Der Dartsport als Blaupause für eine Neuausrichtung des Sportschießens?

Also wenn ich deinem Beispiel folge steht da als Startzeit 10 Uhr und als Endzeit ca. 15:23, und das wäre die maximaldauer.

Für einen Wettkampf Mann gegen Mann würde ich sagen nicht mehr wie 10, maximal 15 Minuten, danach muß der Sieger feststehen.

Zitat von Wilhelm

Einfache Grundregeln verstehen

Zitat von Wilhelm

Die 5 Teammitglieder schießen jeweils in einer Hin- und Rückrunde mit einem 10 Schuss-Vergleich gegeneinander. Die Reihenfolge wird entweder durch Rangliste oder durch Los entschieden. In der Hinrunde bleibet die Heimmannschaft auf den Ständen 1, 3, 5, 7 und 9. Die Gastschützen rotieren. Lange Vorbereitungszeiten entfallen, 3 Schuss Probe und dann kommt die Wertung. Bei Ringgleicheit nach 10 Schuss gibt es ein Ausschießen. Da pro Runde immer 5 Einzelduelle erfolgen, wird es immer einen Sieger einer Runde geben, der dafür einen Teampunkt erhält.

Nach einer Pause startet die Rückrunde, wo die Gastschützen die rotierenden Heimschützen auf ihren festen Ständen erwarten. Günstigstenfalls kann der gesamte Wettkampf schon nach der 6. Runde (wir befinden uns in der Rückrunde) beendet werden, wenn eine Mannschaft dann den 6. Teampunkt aus allen 6 Runden geholt hat. Sind beide Teams gleich stark müssen ggf alle 10 Runden ausgetragen werden. Dann kann es im Liga-Wettkampf 5:5 stehen und der Wettkampf endet für beide Teams mit 1:1 Punkten. Es kann aber auch nach der 10. Runde 4:6 stehen und das Gästeteam beschließt den Wettkampf mit 2:0 Liga-Punkten.

Sonderwertungen können sein: Beste/r Einzelschütze/in nach Abschluss der max. 10 Runden. Bester Tiefschuss.

Ein ähnliches Modell habe ich mal für meinen Stammverein entwickelt, allerdings für Nichtschützen/Gäste in Dreier-Mannschaften. 5 Schuss LG aufgelegt vor laufenden Kameras, die die Schusslöcher übertragen und so Schießsport nachvollziehbarer machen. Das Modell ist ein Riesenerfolg geworden. Zum Köstorfer FiPo (Firmenpokalschießen) sind teilweise über 100 Mannschaften angereist. Um den Spaß und Vergleichbarkeit der Leistungen zu gewährleisten, haben wir eine strikte Trennung von Nichtschützen und Sportschützen eingeführt.

für einfach dann doch ein wenig kompliziert...
Wie willst du etwas medienwirksames machen wenn z.B. nach der Hälfte der Sendezeit schon alles um ist?

Ich denke der entscheidende Punkt ist gar nicht so sehr, ob man das selbst schon einmal gemacht hat und die Leistung deshalb besser einschätzen kann, denn gerade die populärste Disziplin, Biathlon, hat vermutlich kaum jemand selbst ausprobiert. Aber wenn wir mal beim Biathlon bleiben, so hat bspw. bei unserem (Sommer-)Biathlon die Umstellung von Einzel- auf Massenstart viel gebracht, denn man sieht jetzt sofort wer vorne liegt und wer aufholt oder zurückfällt. Das kann man leider bei anderen Disziplinen, mal abgesehen von Finalschießen, als Zuschauer und sogar als Wettkampfteilnehmer kaum erkennen. Vielleicht wär's besser Schuss für Schuss zu schießen. Der aktuelle Stand ließe sich beispielsweise als Fortschrittsbalken darstellen oder, als weniger technische Alternative, auch einfach nur ansagen.

Zitat von Karl

Warum, was ist an einer, nach Wilhelms Worten gestorbenen Sportart (da schon unter 10 000 Mitglieder und über 4 % Verlust) für uns als nachahmenswert zu sehen?

Wenn ich mir die Dartsendungen nochmal ins Gedächnis rufe die ich mittlerweile so alle gesehen habe, dann wäre es der kurze und knackige Wettkampf den man übernehmen sollte. Natürlich ginge es nicht wie beim Dart das wir Rückwärts zählen, aber wenn man ein best of 3 Sätze machen würde, bei 5 schuss pro satz, 50 sekunden pro schuss hat man schnell einen sieger und quält die zuschauer nicht mit einem 40 - 120 schuss wettkampf.

Wenn ich die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel betrachte dann frage ich mich ob das alles so sein muss. Muss ich wirklich meinen Sport so betreiben damit er anderen als Zuschauer gefällt? Kann ich nicht einfach mein Hobby für mich ausüben? Man sollte sich auch nicht zu sehr verbiegen. Vor allem nicht um den Medien zu gefallen...

Die Frage ist eher, welche der _vielen_ Aspekte unseres Sports man öffentlichkeitswirksam und mediengerecht(er) präsentieren könnte.

Zitat von cumec

Wenn ich die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel betrachte dann frage ich mich ob das alles so sein muss. Muss ich wirklich meinen Sport so betreiben damit er anderen als Zuschauer gefällt? Kann ich nicht einfach mein Hobby für mich ausüben? Man sollte sich auch nicht zu sehr verbiegen. Vor allem nicht um den Medien zu gefallen...

Ich glaube hier muß man differenzieren.

Die ursprüngliche Idee -jedenfalls meine- war es ja, ähnlich der PDC
eine Profiliga zu schaffen, die neben ihrer Hauptfunktion als Kommerz- und Werbeträger
eben auch für mehr öffentliches Interesse für den gesamten Schießsport sorgt.

Da der Schießsport ja ohnehin nur ein Oberbegriff für unzählige
Disziplinen ist, könnte man alles haben.

Breitensportler, für die alles beim alten bleibt,
olympischen Sportler, für die sich ohnehin nichts ändert kann
und eben die Profiliga die nach eigenen Regeln schießt und bei der Marketing,
Show und grölendes Party-Volk zur Hauptsache der Veranstaltungen werden.
Eben wie bei der PDC.

Ein Fehler wäre es jedoch m.M.n. sich den Schritt mit der Profiliga zu sparen
und statt dessen zu versuchen den Schießsport im Amateur- und Breitenbereich
auf biegen und brechen 'mediengerecht' zu gestalten.
Das kann nur schiefgehen.

Ansonsten bin ich mit Dir einer Meinung.
Ich betreibe Schießsport zur Entspannung, die Disziplinen müssen mir spaß machen
und dabei ist es mir absolut Banane wir mediengerecht das rüber kommt.
Zuschauer und Kameras würden mich ohnehin nur stören und mir den Spaß verderben.

Ich nach den Berichten hier mal auf Meldungen und Berichten über den Dartsport in TV und Presse geachtet.

Gesehen habe ich zwei oder drei Trailer in denen Darts vorkamen in den Zeitungen nichts, wobei ich einräumen muss dass ich die letzte Woche keine deutschen Tageszeitungen gelesen habe.

Ob das ein Vorbild sein soll?

Johannes

Das hoch der Berichterstattung, sei es nun TV oder Zeitung findet ab mitte Dezember bis zum 3. evtl 4. Januar statt, das ist die zeit in der die PDC ihre Weltmeisterschaft austrägt bzw ein bis zwei Tage drüber hinaus.
Und das ist ehrlich gesagt in der zeit schon mehr wie der schießsport, sieht man mal von der regionalen Berichterstattung ab, das ganze Jahr über abbekommt.

Aktuell läuft von seiten der PDC eine Art Liga, wird sogar auf Sport 1 Übertragen, auf Eurosport läuft glaub ich sogar das gegenstück zur PDC, Name fällt mir grad nicht ein, gegründet auf dem Festland und nicht wie die PDC auf der Insel.

Und ja, man kann sich die PDC da als Vorbild nehmen, 1:1 umsetzen kann man es nicht aber man kann sich sozusagen die Rosinen rauspicken und was eigenständiges draus machen.

@Karl

es befindet sich was in der entwicklung und wir arbeiten dran euch zu nächstest Jahr einen wettkampf bieten zu können.

Soviel kann ich sagen:

Wir loten und testen momentan möglichkeiten aus das ganze schnell und für die Zuschauer und Schützen interessant und schnell verständlich zu machen.

Ausgeschlossen haben wir dabei auch schon die möglichkeit wie beim Dart das ganze rückwärts zu zählen, sprich einen Vorgegebenen Wert auf Null runter zu schießen. Wäre zwar verständlich aber könnte sich zu einer sehr langwirigen geschichte entwickeln.

Danach werden wir das ganze verständlich und möglichst Sponsorenfreundlich ausformulieren und gehen dann auf Sponsorensuche.

Haben wir dann genug Sponsoren zusammen werden wir euch mit einer Ausschreibung beglücken

Zitat von Erzwo

Wir loten und testen momentan möglichkeiten aus das ganze schnell und für die Zuschauer und Schützen interessant und schnell verständlich zu machen.

Mehrschüssige Luftpistole.
Punkt.

Weit publikumswirksamer als die neundreiviertelste Änderung der SP- und OSP-Finalregelungen, durch die man nun von Platz 7 auf 1 rutschen kann, mit Glück und Nervenstärke.

Zitat von Carcano

Mehrschüssige Luftpistole.
Punkt.

Finde ich auch gut.
Warum diese wirklich interessante (und Spaß machende) Disziplin derart stiefmütterlich behandelt wird, ist mir ein Rätsel.

Zitat von Karl

Frage doch einfach mal die Leute, vielleicht bekommst Du die gleiche Antwort wie ich: Weil es recht schnell fad wird. Wir können allerdings nur 50 m KK bieten.

Klar. Deshalb schaut auch niemand - nirgednwo - Biathlon im Fernsehen, während 60 Schuss KK liegend zur prime time übertragen werden und die Strassen leer fegen, ein US Super Bowl ist gar nichts dagegen.
Vor den Schießständen werden riesige Freilichtleinwände aufgestellte, wo viele tausende der live-Übertragung folgen, und bei jeder 10,9 jubeln und bei jeder 9,9 in Tränen ausbrechen.

Carcano

Zitat von Carcano

Klar. Deshalb schaut auch niemand - nirgednwo - Biathlon im Fernsehen, während 60 Schuss KK liegend zur prime time übertragen werden und die Strassen leer fegen, ein US Super Bowl ist gar nichts dagegen.
Vor den Schießständen werden riesige Freilichtleinwände aufgestellte, wo viele tausende der live-Übertragung folgen, und bei jeder 10,9 jubeln und bei jeder 9,9 in Tränen ausbrechen.

Carcano

Geniales Beispiel, die hohen Einschaltquoten haben der Sportart Biathlon irgendwie auch nicht zu einem Boom bei den Aktiven verholfen. Genauso wenig wie es durch die WOK-WM ein nachhaltiges Absatzplus bei den metallenen Garpfannen gibt. Die potentiellen Athleten müssten sich in den Vereinen doch die Klinken in die Hände drücken.
In den 80er/90er hat ein Athlet mit Schnappatmung wie ein Karpfen am Haken die Leute scharenweise von den Fernsehsesseln in die Vereine getrieben, es kann demnach nicht nur an den Zuschauerzahlen der Fernsehsender liegen.
Irgendwie existiert Biathlon beim Deutschen Skiverband Biathlon auch nur als Leistungssport. Interessant in welcher Ecke man also die Zukunft des Schießsports sucht, weg von der Masse hin zur Klasse.

Zitat von Karl

Weil es recht schnell fad wird.

Kann ich nicht bestätigen.