepunkt (Doppelatmung) oft zu tief abfalle. Sprich, mein erster Haltepunkt ist in etwa der oberste Punkt des Spiegels. Nach dem zweitem Einatmen und einer kurzen Kontrolle, ob das Korn gestrichen und mittig im Kimmenausschnitt sitzt, senke ich meinen Arm langsam ab; begleitet durch ein leichtes Ausatmen. Nun passiert mir relativ oft, dass ich den 6er Ring verpasse und zu tief mit dem Arm abfalle (ca. 1-2 Ringe tiefer). Gewöhnlich setzte ich mit dem Korn auf dem untersten Punkt des Spiegels auf (ich weiß, dass man etwas tief ansetzen sollte, aber ich fühle mich so sicherer. Natürlich würde ich meine Technik umstellen, wenn es erforderlich ist). In der Vergangenheit habe ich versucht meinen Arm wieder anzuheben. Da dies mit der nötigen Präzision kaum möglich ist, habe ich es mir abgewöhnt. Schüsse werden jetzt konsequent abgebrochen.
    Bisher habe ich beobachtet, dass das Problem bei den ersten ca. 10 Schüsse nicht bis kaum vorhanden ist. Dies deutet eigentlich auf einen Ermüdungseffekt der Konzentration oder der Motorik hin. Aber ich glaube, dass es so einfach nicht ist. Denn ich trainiere regelmäßig (3 mal pro Woche etwa 60-80 Schuss pro Trainingseinheit) und lege viel Wert auf einen (nach meinem Kenntnisstand) sauberen Bewegungsablauf. Durch das Trainingspensum müsste ich eigentlich genug Ausdauer mitbringen. Deshalb vermute ich auch ein technisches Problem in meinem Bewegungsablauf.

    Könnte das so sein? Und wie bekommt man das Problem abtrainiert?

    Hallo wenn du bei deinen zweiten Ausatmen die Luft komplett heraus bläst, so habe ich es mal von einen Spitzen Sportler gehörte.
    Senkt sich der Arm im Halteraum schneller als wenn du noch ein Viertel Luft in deiner Lunge beläst.
    Ich kann dir nur empfehlen,das sich einer für eine Zeit für ca.10 Schuss hinter dir Stellt und dich beobachtet was du anders machst.
    Zum Beispiel ein Kollege der dich vom Schießen gut kennt.
    Ich mache keine Doppelatmung ,beim Anheben der Waffe atme ich dreiviertel Luft in mene Lunge gehe etwas über den Schwarzen Spiegel,beim senken konzentriere ich mich auf mein Korn bis zum Haltepunkt,in dieser Zeit habe ich auch Luft ausgeblasen ,aber ein Viertel Luft bleibt in der Lunge . Und denke daran nach 4bis 5 Sekunden sollte der Schuss ausgelöst sein:
    Grüße Otto

  • Wie nicht anders gewohnt gibt es sehr gute Ratschläge :) .

    beim zweiten ausatmen das Senken der Waffe der Schwerkraft bzw dem Ausatmen direkt zu überlassen und nicht direkt mit Muskelkraft zu arbeiten beim absenken

    Naja, im Wesentlichen lasse ich die Schwerkraft die Arbeit machen. Meine Muskulatur benutze ich nur für den Abbremsvorgang.


    Dazu kommt, was ich bei mir gern beobachte dass bestimmte Geometrien nicht funktionieren......Verhältnis Scheibenhöhe zu Muskel und Sehnenlänge zu Muskelspannung,..

    aber vielleicht hilft diese Denkweise ein wenig weiter

    Der Ansatz ist sehr interessant. Ist mir so noch nicht in den Sinn gekommen. Das heißt aber auch, dass ich mit dem Haltepunkt experimentieren müsste. Zeitweise hatte ich meine Visierung mal direkt auf die Zehn gestellt. Bei elektronischen Anlagen funktionierte es nicht so gut, weil da der Kontrast zwischen dem Schwarz der Visierung dem Schwarz des Spiegels nicht so groß war. Allerdings kann ich mich nicht mehr erinnern ob ich da das Problem auch schon hatte (vermutlich schon, aber ich habe nicht darauf geachtet).

    @Zehnistzehn: Dein Beitrag hat mir am meisten geholfen und werde versuche deinen Ansatz erst mal umzusetzen. Allerdings habe ich eine Frage:


    dein 1. HR schon relativ weit oben

    Wo liegt der denn üblicherweise?


    zweiten Ausatmen die Luft komplett heraus bläst

    Genau das mache ich nicht. Ich stoppe meine Atmung einfach sobald ich den 2.HR erreicht habe.

    Auf Einfachatmung umzusteigen könnte auch eine Option sein (die Pro`s und Kontras wurden mal hier irgendwo ausgiebig diskutiert). Hast du schon immer die Einfachatmung gemacht?

  • Bisher habe ich beobachtet, dass das Problem bei den ersten ca. 10 Schüsse nicht bis kaum vorhanden ist.

    Hallo Bastian,

    erstmal ein gutes Neues,

    Ich denke, da ist viel Detailarbeit notwendig, Und Trockentraining ist angesagt. In der ganzen Phase um die es geht, ist eigentlich alles mehr oder weniger persönlich. Da spielt es ne große Rolle wie jeder einzelne die Phasen erkennt, mag und verarbeitet und zusammen fügt. Lange, kurze, schnelle, langsame Übergänge von der einen zur anderen Phase und in der betreffenden Phase. Da hilft nur probieren, und testen und sehr genau ,, reinhören,, in den betreffenden Ablauf, ob er gut zu einem passt. So kommt Steinchen für Steinchen zu sammen und ein Schießstiel entwickelt sich. Die Kondition entwickelt sich, die Konzentration wächst und so kommt eins zum anderen. Mit Trockentraining ist es dann, voraus gesetzt, es wird auch konzentriert durch geführt, am effektivsten. Der scharfe Schuss ist nicht mehr der Mittelpunkt, sondern das erreichen einer besseren Technik.


    grüße no.limits

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Sprich, mein erster Haltepunkt ist in etwa der oberste Punkt des Spiegels.

    Allgemein soll der 1. Halteraum oberhalb des Schwarzen im Bereich des Spiegels liegen. Das ist zumindest die gängige Technik, die in Deutschland von den National- und Landeskaderschützen geschossen wird.

    Ich weiß nicht, ob das Technikleitbild vom Pistolen-Bundestrainer Jan-Eric Aeply im Forum schon mal verlinkt wurde:
    http://www.bssb.de/index.php?option=com_content&view=article&id=371&Itemid=798

    Es empfiehlt sich aber, dass man die Wege, die man im Schussablauf mit der Pistole fährt, möglichst klein hält, damit man die Pistole langsam bewegen kann und trotzdem noch in der Lage ist, den Schuss in einer angemessenen Zeit abzugeben. Allerdings kann man die kurzen Wege nur dann umsetzen, wenn man über eine gute Handruhe verfügt und die erforderliche Kraft und die Koordinationsfähigkeit hat, um die Pistole langsam zu führen.

    Handruhe und Kraft bekommt man einerseits über hohe Schusszahlen (mit 180-240 Schuss pro Woche bist du da schon gut dabei), anderseits (meiner Meinung nach entscheidender) über Haltetraining. Kommt glaub ich ein bisschen raus, dass ich ein Fan davon bin. Die Koordinationsfähigkeit kannst du trainieren, indem du während des Haltetrainings deine Visierung gezielt auf dem Spiegel bewegst, z.B. vom 2. Halteraum zur Spiegelmitte dann zur rechten Kante des Schwarzen, linke Kante etc. Das Wichtigste dabei ist, die Bewegungen langsam und gestrichenem Korn sauber mittig in der Kimme ausführst. Das kann ziemlich langweilig sein, aber da muss man sich selbst überwinden. Wenn man das aber mal ein paar Wochen durchzieht und den Trainingseffekt spürt, kann man sich darüber motivieren, dass es tatsächlich etwas bringt.

    Abschließend: Dein erster Halteraum ist da völlig in Ordnung, wo er gerade ist, aber höher würde ich an deiner Stelle nicht gehen.

  • Ja ich mache es schon 35 Jahre so. Enfachatmung : Du kommst doch bei der zweiten Atmung wenn der Brustkorb sich aufbläht schon wieder minimale aus der Anvisieren Weg. Also nochmal beim Anheben der Waffe Luft dreiviertel einatmen: Bis knapp über den Schwarzen Spiegel:
    Waffe langsam sacken lassen und Luft auch langsam entgleiten lassen Visier (Korn) scharf Sehen kurz vor den Haltepunkt Dukpunkt aufnehmen.
    Abziehen Nach halten weiter Atmen das Wars : Diesen Automatismus kannst du dein Gehirn antrainieren ,mache Trockentraining auf der weissen Scheibe und dann 20 Schuss scharf über Winde den inneren Schweinehund! Mach Zuhause vor einer weißen Wand weiter Trockentraining.
    Es ist etzend aber erfolgreich, vier Wochen vor jeden Wettkampf mache ich jetzt immer noch jeden Tag Trockentraining.
    Ich brauche auch immer noch dafür Überwindung,aber es lohnt sich .

    Grüße Otto

  • Allerdings kann man die kurzen Wege nur dann umsetzen, wenn man über eine gute Handruhe verfügt und die erforderliche Kraft und die Koordinationsfähigkeit hat, um die Pistole langsam zu führen.

    Hallo Zehnistzehn,

    das ist genau der Punkt, kaum einer hat diese Kondition, und daraus resultiert auch sein Problem.
    Man kann nur sehr eingeschränkt von sich oder von einer Lehrtafel auf andere übertragen.
    Grundsätzlich ist es mal die Basis von der aus zu gehen ist.
    Es sind alles allgemein Gültige Werte, und man kann niemend vorgeben den Arm schnell oder langsam, und sehr hoch oder knapp über die Scheibe zu heben. Es muss zum Schützen passen und von diesem optimal erkannt und verarbeitet werden können.
    Um das geht es .........

    grüße Bernd

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • das ist genau der Punkt, kaum einer hat diese Kondition, und daraus resultiert auch sein Problem.

    Man kann nur sehr eingeschränkt von sich oder von einer Lehrtafel auf andere übertragen.
    Grundsätzlich ist es mal die Basis von der aus zu gehen ist.
    Es sind alles allgemein Gültige Werte, und man kann niemend vorgeben den Arm schnell oder langsam, und sehr hoch oder knapp über die Scheibe zu heben. Es muss zum Schützen passen und von diesem optimal erkannt und verarbeitet werden können.
    Um das geht es .........

    grüße Bernd

    Hallo no.limits,


    ohne das entsprechende Training kann niemand erwarten Dinge wie Handruhe, Koordination und Kondition zu haben, deshalb habe ich ja Haltetraining mit Zielübungen empfohlen. Wäre vielleicht auch was für dich? Oder weißt du schon ohne es auszuprobieren, dass es nicht zu dir passt? Da du den Begriff der Resi geprägt hast, kannst du dir mal überlegen, ob auf der einen Seite Aussagen wie "kaum einer hat diese Kondition" es rechtfertigen, selber keine Kondition zu haben, wenn man sich auf der anderen Seite verbessern will. Die Aussage, dass die Technik zum Schützen passen muss, ist zwar richtig, allerdings bewegt sich der Spielraum, in dem sich ein leistungsorientierter Schütze bewegen kann, in einem sehr engen Rahmen, der durch das Technikleitbild vorgegeben ist. Es ist viel zu leicht zu sagen: "Ich habe einfach nicht die passende Technik gefunden, ich muss wohl weiter rumprobieren". Stattdessen muss man sich an die Basis halten und die entsprechenden Trainingsmethoden anwenden, um die vorgegebene Technik umsetzen zu können.

    Natürlich kann man niemandem vorschreiben, wie er zu schießen hat. Allerdings greife ich meine Vorschläge, die ich homofaber gemacht habe, nicht aus der Luft. Ich bin selber ein leistungorientierter Schütze, der hart an sich arbeitet und da homofaber drei mal pro Woche trainiert, gehe ich bei ihm ebenfalls davon aus. Einer Resi hätte ich niemals vorgeschlagen die Wege zu verkürzen. Und bei Haltetraining wäre ich vermutlich nur auf Verständnislosigkeit gestoßen.

    Eigentlich hätte ich diesen Text gar nicht schreiben müssen; der Fragesteller hatte seine Antwort. Aber da du, no.limits, ein ziemlich aktives Mitglied des Forums bist, wollte ich mir es nicht nehmen lassen dir eine ausführliche Antwort zum Thema "um das geht es" zu geben.

    Viele Grüße
    Zehnistzeh

  • Guten Abend die Herren,

    Otto: Die Einfachatmung werde ich erst mal nicht weiter beachten. Da ich die Doppelatmung noch nicht wirklich beherrsche macht eine Umstellung der Technik (zumal aktuell ein paar Wettkämpfe anstehen) keinen Sinn. Ich habe es mir aber aufgeschrieben und werde das Thema im Sommer, wenn es etwas ruhiger ist mal angehen.


    Es sind alles allgemein Gültige Werte, und man kann niemend vorgeben den Arm schnell oder langsam, und sehr hoch oder knapp über die Scheibe zu heben. Es muss zum Schützen passen und von diesem optimal erkannt und verarbeitet werden können.

    Nach meinem heutigen Training scheint dort mein Problem zu liegen. Ich habe mich bisher immer an den ISSF-Profis, die ich auf youtube beobachte, orientiert bzw. versucht deren Technik zu kopieren ohne wirklich auf meine Situation einzugehen (als Anfänger machen ich mir aber keinen Vorwurf. Von irgendwem muss ich ja lernen). Jedenfalls hat sich eine riesige Baustelle aufgetan. Wenn ich mich selber genau beobachte, stelle ich einige Schlampereien fest. Mein Ablauf ist nicht immer gleich.
    Meinen zweiten Haltepunkt habe ich jetzt etwas höher gelegt und mich heute wirklich nur auf ein langsames Absenken konzentriert. So lange ich auch konzentriert bin, passt das auch. Dann ist mir aufgefallen, dass ich beim Schießen auf die weiße Scheibe solche Bewegungsabläufe total ignoriere. Ich lasse meine Arm dann gerne einfach "runterfallen". Da das Schießen auf die weiße Scheibe locker 30-40% meines Trainings ausmacht, hat sich offenbar die Schlamperei eingeschlichen. Daes Weiteren habe ich gemerkt, dass ich mir kaum Zeit nehme. Meine Gedanken kreisen um "Ich habe nur zwei Stunden Zeit und ich muss noch dies und jenes erledigen". Gerade zum Ende rotze ich manche Schüsse einfach raus. Jedenfalls muss ich mein Training mal etwas besser strukturieren!

    @Zehnistzehn: Trockentraining ist nicht gerade meine Stärke, weil es langweilig ist. Werde ich aber jetzt fest mit ins Programm nehmen.

  • Ich trainiere quasi gar nicht auf Weiss. Mir ist das Schussbild wichtig. Gar nicht mal die Ringzahl... hab schon lang nicht mehr richtig ausgezählt.
    Für mich wesentlich ist das Visierbild,....Kimme Korn Scheibe. Der Punkt wo ich glaube abzukommen,.....und der Einschlag.
    Das wichtigste halt dass Einschlag und Abkommen im wesentlichen überein passen. Seitdem ich den Absorber gereinigt habe neu geschmiert und justiert habe passt auch alles besser.
    NAchdem ich meinen Rücken wieder besser im Griff habe fange ich auch wieder mit Haltetraining an, um meine Zielunruhe zu bekämpfen.
    Zusätzlich habe ich meine Schwächephase genutzt den Griff weiter zu verbessern. Inzwischen zittert die Waffe quasi nicht mehr, das hängende Korn ist von der Problemstellung kleiner geworden aber immer noch Thema. Ansonsten habe ich etwas Augenmerk auf den Abzug gelegt und den Vordruck bis zum Limit erhöht.
    Dafür meldet sich wohl eine Erkältung an,... das Sehen an sich ist schlecht geworden. Kimme Korn haben feine Schatten und ich kann nicht erkennen wenn ich in "Waage" bin.
    Doppelatmung hab ich zwischenzeitlich gemacht,... geht im Augenblick nicht... Keine passende Kondition. Schaun mer mal.....

  • Hallo nicht immer auf die weiße Scheibe Trainieren,nur wenn du irgendwelche Probleme haßt!
    Dann lieber Schuss bilder erstellen,ich nehme die große LP Scheibe für die Probe,dann nehme ich die kleinen LP Scheibe stecke Sie davor und nach 40 Schuss habe ich auf den Grossen Spiel ein Schussbild.
    Eine gute Sache ist auch wenn du aus den Kopf die 10 wegläßt,die möchte Mann ja immer Treffen und die ist ja sehr klein.
    Eine große LP Scheibe nehmen den Neuner Kreis herausschneiden,dann auf das Loch weiße Papp vom Schuhkarton order endlichen dahinter kleben .Und darauf 40 Schuss machen ,dann kann mann sich einen Größeren Halteraum leisten und Mann ist nicht so auf die 10 konzentriere.
    Du wirst dann auch Sehen können wie oft du den Neuner Kreis nicht getroffen hast.

    Üben üben üben und üben

    Grüße Otto
    PS.ein erfolgreiches Neues Jahr

    Einmal editiert, zuletzt von Otto schuster (5. Januar 2017 um 10:20)

  • Wäre vielleicht auch was für dich?

    Hallo Zehnistzehn,

    es ist nett das Du gleich auch mit in meinen Trainingsplan eingreifst, ich denke ich werde meine Handruhe bei passender Gelegenheit prüfen, aber so lange ich ab und zu noch nen Zehner treffe ist gut. Ich war immer auf der Suche nach jemanden der mir schießen mal richtig zeigt. Danke für Deine Tipps.......


    Bernd

    Steyr EVO/E
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  • Moin Bernd,

    prinzipiell hat er ja Recht. Also sei nachsichtig.
    Bei dir würde ich eher sagen: . . . du bist halt keine 20 mehr . . . ., ....!

    Werfe hier mal (unadressiert) folgendes in die Runde, einfach mal als Denkanstoß von ganz anderer Seite:
    -Regenerationsphasen beachten.
    Nichts ist schlechter als Training in dem du keine 100% geben kannst, weil du einfach nicht ausreichend erholt bist. Das gilt vor allen für die Früh/Mittags/Abend/Immertrainierer.
    -Aufwärmen/Vorbereitung wird bei uns meist völlig ignoriert.
    Das ist sehr inidividuell. Manche machen komische Sache, aber wenn's hilft. Ein definierter Muskeltonus ist für die Koordination/Kraft einfach wichtig.
    -schwache Muskulatur oder ein Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Muskelgruppen. Mangelhafte Rumpfm.. äh Core-Stability.
    Schießen kann/sollte mehr sein als auspacken, laden und schießen. Niemand hindert einen daran regelmäßig zu Laufen, Schwimmen, am Sandsack zu arbeiten oder Yoga zu machen.
    Persönlich finde ich "Arbeiten am Sandsack" genial. Intensiv, Fullbody Workout von Beine über Po/Rumpf, Schultergürtel/Nacken bis in die Unterarme/Hand.
    -Verpannungen in der Muskulatur.
    Verhindern eine gleichförmige Bewegung. Wird meistens kompensiert und reduziert zusätzlich die Kraftausdauer beim Training.
    -falsch kompensierte TT-Höhen
    Wer daheim die Scheibe in 3m Abstand an die Wand nagelt sollte die richtige Höhe wählen. Gilt für alle Übungen @home.

    So jetzt seid nachsichtig mir mir, denn ich bin ein Alterslahmer ;)

    Stefan

  • du bist halt keine 20 mehr

    Hallo Stefan,

    ich merk es jeden Tag mehr,

    Technikleitbild ist ja unumstritten, nur ich mag da etwas mehr individualität, diese Schnelligkeit die da verlangt wird habe ich nie befürwortet, zumindest nicht bei Schützen die mit der LP keine 375 schiessen.
    Da ist noch so viel zu tun, das die Schnelligkeit in diesem Stadium nicht vorne anstehen sollte. Im Gegenteil, die technischen Details die es in diesem Stadium zu verbessern gilt muss man ergründen und begreifen. Und da ist auf ein drängen von Trainer Seite auf ein Theoretisches schnelles Leitbild nicht Zielführend.
    Vom einfachen zum schweren, und vom langsamen zum schnellen. Ein technischer Ablauf sollte erstmal langsam ( was immer langsam ist ) sicher beherrscht werden.
    Ich persönlich habe genau in dieser Phase vom ,,oberen Totpunkt,, der sehr hoch ist bei mir, in einer langsamen genüsslichen, kontrollierten angenehmen Senkphase, sehr viel kontroll Merkmale eingebaut gehabt.
    Genau in dieser Phase, wurde die mentale Verbindung zur Waffe abgerufen, wie die Waffe liegt, ob Spannungen da sind, ob die Waffenruhe und Visierkonturen so sind wie sie sein müssen und einiges mehr.
    Das war mir persönlich wichtiger als ein Lehrbuchmässiger schneller Ablauf, der so eine kontrolle nicht zu lässt.
    In dieser Phase habe ich dann auch oft schon abgebrochen, wenn auch nur der kleinste Zweifel aufkam, das in diesem Stadium irgend etwas nicht so optimal war, wie es zu sein hat.
    Dieses muss man dann aber auch wahrnehmen können.
    Die Schnelligkeit und ein zügiger Ablauf nützt nix, wenn da einiges im argen ist, und so manches nicht erkannt oder wahr genommen wird.
    Erst wenn man es überhaupt und ,,langsam,, beherscht, kann man komprimieren.
    Und dann bin ich mit im Boot.
    Sind wir uns so weit einig ?


    grüße Bernd

    Und ich bin mir ziemlich sicher das ich die 385 heute noch könnte, wenn ich mir die Schulter nicht zerfetzt hätte, vor drei Jahren ging es noch..........

    Steyr EVO/E
    Match Gun MG2E / MG5E
    Felix Team 45 ACP
    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Hallo Bernd,

    wir sind uns doch in vielen einig.
    >Werfe hier mal (unadressiert) folgendes in die Runde
    Der zweite Teil war nicht an dich gerichtet.
    Wollte nur dran erinnern, daß vor allem KW neben allen anderen Komponenten auch eine starke physische hat, die vielleich ab und an zu isoliert betrachtet oder ignoriert wird.

    Dass Technikleitbilder Orientierungen sind ist klar. Dass ab einem gewissen Level zur Optimierung des Ergebnisses variert werden muß ist die hohe Kunst. Allein der Duckverlauf am Abzug auf den Weg in den Halteraum führt zu mancher Diskussion. Und dass da welche Olympiasieger werden, die sich nicht ans Leibild halten . . Was soll da die Jugend denken!
    Bitte hier keine Diskussion über Technikleitbilder ;)

    Stefan

    Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila (<-geklaut).

  • Hallo, vielleicht passt das ja etwas zum Thema bzw. Halteruhe trainieren !


    Ich war zum Jahresende mal wieder in der Werkstatt vom HdR zum Kaffee trinken :saint:
    Habe bei ihm eine interessante Neuigkeit entdeckt genannt " PISTOLENHANTEL"

    Neugierig, mal in die Hand genommen, und gleich eine mitgenommen.
    Fasst sich echt prima an...
    So nebenher / zwischendurch (10 min vor dem Schlafen gehen) Training ohne das der neugierige Nachbar sich bedroht fühlt oder ohne das gleich das SEK an der Tür klopft. Oder zum Abendlichen Krimi.....

    Die Frau fühlt sich wohler, entspannter und wird nicht bleich wenn man wie sonst mit dem 45er im Wohnzimmer steht.


    Auch Unerwarteter Besuch von den Enkeln kein Problem man kann sie getrost überall rumliegen lassen :thumbup:

    Mit Kimme/Korn und drei Edelstahlgewichten zum ausbalancieren. Gibts auch noch farbig das Teil.

    Mal schaun was die "Mukis" im Sommer sprechen :D

    Gruß vom Hapeem

  • Hallo Bernd,

    nach deiner Schilderung sprichst du ja von sehr ausgeprägten Auftakt- und Arbeitsphasen,
    aber wie lange war dann deine Auslösephase - wie z.B. im Leitbild Pistole beschrieben
    3-4 sec oder kürzer oder länger ?

    VG

    Holger

    @ Hapeem: Dein Avatar wäre m.E. austauschfähig .....

    C-Trainer DOSB - Steyr Challenge - Anschütz 1913 in Tesro Evolution-Schaft mit Simalux ZF - Walther LP 400 - TOZ 35 mit Lottes Balance