(Aus-)Rollen der Munition bei Diabolos und Zimmerstutzen

  • Hallo Reinhold,

    habe bei mir im Verein einen Schützen, der bei LG Auflage konstant seine 300 (mit Ausnahme der DM leztes Jahr) schießt. Er regt sich auf, wenn es abends am Stand im Schießhaus bei der dritten Serie nur 314,x wurden, wo er doch tagsüber zuhause auf der Scatt 6 mal und auch bei den zwei Serien davor über 316 geschossen hat. Das nur mal zum Trainigsumfang. Da Du ja hier in Erlangen arbeitest, kann ich ihn Dir gerne mal vorstellen.
    Aber zurück zum Thema: Letzte Woche hat er sich über den letzten Schuss besonders aufgeregt, da er ja sehr gut drin war und nur eine 10,0 rauskam. Ich habe ihn und unseren Auflagereferenten daraufhin mal gefragt, ob sie die Diabolos ausrollen. Beide waren sehr erstaunt. Was mir an unserem "Spitzenaufleger" aber unheimlich gefällt, gestern abend beim Training berichtete er mir, dass er eine 500er-Dose ausgerollt hat und erstmal die Ausreißer (nach oben und nach unten gemischt) geschossen hat. Dabei hat er innerhalb einer 30er-Serie im Schnitt 3 unerklärliche Ausreißer gehabt, also die gleiche Situation wie früher. Entweder morgen oder nächste Woche wird er die Diabolos mit ähnlichem Rollradius schießen. Ich bin gespannt, was er sagt und werde das Forum informieren.

    Zusammengefasst: Für mich mit einem LG-Schnitt von 375 ist der Einfluß des Ausrollens nicht nachvollziehbar. Für einen Schützen, der konstant die 10 schießt, egal ob Auflage oder Freihand, macht es meines Erachtens Sinn.

    Konrad

    Über 30 Jahre aktives Schiessen und immer noch was zum dazulernen!

  • Das mit 40Schuss, allerdings im KK-Bereich kann sich jeder auf der Web von Bleiker unter der Rubrik "Waffenpflege" anschauen.
    Diese Aussage ist auch beim LG-Test zutreffend.

    Ich habe mir die 20 Schüsse des Finales von MichaelB einmal statistisch angeschaut. Da ist meine Meinung, die größten Einbußen hat er durch seine Munition gehabt.

    Bei den höchsten Schusswerten hat er bis zum 11 Schuss 10/10tel Ringe auf Kovalchuk verloren.

    Ab 10,7 kann ich nicht mehr viel Beeinflussen. Hier entscheiden der Lauf, die Munition, und Glück.
    Und da hatte Kovalchuk wohl den größeren Vorteil.

    Bis zur 4. Serie hat MichaelB den Wettkampf noch mit 5/10tel Ringe angeführt. Die Entscheidung kam ab der 5. Serie. Ein Einbruch bei MichaelB in der 6.
    Serie mit Minus 10/10tel. Ein Aufbäumen in der 7. und 8. Serie und das Aus in der 9. Serie. Da waren es noch einmal Minus 9/10tel zur letzten Serie von Kovalchuk.

    Eine dieser beiden Serie hätte MichaelB nach dem gegebenen Verlauf noch verkraftet.
    Aber kann ich dadurch das schlechtere Abschneiden von MichaelB ableiten?

    Wenn ich die Schusswerte gesamt vergleiche, sind es genau diese 12/10 Ringe, die Kovalchuk am Ende Vorsprung hat. Fast bei jedem Schuss 1/10tel mehr
    bei den hohen Werten. "Unsauber" in die 10,5 und mit tieferem Wert abgegebene Schüsse hatte Kovalchuk auch.
    Daher verzerren die 2 schlechten Serien von MichaelB das Bild.

    So sind halt Statistiken.
    Oder man hat ein sehr gutes Munitionslos, wie es Kovalchuk an diesem Tag hatte, oder,oder, oder. Und ist dann Sieger dieses Wettkampf.

    Ob MichaelB es auch von dieser Seite betrachtet hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
    10,9 10,9 10,9 10,9 10,9 10,9 10,8 10,8 10,7 10,7 10,7 10,6 10,6 10,5 10,5 10,5 10,5 10,4 10,4 10,3 213,4 Ko
    10,9 10,8 10,8 10,8 10,8 10,8 10,7 10,7 10,6 10,6 10,6 10,6 10,6 10,6 10,5 10,5 10,4 10,4 10,3 10,2 212,2 Mi

    Zum besseren Verständnis kann man sich die Ergebnisse des Finale beim NNSV ISCH Hannover anschauen.

  • Hallo zusammen,

    Die auswahl eines Diabolos kann wirklich eine Wissenschaft werden.
    Aber wer es auf exakte Reproduzierbarkeit eines Schusses anlegt, der wird
    um diese Tests nicht herumkommen.

    Da haben wir zuerst den Munitionstest mit der eigenen Waffe. - Jetzt besitzen wir schon einmal die richtige Serie an gleichartigen Diabolos
    um zumindest die Streuung etwas einzugrenzen.
    Dann können wir die Diabolos ausrollen wie wir gelernt haben. Damit sortieren wir die äußerlich unrunden Kegel aus der Masse heraus.
    Wer jetzt noch einen Schritt weitergehen will sollte mal den Versuch von "Herr der Ringe" nachvollziehen.
    Hier wird mithilfe eines Bogenpfeil Prüfgerätes welches zur Prüfung der Excentrizität eines Pfeiles dient die Rotation des Innenloches im Kegel geprüft.
    Auch hier kann bei einigen Diabolos eine größere Excentrizät auftreten und zu einer ungleichmäßigen Flugbahn führen.

    Aber schut doch mal selber. Luftgewehr Diabolos einzeln aussuchen sinnvoll ???

    Erst jetzt kann man nahezu sicher sein das die geschossene 9 oder schlechter nicht mehr an der Kugel lag :thumbup:

    Gruß

    Franky

    FWB 800 X mit längerem 2-Punkt Auflagekeil

    und zus. Laufgewichten sowie Centra Base Diopter 36 Click

  • Hallo zusammen,

    ich habe es nun auch mal mit dem Ausrollen versucht...ich konnte allerdings nach Optimierung des Aufbaus (Oberfläche, Neigung) und Elemenierung der manuellen Fehler (Ausreisser waren z.B. nicht reproduzierbar) zwei komplette Dosen durch und nur EINEN echten Ausreisser gefunden (und der war sogar rein optisch schon "unsauber").

    Wenn jemand reproduzierbare Unterschiede innerhalb 1000 R10MATCH gefunden hat, würden mich Aufbau und Ablauf dringend interessieren...ich war nicht dazu in der Lage :(

    Das Ergebnis von zwei Durchgängen LG Auflage waren übrigens mit den wieder gemischten Diabolos 315,4 und 318,0.

    Gruß
    PunktDe

    AMAT VICTORIA CURAM

    ====================

    Walther LG300XT alutec | Feinwerkbau 300S | Feinwerkbau 100 | HW 40 PCA | Hämmerli 208s (.22 lfb) | Walther P.38 (9x19mm)

  • Für die Diabolos einer gehobenen sorte ists wohl unnötig, bzw fällt dann schon inder schüttelbox auf.

    Für die ZS Rundkugeln durchaus bedeutsamer, weil hier unförmigkeiten doch eher auffallen.

    mfsg daniel

  • Hallo PunktDE,

    wie hast Du denn sortiert ?

    Und warum wieder gemischt? eventuell nicht doll genug. 315,4 zu 318,0 ist schon ein großer unterschied.Wie ist er zustande gekommen?

    315 Ringe Auflage sind gut zu treffen. Da können einige schlechte 10er schnell wieder mit einigen hohen 10ern ausgeglichen werden.

    Bei 318 Ringen bleibt dir nicht sehr viel Spielraum.

    Wenn ich mir die Mühe mache und zwei Dosen zum Sortieren ausrolle, dann verschieße ich diese auch und würde versuchen, daraus meine Erkenntnisse zu ziehen.

    Wenn ich Premium-Munition ausrolle, erfolgt dieses nicht um Ausreißer zu finden, sondern um den Trefferkreis eventuell noch etwas mehr einzuengen.

    Übrigens, einen Ausreißer kannst Du auch durch unsauberes Auslösen produzieren. damit meine ich nicht das durchreißen sondern nur das schräge drücken auf das Abzugszüngel.

    mfg Claus-Dieter

  • naja...wie man das machen würde: nach unterschieden in der Rollbahn. Aber es gab quasi keinen signifikanten Unterschied. Nur durch Unterschiede im "Loslassen" konnte man etwas provozieren, aber eben nicht wiederholbar :( daher habe ich sie einfach wieder auf die Dosen verteilt und meine Runden wahllos daraus entnommen.

    Die 315 sind mein regulärer Schnitt (wenn ich nicht gerade andere Trainigsziele habe)...die 318 waren einfach die zweite, entspanntere Runde.

    Ich kämpfe eigentlich am meisten mit Auslöseproblemen, weil ich immer wieder mit der Handhaltung hadere...ich würde mir gern mal einen Griff mit ca. 15-20 Grad Neigung (nach vorn) anfertigen, damit mein Handgelenk in einer Flucht mit meinem Unterarm ist...ist nur nicht so einfach :)

    Gruß
    Punktde

    AMAT VICTORIA CURAM

    ====================

    Walther LG300XT alutec | Feinwerkbau 300S | Feinwerkbau 100 | HW 40 PCA | Hämmerli 208s (.22 lfb) | Walther P.38 (9x19mm)

  • Das Ausrollen auf einer Glasplatte entlarvt eher die Unförmigkeit der zwei Führungsringe. Insbesondere des empfindlicheren Kelchrings. Massenverschiebungen durch Formhälftenversatz oder nicht exzentrischen Kelch (was bei früherer DDR Munition ausgeprägter war) rechtfertigten diese Art der Vorsortierung. Bei heutigen Prämiumsdiabolos sucht man sich so fast den Wolf.

    Ich kämpfe eigentlich am meisten mit Auslöseproblemen, weil ich immer wieder mit der Handhaltung hadere...ich würde mir gern mal einen Griff mit ca. 15-20 Grad Neigung (nach vorn) anfertigen, damit mein Handgelenk in einer Flucht mit meinem Unterarm ist...ist nur nicht so einfach :)

    Sehr gut erkannt. Wobei ich hier lobend erwähnen möchte dass die meisten LGs die Abzugsachse lagerichtig hinter dem Abzugsfinger positioniert haben.

    Geh mal zum Drechsler und lass dir einen Kegelstumpf als Griff drechseln. Oben ca. 35 und unten etwa 50mm Durchmesser. Du wirst erstaunt sein wie gut sich das mit etwas Vorderneigung gerade beim Auflageschießen anfasst.

  • Übrigens, einen Ausreißer kannst Du auch durch unsauberes Auslösen produzieren

    Stimmt!

    So ist es leider zumeist bei mir.

    Ich bleibe stets und leider deutlich unter den technischen Möglichkeiten der Munition und der Waffe.

    Joachim

    Stammschießen?
    Ich bin dabei!