• Hallo,

    ich werde mich Ende Januar nach genau acht Jahren als Schriftführer und Jugendtrainer nun als Jugendleiter auf die Kinder- und Jugendarbeit konzentrieren. Der Abschluss der Schriftführertätigkeit, die Einarbeitung meines Nachfolgers und auch die Vorbereitung der Jugendleitertätigkeit nehmen dabei viel Zeit in Anspruch. Aber das wird. 8)

    Ich möchte die Trainingszeiten und auch den Trainingsumfang einmal grundsätzlich überdenken. Wir trainieren bisher dienstags von 18:30 bis 19:30 Uhr mit 8 bis 12 Schützen von 10 bis 17 Jahren. Bei dieser recht großen Trainingsgruppe kann man kaum auf einzelne Schützen eingehen, so mancher leicht hektische Trainer ist schnell überfordert. Die großen Alters- und Leistungsunterschiede sind auch eine Herausforderung: Beim Techniktraining kann man wegen der Leistungsunterschiede und bei Schießspielen auch wegen der Altersunterschiede immer nur einen Teil ansprechen. So mancher Schütze muss auch noch auf sein Gewehr warten und verpasst für ihn wichtige Trainingsinhalte.

    Ich denke eine deutliche Verbesserung wären Trainingsgruppen entsprechend der vorhandenen Klasseneinteilung (Schüler, Jugend, Junioren). Da stellt sich jedoch das Problem der Traingszeiten. Wir könnten frühestens um 18 Uhr beginnnen. Das ist aber die bereits die absolute Schmerzgrenze, da unsere Trainer halt einmal erst zwischen 17:30 bis 17:45 Uhr heimkommen. Die meisten Schüler müssen aber um spätestens 19:30 Uhr aufbrechen. Daran lässt sich ein gewisser Zeitrahmen festmachen.

    Ich habe unsere Nachwuchsschützen auch einmal gefragt: Sie kommen dienstags zwischen 14:00 und 16:30 nach Hause und machen dann erst einmal die Hausaufgaben. Ich habe schon überlegt das Nachwuchstraining auf Freitag zu verschieben, da hat aber der zweite Jugendleiter keine Zeit (Fußball). Das wäre bei unseren drei Trainern aber ein Ausfall von 1/3 und wirklich ein größeres Problem.

    Es bleibt nur Dienstag. Wir könnten die Trainingszeit beispielsweise so unterteilen: 18:00 bis 18:45 Uhr Schülertraining, 18:45 Uhr bis 19:30 Uhr Jugendtraining, 19:30 bis 20:15 Uhr Juniorentraining. Ein knapper Zeitplan. Allerdings trainieren ab 19:30 Uhr unsere Erwachsenen. Ich denke die Überschneidung wäre jedoch akzeptabel. Ich möchte vor wichtigen Wettkämpfen und beispielsweise der Nachwuchsrunde am Freitag von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr ein Gesamtraining (Schüler, Jugend, Junioren) anbieten und zwar als Wettkampfvorbereitung ohne wirklich neue Trainingsinhalte. Was meint ihr?

    Beste Grüße

    Gerhard

    Gerhard Seemüller

    „Great minds discuss ideas;
    average minds discuss events;
    small minds discuss people.“

  • Hallo,

    das Problem kenne ich auch, daher finde ich deine Einteilung ganz gut, vor allem weil dann schon der Übergang zwischen Erwachsenen und Junioren fließender ist. Als Problem sehe ich jedoch die Zerteilung der Gruppe, vor allem wenn unterschiedlich alte Schützen durch einen Jahreswechsel und daher Gruppenwechsel getrennt werden.

    Ich würde vorschlagen: Trainiert doch einmal in der Woche alle zusammen und einmal mit der Gruppeneinteilung. Dann kannst du einmal ein allgemeines "Spaßtraining" machen und einmal in der Woche genau und gezielt arbeiten.

    Wir trainieren auch 2 mal und das ist fast nötig, um die Leistung konstant hoch zu halten.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Nach meiner Erfahrung definiert weniger das Alter, sondern eher der individuelle Leistungs- und Erfahrungsstand bzw. die individuelle Motivation die Demarkationslinie. Bei einer inhomogenen Gruppe (ich hatte bspw. keine Möglichkeit zu trennen) bleibt immer nur ein Spagat zwischen Unterforderung der Erfahrenen/Leistungsstärkeren und Überforderung der Anfänger/Leistungsschwächeren. Durch Jungschützen, die nicht regelmäßig zum Training kommen, wird das Ganze noch schwieriger. Diese müssen weiter aufgebaut werden, ohne die anderen - die dann schon weiter sind - auszubremsen bzw. zu langweilen.
    Ich habe letztlich in der einzigen mir wöchentlich zur Verfügung stehenden Trainingseinheit 'virtuelle' Gruppen gebildet. Zuerst gemeinsames Aufwärmen und Dehnen, Nachlese zur letzten Trainingseinheit und ggf. eine neue (theoretische) Lektion, danach je nach Ausbildungsstand bzw. Leistungsniveau unterschiedliche Aufgabenstellungen / Trainingsinhalte für die 'virtuellen' Gruppen. Ohne eine dezidierte Vorbereitung jeder Traingseinheit wäre das aus meiner Sicht nicht produktiv gewesen. Also vor jedem Training die Zusammensetzung der Gruppen und die Themen planen und vorbereiten ...

    Ich hatte zwischenzeitlich mal an eine Trennung zwischen allgemeinem Training auf moderatem Niveau und einer Leistungsgruppe nachgedacht. In meinem alten Verein war das aber nicht durchsetzbar.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Darüber habe ich auch nachgedacht. Bei konsequenter rein leistungsabhängiger Einteilung müsste ich jedoch Mannschaften auseinanderreißen. Da geht's halt einfach nach Jahrgang. Wir können das innerhalb der kleinen Trainingsgruppen der Schüler, Jugend und Junioren umsetzen. Nur ist die Dreiviertelstunde vielleicht doch ziemlich kurz?

    Gerhard Seemüller

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  • Eine Dreiviertelstunde ist recht kurz. Zudem ist bei der von Dir in Erwägung gezogenen Taktung keine Pause bzw. Reserve. D.h. Organisation, Logistik, Zuspätkommen, anfängliche Unruhe u.v.m. werden Dir die nominell 45min noch weiter verkürzen.

    Vielleicht ein Kompromiss zur Gestaltung einer Trainingseinheit:

    ~ 1.Hälfte (mit allen Jungschützen):

    • Begrüßung
    • Nachlese zum letzten Termin / Wiederholung / offene Fragen
    • Ziele & Inhalte für heute
    • ggf. Theorieeinheit
    • Anfänger/Leistungsschwächere schießen unter Betreuung / Anleitung
    • Erfahrene/Leistungsstärkere schießen frei und konzentrieren sich auf 1-2 Schwerpunkte


    ~ 2.Hälfte (nur noch die Fortgeschrittenen):

    • Nachlese zur 1. Hälfte
    • leistungsorientiertes Training
    • ggf. Wettkampfvorbereitung
    • Aufbau von Stressresistenz
    • ...


    Natürlich ist dieser Ansatz suboptimal, weil bei den Fortgeschrittenen das Neue bzw. die Vertiefung erst zum Schluss kommt. Die Schützen haben sich dann schon tw. verausgabt bzw. im unmittelbaren Anschluss nicht mehr die Möglichkeit, das Neue zu festigen.
    Alternativ, wenn möglich, die '2. Hälfte' auf einen anderen Termin legen; so hatte ich das mit der 'Leistungsgruppe' gedacht.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Unser Jugendtraining dauert 2 Std. Die Anfänger schießen zuerst und die Fortgeschrittenen trainiern die Anfänger dann mit. Danach schießen die Fortgeschrittenen und können sich so in ruhe auf ihr Training konzentrieren.

  • Schon mal daran gedacht am Samstag oder Sonntag zu trainieren.

    Wir haben immer Mittwoch und Freitag Training. Wobei Mittwoch ab 17:00 Uhr, Freitag ab ca. 15:30 Uhr die Möglichkeit dazu besteht. Arbeitsbedingt können aber nicht alle diese Zeiten nutzen, so dass sich eine Gruppe zusammengefunden hat die am Samstag oder Sonntag trainiert.

  • Ich habe früher eine Anfängergruppe mit 12 Personen am Sonntag trainiert. Da gab's viele Überschneidungen mit Familienfeiern, Gottesdiensten und Sportveranstaltungen. Das größte Problem war allerdings die Isolation vom Vereinsleben und unseren erwachsenen Schützen. Ich möchte die regulären Trainingstage Dienstag und Freitag deshalb unbedingt beibehalten. Ich denke uns bleiben 18:00 bis 19:30 oder 18:30 bis 19:30 für das Training. 18:00 Uhr wird halt echt knapp. Da bleiben keine kleinen Reserven für Zugausfälle oder andere nicht planbare Hindernisse. Ist wirklich etwas schwierig.

    Gerhard Seemüller

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  • Hab' heute nochmal drüber nachgedacht. Ich tendiere dazu unsere recht große Trainingsgruppe beizubehalten und stattdessen die interessante Idee virtueller Trainingsgruppen aufzugreifen. Wir könnten die Trainingszeit außerdem auf 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr ausdehnen und notfalls auch mehrere Durchgänge anbieten (Ausrüstungsüberschneidungen).

    Gerhard Seemüller

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  • Was heißt für dich virtuelle Trainingsgruppen? Wie stellst du dir das vor, bzw. wie setzt du das um?

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Den Begriff 'virtuelle Trainingsgruppen' hatte ich eingebracht. Damit sollen trotz einer inhomogenen Gesamtgruppe Trainingsinhalte adressatengerecht angeboten und vermittelt werden, auch wenn nur ein einziges Zeitfenster (pro Woche) für das Training zur Verfügung steht.

    Dabei wird einer Gruppe von Schützen gleichen Entwicklungstandes ein für sie zweckmäßiger Trainingsinhalt angeboten. Gleichzeitig können eine oder mehrere andere Gruppen wegen eines anderen Entwicklungstandes andere Schwerpunkte haben. Die Zuordnung Schützen / 'virtuelle Gruppe' ist nicht festgeschrieben, sondern wird immer wieder hinterfragt. Jeder kommt in die Gruppe, in die bzw. zu deren Schwerpunkt er aktuell am Besten passt.

    Ziel dabei ist, dass jeder möglicht immer gefordert und gefördert wird.

    Jede Schießsport-Disziplin hat ihre Existenzberechtigung. Zusammenhalt ist wichtig - über die Grenzen von Disziplinen und Verbänden hinweg.

  • Eine weitere Herausforderung ist auch das enorme Mitteilungsbedürfnis. Da muss erst jeder mal erzählen was er so in der Schule / Areit / Urlaub erlebt hat. Ich habe schon daran gedacht am Anfang eine „Ratschviertelstunde“ vorzusehen. Dazu müssten allerdings alle Nachwuchsschützen zur etwa gleichen Zeit erscheinen. Wir hatten eine zeitlang den Komfort für jeden Schützen ein eigenes Gewehr zu haben. Inzwischen wird's wieder eng. Ich möchte die gerade nicht schießenden Kinder auch nicht einfach in die Wirtschaft verbannen. Wie läuft's bei anderen? Was würdet ihr bevorzugen?

    Gerhard Seemüller

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  • Etwas Zeit um sich auszutauschen, ist sehr wichtig für die Jugend. Wenn nicht gerade ein Wettkampf ansteht, dann lasse ich meiner Jugend beim Umziehen immer etwas Zeitspielraum von ca. 10 Minuten mehr als sonst. Dort können sie dann nebenbei ratschen. Wenn es aber dann an den Stand geht, sollen sie sich konzentrieren und das ratschen einstellen. Funktioniert auch die meiste Zeit!!

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Das heißt eure gesamte Jugend schaut zugleich vorbei, oder? Bei uns tröpfeln die nach und nach herein, so dass da einfach keine richtige Ruhe reinkommt. Ist halt auch doof wenn man erst einmal 40 bis 45 Minuten auf das Gewehr warten muss.

    Gerhard Seemüller

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  • Nicht alle kommen gemeinsam, aber die meisten. Ich bin in der komfortablen Lage, dass jeder Schütze sein eigenes Gewehr hat. Da ist unser Verein top ausgerüstet. Großes Lob und Danke schön an unsere Vorstandschaft, die die Jugend gut unterstützen.
    Haben 9 LGs (je 3 Steyr, Anschütz, FWB), alles Pressluft und 2 LPs (FWB, Hämmerli) Pressluft. Zusätzlich haben 2 Jungschützen ein eigenes Gewehr. So muss kein Schütze auf sein Gewehr warten.

    Dann kommen auch fast alle Schützen gleichzeitig zum Trainingsbeginn um 18 Uhr, nur 2-3 kommen meist etwas später (haben meist Nachmittagsschule). Wenn ich aber, wie jetzt Trainings in den Ferien ansetze, dann kommen sie alle pünktlich, denn dort mache ich auch viel Gruppentraining und einiges Trainingsspiele, etc. Da ist ein gemeinsamer Beginn fast unerlässlich.

    Ich würde dir raten, kleinere Gruppen zumachen, sodass jeder aus der Gruppe ein Gewehr hat. Und diese Gruppen dann so einteilen, dass keiner auf sein Gewehr warten muss. Denn wenn die Schützen nach und nach kommen, kannst du ja nie ein richtiges Training mit ihnen durchführen (z.B. kleinere Teams bilden, längere Techniksachen durchziehen, etc.).
    Beim Fußballspielen klappts ja auch, dass alle Spieler auf einmal zum Training erscheinen und das sollte beim Schießen möglichst auch so sein (vorausgesetzt jeder der kommt, kann auch gleich mit einem Gewehr schießen).

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ich find's gar nicht so gut wenn jeder ein Gewehr hat. In dieser Zeit hat sich kaum jemand ein eigenes Gewehr gekauft. Er bekommt's ja gestellt. Nur nach der Nachwuchszeit mit 16 bis 18 ist schnell die Luft raus wenn Ausgaben in Höhe von 1500 Euro anstehen. Bei einer solchen Gruppeneinteilung müsste ich jedoch Mannschaften auseinanderreißen. Wie gestaltet ihr eigentlich das Gruppentraining? Wir trainieren eher individuell.

    Gerhard Seemüller

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  • Hallo Geronimo,

    und wie machst du es jetzt mit dem Training? Hast du auch neue Ideen fürs Training, bzw. was bedeutet "ihr trainiert eher individuell"?

    Bei uns gibt es 3 verschiedene Arten von Training. Das interessanteste Training ist für mich als Jugendleiter auch das aufwendigste. Ich bereite ein ganzes Training mit verschiedenen Übungen (Technik, Konzentration und Spiel) vor und führe es mit 8-10 Leuten durch. Dafür müssen alle gleichzeitig da sein und es wird gemeinsam alles durchgemacht. Auch mal kleines Gegeneinanderschießen, kleine Techniktheorieeinheit, etc.
    Die zweite Art ist nicht ganz so aufwendig und es müssen auch nicht alle gleichzeitig da sein. Ich überlege mir kleinere Übungen (z.B. mit den Balancebrettern), Zielbild, Lochscheibe, etc. die ich im Training vorschalte und dafür das "Serienschieß-programm" etwas reduziere. Hier kann jeder Schütze individuell zeitlich starten, da kein Gruppenschießen nötig ist. Zumeist kommen aber doch die meisten Schützen gemeinsam und so kann man auch ein kleines internes Mannschaftsschießen zum Beispiel einbauen.
    Das einfachste Training, da null Vorbereitung erforderlich ist und nur eine Standaufsicht benötigt wird, ist das normale Serienschießen, das man ja auch braucht um Wettkampfprogramme auch mal trainiert zu haben. Dies eignet sich besonders, wenn mal weniger Zeit ist oder zu wenig Leute (Scheibenausgabe, Betreuer, etc.) da sind.

    Und es ist komisch bei der Resonanz: Die einen wollen am liebsten nur Serien schießen, die anderen sind ganz heiß auf interne Wettkämpfe (mit kleinem Preis, z.B. was Süßes), aber die wenigsten mögen Technikübungen. Diese müssen aber auch sein, da sie den Schützen am Meisten bringen und so auch die Serien dann besser laufen.

    Mit bestem Schützengruß aus Niederbayern

    dingo

  • Ein kleiner Zwischenbericht: Vor wichtigen Wettkämpfen und auch als Vorbereitung auf Rundenwettkampf bzw. Nachwuchsrunde auch freitags zu trainieren, hat sich nicht bewährt, denn teilweise haben unsere Schützen am Freitag schlecht Zeit (Gottesdienst im Nachbarort) und außerdem sind auch alle anderen Schützen eher schlecht vertreten.

    Gerhard Seemüller

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