Luftgewehr Reinigung

  • Ich gebe ja zu, bislang habe ich die Laufreinigung bei meinem Luftgewehr (Walther Anatomic) eher vernachlässigt. Auch bei Gesprächen mit anderen Schützen gibt es zu diesem Thema immer wieder unterschiedliche Aussagen.

    Aber gerade von MEC und in den Fachbüchern von Reinkemeier/Bühlmann wird hierauf besonders hingewiesen. So z. B. in "Luftgewehr Schiessen 2010" mit folgender Aussage: "Ach ja, putzen nicht vergessen. Um 2 bis 15 Zehntel Millimeter kann die Präzision sinken, wenn der Lauf nicht nach jedem Schießen ordentlich gereinigt wird."

    Außerdem wird auf der Internetseite vom MEC-Shop erwähnt: "Fest steht, das bei Ergebnissen am Maximum, wie sie in der Spitze und beim Aufgelegt-Schießen erzielt werden, das Reinigen zu einer entscheidenden Größe wird. Jeder 2. Schuss mit 9,9 könnte auf Kosten von Verunreinigung gehen."

    Was ist nun aber die beste Art der Luftgewehr-Reinigung ? Von der Verwendung und dem Durchschießen von Filz-Propfen wird ja manchmal abgeraten, weil Faserreste im Lauf bleiben könnten. Es gibt aber von VFG auch ein System mit Schnur und Pfropfen, so dass ein Durchschießen der Propfen entfällt. Außerdem gibt es noch Reinigungsschnüre zum Durchziehen z. B. von ahg. Ich würde dazu gerne eure Meinung hören.

    Hier dazu noch Aussagen aus dem "Gun-Forum":

    "Bei der Luftbüchse mach ich es mir einfach. Einfach nach dem Schießen ein paar Schnellreinigungspfropfen abschießen, bis diese sauber raus kommen, und fertig. Beim letzten immer ein Spitzdiabolo dahinter setzen, damit keine Fasern im Lauf bleiben. Gelegentlich ein oder zwei in Ballistol getränkte Schnellreinigungspropfen durchschießen (auch mit Spitzdiabolo, sonst ist die Geschwindigkeit so groß, dass das Öl zum Teil verkokt). Zum Entölen dann wieder einen trocken mit Spitzdiabolo dahinter. Bei wirklich hartneckig dreckigen Läufen, das Ballistol über Nacht einwirken lassen und erst vor dem nächsten Schießen entölen. Allerdings sollte man, wenn man viel Öl im Lauf hat das Gewehr nicht aufrecht mit der Mündung noch oben lagern, sonst fließt das Öl in die Kammer. War viel Dreck im Lauf sieht man das als Streifen auf den Schnellreinigungspropfen. Das Ganze dann nochmal wiederholen. Sobald der Lauf sauber ist kommen die trockenen Propfen wieder weitgehenst sauber raus."

    Wir das Problem mit den Fasern bei Filz-Propfen gelöst, wenn zusätzlich eine (Spitz-)Diabolo in den Lauf kommt ?


    Herzliche Grüße aus Norddeutschland

    Apfelbaum

    Einmal editiert, zuletzt von Apfelbaum (4. Februar 2012 um 12:24)

  • Hallo Apfelbaum,

    in Foren wie dem "Gun-Forum" schreiben nicht wirklich viele Match-Schützen, deshalb sollte man solche Tipps auch immer mit einer gewissen Vorsicht nehmen.

    Zur Problematik mit den fusselnden Pfropfen: Mögliche Rückstände im Lauf spielen sicher keine Rolle. Die sind dann mit dem ersten Probeschuss auch wieder draußen. Aber diese Fusseln können auch in das System gelangen und dort dann zu Störungen führen.

    Daher scheint das Durchziehen eines nicht fusselnden Materials mittels einer weichen Schnur (von hinten nach vorne zur Mündung) wohl die beste Lösung zu sein. Vorsicht mit (zu viel) Öl. Das darf nicht ins System oder an den Abzug gelangen und sollte auch spätestens vor dem ersten Schuss wieder aus dem Lauf entfernt werden.

    Apropos, es gibt auch Schützen, die putzen ihre Läufe gar nicht, und deren Gewehre (oder Pistolen) bringen oft auch gute Leistungen. Mir fehlen hier einfach vergleichbare Daten, um eine eindeutige Aussage treffen zu können. Maik Eckhardt und auch Heinz Reinkemeier sind schon Instanzen im Schießsport und wenn die das Putzen empfehlen, dann wird da wohl auch etwas dran sein.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hallo

    ich glaub im altem Mec/Centra Katalog 09/10 Stand mal eine kurze empfelung zur Reinigung drin! Der LG/LP Lauf sollte nach dem Putzen mit 30-40 angeschossen werden um wieder eine optimale präzision zu erhalten! Ob's nur auf Massmunition zutrifft weis ich nicht, aber man kann ruhig mal sein LG/LP Lauf durch ziehen/Putzen. In der LG Laufpflege, mach ich relativ selten was!!! Denke mein Lauf hat schon über 10000 keine Pflege mehr bekommen!!

    Grüße

    Der PC rechnet mit allem, nur nicht mit seinem Besitzer
    Atomkraft, ja bitte!

  • Ich würd's generell bei Luftdruckwaffen nicht übertreiben. Klar bildet sich vielleicht ein hauchfeiner Bleifilm, aber was zuviel ist, fliegt einfach vorne wieder raus. Die normale Präzision erreichst du sowieso bei größeren Putzaktionen erst wieder nach einigen Schüssen.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Ich würde auch nicht zu viel putzen, eher weniger.

    Aussage eines Holme-Mitarbeiters: Ich habe schon mehr Läufe gesehen, die kaputt geputzt wurden, als kaputt geschossen.
    Das sagt wohl einiges. Ein LG würde ich 1-2 mal im Jahr durchziehen (meist vor der Sommerpause, bzw. bei einer längeren Pause von über 3 Wochen)

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Hallo

    ich kann mich Dingo nur Anschliessen. 1 - 2 mal im Jahr genügt innen, dann aber mit leichtem Ölfilm oder geölten Pfropfen. Aussen putze ich die Teile 1 mal im Monat mit wenig öl. Warum soll man eigentlich so viel putzen??? mit einem Filzpfropfen Blei aus dem Lauf entfernen halte ich wohl eher für nicht möglich... Einfach der Feuchtigkeit IM Lauf etwas vorbeugen und gut ist's

    Dies ist meine Meinung und auch Erfahrung für das LG. Ich habe übrigens in einer Waffenfabrik in Oberndorf gelernt..
    Dieter