Hämmerli AR20 Luftgewehr

  • Moin,

    beim stöbern im Alljagd katalog, bin ich auf das Hämmerli AR20 Luftgewehr gestoßen.

    Informationen - Hämmerli AR20 made by Carl Walther

    Preis beginnt bei € 699,-

    Kann mir einer etwas zu dem Teil sagen?
    Wir sind auf der Suche nach neuen Vereinsgewehren für die Kids, haben aber nicht wirklich die Kohle für € 1500,- High Tech teile.
    Taugt das AR20 als Verein-/Einstiegsluftgewehr für die Kids?

  • Hatten das schon öfters diskutiert, guckst du bei den folgenden Links:

    Gewehr LG Hämmerli AR20 - Ausrüstung - Meisterschützen

    Gewehr Neues Einsteiger-Luftgewehr - Seite 3 - Ausrüstung - Meisterschützen
    Bei diesem Link habe ich am 27. Juni 2010 meine Meinung dazu geschrieben.

    Ich würde davon abraten, wieso, steht in den Links. Alternative: Gebraucht ein Matchgewehr für 800-1.000 Euro oder ein Jugendgewehr im Angebot gibts auch schon für 800-900 Euro (aktuell z.B. bei Holme)
    Aktuelle Angebote

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • o.k. Danke

    Für mich stellt sich nur immer ein wenig die Frage, wenn es um reine Vereinswaffen geht, ob man da wirklich auf die teuren zurückgreifen muss.
    Nicht jeder Verein kann sich das leisten, mehrere LG`s zu € 1400,- oder mehr zu kaufen.
    Da kommen doch solche Angebote wie das AR20, wo man quasi zwei für den Preis eines hochwertigen bekommen kann, genau richtig.
    Und wenn die besagten 170 Runge erreicht sind, wird es doch eh langsam Zeit, dass der Bub sein eigenes Gewehr bekommt, oder?

    Dann kann man ja auch was besseres umsatteln.

    Oder sehe ich das falsch?

  • Hallo Dan,

    ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen wollen und auch noch die Vorkomprimierer als Alternative empfehlen wollen. Gewehre wie die FWB 60X oder Anschütz 200X sind im Gegensatz zu dem Plastikteil von Hämmerli/Walther sehr hochwertige und auch robuste Sportgewehre. Zwar hat man durch die Holzschäfte etwas weniger Einstellmöglichkeiten und muss auch beim Spannen die nötige Kraft aufbringen, aber das schaffen auch schon die meisten Schüler und die Vorteile, welche sich durch die noch schnellere Schussauslösezeit und die Erleichterungen beim Laden durch Pressluft ergeben, spielen im Bereich der Grundausbildung noch keine so große Rolle. Abgesehen vom Spannaufwand kann man auch noch mit diesen Gewehren sehr gut den Einstieg erlernen und damit auch auf einem durchaus auch hohen Level schießen. Mit den Teilen konnte man schließlich früher auch Olympiasieger werden, mit dem AR20 wohl weniger.

    Aber wie dingo schon sagte, auch mit Pressluft kann man gebraucht günstig fündig werden, wenn es denn nicht unbedingt ein Alu-Schaft sein muss.


    Noch eine kleine Anmerkung: Wichtiger als das perfekte Gewehr erscheint mir, dass ihr im Verein auch jemanden habt, der den Einsteigern die Grundlagen vermitteln kann. Wenn Du hier im Forum mal den einen oder anderen Beitrag nachliest, wirst Du erkennen können, das der sportliche Stehendanschlag durchaus eine komplexe Angelegenheit ist. Zwar auch kein Hexenwerk, aber durchaus anspruchsvoll. Und wenn man da gerade am Anfang zu viel falsch macht, wird es hinterher deutlich schwieriger, das wieder zu richten. Ich kenne leider sehr viele Vereine, welche durchaus immer wieder Nachwuchs haben, aber nie auf einen grünen Zweig kommen, weil eben bei ihnen keiner auch nur ansatzweise etwas Plan hat und helfen lassen wollen sich diese Vereine dann oft auch noch nicht einmal. Das Resultat sind dann hohe Fluktuationsraten und im schlimmsten Fall sogar vergeudete und oft sogar für immer verlorene Talente.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (22. Dezember 2011 um 12:00)

  • Danke für die Tipps.

    Die gebrauchten Pressluftgewehre sind zu teuer für uns, leider......und mit nur einem Pressluftgewehr können wir keine vier Kinder (Stand jetzt) auf einen RWK oder sonstigen Wettkampf schicken, wo alle antreten müssten. Das macht keinen Sinn.

    Ich stimme dem zu, dass die Basics erstmal da sein müssen und da muss ich mir etwas einfallen lassen. Das ein oder andere schwirrt mir schon im Kopf herum.
    Das einzige, was ich an den klassischen Seitenspannern zu bemängeln habe, ist das recht hohe Gewicht für die Kinder, auch wenn sie allesamt kräftig sind (sixpack bei meinen Jungs lässt grüßen, im Vergleich zu meinem OnePack..).

    Mein Büchser hat ein Diana Matchluftgewehr (Seitenspanner) auf Lager. Frisch aus dem Werk, wo er es zur Wartung hingeschickt hat. Sieht aus wie neu. Soll € 280,- kosten.

    Mal sehen, was mein 1VS dazu sagt. Letztlich liegt die Entscheidung bei ihm.

  • Bei den Seitenspannern musst Du noch zwischen den von mir angesprochenen Vorkomprimierern und den Federspannern wie FWB 300 oder Diana 75 unterscheiden. Zwischen den klassischen Modellen und den Vorkompriniern wie FWB 60X oder Anschütz 200X besteht schon von der Schussabgabe her ein ziemlich krasser Unterschied. Ich würde fast sagen wollen, noch deutlich größer als zwischen den heutigen Pressluftgewehren und den Vorkomprimierern. Die alten Gewehre schießen sich, sagen wir mal, wie träge Dampfmaschinen, man fühlt richtig die ganze Mimik, die sich da erst in Bewegung setzen muss, während die Unterschiede zwischen Pressluft und Vorkomprimiern mal abgesehen vom Spannvorgang normalerweise erst Fortgeschrittene wirklich merken.

    Zum Gewicht: So schwer sind die FWB 60X oder Anschütz jetzt auch nicht, zumal das Gewehr ja nicht wirklich gehalten werden soll. Im Grunde ist es ja nur die Hubarbeit, die man ja auch noch durch ein Stativ minimieren kann. Probleme dürfte es erst bei ganz zarten Schülerinnen und Schülern geben. Aber dann ist es meisten auch eher weniger das Gewicht, sondern die Schaftlänge, welche Probleme bereitet. Da hilft dann wirklich nur ein angepasstes Jugendgewehr oder die Säge. Aber ganz klar, man ist da als Verein in der Verantwortung.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Ich kenne mich mit LG`s überhaupt nicht aus, deswegen wohl auch mein mangelndes Wissen üebr Seitenspanner und Vorkomprimierer.
    Vorkomprimierer klingt jedenfalls nicht übel.
    Da muss man nur schauen, dass man eins zu einem vernünftigen Kurs bekommt.

    werde das aber an meinen 1VS weitergeben.

    Danke für dei Aufklärung, Frank

  • Was noch dazu kommt und bei uns den Ausschlag gibt etwas mehr Geld aus zu geben ist der LG-Dreistellungskampf. Mit einem Seitenspanner muss man gar nicht erst antreten, da das gegenüber Pressluft mindestens 10 - 15 Ringe ausmacht (bei 30 Schuß). Und wir trainieren grundsätzlich alle auf Dreistellung um diese dann in den Kadern von Kreis und Bezirk unter zu bringen. Ausserdem ist das eine solide Basis für den KK-Dreistellungskampf.

    Aber bei reinem LG stehend wüde ich mein Glück bei Egun versuchen.

    Dieter

  • Also ich weis nicht was einige von euch gegen das AR20 haben, wir haben bei uns im Verein auch eines und ich persöhnlich findes es als Vereinswaffe super, es ist meinermeinung nach gut für den Einstieg geeignet und kostet auch nur die hälft von den teuren Matchgewehren. Die einzigen kritikpunkte die mir aufgefallen sind wären die mangelnde Einstellung/Personalisierung.

  • Die ganz klar beste Empfehlung auch in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit sind solide gebrauchte Pressluftgewehre mit Holzschaft und mit Abstrichen auch noch mit CO2. Nur wenn das Geld wirklich nicht reicht, sollte man auch über die Modelle mit vorkomprimierter Luft nachdenken, da diese auch oft schon für 300 - 400 EUR im gepflegtem Zustand zu haben sind. Diese Vorkomprimierer sind alle sehr hochwertig verarbeitet und wohl unterm Strich auch noch etwas robuster als die heutigen Pressluftwaffen. Von Hämmerli und auch Walther aus den Jahren würde ich aber eher abraten und die Diana 100 ist klobig und auch exotisch, sonst aber ein recht gutes Gewehr.

    Neben dem von sobigrufti schon angesprochenen Problem bezüglich 3-Stellung - 3-Stellung kann man im Prinzip in der heutigen Zeit keinem mehr mit einem Seitenspanner zumuten - kann es auch sein, dass deine Schützlinge auch bei nur Stehend wegen dem Spannvorgang maulen werden, wenn sie erst mal sehen, mit was die Konkurrenz so antritt. Manchmal ist es halt sinnvoller, lieber doch etwas länger zu sparen und erst dann zu kaufen, als zu große Kompromisse einzugehen.

    Aber hier noch einmal konkret die geeigneten Modelle mit vorkomprimierter Luft:

    Feinwerkbau Modell 601, 602 und 603, 600 mit leichten Abstrichen wegen der fehlenden Sperre

    Anschütz Super Air 2002, 2001 geht auch, aber da gab es auch einige mit Problemen wegen dem Schieber. Generell sollte man hier besser zu den späteren Modellen mit Kniegelenkverschluss greifen. Auch schon wegen möglicher Heißkisten als Aufsicht, da der alte Schieber sich eben nur zwangsgesteuert öffnen lässt.

    Feinwerkbau scheint mir von den Schäften her speziell für den Nachwuchs auch fast die bessere Wahl zu sein, da die Anschütz Schäfte analog zum 1907 KK-Schaft etwas klobiger ausfielen. FWB war auch damals klar die Nr. 1.


    Erdbeerjoe

    Das AR20 ist meiner Meinung einfach nicht robust genug, insbesondere nicht als Vereinsgewehr. ich hatte mal das Vergnügen, mit dem Walther LG30, also der noch besseren Ausführung des Hämmerli, schießen zu dürfen. Mit Verlaub, aber das ist ein Haufen billiges Plastik. Ein Bekannter meinte sogar, damit ernsthaft Auflage schießen zu wollen. Hat es dann aber auch ganz schnell eingesehen.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Murmelchen (22. Dezember 2011 um 15:03)

  • Wir haben aktuell unsere ganzen Seitenspanner (FWB 300S, sogar 2 in Jugendausführung und ein Diana 75) und auch einen Vorkomprimierer (FWB 601), weil es einfach nicht ideal ist fürs Jugendtraining.

    Natürlich verstehe ich das Geldargument, aber wenn man einfach einmal ordentlich investiert, hat man auch auf Dauer was Gescheites!! (haben FWB, Steyr und Anschütz und das teilweise schon 12-15 Jahre und die sind alle noch gut und es wird damit auch gut geschossen)

    Die Verstellbarkeit der Schäfte darf man bei Jungschützen, die ja enorm wachsen nicht unterschätzen. Haben jetzt das Problem, dass die "Kleinen" groß werden und das Gewehr zu kurz ist, somit verschiebt sich der ganze Anschlag. Mit selbst gebauten Schaftverlängerungen aus Holz wird nun Abhilfe geschaffen. Da sind Aluschäfte bzw. verstellbare Schäfte (aber davon haben wir nur 3) sehr von Vorteil!!

    Bevor ihr euch das Hämmerli kauft, würd ich eher noch zum Walther LG 30 raten, denn das ist doch ein Matchgewehr und auch "nur" ca. 150 Euro teurer. Dem billigen Plastikgefühl, von Frank beschrieben, kann man entgegen wirken, indem man das Gewehr am Schaft schwerer macht (Erfahrung damit hat Mattl bei sich im Verein).

    Aber bevor ihr euch Vorkomprimierer oder Seitenspanner anschafft, wär das Hämmerli doch noch die bessere Alternative.
    Das ist halt meine Meinung und aus meiner mehrjährigen Erfahrung als Jugendleiter heraus so empfunden. Ich verstehe aber auch Franks Meinung, denn auch die "alten Vorkomprimierer" sind sehr gut verarbeitet und man kann damit sehr gut schießen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Es ist auch gar nicht so einfach, Gewehre wie das AR20 oder LG30 richtig einzuordnen und zu bewerten. Langzeiterfahrungen liegen noch nicht vor. Tatsache ist aber, dass die heutige Presslufttechnologie trotz der klaren Vorteile etwas empfindlicher ist, als noch die vorherigen Technologien. Es stellt sich daher auch die Frage, ob da bei der Technik noch viele Abstriche in Richtung Billigsektor möglich sind, ohne das die Zuverlässigkeit zu sehr leidet. Die Chinamänner kloppen dir ja heutzutage alles zusammen, wie lange das dann auch hält, ist aber eine andere Frage.

    Die alten Vorkomprimierer haben jedenfalls schon lange den Beweis ihrer Qualität erbracht.

    Aber keine Frage, ganz einfach ist es nicht, wenn man als Verein vor der Entscheidung steht. Deshalb ist es ja auch gut, dass hier möglichst viele Aspekte und auch Erfahrungen eingebracht werden.


    Mit bestem Schützengruß

    Frank

  • Wenn Du das nächste mal wieder bei uns bist, kannst Du ein paar von den Vorkomprimierern ausprobieren. Wir haben für den Jugendbereich 4 Stück Feinwerbau von der Sorte. Ein Walther und ein Anschütz für den Erwachsenenbereich.

  • Danke Dir, Lanfaer.

    Wir sollten uns eh mal wieder lurzschließen, um mal ein Training mit denKids zu vereinbaren, wie wir schonmal andiskutiert hatten...;-)

    Muss mal sehen, wann Turrican wieder Zeit hat. Wird wohl erst im neuen Jahr werden, da ich zwischen den Jahren arbeiten muss.


  • Muss mal sehen, wann Turrican wieder Zeit hat. Wird wohl erst im neuen Jahr werden....

    Hi Dan,

    ja, im neuen Jahr ist besser. Wir werden schon noch einen Termin finden. 8)

    Gruß
    Turrican

    Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter!

  • "Wir sind zu arm um billig zu kaufen."

    Zumindest bei mir im Verein machen wir das so und das hat sich bewährt. Das ist jetzt keine Bewertung des Hämmerli Gewehrs.

    Mein Trainingsmotto:
    Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

  • Also ich weis nicht was einige von euch gegen das AR20 haben, wir haben bei uns im Verein auch eines und ich persöhnlich findes es als Vereinswaffe super, es ist meinermeinung nach gut für den Einstieg geeignet und kostet auch nur die hälft von den teuren Matchgewehren. Die einzigen kritikpunkte die mir aufgefallen sind wären die mangelnde Einstellung/Personalisierung.

    da stimm ich nur zu :thumbup: