Hallo liebe Schützenkameraden,
ich wende mich an Euch mit einem Griff-Problem an meiner P8X. Kurz zur Historie:
Als langjähriger LG-Schütze hatte ich vor einigen Jahren auch Gefallen am LP-Schießen gefunden. In der ersten Zeit musste ich als Linksschütze dabei mit einem Rechtsgriff schießen, da wir in unserem Verein keine LP mit Linksgriff haben.
Ende 2020 habe ich mir dann endlich eine eigene LP mit Linksgriff gegönnt - eine Feinwerkbau P8X. Grundsätzlich bin ich mit der P8X sehr zufrieden und meine Ergebnisse haben sich seither auch durchaus positiv entwickelt, doch hadere ich nach wie vor mit dem Griff meiner Lupi.
Bei meiner Schießleistung stört mich - trotz des positiven Trends - die enorme Schwankung der Ergebnisse. Beispiel: Gestern mit 363 R. meine persönliche Bestleistung eingestellt, vorgestern nur schwache 344 R. Ich frage mich dabei immer wieder, ob dies mit dem suboptimalen Griff zu tun haben könnte.
Hier gibt es, glaube ich, mehrere Baustellen.
(Die Internetseite von Thomas Rink war dabei für mich recht interessant, weswegen ich mich gelegentlich darauf beziehe.)
1. Der Griff ist eigentlich zu groß. Ich habe eine Handbreite von 84 mm, mein Griff hat Größe M. Da der Verstellbereich der Handkantenauflage nicht ausreicht, habe ich diese mit einem Nussbaumbrettchen aufgedoppelt. Die Handkantenauflage passt jetzt zwar, dafür passen die Fingermulden am Griff nicht mehr so wirklich (insb. am Kleinfinger).
(Die Größentabelle von Thomas Rink würde für meine Handbreite Größe S empfehlen).
2. Als ich die neue P8X (mit neutral eingestelltem Griff) erhalten hatte, habe ich zuerst Blindanschläge gemacht, um zu sehen, wo die Visierung steht. Dabei zeigte sich, dass das Korn deutlich rechts neben der Kimme steht (als Linksschütze). Um dies auszugleichen, habe ich dann das System im Griff nach links geschwenkt. Das hat allerdings immer noch nicht genügt, um das Korn ohne aktives Gegenhalten in die Kimme zu bringen. Ich habe daher provisorisch an der Handballenauflage punktuell Material aufgefüttert. Wobei mir Verdrehung des Griffs UND zusätzliche Auffütterung schon irgendwie übertrieben vorkommen.
(Thomas Rink rät davon ab, zu stark aufzufüttern, da die "Waffenachse sonst zu stark aus dem Arm herausläuft".)
3. Das Abzugszüngel habe ich momentan recht weit vorne und stark ausgeschwenkt eingestellt, da es sich so für mich am brauchbarsten anfühlt. Allerdings wird ja immer empfohlen, das Abzugszüngel nicht aus der Laufachse zu schwenken, da dies beim Abziehen zum Verreißen führen könne.
Ich vermute, meine aktuelle Züngeleinstellung ist eine Folge der oben beschriebenen verdrehten Griffhaltung. Dazu kommt noch, dass ich relativ lange Finger habe (Mittelfinger-Länge 86 mm > Handbreite 84 mm).
Ich experimentiere nun schon seit geraumer Zeit an Griff und Griffhaltung herum. Das funktioniert jetzt zwar schon irgendwie, aber gut anfühlen tut es sich nicht. Die beigefügten Bilder zeigen die aktuelle Griff- / Züngeleinstellung meiner P8X.
Ich frage mich nun, was ich tun kann, um hier zu optimieren.
Insbesondere frage ich mich, ob ein Rink-Griff sinnvoll für mich wäre. Die Optionen, die es hier gibt, lesen sich auf jeden Fall gut. Da 200 € aber eine nicht ganz unerhebliche Summe sind, möchte ich diese Investition nicht leichtfertig übers Knie brechen.
[Da Ehringshausen für mich über 400 km Anfahrt sind, hätte ich einen konfigurierbaren Standardgriff ins Auge gefasst.]
Mir ist klar, dass eine Ferndiagnose schwierig ist, aber ich würde mich trotzdem über Tipps / Empfehlungen von Euch freuen.
Vielen Dank!
Beste Grüße,
Matthias