Hey,
sehe mittlerweile immer öfters das die Visierung seit dem es in der SportOrdnung erlaubt ist bei vielen (auch Bundesliga Schützen) höher geworden ist. Aber hat das nicht Nachteile? Eigentlich ist es doch besser umso näher ich mit meinem Korntunnel und Diopter am Lauf bin umso weniger ist ein verkanten möglich?
Danke 
Nein, hat keine Nachteile. Im Gegenteil, es hat nur Vorteile.
Auch wird der Anschlag mit einer gr0ßen Erhöhung präziser reproduzierbar. Je höher die Visierlinie desto größer wirkt sich die Abweichung der Visierlinie bei unterschiedlichem Verkanten aus. Die Folge davon ist daß man nicht mehr durch die Visierung sehen könnte, gleiche Kopfhaltung vorausgesetzt.
Nein, hat keine Nachteile. Im Gegenteil, es hat nur Vorteile.
Auch wird der Anschlag mit einer gr0ßen Erhöhung präziser reproduzierbar. Je höher die Visierlinie desto größer wirkt sich die Abweichung der Visierlinie bei unterschiedlichem Verkanten aus. Die Folge davon ist daß man nicht mehr durch die Visierung sehen könnte, gleiche Kopfhaltung vorausgesetzt.
Genau so is es, da fällt mir eine Gespräch ein, das ich vor Kurzem, auf einem 100m Stand, mit einem Reservisten geführt habe. Mein Zielfernrohr wäre viel zu hoch angebracht, das müsse, a la Bundeswehr ganz niedrig auf dem Gewehr montiert sein, meinte der Mann. Er kenne sich da aus, weil er beim Bund 500m weit geschossen hätte. Erwiedert habe ich, wie es in Franken üblich ist, mit den Worten: Das passt scho!
Gruß, Onkel Peter
Ja ich war dann auch der falschen Meinung, dachte immer umso höher ich bin und minimal schief stehe das sich das nach unten auf dem Lauf voll auswirkt.
Werde es auch mal ausprobieren alles um 15mm höher zu setzen in langsamen Schritten.
lass dir keinen bären aufbinden.
Wenn du deinen Anschlag nicht sauber reproduzieren kannst, - und wer von sich behauptet, perfekt zu sein? - dem wird unterschiedliches Verkannten Schlechte Schüsse beschweren.
je weiter laufachse und visierachse auseinanderliegen, desto mehr.
Die höhere Visierlinie bringt natürlich durchaus auch ergonomische Vorteile. Die würde ich mir jedoch immer holen, indem das gesamte Gewehr im Rahmen des Erlaubten höher gelegt wird.
Ich halte die höhere Visierlinie für gefährlich. Bei Auflagedisziplinen kann das verkanten fast in den Griff zu bekommen sein. Auch dort kann bei falscher Druckausübung auf das Gewehr eine leichte Abweichung verursacht werden. Die Auflageschiene ist ja evt nicht so stabil ausgelegt.
je weiter laufachse und visierachse auseinanderliegen, desto mehr.
Mit Verlaub, lieber Daniel, das wird zwar immer wieder gerne behauptet, es stimmt aber einfach nicht.
Der Verkantungsfehler, also dessen quantitative Auswirkung auf der Scheibe, ist nur von der Entfernung zum Ziel und von der Rasanz des Geschosses, also von dessen gestreckter Flugbahn abhängig, nicht aber vom Abstand der Visierlinie zum Lauf.
Zudem wird ein möglicher Verkantungsfehler, also das Einsetzen der Waffe mit unterschiedlichem Winkel um die Laufachse, bei höherer Visierlinie leichter wahrgenommen, wie Königstiger weiter oben schon anmerkte.
Es gibt hier im Forum auch schon etliche ältere Beiträge, in denen das Thema Verkantungsfehler behandelt wurde mit Verweisen zu einer Seite, auf denen obige Aussage bewiesen wurde. Leider ist diese Seite irgendwann mal gelöscht worden. Ich müsste mal schauen, ob ich da noch was finde.
Mit bestem Schützengruß
Murmelchen
also das Einsetzen der Waffe mit unterschiedlichem Winkel um die Laufachse
Korrektur meinerseits, es muss natürlich 'um die Visierlinie', nicht 'um die Laufachse' heißen.
Dadurch, dass der Lauf dann etwas woanders hinzeigt, resultiert ja der Fehler.
Ich gebe zu, das Thema ist weder wirklich trivial noch besonders anschaulich.
Daher ist es auch wichtig, den Sachverhalt möglichst sauber zu beschreiben.
Mit besten Grüßen
Murmelchen
Hallo,
gibt auch ein schönes Video vom Reinkemeier dazu
Hallo Tobi1994,
wenn Du dein Gewehr mit einer Visierlinienerhöhung ausrüstest, dann wird der Abstand zwischen der Visierlinie und dem unteren Bereich des Gewehrs größer. Deine Handstütze und auch der Pistolengriff kommen also tiefer. Wenn Du jetzt mit deinem Gewehr in den Anschlag gehst und das Gewehr dabei immer leicht unterschiedlich einsetzt, das heißt, den Winkel des Gewehrs um die Visierlinie immer etwas anders wählst, dann dreht sich das untere Ende deiner Handstütze oder deines Pistolengriffs bei gleichem Fehlerwinkel um einen größeren Weg von der ursprünglichen Position, beschreibt also einen weiteren Weg pro Winkel auf der Kreisbahn um die Visierlinie. Diese größere Abweichung solltest Du eigentlich eher wahrnehmen können.
Mit bestem Schützengruß
Murmelchen
Würde der gute Heinz den schönen Versuch in dem von Ironman87 verlinkten Video
Heinz Reinkemeier Canting / Verkanten - Video 268
noch weiter umsetzen, also auch zur anderen Seite hin und über die 90 Grad hinaus, mit letzter Konsequenz also auch auf dem Kopf stehend, also um 180 Grad gedreht, was schießtechnisch in der Praxis sicher nicht ganz so einfach wäre 
, so würde sich im Idealfall ein Kreis auf der Scheibe ergeben mit oberem Punkt in der 10 und tiefstem Punkt genau unter der 10 bei eben diesen 180 Grad gedreht. Bei jeweils 90 Grad würde sich dabei zudem die jeweils größte seitliche Abweichung ergeben.
Der Durchmesser dieses Kreises ist aber nur vom Abstand zur Scheibe und von der mehr oder weniger gestreckten Flugbahn des Geschosses abhängig, nicht aber von einer möglichen Visierlinienerhöhung.
Ein weiterer Versuch würde zeigen, dass sich der Durchmesser des Kreises selbst bei einer sehr großen Visierlinienerhöhung nicht ändern würde.
Berechnungen haben übrigens ergeben, dass man beim LG selbst bei einem Verkantungsfehler von 8 Grad unter Vernachlässigung sonstiger Fehler noch in der 10 bleiben würde, beim KK auf 50 m aber schon bei knapp unter 4 Grad nicht mehr.
Mit bestem Schützengruß
Murmelchen
besser wirds nicht vor 7 Uhr
Hallo Freunde,
hier folgt der Verweis auf den Artikel, auf den ich mich bei meinen obigen Aussagen bezogen habe.
Jeroen Hogema: The effect of rifle cant on the point of impact
Mit bestem Schützengruß
Murmelchen
