im Wettkampf schlechter als im Training

  • ist das bei euch auch so, dass ihr im Training besser als im Wettkampf seit ?(

    im Training schieße ich zur zeit so um die 360+ aber im Wettkampf sind es 347 oder letztins 351 Ringe
    Die Serien sind auch garnicht schlecht, ich hau nur immer wieder mal im wettkampf eins zwei 6er oder mal ne 5 rein und das ist verdammt ärgerlich. :S
    im leztzten wettkampf hab ich drei 6er geschossen und dann 351 als ergebnis gehabt :(;(;(;(

    mfg seba

  • Training und Wettkampf sind zwei verschieden Paar Schuhe. Bei dem einen bedeutet die Zehn etwas. Bei dem anderen nicht. Und dir ist unterbewusst klar, dass du möglichst genau schießen willst (im Wettkampf). Daher versuchst du es perfekt zu machen, zielst länger und verwackelst umso mehr. Daher die Ausreißer. Möglichweise auch von Spannungen, die du im Training nicht bemerkst, weil die Aufregung fehlt. In einer Wettkampfsituation sind Muskeln auch anders angespannt als im Wettkampf.

    Je mehr Wettkämpfe du schießst, und diese auch ernst nimmst, desto besser wirst du damit klarkommen. Und schieße im Training doch bitte keine stumpfen Ergebnisse. Was bringt dir das?

    Walther LG 300 XT Protouch
    Anschütz 1407 in Walther KK 200 Schaft

  • Danke für die antwort

    so werden wir meistens trainiert
    ab und zu schießen wir auf schwarze punkte

    mfg seba

  • hm.. merkwürdig. Versuch doch mal ein Element aus deinem Anschlag zu trainieren. Zum Beispiel den Nullpunk. => Einrichten, Nullpunkt suchen => fünf Schuss auf einen Spiegel machen => Anschlag auflösen und wieder von vorne das ganze..

    Oder Abziehen: Ohne durch den Diopter zu gucken ein paar Schuss auf eine LP-Scheibe machen und dabei den Druckpunkt fühlen und ausreizen. Dann auf LG-Scheiben umsteigen und immer fünf Schuss auf einen Spiegel. Dabei ist es egal, ob du unten rechts oder hoch triffst. Konzetriere dich nur auf den Druckpunkt und dass du ihn ausreizt und wenn der Schuss dann bricht nicht sofort wieder nach vorne mit dem Finger schnellen, sondern ihn so belassen, als der Schuss brach.

    Nachhalten bringt außerdem wahre Wunder :P

    Walther LG 300 XT Protouch
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  • ok danke für den Tip :thumbup:

    ich versuchs beim nächsten Training :thumbup:
    meinst du mit dem nullpunkt den blindanschlag???

    mfg seba

  • Blindanschlag, hm, wenn du damit meinst, dass du ohne Spannungen in der Mitte stehst, dann ja :)

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  • Richtig. Jeder einzelne Schuss ist für sich ein eigener Wettkampf. Viel Erfolg und konzentriere dich lieber erst auf eine Sache statt auf alles. 3 Wochen dies, dann die nächsten drei Wochen das andere ;)

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  • Das gleiche Problem verfolgt mich auch im Luftgewehr. Im Training 380+x bis fast an die 390 und im Wettkampf gerade mal zwischen 360 und 367. Der Frust ist momentan richtig groß :(. In der Vorbereitung und Probezeit ist das Schussbild richtig gut und eng beisamen. Dann heißt es Probezeit vorbei Wettkampf start und dann Peng zerbrößelt die ganze Technik und man wackelt aufeinmal über die Scheibe das es kein Spaß mehr macht und das ändert sich auch fast bis zum Ende des Wettkampfes nicht. Am Ende schlechtes Ergebnis und Punktverlust. Sinnvolle Tips?

  • Sinnvolle Tips?

    Nein meistens schreibe ich nur Blödsinn um andere Leute zu ärgern ;)
    Spaß beiseite - natürlich ist das frustrierend!

    • Der Unterschied zwischen Training und Wettkampf muss so gering wie möglich sein, d.h. plätschert das Training nur so vor sich hin, dann lernst du eine Technik, die dir in stressfreien Situationen hilft, nur im Wettkampf nicht. Die Nervosität vom Wettkampf kannst du durch Atmung etc. etwas regulieren, aber nicht wegbringen. Das ist auch unnötig denn Nervosität ist etwas gutes, z. B. ist dadurch die Aufmerksamkeit deutlich besser.
      Wettkampfnahes Training ist der Begriff, der da für dich interessant ist. Baue im Training die Nervosität ein. Sei es durch Duelle mit anderen Schützen, 2-3 Kaffee vorm Schießen um das Wackeln zu simulieren, etc. So lernst du im Training mit der Nervosität umzugehen und es klappt auch im Wettkampf.
    • Trainiere speziell das Umschalten von Probe auf Wertung. Einrichten, Probeschießen und wenn du soweit bist zählst du innerlich runter "noch 4 Probeschuss", "noch 3 Probeschuss", usw. Dann umschalten und 5-10 Schuss anschießen. Aus dem Stand, mehrfach wiederholen.
      Was passiert dabei? Durch das Runterzählen steigt die Nervosität bereits am Ende des Probeschießens, weil du ja weißt in 3,2,1 ... Schuss geht's los. Das verhindert, dass die volle Nervosität dann erst beim Umschalten kommt und du kannst die letzten paar Probeschuss endgültig abklären ob du an dem Tag halten kannst oder etwas schneller abziehen musst etc. Wenn ihr 15 Minuten Vorbereitung schießt musst du früh genug anfangen, damit du deine gezählten Schuss vor "Stopp" fertig hast.
    • Im Training werden keine Serien geschossen! Die Ergebnisse bleiben bei dir im Kopf und setzen dich unbewusst unter Druck "Im Training hatte ich 385, jetzt muss das im Wettkampf auch klappen". Eine Leistungskontrolle unter Wettkampfbedingungen (Match mit Mannschaftskollege) alle 4 Wochen in der wettkampffreien Zeit reicht vollkommen.
    • Beim Schießen interessiert das Ergebnis nicht. Klingt blöd, ist aber so! Während des kompletten Schießens solltest du NUR auf das Schussbild und Trefferlage schauen. Bei elektronischen Ständen: Abziehen, Nachzielen, Absetzen, Schuss kontrollieren, Schussbild der letzten 2-4 Schuss kontrollieren (vllt alles etwas links?), Blick geht weg vom Monitor. Hast du am Ende des Schießens 40 saubere Schuss gemacht, passt das Ergebnis automatisch. Du musst während dem Schießen nicht ständig drauf schauen welche 10er Serien etc. du hast. Das ist 100% unnötig und setzt dich nur wieder selber unter Druck: "Nur ne 90er Serie, verdammt, 5 Ringe unter Schnitt", usw. ...
      Auch das muss man konsequent im Training üben üben üben, am Anfang die Anzeige der Ergebnisse/Serien abkleben (allein um den Effekt zu merken) und dann darauf achten, dass man nur auf den Treffer an sich schaut. Dein Stand sagt dir dann schon, wenn du fertig bist ;)

    Viel Spaß & Erfolg beim Ausprobieren und natürlich "Gut Schuss!" :)

  • Übrigens kannst du nicht mal vorbeikommen und eine Trainingsrunde mit mir machen?

    Wenn ich noch wüsste in welchen Bereich Deutschland es mich dadurch verschlagen würde kann ich dir ne Antwort drauf geben :D

  • Habe Punkt zwei ausprobiert. Ich konnte keine Nervosität aufbauen. Im Training mache ich jetzt viel auf Schussbild.

    Im letzten Wettkampf hatte ich 369, die ersten beiden Serien waren ein geholber und gestolber. Beim Zielen sind zwei Schüsse in den ersten beiden Serien rausgerutscht (waren aber 10er), aber dadurch war ich am Abzug ziemlich nervös. In den letzten beiden Serien war alles wieder okey vom Abzug her und von der inneren Ruhe. Lag auch vielleicht daran, dass ich schon knapp 7 Ringe Vorsprung hatte. Meine Serien waren 91-90-93-95.

    Das Umschalten von Probe auf Wettkampf klappt immer noch nicht richtig. Von der Atemtechnik her, wenn ich im Anschlag bin erstmal dreimal ein und ausatmen, dann Viersung aufnehmen, 2 einatmen und ausatmen, zielen und Schuss. Und alles über Bauchatmung.

  • Hallo Quigon,


    neben den vorangegangenen Tips zum Schießen selbst möchte ich Dir ein Buch empfehlen, welches dieses weit verbreitete Problem von einer anderen Seite beleuchtet:


    "Gut sein, wenn's drauf ankommt" , Carl Hanser Verlag, Hans Eberspächer


    Gut sein, wenn's drauf ankommt - das betrifft nicht nur uns als Schützen in der Wettkampfsituation sondern z.B. auch Chirurgen bei der OP, Rennfahrer im Wettkampf, Piloten bei Systemausfällen...


    Im Buch werden (auch für uns Schützen gut anwendbare) Methoden des mentalen Trainings beschrieben und man bekommt gute Tips für die Selbstanalyse.

    Ich habe im Berufsleben so manches wirkungslose Coaching/Motivationstraining über mich ergehen lassen müssen und kann nur sagen- die 20 EURO für dieses Buch sind sehr gut angelegt.


    Selbst wenn Du alle technischen Einzelelemente des Schießens und den Gesamtablauf zunehmend besser beherrschst, wirst Du ohne ausreichende mentale Stärke und -Vorbereitung Potenzial verschenken.


    Und der letzte ganz triviale Tip: Nehme an möglichst allen Wettbewerben teil, die irgendwo stattfinden. Auch wenn Dir der Wettbewerb noch so "unbedeutend" erscheint. Nur so kannst Du das gelernte mentale und technische Handwerkszeug anwenden und nach dem Wettkampf in Ruhe resümieren, was gut und weniger gut gelaufen ist.


    Gut Schuss

  • Ich geh das ganze von einer anderen Seite an.
    Das du schießen kannst, zeigen ja deine Trainings Ergebnisse.

    Zu nächst sollte man sich überlegen was training bedeutet - Training heißt meinem Körper immer eine neue herausvorderung zu geben wenn ich immer nur im gleichen Tempo um den Häuserblock renne ist die wahrscheinlichkeit das man sich auf dauer verbessert relativ gering. Mach dir Stress!

    Also im Training nicht 40 schuss wie im Wettkampf sondern ü40 das ist das eine.

    Das andere suche dir ein Trainingspartner der in etwa gleich gut ist wie du, und veranstalte mit ihm bei jedem Training ein Wettkampf. Schießt um eine Cola oder Abendessen.
    Dann tut es wenigsten weh wenn du verlierst.
    Dadurch kannst du deine Wettkapfroutine erhöhen.

    Mir hast es geholfen

  • Hallo Quigon:

    Ich konnte keine Nervosität aufbauen

    Ich weise doch nochmal dezent auf mein aktuelles Schießspiel hin... genau dafür ist es gemacht! Was ich da beschreibe mache ich momentan im Training. Aktuell geht es um 98 Ringe in 10min (bisher bin ich ziemlich erfolglos). Also wenn die Zeit dahin fließt kommt jedenfalls bei mir ordentlich Druck auf. Dann schleicht sich auch ganz hinterlistig der Gedanke "Bloss keine Acht" ein.