"Tag der Schützenvereine" am 6./7.10.2012 - DSB-Initiative

  • Mit den Mit-Mach-Paketen sind den teilnehmenden Vereinen, die ein Paket abgerufen haben, auf der Rückseite des Anschreibens ein Fragebogen zugesendet worden.

    Zur Auswertung des Wochenende der Schützenvereine bittet der DSB die Vereine, diese nach der Veranstaltung ausgefüllt zurückzusenden.


    Kann jemand den Fragebogen hier einstellen?


    Fragebogen | Ziel im Visier

  • Ein Bericht mit Kommentaren zu " Alkohol, Amokläufer, alte Traditionen - Schützen leiden unter Vorurteilen"


    Hallo,

    es ist doch traurig, dass wir uns immer wieder rechtfertigen müssen. Egal was wir unternehmen, immer wieder kommen die oben genannten Themen von Wilhelm auf. Der Vergleich in dem Bericht mit den Fußballern oder auch andere Sportarten stimmt doch. Schaut euch doch Deutschlands liebste Sportart an, den Fußball die Deutsche Meisteschaft oder Pokalendspiel, was passiert nach dem Spiel? Millionen sehen was auf dem Platz oder im Heimatort passiert, dass ist für jeden der das sieht normal auch für Jugendliche. Autorennen, was passiert bei der Siegerehrung , dass sehen millionen und nicht nur Erwachsene. So könnte man eine Sportart nach der Anderen nehmen, dass zum Alkohol.

    Den Amoklauf will ich gar nicht wieder aufwärmen, denn da spricht die Statistik für sich. Wir halten es so, wenn wir auf diese Dinge angesprochen werden, geben wir unseres erachtens die richtige Antwort. Aber die Aktion Ziel in Visier ist eine tolle Sache, sie hätte schon 10-15 Jahre früher kommen müssen, aber ich glaube wir waren lange Jahre im Dornröschenschlaf.


    Kogge

  • Hallo Kogge,

    das liegt aber auch daran, dass etliche von uns Schützen scheinbar das Bedürfnis haben, sich bzw. ihr Tun permanent rechtfertigen zu müssen. Das führt dann auch zu so Stilblüten wie dem berühmt, berüchtigten Sportgerät und noch schlimmer, zu ständigen Distanzierungen und Abgrenzungen. Aus- und Abgrenzungen, die dann sogar dazu führen, dass selbst die eigene Sportart in gute und 'böse' Disziplinen unterteilt wird. Und der Graben, welcher auch von einigen von uns zwischen den Sportlern und den Traditionellen gezogen wird, ist auch so eine dämliche Sache. Dabei sieht sich doch selbst unser Dachverband schon nicht ausschließlich als reiner Sportverband. Warum wohl nicht?


    Mit bestem Schützengruß

    Frank - Schütze, manchmal auch sportlich

  • Ich habe mich über die vielen positiven Berichte der Lokalzeitungen gefreut.


    Es ist mir aber VÖLLIG unverständlich, dass die großen Medien eine Veranstaltung, die von 4500 Vereinen durchgeführt wurde, d.h. von mind. 45.000 bis 150.000 ehrenamtlichen Helfern unterstützt wurde und zu der ca. 300.000 Besucher inkl. Politiker kamen, so völlig negiert haben.


    Was soll man noch von den großen Medien halten? Nichts.

    Mein Vorschlag: Kündigt Euer Abo, falls Ihr Welt, Zeit, Spiegel & Co. bekommt und holt Euch die beste Lokalzeitung aus eurem Umkreis. Die "weltbewegenden" News erhält man eh. Und meist kann man von o.g. Zeitungen nur noch einige, wenige Kommentatoren mit gutem Gewissen lesen.

  • das liegt aber auch daran, dass etliche von uns Schützen scheinbar das Bedürfnis haben, sich bzw. ihr Tun permanent rechtfertigen zu müssen.


    Hallo Murmelchen,

    warum rechtfertigen müssen, haben wir etwas unrechtes getan? Wir üben einen sauberen Sport aus, unsere Spitzensportler brauchen sich ihrer Leistung nicht zu schämen und wir Vereine ob groß oder klein tun unser möglichstest ,dass es so bleibt. Die Meisten in unserem Land sehen es wie wir. Katja Triebel hat Recht, die Lokalzeitungen berichten fair über uns. Warum die großen Medien zum Teil uns ignorieren und einige Politiker uns nicht grün sind, dass wissen wir inzwischen auch. Aufklärung gerne und ja, aber nicht duckmäusern das haben wir nicht nötig. Der Graben der zwischen Tradition und Sport besteht, kann mit ein wenig guten Willen zu geschüttet werden.

    Kogge

  • Hallo,

    das Problem liegt nach meiner Ansicht in einer gewaltigen Verschiebung
    nach LINKs in der politischen Landschaft. Alles was vor 20 Jahren noch
    als bürgerliche Mitte bezeichnet wurde ist heute schon als rechts angeprangert.
    Leider arbeiteten die links angesiedelten Politiker kontinuierlich auf ein Waffen-
    verbot besonders im GK Bereich. Um so unglücklicher ist die Haltung des DSB,
    welcher die größte Anzahl an Schützen repräsemtiert. Nicht um sonst gibt es bei
    immer mehr Schützenvereinen, welch reine DSB Vereine waren, BDS Abteilungen.
    Alles was vor 20 Jahren noch postiv über den Schießsport gesagt wurde wir
    heute von den Medien verschwiegen. So etwas ist kein objektiver Journalismus mehr!
    Ich muss Katja recht geben, auch wenn in den kleinen Lokalzeitungen oft kein
    Sachverstand vorhanden ist, (der wird bei den Großen absichtlich außer Acht gelassen)
    so stehen die kleinen den Schützen doch noch näher.

    Schützengruß,

    Theo

  • Zitat

    Es ist mir aber VÖLLIG unverständlich, dass die großen Medien eine Veranstaltung, ...

    Bei allen verständlichen Frust, was hätten überregionale Medien
    denn berichten können und vor allem wie?

    Auf zentraler Ebene (DSB) fand ja nichts statt was man irgendwie
    in eine Nachricht hätte fassen können.
    Außer eben eine abstrakte und eher hilflose Aktion zur Mitgliederwerbung,
    in der der Zweck der Aktion, Schießsport zu fördern und anderen den Spaß
    am Schießsport zu vermitteln, völlig ausgeklammert war. (meine Einschätzung).

    Auf Landesverbandsebene? Das gleiche Bild.

    Kann man nun wirklich von den überregionalen Medien, die
    auf Quoten und Auflagen angewiesen sind, fordern,
    daß sie sich zum Schützenverein xy nach Kleinkleckersdorf begeben
    und dort von einer Veranstaltung berichten in der 0 bis 10
    Interessenten Schnupperschießen betreiben?

    Ich denke, wenn man überregionales Presseecho will,
    muß man eben auch zentral und überregional etwas berichtenswertes auf
    die Beine stellen.

    Wie bereits weiter oben gesagt wären vielleicht in Zukunft Veranstalltungen
    auf Landesverbandsebene, auf der sich dann die einzelen Vereine präsentieren
    können, möglichst unterstützt von einer zentralen Veranstaltung des DBS
    der bessere Weg.

    Und solange dem DSB die Grundlage seines Tuns (der Schießsport)
    eher peinlich zu sein scheint und möglichst wenig beworben wird,
    (auch nur meine Einschätzung) sollte man sich auch dann nicht allzuviel
    Erfolg versprechen.
    Menschen sind nicht dumm und haben meist ein feines Gespür dafür
    ob jemand hinter seinen Tun steht oder nur Mitglieder zum Selbstzweck
    und als Beitragszahler haben möchte.

  • Ich, bzw. wir haben in 2 Vereinen mit dem Tag nur gute Erfahrungen gemacht. Das Interesse und die Leute war da, zumindest bei uns. Was man nicht vergessen darf, es hat auch uns SPASS gemacht das alles zu zeigen wie vielseitig unser Sport ist.

    Aber...... 2 Dinge stören mich immens

    1. Den besagten Fragebogen kenne ich nicht und das wichtigste Feedback, wie wars, was war gut/schlecht was wurde gemacht. Einfach mal die Resonanz unmittelbar nach diesem Tag und dann noch mal nach 2 Monaten. Zumindest könnte man darauf bei der NÄCHSTEN Aktion darauf aufbauen.
    2. Die Verbreitung erfolgte in der DBZ, in Regionalen Schützenzeitungen (in Württemberg SWDZ). Ist ja ganz toll ABER.....
    Das lesen Nichtschützen eben nicht und öffentlichkeitsarbeit für NEUE Schützen in Schützenzeitungen.... ich weiss nicht

    Ansonsten besser mal den ersten Schritt als immer nur meckern
    Sobigrufti

  • Die überregionalen Medien erreicht man mittels einer größeren Auftaktveranstaltung mit Vertretern aus Sport, Medien und Politik. Die eigentliche Veranstaltung ist regional gut aufgehoben, jeder Verein hat eigene Schwerpunkte und kann diese selbst am besten darstellen, klar, der eine oder andere macht das bereits seit langem, so mancher Verein braucht allerdings Starthilfe. Wir „verreißen“ das Werbematerial, weil wir selbst viel höhere Ansprüche stellen und oftmals sehr individuelle Ansätze ausgearbeitet haben und erfolgreich anwenden, ja, es ist sicher nicht optimal oder für jeden passend und doch bietet es einen Grundstock für Vereine die bisher kaum Erfahrung sammeln konnten. Es erfüllt seine Aufgabe.

    Ich habe gelesen der Bayerische Schützenbund (?) hatte wohl so etwas wie einen Parcours mit verschiedenen Stationen ausgearbeitet, da ist er also der Bezug zum Fußballer mit Schießscheibe (Trimmy), schade dass das selbst hier nicht kommuniziert wurde, weder rechtzeitig zur Veranstaltung noch rechtzeitig zur Vorplanung oder rechtzeitig zur Entscheidung. Apropos: Informiert wurden scheinbar unsere Schützenmeister anlässlich ihrer halbjährlichen Schützenmeistertagung, sie waren allerdings leicht überfragt, und das ist auch kein Wunder, schließlich sind es eher erfahrene Sportleiter und Jugendleiter die so was mal eben aus dem Ärmel schütteln. Wie wär’s die einfach mal anzuschreiben? Und doch ein positives neues Selbstverständnis: Basis ist immer der Verein. 8)

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Zitat:
    aber ich glaube wir waren lange Jahre im Dornröschenschlaf.


    dem gebe ich unumwunden recht!

    Bei uns im Verein wurde vor meiner Tätigkeit als Jugendleiter (seit etwa 14 Jahren) überhaupt keine Jugendarbeit betrieben. Genau in der Altersgruppe, die damals jung war, haben wir heute ein Problem - kein einziges Vereinsmitglied.

    Auch heute noch ist es so, daß in meiner Generation (ca. um die 50 Jahre) nur 2 Personen wirklich was tun in unserem Verein. Ich habe oft gehört, daß meine Generation einen super Jugendleiter hatte. Diesen habe ich leider nicht mehr kennen gelernt, ich habe mit Schiessen angefangen, als er nicht mehr im Verein tätig war (private Gründe).

    Und ich glaube einfach, daß fast alle Schützenvereine genau dieses Problem haben. Wobei - ich glaube, daß das in jedem Sportverein heute das Problem ist.

  • Ja, ich denke vor dieser Herausforderung steht ausnahmslos jeder Sportverein und generell jedes ehrenamtliche Vorhaben. Und das nicht erst seit heute. Was leider oftmals nicht klappt, das ist nicht nur jemanden zu finden der eine Aufgabe eine gewisse Zeit übernimmt, sondern dem es auch gelingt andere zu begeistern und ein lebendiges Team und damit auch seinen Nachfolger aufzubauen. Du bist Teil einer langen Kette, ob Schützenmeister, Sportleiter oder Jugendleiter, was vor dir war darauf hast du keinen Einfluss, aber sehr wohl darauf was nach dir kommt, also handle auch entsprechend.

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Das hier ist / war der Hauptthread mit dem meisten und substantiellsten Inhalt. Er lohnt auch heute wieder eine Beschäftigung. Das zweite Schlagwort neben dem "Tag / Wochenende de Schützenvereine" (etwa für die Forumssuche nach Beiträgen) wäre "Ziel im Visier".

    Während an der ersten Aktion im Jahre 2012 noch um die 4400 Vereine teilgenommen hatten, waren es beim dritten Mal 2014 nur noch entweder 296 oder 315. Wieviele es 2013 waren, weiß ich nicht - hat jemand diese Zahl? Ich sah irgendwo mal 1200 ? Danke für jede Information hierzu.
    Das ist ein katastrophaler Einbruch, aber den diskutieren wir schon anderswo.

    Ich will noch etwas Anderes an diesen Thread anfügen. Die Aktion als solche war ja in ihrer Grundkonzeption keineswegs ein Novum, sondern schon probiert und bewährt (auch wenn das in den Präsentationen 2012 verschwiegen oder zumindest dezent heruntergespielt wurde). Das ist auch überhaupt nichts Schlechtes, im Gegenteil: was woanders praktiziert wurde, kann man ja aufgreifen und übernehmen.

    1. Das Ur-Vorbild war die große bundesweite "Vereins-Kampagne" des Deutschen OIympischen Sportbundes im Zeitraum 1987-1994, damals unter dem Obertitel „Gemeinsam aktiv – Im Verein ist Sport am schönsten“; das war damals der fünfte und letzte große Zyklus der 1970 begonnenen und damit (bis 1994) immerhin 24 Jahre währenden Trimm-Dich-Aktionen.

    Verena Mörath (freie Journalistin) hat das 2005 in einer Studie schön untersucht und dargestellt. Die Studie ist hier zu lesen:
    http://www.trimmy.de/fileadmin/fm-d…DSB_i05-302.pdf
    Die Vereinskampagne ist auf den Bildschirmseiten 60-64 (Textseiten 61-65) beschrieben und analysiert. Zitat daraus:
    "Tatsächlich gab es aber nicht einen klaren Startpunkt mit einem genau vordefinierten Endziel, sondern die Trimm-Aktionen wurden von Mal zu Mal, von Zyklus zu Zyklus entwickelt."

    2. Einzelne Fachverbände haben diese letzte große bundesweite Vereinskampagne später aufgegriffen und für sich umgesetzt. Zitat von Gabriele Fraytag (Führungsakademie des DOSB):
    "Der Deutsche Tennisbund hat schon vor dem DSB eine ähnliche Aktion gestartet und im April zum sechsten Mal seinen Aktionstag „Deutschland spielt Tennis“ wiederholt. Auch andere Verbände haben ähnliche Dinge gemacht. Die Reiter etwa veranstalteten einen „Tag der offenen Stalltür“."

    Also, ein "Tag des Schießsports" ist eine gute Idee. Man sollte es aber nicht primär und im ersten Ansatz als Vereinsschlumpferei verkaufen. Weil mit dem Begriff "Schützenverein" 70 % der Bevölkerung nun einmal herkömmlich Leute in grünen Jacken und Hüten (gelegentlich auch roten Nasen) assoziieren, mit einem Trachtenumzug und Schützenfest, und Schwule und Muslime dürfen da nicht Schützenkönig werden, wie die BILD-Zeitung gerade mal wieder berichtet hat - nee, geschenkt.

    Carcano

  • Solche Aktionen können nur langfristig greifen und auch nur
    - wenn regelmäßig
    - in der breiten Öffentlichkeit
    - die vielen unterschiedlichen Facetten des Schießsports,
    - mit den olympischen Disziplinen angefangen bis einschließlich Großkaliber und auch den Bogensport nicht vergessen, dargestellt wird.
    - Ein Sport für Alt und Jung.
    - Dem Sport ein Gesicht geben.

    PS: Trimmy war eine gute Aktion (als Kinder mussten wir mit auf den Trimmpfad -> alle haben mitgemacht, so hatte man damals das Gefühl).

  • Sicher keine schlechte Sache.
    Nur haben wir wegen unserer permanenten Jugend- und Pressearbeit (auch im sportlichen Bereich der Nicht-DSB-Schützen, wo wir auch recht erfolgreich sind) dafür keine freien Valenzen.

    Auf gut Deutsch: Was mit dem "Tag der Schützenvereine" auf einen Tag fokussiert wird, machen wir ständig. Jede Woche. Jeden Monat. Darum kommt dann auch zu dem besagten Tag nur ein marginaler Rest an Interessenten, die noch nicht da waren. Für uns verschwendete Energie.

    BTW: War vor Kurzem "im tiefen Westen" auf Lehrgang. Als gebürtiger Ossi kam man während seiner Schulzeit nicht mit "Trimmy" in Berührung (wir hatten dafür Wehrsport und vollautomatische Kleinkaliber-Maschinenpistolen, auch ganz nett). Die aus den Gebrauchten Bundesländern kommenden Lehrgangsteilnehmer äußerten sich eher negativ zu Trimmy: "Der hat uns schon als Kinder gequält". Was ist da dran?

    Jeden Tag ´ne grüne Tat: Verbieten, was ein andrer mag!

    "Das Scheibenbild zeigt zum Schützen." (DSB Sportordnung 0.4.1.1)

  • Die aus den Gebrauchten Bundesländern kommenden Lehrgangsteilnehmer äußerten sich eher negativ zu Trimmy: "Der hat uns schon als Kinder gequält". Was ist da dran?

    "Dran" ist daran, dass er hier (zumindest von 1970 bis 1980) statistisch bekannter war als Pittiplatsch (der Liebe) bei euch. :)
    Aber Pittiplatsch war tatsächlich lieber, :P

    Carcano