Der Dartsport als Blaupause für eine Neuausrichtung des Sportschießens?
Leserbrief von Dr. Matthias Dapprich-Crawford, GTV Bremerhaven
Mit einem interessanten Leserbrief von Dr. Matthias Dapprich-Crawford, GTV Bremerhaven, in der aktuellen Ausgabe 03/2015 des Norddeutschen Schützen werden Gedanken vorgestellt, warum trotz Artverwandtheit von Dart- und Schießsport es der Dartsport zu großem medialen Interesse gebracht hat und der Schießsport nicht.
Dapprich –Crawford kommt zu dem Ergebnis, dass das Format Bundesliga eine Erfolgsgeschichte sei, die allerdings mit einem strukturell behafteten Makel behaftet ist, der einer substantiellen und langfristig positiven Weiterentwicklung im Wege steht: „Schießen ist kein Mannschaftssport.“
Der Schießsport in seiner jetzigen Form ist ein Aktivensport, dessen inhärente Spannung aufgrund des Formats dem Außenstehenden nur bedingt vermittelbar ist.
Im Dartsport werden hingegen Wettkämpfe in einem Best-off-Modus ausgetragen. Das führt dazu, dass in kurzen Abständen immer wieder enge Entscheidungen stattfinden, die ein Höchstmaß an Interesse beim Betrachter wecken. Zwischen den Aktiven und den Zuschauern findet ein intensiver Austausch von Emotionen statt. Beim Dartsport hat eine Mixtur an Vermarktungstechniken dazu geführt, dass aus einem Kneipensport Veranstaltungen mit Eventcharakter entstanden sind.
Ob der Mannschaftsmodus auch deshalb nachteilig sein soll, da er keine Identifikationsmöglichkeiten bietet, wage ich zu bezweifeln – ist wohl Ansichtssache.
Dapprich-Crawford sieht das Duell zweier Schützen die gegeneinander antreten, dabei noch durch Licht und Bühnenkonstruktion exponiert werden, als Grundlage für ein erfolgreiches Marketing.
Der Dartsport als Blaupause für eine Neuausrichtung des Sportschießens?