"Gebühr" auf Luftdruckständen

  • Stimmt, damit man das vielleicht besser versteht, die Startgelder für Rundenwettkämpfe und Meisterschaften müssen in diesen Fällen nicht von den Mitgliedern bezahlt werden und das bei Mitgliedsbeiträgen von 50-60€ pro Jahr.

  • Hallo Freunde,

    es ist nicht egal! Es ist sogar, wenn man es ganz hart nimmt, auch rechtlich wackelig.

    Wenn die Kosten über den Beitrag oder Umlagen finanziert werden, dann zahlen alle Vereinsmitglieder. Wenn aber Bahnnutzungsgebühren verlangt werden, nur diejenigen, welche sich aktiv einbringen, die Fleißigsten sogar am meisten.

    Kosten für Munition (oder auch Scheiben) sind eine andere Baustelle, schon auch deswegen, weil nicht wenige Schützen ja ihre eigne Mun verwenden.

    Startgelder sind wieder eine ganz andere Sache. Aber auch hier sollte man sich mal Gedanken über den Sinn und Zweck eines Vereins machen. Ist ein Verein nicht auch eine Solidargemeinschaft, die gemeinsam etwas erreichen will. Wie passt den da die Denkweise, warum soll ich denen die Startgelder bezahlen? Warum überhaupt ein Verein, wenn jeder eh für alles selbst aufkommen soll. Sollte denn nicht eher der Gedanke vorherrschen, dass man stolz ist auf die Sportler, welche den gemeinsamen Verein auch auf höherer und höchster Ebene repräsentieren?

    Aber die Nutzung der Druckluftstände, um die es hier geht, ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner in einem Schießsportverein. Diese Nutzung mit Gebühren zu belegen, ist kontraproduktiv. Das Argument, damit die undisziplinierte Jugend in den Griff bekommen wollen, ist auch haltlos. Wenn man das nicht auch anders in den Griff bekommt, läuft mit Verlaub was falsch. Man kann doch nicht die Interessierten und Leistungsträger einseitig durch Gebühren bestrafen. Selbst wenn diese Gebühren sehr niedrig angesetzt sind, geht es auch ums Prinzip.


    Aber keine Sorge, ich kenne die oft dahinter stehenden Denkweisen. "Wir sind hier ein Schützenverein! Wenn Du hier schießen willst, dann aber bitte nicht auf 'unsere' Kosten, das ist dann dein Privatvergnügen, dafür musst Du dann auch selbst für aufkommen" In so einem Verein würde ich nicht schießen wollen. Dabei geht es mir nicht ums Geld - ich lasse mir meinen Sport eine Menge kosten - sondern ums Prinzip und auch um das Selbstverständnis des Vereins, für den ich schieße. Keine Sorge, ich bin kein Spitzenschütze. War ich nie.

    Findet ihr nicht, dass das etwas seltsam ist? Übertragt das bitte auch mal auf andere Sportarten, insbesondere auf unsere Sportart Nr. 1. Schon mal gehört, dass da ein aktiver Spieler eine Gebühr für die Ball- oder die Rasennutzung zahlt?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Hey Frank, in vielen Sachen hast du recht.

    Wenn mein Verein mich im sportl. Schiessen mehr unterstützen wollte/könnte, wäre ich sicher nicht abgeneigt.

    So ist es aber nicht, und so ist es auch bei den Vereinen im Umkreis nicht. Die finanziellen Mittel sind einfach nicht da.

    Dein Vergleich mit der Sportart Nr. 1 hinkt in meinen Augen etwas. Fußball ist nunmal die Sportart, die in Deutschland selbst in der untersten Kreisklasse öffentlich am meißten gefördert und mit Spenden und dergleichen überschüttet wird.

    Wäre dem nicht so, würde es in vielen Vereinen da auch nicht so gut aussehen. So denke ich zumindest.

    PS: Mein Verein rühmt sich schon auch damit, einen Deutschen Meister in den eigenen Reihen zu haben, was bei uns in der Gegend schon was besonderes ist:-)

  • Der kleinste gemeinsame Nenner ist ansich die Bereitstellung einer Trainingsmöglichkeit auf eigenen oder fremden Schießständen. Die bereits hier erwähnten Schwimmvereine betreiben meist ebenfalls keine Hallenbäder, somdern buchen nur Beckenzeiten in bereits vorhandenen Hallenbädern. Das bedeutet nicht zwangsläufig ein kostenloses Angebot.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • In meinem Verein (und vielen in der Umgebung) ist die Schießstandnutzung in den - relativ hohen (p.a. dreistelligen) - Mitgliedsbeiträgen inkludiert. Scheiben und Munition muß sich natürlich jeder selbst kaufen. Gesonderte Nutzungsgebühren werden nur von Gästen erhoben.

  • Aber die Nutzung der Druckluftstände, um die es hier geht, ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner in einem Schießsportverein. Diese Nutzung mit Gebühren zu belegen, ist kontraproduktiv. ... Selbst wenn diese Gebühren sehr niedrig angesetzt sind, geht es auch ums Prinzip. ...
    Aber keine Sorge, ich kenne die oft dahinter stehenden Denkweisen. "Wir sind hier ein Schützenverein! Wenn Du hier schießen willst, dann aber bitte nicht auf 'unsere' Kosten, das ist dann dein Privatvergnügen, dafür musst Du dann auch selbst für aufkommen" In so einem Verein würde ich nicht schießen wollen. ...
    Findet ihr nicht, dass das etwas seltsam ist? Übertragt das bitte auch mal auf andere Sportarten, insbesondere auf unsere Sportart Nr. 1. Schon mal gehört, dass da ein aktiver Spieler eine Gebühr für die Ball- oder die Rasennutzung zahlt?


    Ja, eben. Wobei ich ruhig noch eine andere Sportart zitieren würde. Nehmen wir mal Tischtennis. Kann man sich da vorstellen, dass einem interessierten potentiellen Neumitglied gesagt würde:
    "Ja, unser günstiger Jahresmitgliedsbeiztrag ist nur 60 Euro, und darin ist auch schon das feierliche Weihnachtsessen und das gemeinsame Ostertischtenisbällesuchen im Grünen enthalten! Aber wenn Du etwa Tischtennis spielen willst (welch ein ausgefallener, egoistischer Sonderwunsch in einem Tischtennisverein), dann mußt Du natürlich je Spielabend 2 Euro Plattengeld bezahlen, und wenn Du auch im Winter trainieren willst (denn wir haben ja Spielzeiten in der gemieteten städtischen Sporthalle), dann zusätzlich einen Hallenheizungszuschlag !"
    Da fasst man sich doch an den Kopf! Und natürlich ist so etwas *nicht* normal.

    Zur weiteren Erläuterung: es gibt Mehrspartenvereine, bei denen es einen allgemeinen Grundbeitrag gibt, für den man auch nichts weiter bekommt außer dem Stimmrecht und vielleicht dem Vereinsblättchen. Und je nach Sparte oder "Abteilung" kommt dann der spezifische Abteilungszuschlag dazu, der dann oft je nach Sportart verschieden ist, und manchmal auch altersmäßig gestaffelt; beispielsweise für Fußball, Handball, Tischtennis, Basketball. Aber so ist es bei uns ja gerade NICHT.

    Carcano

  • Hallo, bei uns gibt es auch keine Hallennutzungsgebühr. Wir haben 15 Luftdruckstände, 5 elektronische 50m Stände und 5 mal 25m Stände. Erwachsene zahlen einen Jahresbeitrag von 60€, Schüler/Jugendliche/Studenten zahlen 24€ und Familien ich glaube 100€.
    Darin sind Scheiben, Ausrüstung, Startgelder alles enthalten. Munition muss jeder selber zahlen. Von so einer Standnutzungsgebühr höre ich hier auch das erste mal und fand es doch etwas wundersam. Aber gut, jeder Verein muss sich irgendwie finanzieren, und da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten, wo bei manche Sachen in einigen Vereinen nicht ralisierbar sind. Ich glaube eine solche Standnutzungsgebühr z.B. wäre bei uns sicherlich nicht realisierbar...

  • Carcano:
    Ich glaube Dich zu verstehen. Wenn ich gedanklich das Szenario 'Gemeinschaftseigentum' vs. 'Sondereigentum' auf Nutzungsrechte übertrage, dann passt das m.E. sehr gut zu Deinen Ausführungen. Stimme also zu.
    Allerdings würde ich nicht (mehr) so weit gehen, dass eine solche Logik allgemeinverbindlich sein muss. Ich habe auch schon Vereine mit sehr speziellen Rechtsauslegungen und Weltbildern kennen gelernt. Das interessante daran war aber, dass die Mitglieder, mithin _der Verein_ es genau so für richtig hielten. Lo haré con mucho gusto. - wenngleich nicht für jeden, aber es muss ja auch nicht jeder dort eintreten. Und ein Neuinsteiger mag ja 'Recht' haben (und jenes vielleicht sogar studiert haben), aber in einem solchen Verein wahrscheinlich keine Freude haben.

    Wenn ich nicht mehr aktiv schieße aber am Vereinsleben teilhaben möchte würde mir das auch zuwider laufen das ich den Sportlern ihr Training finanziere...allerdings wird es bei mir nicht soweit kommen.


    ACHTUNG: wer sein Bedürfnis liebt, der bleibt lieber aktives Mitglied ...

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Ich besitze noch keine Feuerwaffen (weder KK noch GK) und werde mir bei
    der momentanen Situation sehr gut überlegen ob ich mir zeitnah welche Kaufen
    werde. Wenn dann eher gebrauchte als neue.

    Gruß Nico

    Die 6 is nich von mir...ehrlich !

  • Bei uns ist es genau so wie bei Dingo:

    Jugendliche zahlen 0,50 €, die Erwachsenen 1 € für 40 Schuss LG/LP.
    Minition haben wir letztes Jahr von 3,50 € auf 4 € erhöht. Für die Jugend taugt die, für alle anderen wohl eher nicht *g*
    Eine Flatrate gibts bei uns nicht.

  • Die Scheiben sind im Preis natürlich dabei!


    Das ist natürlich überhaupt nicht natürlich ;) , denn Scheiben sind - ebenso wie Munition resp. Diabolos - Verbrauchsmaterial und werden genau daher in der Regel vom Schützen mitgebracht oder am Stand gekauft (zum ganz anders gearteten Begriff "Scheibengeld" und was er _eigentlich_ bedeutet und woher er kommt, sage ich vielleicht noch mal was). Hie und da gibt es auch großzügige Vereine mit hohen Beiträgen, die einem die Scheiben schenken (siehe oben,Cumec).

    Ist damit also etwas völlig Anderes als die von einigen allen Ernstes geforderten Strafgebühren dafür, dass einer es wagt, in einem Schützenverein auch noch tatsächlich schießen zu wollen, anstatt mit der Mitgliedschaft zufrieden zu sein.

    Carcano

    4 Mal editiert, zuletzt von Carcano (7. Januar 2012 um 02:40)

  • Jeder Verein regelt das natürlich (*g*) wie er will. Aber die Scheiben selber mitbringen, da gäbe es bei uns Revulotion und niemand kommt mehr ins Training. Hat ja nicht jeder Platz für ein Lager zu Hause. Und wenn der Verein einmal eine Großbestellung macht, kommt das sowieso billiger als wenn ich wenn ich mir nur eine Packung kaufe.

  • Murmelchen und Carcano :thumbup:

    dass ausgerechnet diejenigen bestraft werden, die dem Vereinzwecke nachgehen und den Verein damit auch nach außen vertreten, finde ich auch unsinnig. Bei 3x Training die Woche zu 1,-€ läge ich im Jahr bei fast 160,- Aufpreis zum Jahresbeitrag, da würde ich mir einen anderen Verein suchen.

    Gruß P.

  • So, ich möchte mich nochmal zu wort melden:-)

    Bei uns gibt es Standgebühren, ja, aber nur für die '' Patronenstände '' soll heißen, für 25 m und 50 m.

    Unsere Mitglieder zahlen für die Nutzung dieser 2,50 € oder haben eine Jahreskarte ( wie teuer die ist, weiß ich jetzt gar nicht, weil ich die selber nicht nutze) .

    Gäste anderer Vereine zahlen für die Nutzung der Patronenstände 4,50 €, Gäste ohne Verein 5,50 €, jeweils ohne Zeitlimit. . Scheiben brauchen wir nicht. Munition wird im Verein gekauft oder der Schütze bringt sie selber mit.

    Der Luftstand ist eigentlich nur für unseren verein, Gastschützen , außer zu Wettkämpfen, sind bei uns eher weniger anzutreffen:-) ( Schönes Wort)

    Für unsere Vereinsmitglieder ist die Benutzung des Luftstandes kostenfrei, Munition bringen eh die meisten selbst mit.

    Sry, wenn ich mich in meinen vorherigen Beiträgen nicht so konkret ausgedrückt habe.

  • Bei uns ist es genauso wie bei Zapisch, natürlich halt (*gg*)

    Hast das Carcano anders verstanden? Bin halt kein so Wortjonglierer wie du, hab mich da wohl etwas falsch/anders ausgedrückt.

    Provokant gefragt: Was macht ihr nun bei elektronischen Ständen? Die Scheiben fallen ja nun zum Mitbringen weg. Und elektronische Stände sind ja nicht der "Mindeststandard", sondern schon "Standard+". Wäre für euch dann eine Gebühr hier gerechtfertigt?

    Wir machen da keinen Unterschied (sonst wärs ja unfair). Unser Vereinsbeitrag ist relativ niedrig, daher finde ich das ok. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich zahle es gerne, dafür haben wir einen relativ hohen Standard, eine schöne Anlage, etc. Aber wie gesagt, das muss jeder für sich selbst wissen. Andere dafür anzufeinden, wie es bei ihnen ist, ist aber definitiv nicht richtig!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Wir sind ein eher kleiner Verein. Die Liste der aktiven Schützen ist überschaubar.
    Unser Mitgliedsbeitrag ist wirklich nicht hoch, die letzten beiden Erhöhungen des GAUs wurden NICHT an die Mitlgieder weitergegeben, der Beitrag blieb stabil. Glaub das waren insgesamt gute 3 €, ist zu lang her ... hatte auch mit dem Kauf von Hochbrück zu tun.

    Elektronische Stände sind bei uns nicht vorhanden und wir werden so schnell auch keine kaufen. Einfach zu teuer für uns.
    Wir würden auch bei elektronischen Ständen die "Gebühr" verlangen.

    Was ich natürlich total vergessen hab zu schreiben (war ja schon spät heute Nacht ^ ^):
    Wer in unserer Rundenmannschaft schießt braucht nicht zu zahlen! Nur die Munition halt, aber unsere günstige Vereinsmunition schießen eh nur die ganz jungen oder die, entschuldigung, ganz alten.

  • Zapisch:

    Müssen Wettkampfschützen nie bezahlen (also auch nicht im Training?) oder nur bei Wettkämpfen nichts zahlen? Wie viel Wettkampfschützen habt ihr da?

    Und noch ein bisschen OT: Du sprichst von Beitragserhöhungen durch euren Gau im Zusammenhang mit Hochbrück. Aber laut deiner Karte wohnst du in NRW, die Anlage zahlten aber nur Mitglieder im BSSB, denn die Olympiaschießanlage gehört nun auch dem BSSB. Zudem handelte es sich da um eine einmalige Abgabe pro Mitglied, die irgendwo bei knapp 2 Euro lag, aber keine dauerhafte Erhöhung. (diese kann aber u.U. noch kommen, da ja auch die Anlage unterhalten werden muss, was mehrere Milliönchen leider kostet)
    Also hat euch da euer Gauschatzmeister einen Bären aufgebunden oder ist deine Ortsangabe hier falsch?

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • NRW? Nene Mittelfranken! Wär ja noch schöner ^^

    Wettkampfschützen zahlen nie!
    Wir haben nur eine LG-MAnnschafft. Sind insgesamt glaub 8 Schützen/innen die abwechselnd schießen.

    Ok da kannste recht haben mit den 2 €. Die andere Erhöhung zahlt trotzdem der Verein!