Weil er Muslim ist: Mann darf nicht mehr Schützenkönig sein

  • Zitat

    Offenbar funktioniert die Integration in Deutschland in manchen Bereichen doch noch nicht so gut, wie sie sollte. Das musste Mithat Gedik jetzt am eigenen Leib erfahren: Der in Deutschland geborenen Muslim war bestens integriert - bis er in seinem Dorf Schützenkönig wurde.

    http://www.focus.de/panorama/welt/…id_4035362.html

    Auch gut:

    Zitat

    Der Sönneraner Schützenkönig Gedik will nun gemeinsam mit seinen Vorstands-Kollegen überlegen, was zu tun ist. Ein Rauswurf aus dem Dachverband hätte eine Reihe negativer Folgen. Der Wechsel zum Sauerländer Schützenbund, dessen Reglement einen nicht-christlichen Schützenkönig zulässt, ist auch keine Option. „Abtrünnige werden in den anderen Verbänden nicht aufgenommen“, sagt Nieborg.

    Axel

  • Skandal? Na ja, es liefert halt ein super Bild in der Wahrnehmung der "Öffentlichkeit".

    Axel

  • Skandal? Na ja, es liefert halt ein super Bild in der Wahrnehmung der "Öffentlichkeit".

    Axel

    Ich vermute dass es sich nicht um Deinen Verband handelt, übrigens nicht mal um den DSB, was soll die Aufregung.

    Wer nicht in der Lage ist die B**** Zeitung zu lesen darf als Öffentlichkeit wahrnehmen und beurteilen.

    Mal sehen wann mich mein muslimischer Nachbar zum Spanferkel einläd.

    Karl

  • Was für ein Blödsinn muss man da wieder im Netz lesen? Jetzt sind wir Sportschützen nicht nur potentielle Amokläufer *Ironie* sondern auch erzkonservative Fundamentalisten. Es ist doch egal ob man Christ, Muslim, Budhist, Hindu oder Jude oder irgendeine andere Naturreligion ist, wir sind alle GLEICH. Brauchtum und Traditionspflege kann man auch ohne Religionszugehörigkeit ausüben. So eine Intoleranz in unserer Gesellschaft ist eine plamable Einstellung. Vorallem das man so einen mittelalterlichen Paragraphen in der Satzung hat. Lächerlich nenne ich sowas, die Verbände machen den Sport kaputt egal durch die Sportordnung oder durch solche Aktionen. Ich habe gedacht, dass unser Sport tolerant ist, aber das ist eine herbe Entäuschung. Herr Nierborg treten sie am besten nach dieser Aussage zurück und eine weitere Frage sind sie Rasist? Und Herr Nieborg in einem Fussballverein ist es egal was man für eine Religion bestizt und ob man schwarz oder weis ist.
    Diese negativ Schlagzeile hat der Sport gebraucht, nachdem er sich von den letzen sich erst langsam erhohlt.

  • Wie recht doch Karl hat!

    Der BHDS ist nunmal ein ursprünglich rein katholischer Verband, der sich bereits anderen christlichen Konfessionen geöffnet hat.
    Ist eben so. Jeder Verein/Verband hat das Recht, sich seine Mitglieder auszusuchen und dementsprechend Regeln aufzustellen.
    Dumm nur, daß das in der besagten Schützenbruderschaft bei der Aufnahme des muslimischen Anwärters anscheinend keinen interessiert hat.

    Im übrigen halte ich es für ein Gerücht, daß der DSB keine "abtrünnigen Vereine" aufnehmen würde, wenn sonst alles paßt.

    BTW: War das nicht was so vor ca. zwei Jahren, mit einem schwulen Schützenkönig im BHDS?
    War so ziemlich die gleiche mediale Aufgeregtheit.
    Achja, hier: http://www.welt.de/vermischtes/we…-auf-Thron.html
    Wenn jetzt die Journaille die gleiche Toleranz dem (nicht konfessionell gebundenen) Schützenwesen entgegenbringen würde, die sie von manchen Verbänden einfordert, dann wäre IMHO schon viel gewonnen.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Bei dem Verband handelt es sich um den Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften - der gleiche Verband übrigens, der vor einiger Zeit ein Problem mit einem schwulen 'Königspaar hatte. Wenn man der Homepage des Verbandes glauben darf, hat der Verband eine starke Verbindung zur katholischen Kirche und ist mehr Traditions- als Sportverband ...
    Scheint, als sollte sich der Verband mal Gedanken über seien Ausrichtung machen, wenn er nicht dauernd mit negativen Schlagzeilen in der Presse auftauchen will.

    EDIT: Da hab ich wohl zu lange getippt ;)
    Der im Artikel genannte Sauerländer Schützenverband ist auch ein (kirchlich geprägter) Traditionsverband und keine Untergliederung des DSB!

  • ...Scheint, als sollte sich der Verband mal Gedanken über seien Ausrichtung machen, wenn er nicht dauernd mit negativen Schlagzeilen in der Presse auftauchen will.


    Warum sollte er das? Weil das ein paar Journalisten meinen?
    Ich finde es gut, wenn ein Verband konsequent zu seinen Wurzeln steht.

  • Ich finde es gut, wenn ein Verband konsequent zu seinen Wurzeln steht.


    Das kann der BdHDS und seine Mitglieder gerne so handhaben wie sie es für richtig halten.

    Aber ganz so konsequent scheint man am Ende ja dann doch nicht zu sein, wenn einem dann plötzlich einfällt, dass bestimmte Mitglieder dann doch nicht die Königskette tragen sollen, nachdem sie vermutlich schon einige Jährchen im Verein Mitglied waren und bestimmt auch nicht im ersten Versuch gleich König geworden sind. Dann muss ich wenigstens so konsequent (fair?) sein und das schon vorher offen kommunizieren und nicht erst hinterher ...


  • Das kann der BdHDS und seine Mitglieder gerne so handhaben wie sie es für richtig halten.

    Aber ganz so konsequent scheint man am Ende ja dann doch nicht zu sein, wenn einem dann plötzlich einfällt, dass bestimmte Mitglieder dann doch nicht die Königskette tragen sollen, nachdem sie vermutlich schon einige Jährchen im Verein Mitglied waren und bestimmt auch nicht im ersten Versuch gleich König geworden sind. Dann muss ich wenigstens so konsequent (fair?) sein und das schon vorher offen kommunizieren und nicht erst hinterher ...

    Wenn in dieser Region ein Abiturient mit Abiturfach kath. Religion nicht in der Lage ist eine Vereinssatzung zu verstehen dann Gute Nacht.

    Karl

  • Na der Name des Königs hört sich für mich nicht gerade typisch deutsch an, da sollten als Vorstand vielleicht meine grauen Zellen vorher zu arbeiten beginnen. Dann muss ich halt bei der Aufnahme nach der Konfession fragen, wenn mir das so wichtig ist und das christliche Glaubensbekenntnis ein solch integraler Bestandteil der Vereins(Verbands?)zugehörigkeit ist. Im übrigen hat ja wohl die Schützenbruderschaft selbst kein Problem mit ihrem muslimischen König sondern der Dachverband.

    EDIT:
    @Karl ... Liest Du gleich die Vereinssatzung, wenn Du neu in einen Verein eintrittst? Also ich habe die erst nach Jahren das erste Mal gelesen...

    Einmal editiert, zuletzt von GroMar (4. August 2014 um 10:23)

  • Das es so etwas überhaupt noch gibt, ist fast unvorstellbar. Ich hoffe der König dieses Vereins weiß was er zu tun hat, es gibt Gott sei Dank noch Vereine wo der Mensch im Vordergrund steht.

  • Na der Name des Königs hört sich für mich nicht gerade typisch deutsch an, da sollten als Vorstand vielleicht meine grauen Zellen vorher zu arbeiten beginnen. Dann muss ich halt bei der Aufnahme nach der Konfession fragen, wenn mir das so wichtig ist und das christliche Glaubensbekenntnis ein solch integraler Bestandteil der Vereins(Verbands?)zugehörigkeit ist.


    Am Namen kannste heute gar nix mehr erkennen, schon gar nicht die Konfession. Bei uns hat sich ein Großteil der in den achtziger Jahren übergesiedelten "Russlanddeutschen" mit "Urdeutschen Namen" (z.B. Erwin Bauer, Heinz Müller etc.) versehen lassen. Wurde amtlich abgesegnet. Die sind aber alle weiterhin russisch-orthodox und haben ihre eigenen Gotteshäuser (was ja auch o.k.) ist. Also, Name sagt nix. Aber selbst ein Nachschlagen in der Satzung des BHdS würde ja nichts bringen, weil dort NUR christlich steht und nicht ausgeführt ist WELCHE anderen Religionenaußer dem Katholischen Glauben man noch adaptiert hat. Der Verband fragt auch zuerst mal nicht nach sondern kassiert nur fleißig seine Beiträge. Erst wenn so ein ein Fall durch erhöhte Publizität "ruchbar" wird (meist, indem ein netter Mitbürger den Verband informiert), meint man einschreiten zu müssen. Also voll Banane !

  • Eine Vereinigung überzeugter Vegetarier wird vermutlich einen Mitgliedsantrag eines Steakliebhabers wie mir, der lieber Steak mit Steak als Steak mit Salat isst, ablehnen. Warum auch nicht?

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Das es so etwas überhaupt noch gibt, ist fast unvorstellbar.

    Morgen kommt Ayşe (Muslimin, mit Kopftuch) und will bei den Ministranten mitmachen. Und der böse Pfarrer schickt sie wieder nach Hause. So ein Scheiß-Reaktionär, dieser Pfaffe!

    Hallo, der BHDS ist ein katholischer Verein, der auch ganz nebenbei ein klein wenig Schießsport und ganz viel Tradition (was das auch immer bedeuten mag) betreibt. Das Vogelrunterschießen ist auch eher Traditionsschützentum denn Schießsport. Daß sie auch ein paar Christen anderer Konfessionen in ihren Reihen dulden (!), ist schon recht bemerkenswert. Sage ich als gläubiger und aktiver katholischer Christ, der seinen Sport lieber in anderen Dachverbänden ausübt - das jedoch als ganz private Sache sieht.

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

    Einmal editiert, zuletzt von Califax (5. August 2014 um 00:55)

  • Eine Vereinigung überzeugter Vegetarier wird vermutlich einen Mitgliedsantrag eines Steakliebhabers wie mir, der lieber Steak mit Steak als Steak mit Salat isst, ablehnen. Warum auch nicht?


    Das ist doch auch o.k.. Dann sollen sie KLAR in ihrer Satzung definieren, wer Mitglied in ihren Vereinen werden darf (und nicht noch irgendwen noch so "dulden", solange es ihnen passt und dafür Beiträge bezahlt werden) und der Rest bleibt halt außen vor, braucht dann aber auch keinen Beitrag bezahlen. Und die Vereine werden DEUTLICH darauf gestoßen, wen SIE aufnehmen düprfen und wen nicht. Und wenn ihnen das nicht passt, müssen sie halt den Verband wechseln.

    Aber nicht so wischi-waschi-Regelungen, die man heute so und morgen so auslegen kann, je nachdem, wer es an der Spitze gerade entscheidet. Da ändert auch eine grundkatholische Ausrichtung nichts dran.

  • Eine Erscheinung der heutigen Zeit ist das zunehmende Maß an Oberflächlichkeit aufgrund von egoistischen, konsumtiven Gründen.

    Regeln/Satzungen http://schuetzen-soennern.de/bruderschaft/satzung werden so ausgelegt, wie sie einem gerade passen. Vielleicht werden sie auch gar nicht mehr beachtet, wie eventuell in der Schützenbruderschaft Sönnern-Pröbsting im lebenswerten Dorf Werl Sönnern http://schuetzen-soennern.de/ bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern, über die der Vereinsvorstand zu beschließen hat.

    Mit der Aufnahme von Mithad Gedik in die Bruderschaft St. Georg haben wohl alle Beteiligten sich keine Gedanken um die Satzungsbestimmungen gemacht. Auch das Thema Integration war aufgrund der Lebensumstände und der Eingebundenheit von Mithad Gedik überhaupt nicht angesagt.

    Gäbe es die Presse nicht, die wirklich jede Gelegenheit nutzt um gegen fast alles was das Schützenwesen betrifft zu schreiben, und den verbandsaktiven Sittenwächter, wäre die Regentschaft von Mithad Gedik ein Ereignis, welches ihm und seinen Freunden, Nachbarn, Schützenbrüdern einfach nur Spaß macht.

    Wenn die Regeln doch nicht so wichtig sind, könnte man doch darüber nachdenken, sie zu ändern? Weil das Thema das redaktionelle Sommerloch füllen kann, wird es dann auch weiter verfolgt und das Volk und dessen Meinung eingeholt. Vielleicht gar nicht so schlecht für die Bewusstseinsbildung – auch wen es nur das Sommerloch füllt. http://www.ksta.de/aus-dem-kreis/…2,28032490.html

  • Für das Verhalten der Sönneraner Schützenbruderschaft fehlt mir jegliches Verständnis und es stellt sich die Frage, abgesehen von der für mich abwegigen Haltung, ob nicht ein Verstoß gegen das GG, die Grundrechte vorliegt.

    Zitat, Auszug:
    "Grundgesetz Art. 3
    1)…………
    2)……….
    3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden…………."
    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!