Training mal anders betrachtet

  • Hallo an alle,

    ich finde es hat sich hier zu einen guten Strang entwickelt, von Nord bis Süd, von Ost nach West ist alles vertreten.

    Breite Meinungen, viel Erfahrung, saubere Diskussion.

    Ich halte mal fest manche Schützen sind interessiert und gehen den Weg weiter als Trainer, machen Lehrgänge lassen sich ausbilden und stellen sich zur Verfügung meistens in Vereinen.

    Wohlgemerkt mit dem Ziel etwas zu tun für andere.

    Dazu gibt es viele Schützen die teils 3-4 mal in der Woche zum Training gehen, viel Zeit viel Geld investieren in technisches Equipment und Ausrüstung für manches ist auch kein Weg zu weit.

    Wir vergessen hier nicht die investierte Zeit, in dieser Zeit möchte ER Ergebnisse, Sie übrigens auch, Er/Sie möchte Erfolg. Umsonst tut man so etwas nicht.

    Viele bekennen sich ab hier auch dazu Lehrgänge und Leistungssteigernde Maßnahmen zu suchen.

    Diese Gruppe ist interessiert geht den Weg auch in Foren, wir erleben das ja hier, zieht einschlägige Literatur zu Rate, frägt auch mal einen um Klassen besseren Schützen um Rat, oder geht auch mal auf einen Lehrgang.

    Dann ist die Info die benötigt wird im Ansatz erkennbar oder mit einem Trainer sogar herausgearbeitet, (siehe Kietze) dann kommt der Bruch er verfällt in alte Muster, macht weiter wo er aufgehört hat.

    Er hat die Bereitschaft gezeigt, ein Buch gekauft, einen Lehrgang bezahlt, ein Wochenende in Sand gesetzt, um anschließend sein altes Muster fort zu setzen.

    Das ist der Punkt wo mir das Verständnis fehlt, das dies in einer solchen Breite stattfindet.

    Ich spreche ausdrücklich nicht von dem Typ Schützen den Karl oben angeführt hat, von dem der nur Schießen und Spaß haben will, die gibt es, die gehen aber nicht auf Lehrgänge.

    Ich spreche von dem der eventuell den Spaß verspürt, sein Talent auch verspürt oder aufgezeigt bekommt, dann auch noch den Weg aus eigen Stücken geht wie oben beschrieben zu dem Abzweig wo es Infos gibt, bzw. wo er die Info schon erhalten hat, wertvolle, und wo es vorwärts gehen kann, dann wird aus unerfindlichen Gründen die Bremse gezogen.

    Das ist der Punkt der mir unverständlich ist, wenn ich das richtig interpretiere geht es Dodododge und Kietze und einige anderen genauso.

    no.limits

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    SIG 210/6 Full Race Gun, Oschatz

  • Absolut! Mir geht es auch so. Strukturiertes Training ist eine absolute Seltenheit. In der Regel ist es doch in den meisten Vereinen auch so, dass es von den "erfahrenen" Schützen auch nicht vorgelebt wird. 10 Probe, 40 Wertung, 3 Bier. Kugelfang, weiße Scheibe, Balken etc. wird nur müde belächelt. Als ich mit Jugendlichen auf "ausgeschnittene" Scheibe Technik vom "Treffen" separieren wollte, habe ich vom Jugendleiter gesagt bekommen: "Ne, das machen wir jetzt nicht, die müssen doch wissen, wo sie stehen. In 2 Wochen ist doch Jugendrunde!" Und das ist irgendwie tief verankert. Ringe zählen. Da hat man vermeintlich was, woran man Fortschritt messen kann. Oder eben auch nicht. Einzelne Elemente trainieren scheint generell schwer zu sein. Man hat eben immer das Ganze vor Auge. Das habe ich auch in anderen Sportarten so erlebt. Und auch da war es so, dass die Entwicklung sprunghaft nach oben gegangen ist, als die Einzelelemente einzeln geübt wurden.p.s. interessant finde ich, dass heute Tischtennis herangezogen wird. Mir wurde es noch untersagt, weil es das Handgelenk zu beweglich macht. Und dann kam Anfang der 90er ein Herr Udo Scharf nach Hessen und hat Jonglierbälle mitgebracht!!!!!

  • Ich möchte mal bei #17 einsteigen.

    Die heutige Gesellschaft beginnt ein "Hobby" und möchte mit dem ausgewählten Hobby sofort erfolgreich sein. Man kann schliesslich alles kaufen. Schnelle Computer....noch schnellere Computer......schnelle Autos....noch schnellere Autos........Und wichtig: Bei Versagen darf es nix kosten oder keine nachteiligen Folgen haben. Da sind Computerspiele ja ideal. Abgeschossen worden...?? Neustart,......

    In den seltensten Fällen muss man sich da wirklich etwas erarbeiten.

    Nebenbei betreibe ich Modellbau. Bis vor einigen Jahren gab es nur wenige Fertigmodelle....

    Heutzutage,....ab in den Laden,....Karton geschnappt und Akkus einlegen. Mit dieser Haltung gehen auch viele Schützen ins Schützenheim.

    Nur die wenigsten möchten sich mit der Systematik der Schiessens oder des perfekten Schusses überhaupt auseinander setzen.

    Wenn sie dann erkannt haben dass es Arbeit ist auf dem Treppchen zu stehen lassen sie es dann entweder sein oder gehen nur im Standardmodus auf den Stand. Bloss nicht mehr Schuss als der wettkampf,.....Fehler erarbeiten oder Phasentraining,...keine Zeit....um 15 Uhr beginnt der Golfkurs....18 Uhr dann Knobelabend,.....

    Auch ich kenne ausreichend Schützen die kostenfreie Hilfe ablehnen. Bloss nix verändern,...man müsste ja an sich selber arbeiten,......

  • Matze,

    das stimmt alles, nur die Gruppe die ich meine und nicht verstehe, sind die, die zu dieser Erkenntnis das es nur mit Veränderung funktioniert, selbst gelangt sind.

    Nicht nur das, diese Gruppe möchte weiter, begeht auch noch Wege dorthin mit dem Bewusstsein etwas verändern zu müssen und auch wollen.

    Wenn sie dann den Schlüssel für den vermeintlichen selbst bereiteten und gewollten Erfolg in Händen halten, wird er trotz der eigenen erfolgten Initiative und den damit erwarteten und bewussten Veränderungen nicht mehr verwertet.

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  • In Darmstadt konnte ich mal unter Udo Scharf trainieren,.......das war das erste mal dass ich systematisches oder Phasentraining geniessen durfte. Der arme Kerl ist ganz blass geworden als er mich hat schiessen sehen. Da durfte ich mir erst mal was anhören,.......

    ALlerdings konnte ich doch eine ganze Menge an wichtigen Details mitnehmen. Auch nach einigen Jahren versuche ich mich gelegentlich daran zu erinnern,......

    Die aktuelle Coronapause nutze ich zunächst mal um mich selber wieder zu erden und herunter zu fahren. Dabei arbeite ich liegen gebliebenes auf und bau mir neue Möbel um gar nicht erst wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen.

    Phu grad noch rechtzeitig zum Bearbeiten.

    Tja wer weiss dass er was ändern muss um besser zu werden und es nicht macht,.....der hat halt nur verstanden dass er was ändern muss....aber nicht was,....und der Wille sich anzupassen ist nicht wirklich ausgeprägt....deshalb passt sich die Hand ja auch dem Griff an,......

    Ich muss sagen....wenn es demnächst wieder los gehen sollte muss auch ich komplett anders und neu beginnen. Ich habe die letzten Monate einige Rückenprobleme beseitigen können....bedeutet auch einen komplett anderen Muskeltonus......Da sind Sachen aufgebrochen worden die 20 Jahre alt waren,......da mache ich bestimmt nicht da weiter wo ich vor dem Lockdown stand,.....das bedeutet viel Arbeit um wieder dort hin zu gelangen

    Einmal editiert, zuletzt von Matze1965 (18. Januar 2021 um 22:10)

  • Ich kann der Diskussion entnehmen, dass auch einige Trainer hier am Tisch sitzen, deren Wissen, Erfahrungen und Tipps anscheinend von der überwiegenden Masse der Schützen nicht angeeignet werden möchte, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass "Erwachsene" sich von anderen "Erwachsenen" nicht so gern belehren lassen, auch wenn die Belehrung konstruktiver Natur ist und die Schützen folglich dankbar sein müssten. Ist vielleicht ein bisschen peinlich, auf mögliche Fehler hingewiesen zu werden, auf die man möglicherweise selbst hätte kommen können.

    Ich für mich stelle fest, dass die Aneignung von Wissen, um als Autodidakt ein besserer Schütze zu werden, auch unter Zuhilfenahme der einschlägigen Literatur, an seine Grenzen stößt, so dass die Hilfestellung und Beobachtung durch einen qualifizierten und erfahrenen Trainer von größter Bedeutung sein dürfte. Ich denke, wer erfolgreicher sein möchte als die meisten anderen auf dem Stand, muss dafür wesentlich mehr tun als nur scharfes Training.

    CM200EI, K2S, K10, K12Absorber, HP32/22RF/22SP, 208S, FAS6007, CM 22 RF, P240, GT9, GT45

  • In Darmstadt konnte ich mal unter Udo Scharf trainieren,..

    Hallo Matze,

    Kietze hat ihn oben auch erwähnt, er war mein Trainer zu meiner Kaderzeit 86/87 auch. Zum Verständnis Udo war Nationalmannschaftsmitglied in der DDR und er ist geflüchtet bei einem Länderkampf in der Schweiz.

    Er war dann als erstes Trainer am damaligen Olympiastützpunkt in Pforzheim, da hab ich ihn kennen gelernt, später ging er nach Hessen.

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  • Vielleicht sollte man auch mal den Aspekt der Erholung betrachten?

    So ziemlich alle die bisher dazu geschrieben haben, würde ich als sog. Experten und Cracks einordnen. Fachleute in ihrem Metier und erfolgsorientiert, d.h. das Hobby Schießen wird auch mit Mitteln der Erfolgsanalyse gemessen.

    Für mich als Anfänger mit ca. 2 Jahren Erfahrung ist aber auch der Entspannungsfaktor und der Erholungswert ein gewichtiges Maß. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Schießen meditative Auswirkungen hat und zu meiner persönlichen Erholung beiträgt.

    Neben meinem anstrengenden Job in der Gesundheitsbranche, freue ich mich einfach auf die Momente mit der Waffe, in der ich ganz alleine bin.

    Sicher habe ich auch einen gewissen Anspruch an meine Leistung und arbeite auch an meinen Defiziten, aber nur soweit, wie ich weiterhin im Plus bleibe. Heißt die Anstrengungen sollen nicht den erwarteten Erholungswert übersteigen.

    Ich stehe im Leben und bin im Job ambitioniert, das Schießen bleibt aufgrund von Alter und Talent nur ein Hobby, ich werde nicht deutscher Meister werden, das reicht nicht.

    Schießen ist einfach ein Mittel zur Erholung, das wunderbar funktioniert und ich nicht mehr missen möchte.

    Aber nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit möchte ich manchmal auf der Range mit meine Ruhe haben, das möchte ich keine Tipps, einfach ich und die schöne Französin, ganz alleine.

    So wird es vielen gehen die nicht an Tipps interessiert sind, die Kosten- Nutzen Waage würde zu Ungunsten ausschlagen.

    Ein schönes Beispiel, alles muss scheinbar optimiert werden, wir müssen besser werden und er nicht dabei sein weil, wirkt störrisch oder muss ein Idiot sein.

    Ich Frage auch gerne Mal nach Tipps, aber nicht immer, manchmal genieße ich einfach das sein mit der Waffe und möchte so lange knobeln, bis ich selbst die Antwort raus habe.

    Solche Menschen findet man auf der Range, die wissen, dass sie sogar nie Vereinsmeister werden, so schlecht sind die.

    Die aber trotzdem drei Mal die Woche kommen, einfach für sie selbst, sonst für keinen und die auch nicht besser werden wollen.

    Finde ich auch attraktiv, Menschen die einfach Mal zufrieden sind und nicht vom Selbstoptimierungswahn befallen sind.

    Und dann gibt es noch die anderen, von denen man bis jetzt soviel lesen konnte.....

    Schöne dass beide da sind 🙏

  • Da stimme ich dem Autopiloten voll und ganz zu. Es geht nichts über einen sachlichen Meinungsaustausch. Nicht jeder Schütze hat das technische und physikalische Grundwissen um aus der Literatur direkt Dinge zu erarbeiten. Das geht ohne Betrachtungen von aussen schnell in die Hose.

  • Vielleicht liegt es auch daran, dass "Erwachsene" sich von anderen "Erwachsenen" nicht so gern belehren lassen, a

    Hallo Autopilot,

    ich glaube Deine Erklärung wird dem ganzen so nicht gerecht, denn bei einem Lehrgang kommen die ja freiwillig. Sie kommen mit dem Wissen das eine Veränderung ansteht und stattfinden muss, in einigen Fällen kaufen sie den Lehrgang, bezahlen dafür ja sogar.

    Trotz allem wenn man den einen oder anderen trifft nach geraumer Zeit, sind sie im alten Muster.

    Es läuft ähnlich wie mit den Neujahrsvorsätzen.

    Ich muss noch was ergänzen, was Matze zum Beitrag Bücher und lernen anbemerkt hat ist richtig. Der Leser hier fast das gelesene irgendwie auf und setzt es um, ohne Kontrolle von außen, das ist sehr riskant.

    Steyr EVO/E
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    Einmal editiert, zuletzt von no.limits (18. Januar 2021 um 22:31)

  • Hey Chugen,......

    auch wenn ich mich als Leistungsorientiert bezeichne.....Du solltest mich mal sehen wenn ich zwischendurch mal eben etwas trainiere,.....Musikanlage voll aufgerissen und die Schüsse schön im Takt,.......

    Danach gehts völlig entspannt nach Hause in die Höhle der Löwin,..... :saint:

  • Bei den meisten Schützen die auf den ultimativen Tipp hoffen mit das größte Problem des Trainings, die Ungeduld zum Fortschritt. Und so gehen sie dahin und die Zeit geht auch dahin. Ich selbst vergeude keine Zeit mehr hoffnungslose Esel aufzuhalten.

  • Ja,...die Ungeduld ist eines der größten Probleme,....ich erinnere mich noch an jemanden der den thread aufgemacht hatte mit...zeigt eure bearbeiteten Griffe.

    Dem lieben Menschen habe ich den Griff gemacht und keine 3 Monate später hat er das Schiessen komplett dran gegeben ....und warum...?? Weil seine 6,5 m Ergebnisse nicht zu den 10 m Ergebnissen gepasst haben und er die Geduld nicht aufbringen konnte sich Ergebnisse zu erarbeiten. Er hat erwartet, dass mit einem angepassten Griff alles von alleine läuft.....

  • Ich denke mit der Ungeduld, da kann was dran sein. Fehlende Disziplin etwas unreife ja wäre möglich.

    Aber erklärt das alles.....

    Was Chugen angebracht hat den Aspekt der Erholung. Diese sollte ja geplant werden, da gehört natürlich auch das wissen dazu, wie und in welchen Intervallen und wann Erholungsphasen geplant gehören.

    Es passt ja nicht so ganz wenn einer einen Lehrgang bucht und bezahlt dafür, oder einen Trainingstipp bekommt und gleichzeitig eine Erholungsphase geltend macht.

    Zurück vom Lehrgang gehört das gelernte umgehend verwertet, da ist Erholung fehl am Platz und falsch getimt.

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  • Mein eigenes "Training" besteht zu 85-90% aus Wettkämpfen, Meisterschaften, Schießsportwochen, Liga und anderes.

    Komme zu unseren Trainingszeiten eher weniger dazu selber mal zu schießen, ist auch etwas schwerer, wenn auch nicht unmöglich, wenn man Sport-, Jugendsport-, Übungsleiter und Mädchen für fast alles ist.

    Den Schützen die bei uns Trainieren, den stehe ich mit Rat und Tat beiseite und auch mit, mal mehr oder mal weniger, hilfreichen Tipps, soweit denn gewollt.

  • Chugen, das hast Du schön beschrieben. Diese meditativen Auswirkungen, wie Du es nennst, hatte ich, als ich das Schießen als Leistungssport betrieben habe. Man lernt, abzuschalten und mit sich ganz alleine im Reinen zu sein. Autogenes Training oder andere Entspannungstechniken sind Teil des Leistungssportes. Das eine schließt das andere nicht aus! Heute bin ich auch in der Gesundheitsbranche sehr eingespannt und mir ist diese Fähigkeit leider verloren gegangen. Das vermisse ich. Das, was Du beschreibst, werden viele nie erleben und auch nicht verstehen. Ich glaube, Du könntest leicht das umsetzen, von dem wir reden. Es geht nicht darum, verbissen am Erfolg zu arbeiten. Der kommt von alleine, wenn man etwas strukturiert angeht. Schneide z. B. die 8 aus der Scheibe und schieße in das große Loch. Du kannst völlig entspannt schießen, ohne an Ringzahlen zu denken. Der Fokus kann dann auf dem langsamen Absenken, der Atmung, Druckverstärkung, Blickführung oder was auch immer liegen. Du nimmst es bewusster war. Und schon bist Du den meisten weit voraus.

  • Hallo Chugen, Hallo in die Runde,

    dein
    Beitrag liest sich überwiegend gut.

    Nur in einem widerspreche ich Dir: Selbstoptimierungswahn ( kommt in die engere Wahl zum Unwort den Monats).

    Da ich nur für mich sprechen kann, nun meine Antwort:

    Mein Berufsleben war früher auch nicht immer Zuckerschlecken und während der BW-Zeit im Sanitätsdienst und im BW-Krankenhaus in
    Wandsbek ebenso.

    Hobby und Beruf habe ich immer getrennt. Für mich war und ist es Entspannung, wenn ich im Training Gas geben kann und mich fordere.

    In den Körper hinein hören, wo ist welcher Muskel angespannt, zu ergründen wieso 3 Neuner im Liegendanschlag plötzlich links hoch einschlagen.
    Die Genugtuung zwei 100 er Serien am Stück. Im Wettkampf bei der DM in den Flow kommen, als letzter Schütze auf dem Stand und beim
    letzten Schuss zu wissen, die Zuschauer schauen jetz gebannt zu, um sich dann mit einer 10,6 zu belohnen. Ich denke,

    dieses kann man sich nur erarbeiten, wenn Training Berufung ist. Die Zeit nehmen, seine Waffe zu optimieren,

    und beim Munitionstest ein sehr gutes Los zu finden.

    In der Freizeit auf dem Tennisplatz dem Gegner sagen, ob der Ball im "Aus" war oder noch die Linie gekratzt hat.

    Das gelingt vortrefflich wenn das Auge und die Aufmerksamkeit beim Schießen geschult wurde.

    Das sind Glücksmomente. Auch ich bin nach dem Training in dieser Form einfach nur zufrieden und überzeugt,

    das es etlichen Schützen*innen so geht. Auch wenn es den Anschein hat:
    Die sind Wahnsinnig mit dem Drang nach Selbstoptimierung. So sind wir halt alle verschieden.

    Gruß Claus-Dieter

  • Wie wäre es da mit einem externen Trainer, das hat sich in vielen anderen Sportarten wenn es auf höherem Level stattfinden soll bewährt.

    Hab ich gute Erfahrung gemacht, hatte mal das Glück, das im Nachbarverein vom Gau-Pegnitzgrund eine Trainerin ein Nachwuchstraining angeboten hat und ich durch gute Verbindung aus meiner früheren Tätigkeit in der Gaujugend mit machen durfte. Das fand ich gut und hat mir auch was gebracht. Nach einem guten Gespräch am Ende konnte ich Sie sogar für ein Training für meinen Verein gewinnen. Teilnahme 100% der Jugend und 3 Erwachsene. Leider ist Sie dann Beruflich weggezogen und somit fällt das flach und ich bin wieder alleine mit der Jugendleitung.

    Never give up. With zero you still can reach 390.8)

  • no.limits spricht mir mit #9 aus der Seele. Und Hugo mit #10 unterschreibe ich sofort. Auch ich habe manchmal das Gefühl, manche wollen sich mit Gewalt nicht verbessern. Da investierst Du eine Einheit, um einem Schützen die Doppelatmung und langsame Annäherung nahe zu bringen. Im nächsten Training macht er wieder alles ohne Konzept, wie vorher. Auf die Frage warum, " hab so auch nicht mehr getroffen"..

    Das sehe ich nicht so, bei den Schützen ist halt vieles in der Vergangenheit falsch gelerntes so tief verwurzelt ist dass eben das neue richtige Verhalten erstmal keinen Vorteil bringt und wenn es wirklich um einen Erfolg geht auch mal die Komfortzone verlassen muss.

    In Darmstadt konnte ich mal unter Udo Scharf trainieren,....

    Aber auch schon unter seinem Vorgänger hättest Du schon vieles neumodisches Zeug lernen können dass die Vereine in der Breite nicht brauchen konnten. So zumindest die Meinung einiger alter Schützen die leider das Ruder viel zu spät aus der Hand gegeben haben.

  • Das sehe ich nicht so, bei den Schützen ist halt vieles in der Vergangenheit falsch gelerntes so tief verwurzelt ist dass eben das neue richtige Verhalten erstmal keinen Vorteil bringt

    Natürlich ist das so. Es wird meist erst sogar schlechter, wenn man etwas umstellt. Das habe ich selbst auch oft erfahren. Dann kommt aber bald der Punkt, an dem es steil bergauf geht. Das kommuniziere ich auch sehr deutlich. Da muss aber der Sportler auch wollen und vertrauen. Ich selbst hatte das große Glück Ende der 80er Anfang der 90er Thomas Burkhardt als Trainer zu haben. Zu dieser Zeit vielleicht der beste Trainer in Deutschland (zumindest Schnellschußdisziplinen). Als ich zu ihm kam und er mich umstellte bin ich ca. 10-15 Ringe eingebrochen. 2 Monate später ging es dann richtig los. Später hatten wir mal Diskussionen mit einem anderen Schützen auf dem Stand, der so das eine oder andere nicht annehmen wollte. Thomas beendete die Diskussion mit einer Aussage, die es wohl trifft: "Weißt Du, warum der Christoph so viel besser ist, als Du? Er macht einfach das, was ich ihm sage!" Ein Beispiel, wie schwer so was sein kann, hat man im Skispringen erleben können. Selbst in der Weltelite hat es nicht jeder geschafft, sich auf den v Stil umzustellen. Bei einigen hat es lange gedauert, andere haben es nicht geschafft. Wer es ignoriert hat, brauchte nicht mehr antreten.